Verlage/Händler Unser Rollenspiel-Kaufverhalten

Skar

Dr. Spiele
#StandWithUkraine
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Haben "wir" nicht eigentlich ein ziemlich blödes Kaufverhalten im Hinblick auf Rollenspiele?

Da gehen erst mal gefühlte 90 % in die großen Marken.
Da kauft man bei Amazon, obwohl man hier die Wahl hätte und es im FLGS kaufen könnte (diese Wahl hat man bei Kino zB ja nicht und wir zerstören die selber).

Kann man so ein Kaufverhalten in der Masse ändern? Sollte man?
 
Bequemlichkeit ist das Zauberwort gepaart mit Zeitmangel. Mir fehlt einfach die Zeit und die Lust in die Stadt zu fahren und die Sachen im FLGS zu kaufen. Da klicke ich lieber schnell bei Amazon oder anderen Online-Händlern und in zwei Tagen sind die Sachen spätestens da. Früher als ich noch mehr Zeit hatte bin ich sehr gerne in die FLGS gegangen und hab einfach mal rumgestöbert. Ich kann mich kaum erinnern wann ich das letzte Mal alleine für mich in der Stadt unterwegs war. Zusätzlich bewirkt der Zeitmangel bei mir noch eine gewisse Kaufzurückhaltung, weil ich wahrscheinlich all die tollen Spiele niemals spielen werde weil mir einfach die Zeit fehlt. Ich hab jetzt schon jede Menge Material, das ich noch nie gespielt habe. Und ein Sammler wie gewisse Threaderöffner bin ich nun mal nicht.
 
Nachtrag: Dieses Kaufverhalten bezieht sich auch nicht nur auf Rollenspiele. Bücher, DVD, Games, etc. sind alles Dinge die ich früher im Laden gekauft habe. Außer bei den Büchern hab ich online sogar noch günstigere Preise.
 
Ich kaufe so gut wie keine RPG Produkte. Man braucht die nicht zum Spielen und KANN die auch nicht alle benutzen. Die, die ich kaufe, findest du nur über die Verlagsseiten oder in Messegrabbelkisten, schon gar nicht im FLGS, der i.d.R. schon gar nicht F ist.
m.E. steht und fällt das Hobby nicht mit dem Kauf von RPG-Produkten - ist gar unnötig - und wer darauf ein Geschäft aufbaut, ist selbst schuld.

Bei anderen Dingen verhalte ich mich aber so, wie tobrise beschreibt. Die Initiative liegt nun beim Einzelhandel - nicht beim Kunden! - der sich anpassen oder untergehen muss. Ich vermisse z.B. richtige Spielorte mit angenehmer Atmosphäre, wo man sich trifft, was in US of A ja wohl noch recht gängig ist.
 
Wir hatten schon mal eine Umfrage zu dem Thema Kaufverhalten. Es kaufen zwar recht viele (37 %) bei Amazon ein, die meisten aber auch nicht ausschließlich.

Onlineeinkäufe bei auf Rollenspiel spezialisierten Portalen sind ja normalerweise FLGS, die zusätzlich noch online verkaufen (manchmal betreiben sie vielleicht auch zuätzlich zum Onlinehandel noch ein Ladengeschäft.) Und Ulisses als Platzhirsch unter den deutschen Rollenspielherstellern ist auch nur verglichen mit den anderen hiesigen Rollenspielverlagen Großunternehmen (von Pegasus vielleicht abgesehen), weshalb man selbst wenn man beim F-Shop bestellt immer noch bei einem Mittelständler sein Geld ausgibt.
 
Ich versuche meistens, dass ich meine Sachen im Laden kaufe. Ich stöber da auch gerne rum, genieße die Atmosphäre dort und quatsche mit dem Chef... Viele Sachen, die ich möchte, hat der aber nicht vorrätig. Klar, die werden bestellt, aber dann kann ich wieder da hin (Parkhaus [90Cent/halbe Stunde] -> Fußweg -> hab ich inzwischen keine Lust mehr drauf -> Amazon). Läge der Laden günstiger, würde ich wohl nicht mehr viel online kaufen.

Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass es bei mir der Laden ist, wenn ich was (auch Rat) zu DSA oder gängige Sachen suche, beim Rest kann ich auf den Besuch verzichten und ordere es gleich online. Wobei "online" bei mir meist Amazon heißt: da hab ich kein Gezipfel mit Versandkosten, Zahlungsart und als Primekunde liegt es meist am nächsten Tag vor der Tür.
 
