Über PIPA, SOPA und das Rollenspiel

Naja... hat er davon, wenn er so dämlich ist, und sich in Neuseeland niederlässt. KLar, dass die ein Auslieferungsverfahren mit den USA haben ;)
 
Naja, in Foren dürften keine Links und keine Downloads mehr verfügbar sein. Man dürfte noch nicht mal eine Seite nennen, die Downloads anbietet, geschweige denn andere Seiten als Partner verlinken, waeil da die Gefahr immens steigen würde, das einer einen Link postet, der illigal ist.

Jeder Avatar könnte dazu führen das ein Forum sofort down geht und jede Signatur könnte dafür genützt werden. Ich glaub zwar nicht, dass die Rollenspielhersteller ihre Kundschaft damit belässtigen würde.. immerhin sind so Foren wie das hier der beste Werbeplatz für sie und ohne Rollenspielforen würde es wohl in der Rollenspiellandschaft noch viel ärmer aussehen

ABER

Wenn SOPA und Co sich durchsetzt dann cyu Internet so wie wir es kennen. Alleine YouTube wäre total im Arsch, jeder "freie Reviewer" wäre dann wohl Geschichte und am schlimmsten finde ich, dass die Konzerne und Lobbys direkt das alles bestimmen, Deus Ex lässt grüßen. FB würde in kürzester Zeit sowas von zensiert sein (oder geschlossen) das am verrecken ist usw usw

... das mit Megaupload ist ja wieder ein anderes Thema
 
Wie schätzt ihr denn - realistisch betrachtet - die Folgen ein?

Ich schätze einmal, dass Megaupload so schnell nicht mehr ans Netz geht - egal, ob dort auch legale (oder besser: nicht illegale) Daten geuploaded waren. Wahrscheinlich wird mit großem Einsatz gegen Uploader vorgegangen oder es zumindest versucht werden. Reine Downloader sollten mMn mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit nur in wenigen Ausnahmefällen und Beispielexemplaren verfolgt werden.

Die große Frage, die sich mir jetzt stellt, ist inwieweit dieses Vorgehen weitere Kreise zieht, inwieweit weltweit nun Internetseiten, Foren, etc. beeinträchtigt sein werden...

Ich bin mir nicht sicher, ob die Konsequenzen so gravierend werden, wie Marok sie beschrieben hat.

Meinungen?
 
Mein Avatar ist übrigens, soweit ich weiß, aus einem Zeitungsartikel über einen Waschbären, der einen Vergewaltiger angegriffen und in die Flucht geschlagen hat. Wurde dann über eine der zahlreichen Spaßseiten im Internet verbreitet, von mir gespeichert, und dient im Moment als Avatar. Ist aber schon lange von jedem Kontext befreit.
Nach SOPA wäre er, soweit ich das verstanden habe, ein hinreichender Grund, B! sofort und ohne Warnung vom Netz zu nehmen. Und Marroks Purple Tentacle aus dem PC-Spiel "Day of the tentacle" erst recht. Da ist die Copyrightverletzung ja noch deutlicher. Die Wahrscheinlichkeit der Sperrung noch größer. Und das wäre ein direkter, sehr großer Schaden für die gesamte deutschsprachige Rollenspielindustrie, weil mit B! einer der großen Multiplikatoren fehlen würde.
In den guten alten Zeiten, als Verhältnismäßigkeit und Anstand noch Werte waren, die gegen die Gier der Konzerne wenigstens halbherzig verteidigt wurden, wäre der Gedanke, das Forum wegen unserer Avatare abzuschalten, als absurd abgetan worden.
Mit SOPA steht uns eine Zeit der Willkür bevor.
 
Ja, aber so wie ich das sehe, ist aktion-abenteuer.DE eine deutsche Domain, die nach geltendem deutschen Recht zu behandeln ist. Demnach könnte hier kein amerikanisches Gesetz Wirkung erzielen.

Oder haben wir hier den selben "Überallgemeinvertretungsanspruch" amerikanischer Justiz zu erwarten, wie beim Patentrecht (nach dem ein komplett in Europa gefertigtes Flugzeug, das einen amerikanischen Chip verbaut hat, als AMERIKANISCHES Wirtschaftsgut zählt und demnach nicht China exportiert werden darf) ?
 
Selbst wenn wird uns in einigen Jahren das gleiche mit ACTA treffen (wie Jace schon erkannt hatte). Beinhaltet das selbe und Deutschland ist mit dabei. Soll spätestens im Mai 2013 durch sein.

So verabschieden wir uns also von unserer Freiheit auf demokratischen wege.
 
Ja, aber die eigentliche Frage ist doch, ob genau diese Auswirkungen auch so krass, wie oben beschrieben bzw. gefürchtet, zu erwarten sind...

Ich versuche mir gerade ein Internet ohne Youtube, Facebook, etc. vorzustellen (gut, zugegeben, Facebook würde ich nicht vermissen, hab nicht mal nen Account). Dann eventuelle Auswirkungen auf diverse Foren...
Für so ein Gesetz ist das bisher bestehende Internet nicht bereit, d.h. im Zweifelsfall müssten ein großteil der Seiten offline gehen, ein gewaltiger Berg Arbeit in die "Legalisierung" bzw. "Ent-Illegalisierung" gesteckt werden und dann könnte man im Vergleich zu jetzt stark eingeschränkt weiter machen... die Frage ist, wie realistisch ist so ein Szenario...


