Zornhau
Freßt NAPALM!
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- 18. März 2004
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Nachdem ich aktuell sehr auf die Legends of Steel (LoS) Ausgabe in der Regelfassung für Barbarians of Lemuria (BoL) abfahre, hier mal ein paar Punkte zu den UNTERSCHIEDEN zwischen diesen beiden exzellenten Sword&Sorcery-Rollenspielen.
LoS ist ja inzwischen in mehreren Regeladaptionen erhältlich. Es kommt ursprünglich als Setting "The World of Broadsword" daher, welches für das minimalistische 1PG-Fantasy-System Broadsword geschrieben wurde. Die Welt Erisa hat sich nicht wesentlich in der LoS-BoL-Ed. geändert. Es gibt auch eine Legends of Steel Fassung für Savage Worlds, die ich persönlich leider sehr enttäuschend fand. - Doch dazu später mehr.
LoS in der BoL-Regelfassung hat neben der Weltbeschreibung von Erisa die VOLLSTÄNDIGEN BoL-Regeln eingearbeitet (und mit LoS-Überarbeitungen versehen). Dabei ist der Ansatz, wie ja auch die Zielsetzung von LoS anders als bei BoL.
BoL adressiert schon eine etwas "reifere" Zielpublikumsgruppe, die auch mal die knüppelharten Seiten der Sword&Sorcery im Spiel erleben will. LoS adressiert eher das Publikum der 70er-Jahre Sword&Sorcery-Comics, der 80er-Jahre-Zeichentrickserien und -Filme, und der 90er-Jahre-Fernsehserien. Alles ein wenig leichtherziger im Vergleich zu BoL, finde ich.
Hier mal - etwas unsortiert - ein paar harte Unterschiede:
In BoL hängen die Gaben/Schwächen (Boons/Flaws) an den jeweiligen Regionen, aus denen man stammt bzw. man muß dorthin gehen, um sie zu erlernen. Bei LoS gibt es eine "Auswahlliste" ALLER Gaben bzw. Schwächen, aus denen man bei Charaktererschaffung und -entwicklung frei wählen kann. (Ich finde ja die regionenbezogenen Listen stimmungsvoller.)
In BoL gibt es einige wenige spielbare Fremdrassen (aber als Sword&Sorcery dominieren Menschen natürlich). In LoS sind NUR MENSCHEN als SCs möglich.
Die Laufbahnen, die ja im BoL-System entscheidend für alles "Nicht-Kämpferische" sind, sind in LoS etwas anders, aber nicht sehr.
Manche der Gaben/Schwächen (Boons/Flaws) der regionenspezifischen Listen in BoL sind NICHT in der Auswahlliste bei LoS, doch stellt das Übernehmen aus BoL kein Problem dar.
Neue, weitere Anwendungsart für Heldenpunkte: "Fleischwunde"
Ein Heldenpunkt kann verwendet werden, um das verlorene Lebensblut wieder zum maximalen, unverletzten Wert zu regenerieren, solange der Charakter noch mindestens einen Punkt Lebenblut hat, wenn er den Heldenpunkt ausgibt.
Es gab ja immer wieder Diskussionen in der Yahoo-Gruppe zu BoL, daß die Priester-Regeln "broken" seinen, weil die Priester zu übermächtig wären. Daher hatte Simon Washbourne alternative Priesterregeln als separaten Download angeboten (in der Files-Sektion der Yahoo-Gruppe), und diese werden auch in der neuen Legendary Edition von BoL aufgenommen werden. - In LoS sind noch die alten BoL-Priester-Regeln enthalten. Man kann aber problemlos die neuen übernehmen.
Die Liste der Götter in den beiden Settings ist natürlich deutlich unterschiedlich. Die Götter bei LoS sind mehr ausgearbeitet (in BoL gibt es "weiße Flecken"-Götter im Pantheon zum Selbstausfüllen), aber auch etwas "zahmer" als in BoL.
Es gab immer wieder Diskussionen in der Yahoo-Gruppe zu den Rüstungsregeln. In der aktuellen Fassung von BoL sind daher mehrere alternative Rüstungsregeln aufgeführt worden. Diese finden sich auch in LoS.