Ich kaufe Rollenspielprodukte wenn überhaupt dann in darauf ausgelegten Online-Shops und nicht bei Amazon. Als ich jünger war hab ich viel in lokalen Rollenspiel- und allgemeinen Nerdläden ausgehangen aber die Zeit ist vorbei. Mich interessiert "die Community" genauso wenig, wie zu stöbern oder die Möglichkeit irgendwo extern Spielen zu können, bis auf der Spielemesse in Essen war ich auch noch nie auf ner Convention. Keine Ahnung in welches "Raster" der peer group ich damit falle, aber ich hab auch so das Gefühl, dass die jetzige Situation nicht mit dem Kaufverhalten steht und fällt.

Es bleibt dabei, dass der Kaufkonsum im Grunde nur bei Sammlern, Systemtreuen, die mit jeder Änderung und Edition gehen und Leuten ins Gewicht fällt, die Kaufabenteuer spielen. Alle anderen haben irgendwann alles was sie brauchen und gut is.
 
Kann man so ein Kaufverhalten in der Masse ändern? Sollte man?
Wenn man vom Teufel spricht... kommt Felix Mertikat und erzählt grad das hier:

Letztes Mal beim Kreativen Mittwoch, kamen wir wieder auf den deutschen Comic und den Comicmarkt. Dabei ist der Gedanke entstanden: anstatt nach großen Lösungen zu suchen, sollte man bei sich selbst anfangen. Und zwar mit dem regelmäßigen Kauf von (deutschen) Comics nach dem Motto "One comic a month keeps an artist alive".

Ich kaufe ab Mai monatlich einen (deutschen) Comic und share ein Bild davon.

Was meint ihr?


Original: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=955202554501755&set=a.293448220677195.73821.100000360588871&type=1&theater
 
Skar schrieb:
Ich meine, was ich schrieb: Der Anbieter sollte sich von seiner selbst aufgelegten Opferrolle lösen, die Verantwortung selbst übernehmen anstatt zu versuchen, sie dem Kunden aufzudrücken, seinen A**** erheben und überlegen, wie er mit kreativen Mitteln da wieder heraus kommt.
Also ja, der Anbieter muss bei SICH SELBST anfangen, anstatt bei anderen.

Man könnte ja auch darüber jammern, dass der Vertrieb an Faustkeilen in der letzten Zeit eher zurückgeht. Aber durch reines Jammern wird der moderne Mensch nicht mehr anfangen, mehr Faustkeile zu kaufen. Stattdessen muss sich der Neandertaler überlegen, wie er sein Produkt auch heute noch an den Mann bringen kann.

Wir alle wollen einen Job, den wir anfangen und auf den wir uns bis zum bitteren Ende ausruhen können, aber so läuft es halt nicht (mehr). Man muss ständig alles überdenken und neu angehen.
 
Für fremdsprachige Rollenspiele ist m. E. auch buch.de eine gute Alternative zu Amazon, da die Bücher manchmal billiger sind (vgl. hier und hier) und man relativ oft Gutscheine (10-15 %) kriegt.
 
Hab das Kaufen beim FLGS irgendwann aufgegeben, nachdem ich das meiste eh bestellen musste und dann nie wirklich Bescheid bekam. Nun hat halt der Roland von Sphärenmeister das Geschäft und für den FLGS tuts mir nicht wirklich leid...
 
Ich meine, was ich schrieb: Der Anbieter sollte sich von seiner selbst aufgelegten Opferrolle lösen, die Verantwortung selbst übernehmen anstatt zu versuchen, sie dem Kunden aufzudrücken, seinen A**** erheben und überlegen, wie er mit kreativen Mitteln da wieder heraus kommt.
Also ja, der Anbieter muss bei SICH SELBST anfangen, anstatt bei anderen.

Man könnte ja auch darüber jammern, dass der Vertrieb an Faustkeilen in der letzten Zeit eher zurückgeht. Aber durch reines Jammern wird der moderne Mensch nicht mehr anfangen, mehr Faustkeile zu kaufen. Stattdessen muss sich der Neandertaler überlegen, wie er sein Produkt auch heute noch an den Mann bringen kann.

Wir alle wollen einen Job, den wir anfangen und auf den wir uns bis zum bitteren Ende ausruhen können, aber so läuft es halt nicht (mehr). Man muss ständig alles überdenken und neu angehen.
Das ist aber unsozial. :p

Du hast doch auch vorhin noch nach Spiel-Räumen gefragt...

Ist doch irgendwie auch toll, dass wir unsere FLGS noch haben. Und wenn man da wirklich in aller Breite wirksam was machen könnte, dürfte daraus auch eine Bereicherung werden. Z.B. Spiel-Räume.
 
