Re: Geisteszustand und "Kerben"
Das ist ja interessant. Bei Cthulhu wird man eigentlich im Wesentlichen immer zimperlicher und labiler, ohne jeglichen Abhärtungseffekt. Bei Deadlands wird man im Wesentlichen immer härter im Nehmen ohne jegliche Nachteile von hohem Guts oder Grit Wert. Bei UA ist das augenscheinlich ja eine gewisse Gratwanderung: wer sehr hart im Nehmen ist, der hat anderweitig (das entnehme ich mal aus der obigen Anmerkung zum Archetypen) durchaus Nachteile dadurch.
Was ich mir nur momentan schlecht vorstellen kann ist, was die Skalenwerte besagen. Ich meine damit, bei den Skills wurden ja immer Beispiele angegeben was 10%, was 20% etc. in einem Skill so bedeuten. Wie ist das mit diesen "Kerben"?
Im Falle des Scheiterns bei solchen Mind-Proben erhält man ja eine Failed-Kerbe. Was bedeutet da eine im Unterschied zu zwei oder vier? Bei fünf gibt es ja so etwas wie einen Nachteil:Geistesgestörtheit oder so (Ist das so ähnlich wie bei Cthulhu, daß der Charakter damit praktisch als SC nicht mehr spielbar ist, oder eher wie bei Deadlands, daß das Ausspielen solcher Störungen noch vom Spieler übernommen wird?).
Was bedeutet dann aber die Hardened-Kerbe? Wenn man ein Blutbad ohne seelische Erschütterung überlebt hat, dann erhält man z.B. eine Kerbe, oder? Wenn der Charakter die nächste Woche eine fast identische Auseinandersetzung ebenfalls seelisch ungebrochen übersteht bekommt er die nächste? Was ist der Unterschied zwischen 1 Hardened und 10 Hardened? Was alles macht dem 10er SC nichts mehr aus? Ich habe da ein wenig Schwierigkeiten mir das vorzustellen, da man ja trotz des feineren Aufsplittens der Sanity in fünf Bereiche doch in ein und demselben Bereich aus sehr unterschiedlichen Situationen zu einer Mind-Probe genötigt werden kann und daher auch sehr unterschiedliche Abstumpfungen erleben kann. Beispiel: Gewalt - jemand der Tiere mag, wird bei den üblichen Brutalitäten bei Tiertransporten wohl erschüttert werden. Eventuell kann er das aber durch Abhärtung eher ertragen (man sagt sich vielleicht: "Es sind ja nur Tiere" oder so, um sich selbst zu beruhigen). Wenn dieselbe Person - nun tierquälerei-abgehärtet in ein Attentat auf eine Urlaubsreisegruppe gerät, bei dem die Mitreisenden durch Terroristenbomben zerfetzt in der Gegend herumliegen, manche noch am Leben und doch ohne jegliche Chance auf Überleben, wie kann sich dann die Tierquälerei-Abhärtung, die ja auch eine Gewalt-Härte darstellt, darauf auswirken.
Mein Punkt ist eigentlich der, daß man sich nur gegen fast exakt denselben Vorfall bei wiederholtem Auftauchen abhärten kann, aber nicht "global" z.B. gegen alles, was mit Gewalt zu tun hat. Was meint ihr dazu?
Und noch eine Frage in dem Kontext Hardened-Kerben: Ein Archtyp, so wie ich mit meinen extrem dünnen Kenntnissen über UA verstanden zu haben meine, ist eine Personifikation eines Prinzips. "Die fürsorgliche Mutter", "Der korrupte Politiker", usw. Da passen doch auch sehr abgehärtete Archetypen wie "Der eiskalte Auftragskiller", "Die gefühllose Altenpflegerin" hinein, oder? Ich meine, muß ein Archetyp immer eine positiv-energische Komponente haben, oder kann eine gewisse Härte, Rücksichtslosigkeit, Gefühllosigkeit und Verantwortungslosigkeit nicht auch ein Archetyp sein? Bestes aktuelles Beispiel: "Der rücksichts- und verantwortungslose Banker" (Ackermann - für den Shareholder Value und seine Jahreszielerreichungsprämien scheißt er auf gesellschaftliche oder unternehmerische Verantwortung! - Wenn DER nicht abgehärtet und gefühllos ist, wer dann? Und trotzdem ist diese (Un-)Art von Manager ein Archetyp.)