Anders als in BoL, wo es SEHR FREMDARTIGE Rassen, Monster, Tiere, Pflanzen usw. gibt, sind in LoS die "Standard"-Kreaturen verfügbar: Normale Tiere, Standard-Statisten-NSCs, mythologische Kreaturen wie Chimären, usw., und Untote.
Hier merkt man auch den großen Unterschied der LoS-Ausgabe für BoL zur Ausgabe für Savage Worlds:
In der SW-Ausgabe waren KEINE Kreaturen enthalten, nur EIN Abenteuer, statt zwei, und das eine Abenteuer OHNE SPIELWERTE für die dortigen NSCs.
Das ist ein echter Nachteil, denn in einem Settingband sollten "Standard-NSCs" des Settings für den Spielleiter nur ein paar Seiten Blättern weg sein, statt daß man sich ALLES SELBST zusammenstellen muß!
In der BoL-Ausgabe ist dem Spielleiter mehr Material in die Hand gegeben. - Ausgesprochen spielleiterfreundlich, würde ich sagen.
Die Regeladaption - falls man sie so nennen kann: es wird ja praktisch das komplette BoL-Regelwerk übernommen - funktioniert SEHR GUT. (Meine LoS-BoL-Con-Runde "Schurken im Haus" lief gut und jeder am Tisch hatte die Regeln in kürzester Zeit intus. - Vielleicht finde ich mal die Zeit für einen Spielbericht.)
Die Welt von LoS, genannt Erisa, wird ein einem Format dargestellt, daß ich liebend gerne so auch bei BoL für Lemuria sehen würde. Es werden Stärken, Schwächen, Gelegenheiten und Bedrohungen für jede wichtige Region der Welt dargestellt - immer im Hinblick darauf, wie die SCs diese nutzen können bzw. in diese involviert werden können. Ein SEHR guter Start für eigene Abenteuerentwicklungen, finde ich.
(Ich hätte nur gerne noch die in BoL üblichen regionenspezifischen Gaben/Schwächen bei jeder Region angegeben, und es wäre PERFEKT.)
Das PDF der BoL-Ausgabe von Legends of Steel ist sehr druckerfreundlich, die Titelseite ist ein Blickfang (siehe meine Charakterbögen und Rundenaushänge im Downloadbereich). Ich wünschte nur, es wären mehr Illustrationen in demselben Stil der Titelillustration (aber in Schwarz-Weiß) im Buch zu finden.
Einen LoS-BoL-Ed.-Charakterbogen gibt es nicht - daher habe ich mir halt einen eigenen (gleich eingedeutschten) gemacht.
Ein Vorteil der Aufnahme der BoL-Regeln in das LoS-Buch: Man muß nicht zwischen zwei Büchern hin- und her-blättern. Das ist z.B. bei Barbarians of the Aftermath anders, da dies nur ZUSÄTZLICHES Material zu BoL enthält. - Regeltechnisch sind die Unterschiede daher eher gering.
Die Spielwelten hingegen, sind TOTAL ANDERS. Erisa, die Welt von LoS ist näher an irdischen Vorbildern, eine typischere Sword&Sorcery-Fantasy-Welt als Lemuria, das eine Art post-post-post-apokalyptische Erde darstellt. - Man muß als Spielleiter neuen Spielern viel weniger erklären, wie die Welt Erisa funktioniert. Bei Lemuria ist es schon ein wenig zeitaufwendiger sich in diese Welt einzudenken.
Lemuria, die Welt von BoL ist eine FREMDARTIGE Welt. Es gibt praktisch KEINE "normalen" Tiere dort. Alles ist seltsam, anders, verdreht - und das eben auch für Einsteiger in BoL.
Daher nehme ich LoS als Einsteiger-Setting für Con-Runden nach BoL-Regelsystem.
ABER: Ich mag die Original-Welt von BoL an sich viel lieber, eben WEIL sie so fremdartig ist, so frisch, so neu. Hier gibt es mehr zu Entdecken und sich überraschen zu Lassen. Vieles ist hier NICHT wie zu erwarten! - Daher ist Lemuria die Welt meiner Wahl für einen BoL-Kampagne.