Das ist natürliche Selektion, das hat man uns so gelehrt. ;)
Wenn ich nun alle 3 Monate anstatt auf eine Verlags-HP zu klicken in den nächsten Laden (von mir aus 20km) fahren würde, dann nützt denen das ja auch nichts. Einzelinitiative ist genauso sinnlos wie Subventionen, wenn damit nichts zu holen ist, dann kann man noch so verbissen Geld da reinpumpen. Die Sache ist, auch wenn nun einzelne jeden Tag in die Stadt tingeln würden (gemeint ist 1-2 Stunden wandern, man kommt ja selten näher als 3 km an die Läden heran) und einzelnen Game Stores die Regale leer kauften, dann hätten sie ihre ganze Bude voll mit Zeug, dass sie nicht nutzen könnten. Von Geld, dass sie vrmtl. ohnehin nicht übrig haben mit Zeit, die sie auch kaum noch haben.
Mit anderen Worten, das ist nichts anderes als Wohltätigkeit, aber keine Lösung. Den Ladenbesitzer als Bettler darzustellen, der Gnade braucht, das ist geradezu unsozial und hilft ihm auch nicht. Das heißt, langfristig rettet das den Laden nicht, denn das würde ja nur funktionieren, wenn die Leute dem Ladenbesitzer auf diese Weise regelmäßig quasi ihr Geld SCHENKTEN und dafür nichts bekommen, das sie gebrauchen könnten. Und all das, damit beim Ladenbesitzer kurzfristig alles so bleiben kann, wie es ist? Vielleicht kann man erwarten, dass der auch was dafür tut.

Leider sehe ich bei uns nur wenig Möglichkeiten für öffentlichen Spielraum. Dazu ist das Ganze auch oft nicht organisiert und koordiniert. Oder schlecht besucht, ich finde das auch schade. Spontan kenne ich nur eine Mittelalterkneipe mit P&P und Spieleabenden, die sich gut etabliert hat. Es muss also ja nicht unbedingt ein Laden sein. Eventuell wäre das ja auch ein Markt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kaufe nichts mehr im Laden, was damit zusammenhängen mag das meine beiden Lieblingsläden seit langer Zeit dicht sind (der Trivial Book Shop und der Spieleladen in Hannover) und der noch verbliebene Laden schlecht sortiert und zudem 40 km weit weg ist.

Also kaufe ich beim Sphärenmeister, der ist verdammt schnell, gut sortiert und günstig, und was ich da nicht bekomme kaufe ich bei Ebay, Amazon oder DrivethruRPG.

Und ich kaufe ganz bewußt primär beim Sphärenmeister, aus sehr egoistischen Gründen, ich will auch in den nächsten Jahren eine Anlaufstelle für Rollenspiele jenseits des Mainstreams haben. Das ist mein FLGS, sozusagen. Mein FOGS. (Favorite Online Gaming Shop)
 
Und ich kaufe ganz bewußt primär beim Sphärenmeister, aus sehr egoistischen Gründen, ich will auch in den nächsten Jahren eine Anlaufstelle für Rollenspiele jenseits des Mainstreams haben. Das ist mein FLGS, sozusagen. Mein FOGS. (Favorite Online Gaming Shop)

Wobei, "Friendly" ist der auch, etwas was viele Game Shops in denen ich so war nicht immer waren...
 
Der Verkäufer muß dem Kunden (also mir) einen Besuch schmackhaft machen, ganz einfach. Kann er das nicht, dann kauf ich online. Ich subventioniere schon aus Prinzip keine unattraktiven Geschäfte sondern handle nach dem Motto: "Gehst Du nicht mit der Zeit, dann gehst Du mit der Zeit".
 
In Sachen Preise und Bequemlichkeit kann der Laden nur schwer punkten. Ich mach ein paar Klicks bei Amazon und bekomme was ich will.
Mein nächster Laden ist 50-60 km entfernt. Also kommen hier schon enorme Kosten obendrauf. Und dazu auch noch Zeitaufwand usw.

Womit ein Laden positiv abschneiden kann ist das Kauferlebnis. Stöbern, Quatschen, Beratung und das Produkt direkt in der Hand zu halten. Was kann ein Laden noch machen? Service. Gerade in Sachen Beratung und Kaufgefühl geht denke ich oft noch was. Ich habe das sehr unterschiedlich erlebt. Die Läden, die ihre Produkte kennen, und die, die es nicht tun. Wo Kunden reinkommen und fragen: Ich suche etwas in dieser und jener Richtung, und tatsächlich eine Beratung dazu bekommen und glücklich mit dem Spiel nach Hause gehen.

