AW: Vampire - Ein Date-Rape-Game?
Ich frage mich langsam, wer angefangen hat, VampirespielerInnen als Vergewaltiger und VtM als ein Date-Rape-Game zu bezeichnen. Plötzlich gerät man als Rollenspieler in eine Rechtfertigungshaltung, weil man mit Freunden ein Spiel spielt.
In Grundzügen erinnert mich die Diskussion um Vergewaltigung und VtM an die Diskussion um "Killerspiele" (Im Fachjargon auch Ego-Shooter genannt). Denn hinter der These, VtM sei ein Date-Rape-Game steht immer gleich ein Vorwurf an die Spieler. Wer spielt schon gerne einen Vergewaltiger (jaja, ich weiß, jetzt sagt gleich jemand "ich").
Ich will auf gar keinen Fall absprechen, dass Vampire ein Spiel um die Schattenseiten des Lebens ist (haha, welch Wortwitz), wie auch immer diese ausehen mögen. Aber die Behauptung, ein Vampir, der Blut von einem Menschen nimmt, würde diesen Menschen "vergewaltigen" (etwas anderes ist hier nicht Dikussionsgegenstand), ist untragbar.
Man setzt eine graumsame Tat, deren Opfer dannach mit dieser Tat umzugehen haben mit einem nichtstattfindendem und fantastischem (fantastisch von Fantasie) Akt statt, der in Köpfen passiert. Ich will nicht wirklich jemanden sehen, der zu einem Vergewaltigungsopfer geht und dieser Person sagt, das was dieser Person zugestoßen sei, ließe sich mit dem Biss eines Vampirs, der damit Blut raubt vergleichen.
Ich verstehe durchaus, das diese beiden Dinge nah beinander liegen, aber die Behauptung ist eine Beleidigung für Opfer einer Vergewaltigung und mutwillige Diffamierung einer Gruppe von Menschen, die zusammen Spass haben wollen und keine Vergewaltiger spielen wollen. Zumindest sind mir keine Spieler bekannt, die VtM mit der Motivation spielen, Vergewaltigungen gedanklich durchzuführen.
Ich finde es in Ordnung, darüber zu diskutieren, dass der Akt des Beißens und Blutraubens brutal und moralisch verwerflich ist, aber ihn mit einer Vergewaltigung gleichzusetzen...