So richtig kann ich KEINER von beiden Ausgaben den Vorzug geben.
Darum: Kauft BEIDE!
Beide sind - auf ihre Art - verdammt gute Rollenspiele.
LoS ist ja inzwischen in mehreren Regeladaptionen erhältlich. Es kommt ursprünglich als Setting "The World of Broadsword" daher, welches für das minimalistische 1PG-Fantasy-System Broadsword geschrieben wurde. Die Welt Erisa hat sich nicht wesentlich in der LoS-BoL-Ed. geändert. Es gibt auch eine Legends of Steel Fassung für Savage Worlds, die ich persönlich leider sehr enttäuschend fand. - Doch dazu später mehr.
LoS in der BoL-Regelfassung hat neben der Weltbeschreibung von Erisa die VOLLSTÄNDIGEN BoL-Regeln eingearbeitet (und mit LoS-Überarbeitungen versehen). Dabei ist der Ansatz, wie ja auch die Zielsetzung von LoS anders als bei BoL.
BoL adressiert schon eine etwas "reifere" Zielpublikumsgruppe, die auch mal die knüppelharten Seiten der Sword&Sorcery im Spiel erleben will. LoS adressiert eher das Publikum der 70er-Jahre Sword&Sorcery-Comics, der 80er-Jahre-Zeichentrickserien und -Filme, und der 90er-Jahre-Fernsehserien. Alles ein wenig leichtherziger im Vergleich zu BoL, finde ich.
Hier mal - etwas unsortiert - ein paar harte Unterschiede:
In BoL hängen die Gaben/Schwächen (Boons/Flaws) an den jeweiligen Regionen, aus denen man stammt bzw. man muß dorthin gehen, um sie zu erlernen. Bei LoS gibt es eine "Auswahlliste" ALLER Gaben bzw. Schwächen, aus denen man bei Charaktererschaffung und -entwicklung frei wählen kann. (Ich finde ja die regionenbezogenen Listen stimmungsvoller.)
In BoL gibt es einige wenige spielbare Fremdrassen (aber als Sword&Sorcery dominieren Menschen natürlich). In LoS sind NUR MENSCHEN als SCs möglich.
Die Laufbahnen, die ja im BoL-System entscheidend für alles "Nicht-Kämpferische" sind, sind in LoS etwas anders, aber nicht sehr.
Manche der Gaben/Schwächen (Boons/Flaws) der regionenspezifischen Listen in BoL sind NICHT in der Auswahlliste bei LoS, doch stellt das Übernehmen aus BoL kein Problem dar.
Neue, weitere Anwendungsart für Heldenpunkte: "Fleischwunde"
Ein Heldenpunkt kann verwendet werden, um das verlorene Lebensblut wieder zum maximalen, unverletzten Wert zu regenerieren, solange der Charakter noch mindestens einen Punkt Lebenblut hat, wenn er den Heldenpunkt ausgibt.
Es gab ja immer wieder Diskussionen in der Yahoo-Gruppe zu BoL, daß die Priester-Regeln "broken" seinen, weil die Priester zu übermächtig wären. Daher hatte Simon Washbourne alternative Priesterregeln als separaten Download angeboten (in der Files-Sektion der Yahoo-Gruppe), und diese werden auch in der neuen Legendary Edition von BoL aufgenommen werden. - In LoS sind noch die alten BoL-Priester-Regeln enthalten. Man kann aber problemlos die neuen übernehmen.
Die Liste der Götter in den beiden Settings ist natürlich deutlich unterschiedlich. Die Götter bei LoS sind mehr ausgearbeitet (in BoL gibt es "weiße Flecken"-Götter im Pantheon zum Selbstausfüllen), aber auch etwas "zahmer" als in BoL.
Es gab immer wieder Diskussionen in der Yahoo-Gruppe zu den Rüstungsregeln. In der aktuellen Fassung von BoL sind daher mehrere alternative Rüstungsregeln aufgeführt worden. Diese finden sich auch in LoS.
Anders als in BoL, wo es SEHR FREMDARTIGE Rassen, Monster, Tiere, Pflanzen usw. gibt, sind in LoS die "Standard"-Kreaturen verfügbar: Normale Tiere, Standard-Statisten-NSCs, mythologische Kreaturen wie Chimären, usw., und Untote.