Dazu eben auch noch den Umfang und Events - RPG-Veranstaltungen organisieren und partizipieren vor Ort. Hier sind nicht nur Hersteller gefragt. Auch der eine oder andere Spieleladen könnte mal zu Demorunden einladen, oder eben auch Spielraum zur Verfügung stellen. Ggf gegen Entgelt, ggf eventmäßig. Platz natürlich vorausgesetzt.
 
lange Zeit habe ich trotz Umzügen viel in den jeweiligen FLGS gekauft. Weil ich meine Sammlungen vervollständigen wollte, sind neben den gesuchten Büchern auch noch einige Neuerscheinung durch Ebayauktionen in meinen Besitz gekommen. In München gab es bis dieses Jahr den Games In als Rollenspielladen, aber der war nicht so meins. Jetzt hat er zu gemacht und es gibt einen anderen "Rollenspielladen", der aber nur ausgewählte deutsche Rollenspiele im Programm genommen hat. Der hat auch mit Rollenspielern vom monatlichen Rollenspieltreffen den Gratisrollenspieltag ausgerichtet. Es sollen noch mehr Aktionen folgen. Bisher habe ich noch nicht reingeschaut. Derzeit kaufe ich meine Rollenspielprodukte bei den Verlagen direkt oder beim Sphärenmeister. Oder auf der Spiel in Essen.

Wenn man mit Rollenspielen Geld verdienen könnte, dann gäbe es mehr hauptberufliche Rollenspielautoren, mehr Rollenspielverlage und mehr Rollenspielläden. Kann man aber nicht. Rollenspielläden können sich den den Verkauf von Rollenspielprodukten nur durch die Quersubventionierung durch den Verkauf von anderen Produkten z.B. Sammelkarten leisten. Ein Konzept von Rollenspielläden, was ich öfter gesehen habe ist, weil Lagerplatz teuer ist und dort der Kunde es ja auch nicht sieht, den ganzen Laden mit Rollenspielprodukten zuzustellen. Gemäß dem Motto viel ist gut und was der RPGler sieht kauft er auch. Der RPGler kauft inzwischen nicht mehr alles, weil er schon vieles besitzt, seltener zum Rollenspielen kommt, etc.

Die deutschen Rollenspielläden können sich glücklich schätzen, dass es die Buchpreisbindung gibt, so kann Amazon deutsche Rollenspielbücher auch nicht günstiger anbieten. Der deutsche Rollenspielladenbesitzer müsste es nur schaffen, dass die Rollenspieler in seinen Laden kommen und dort das deutsche Buch kaufen. Beim Buchpreis kann er nichts machen. Die Bequemlichkeit in Form von Lieferung nach Hause und keine Fahrt- und Zeitkosten kann er nicht wirklich ersetzen. Einen Onlineshop kann sich jeder Rollenspielladen schon zulegen, so dass er dadurch ein wenig den Kunden entgegen kommt.

Ob ein Laden Rollenspielrunden in seinen Laden anbieten kann, hängt von der Lokalität ab. Die Fläche für den Tisch und die Stühle muss man erst mal haben.
Normalerweise würde ich sagen man paart einen Rollenspielladen mit einem Cafe, in den man Rollenspielen kann. Dass sich die einzelnen Runde nicht gegenseitig behindern müsste man irgendwie technisch realsieren. Im Gegensatz zu Brettspielen, die bis zu zwei Stunden dauern können, belegen Rollenspieler einen Tisch den ganzen Abend. Damit sich das Cafe trägt müsste eine Tischmiete pro Stunde und ein Mindestverzehr pro Stunde angesetzt werden. Vielleicht auch ein Modell pro Verzehr X sinkt die Tischmiete um Y.

Was funktionieren könnte wäre, wenn der Ladenbesitzer Kontakt zur lokalen Rollenspielszene aufbaut und schaut, das diese in seiner Nähe ein regelmäßiges Event (Rollenspieltreffen) aufbauen können, so dass diese vor oder auch während dieses Events, wenn sie eh schon in seiner Nähe sind, zu ihm in den Laden kommen können. Es reicht auch bloss ein Stammtisch in einer Kneipe in der Nähe, bei dem die Rollenspieler bevor sie zum Rollenspielstammtisch gehen im Laden vorbeischauen.
 
meine beiden Lieblingsläden seit langer Zeit dicht sind (der Trivial Book Shop und der Spieleladen in Hannover)

Stimmt. Mann, der Trivial Book Shop. So, Tybalt, jetzt hast du's geschafft, ich und fühl mich richtig alt und bin traurig.

Ach ja, der Fan'Encounter ist auch dicht (zumindest als Laden und bevor es jemand anders sagt, nein, Friendly war's da nie).

Jetzt geht's mir noch schlechter...
 
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