Hier merkt man auch den großen Unterschied der LoS-Ausgabe für BoL zur Ausgabe für Savage Worlds:
In der SW-Ausgabe waren KEINE Kreaturen enthalten, nur EIN Abenteuer, statt zwei, und das eine Abenteuer OHNE SPIELWERTE für die dortigen NSCs.
Das ist ein echter Nachteil, denn in einem Settingband sollten "Standard-NSCs" des Settings für den Spielleiter nur ein paar Seiten Blättern weg sein, statt daß man sich ALLES SELBST zusammenstellen muß!
In der BoL-Ausgabe ist dem Spielleiter mehr Material in die Hand gegeben. - Ausgesprochen spielleiterfreundlich, würde ich sagen.
Die Regeladaption - falls man sie so nennen kann: es wird ja praktisch das komplette BoL-Regelwerk übernommen - funktioniert SEHR GUT. (Meine LoS-BoL-Con-Runde "Schurken im Haus" lief gut und jeder am Tisch hatte die Regeln in kürzester Zeit intus. - Vielleicht finde ich mal die Zeit für einen Spielbericht.)
Die Welt von LoS, genannt Erisa, wird ein einem Format dargestellt, daß ich liebend gerne so auch bei BoL für Lemuria sehen würde. Es werden Stärken, Schwächen, Gelegenheiten und Bedrohungen für jede wichtige Region der Welt dargestellt - immer im Hinblick darauf, wie die SCs diese nutzen können bzw. in diese involviert werden können. Ein SEHR guter Start für eigene Abenteuerentwicklungen, finde ich.
(Ich hätte nur gerne noch die in BoL üblichen regionenspezifischen Gaben/Schwächen bei jeder Region angegeben, und es wäre PERFEKT.)
Das PDF der BoL-Ausgabe von Legends of Steel ist sehr druckerfreundlich, die Titelseite ist ein Blickfang (siehe meine Charakterbögen und Rundenaushänge im Downloadbereich). Ich wünschte nur, es wären mehr Illustrationen in demselben Stil der Titelillustration (aber in Schwarz-Weiß) im Buch zu finden.
Einen LoS-BoL-Ed.-Charakterbogen gibt es nicht - daher habe ich mir halt einen eigenen (gleich eingedeutschten) gemacht.
Ein Vorteil der Aufnahme der BoL-Regeln in das LoS-Buch: Man muß nicht zwischen zwei Büchern hin- und her-blättern. Das ist z.B. bei Barbarians of the Aftermath anders, da dies nur ZUSÄTZLICHES Material zu BoL enthält. - Regeltechnisch sind die Unterschiede daher eher gering.
Die Spielwelten hingegen, sind TOTAL ANDERS. Erisa, die Welt von LoS ist näher an irdischen Vorbildern, eine typischere Sword&Sorcery-Fantasy-Welt als Lemuria, das eine Art post-post-post-apokalyptische Erde darstellt. - Man muß als Spielleiter neuen Spielern viel weniger erklären, wie die Welt Erisa funktioniert. Bei Lemuria ist es schon ein wenig zeitaufwendiger sich in diese Welt einzudenken.
Lemuria, die Welt von BoL ist eine FREMDARTIGE Welt. Es gibt praktisch KEINE "normalen" Tiere dort. Alles ist seltsam, anders, verdreht - und das eben auch für Einsteiger in BoL.
Daher nehme ich LoS als Einsteiger-Setting für Con-Runden nach BoL-Regelsystem.
ABER: Ich mag die Original-Welt von BoL an sich viel lieber, eben WEIL sie so fremdartig ist, so frisch, so neu. Hier gibt es mehr zu Entdecken und sich überraschen zu Lassen. Vieles ist hier NICHT wie zu erwarten! - Daher ist Lemuria die Welt meiner Wahl für einen BoL-Kampagne.
So richtig kann ich KEINER von beiden Ausgaben den Vorzug geben.
Darum: Kauft BEIDE!
Beide sind - auf ihre Art - verdammt gute Rollenspiele.