EDIT:

Ich schätze, dass das Gesetz nicht "flächendeckend" angewendet werden wird, dafür ist das Netz einfach zu groß. Aber ich fürchte, dass tatsächlich der Reihe nach einige Seiten down genommen werden könnten (allen voran Youtube) und diese dann erst wieder on kommen können, wenn alle fraglichen Inhalte bereinigt wurden. Also eher eine selektive Anwendung auf Strafantrag, als eine flächendeckende.
 
So verabschieden wir uns also von unserer Freiheit auf demokratischen wege.
Besonders demokratisch finde ich diese Hinterzimmerdeals ja nicht.

Ich schätze, dass das Gesetz nicht "flächendeckend" angewendet werden wird, dafür ist das Netz einfach zu groß. Aber ich fürchte, dass tatsächlich der Reihe nach einige Seiten down genommen werden könnten (allen voran Youtube) und diese dann erst wieder on kommen können, wenn alle fraglichen Inhalte bereinigt wurden. Also eher eine selektive Anwendung auf Strafantrag, als eine flächendeckende.
Das finde ich ja noch viel besorgniserregender. Keine Rechtssicherheit sondern Willkür der Contentwirtschaft.
 
http://news.yahoo.com/homeland-secu...t-monitor-american-journalists-072933420.html

http://www.heise.de/newsticker/meld...Recht-auf-frei-verfuegbare-Werke-1418257.html

in letzterem heißt es:

US-Verfassungsgericht: Kein garantiertes Recht auf frei verfügbare Werke

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Das US-Verfassungsgericht hat entschieden, dass der US-Gesetzgeber in die "Public Domain" geratene Werke nachträglich wieder dem Copyright unterstellen kann. Es gebe kein garantiertes Recht auf frei verfügbare Bücher, Filme, Bilder oder Musikstücke, heißt es in einem Urteil (PDF-Datei) vom Mittwoch. Andererseits wendet sich der Beschluss gegen die in der Klage angeführte Beschwerde, dass damit ein "ewiges" Schutzrecht begründet sei. Es bleibe bei einem begrenzten Anspruch, wie dies in der US-Verfassung vorgesehen sei, urteilte eine Mehrheit von sechs der acht angerufenen Richter. Die betroffenen Werke würden später wieder Teil der Wissensallmende.
Die Mehrheitsmeinung beruft sich vor allem auf die Berner Übereinkunft zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst, der die USA 1989 beitraten. Sie schreibt eine Mindestschutzdauer von 50 Jahren nach dem Tod des Autors fest. Die EU und die Vereinigten Staaten verlängerten diese Frist in den 1990ern nacheinander auf 70 Jahre. Jenseits des Atlantiks wurde eine Vielzahl ausländischer Werke zwischenzeitlich aber gemeinfrei. Dies lag vor allem daran, dass Rechteinhabern von der Berner Konvention vorgeschriebene Formalitäten wie die Registrierung von Titeln nicht eingehalten hatten.
1994 verabschiedete der US-Kongress ein Gesetz, das die in die Public Domain entfleuchten Werke wieder mit dem Copyright belegte. Die betroffenen Werke waren damit wieder bis zu 70 Jahre nach dem Ableben ihres Urhebers geschützt. Dagegen klagte eine Gruppe von Orchesterleitern, darstellenden Künstlern, Lehrern, Verlegern und Filmarchivaren. Sie führten ins Feld, dass sie als bisherige Nutzer der Werke in ihrem Recht auf freie Rede eingeschränkt würden. Es könne nicht angehen, dass sie plötzlich Lizenzen für die jahrelang frei verwendbaren Titel erwerben müssten.
Der Oberste US-Gerichtshof betonte nun, dass jedes Copyright mit der Einschränkung von Ausdrucksfreiheiten einhergehe. Das Ziel dieses Rechts, den Fortschritt der Wissenschaften zu fördern, sei breit auszulegen und auf die Unterstützung neuer Werke genauso wie auf bereits traditionelleres Kulturgut zu beziehen. Auch die temporäre Verknappung geistiger Güter könne letztlich ihrer Verbreitung dienen beziehungsweise gezielt Wissen entstehen lassen. Zusätzlich sei der Zugang zu ausländischen Märkten, der mit der Einhaltung der Berner Übereinkunft gesichert werde, ein wichtiger Anreiz für Kreative. Letztlich habe der US-Gesetzgeber bereits mehrfach frei verfügbare Werke wieder gewerblich geschützt, sodass die kritisierte Maßnahme sich in den herkömmlichen Zügen der Copyright-Politik bewege.
Urteil auch auf Patente erweiterbar?
Die zwei Verfassungsrichter Stephen Breyer und Samiel Alito monierten dagegen in ihrer abweichenden Meinung, dass das geprüfte Gesetz gegen die Theorie des Urheberrechts laufe und es "niemand ermutige, ein neues Werk zu schaffen". Nutznießer seien allein die Inhaber der Rechte an den betroffenen alten Schinken. Ausländische Titel, die nach 1923 veröffentlicht wurden, könnten derweil keinen Platz in Datenbanken finden und so einfacher Teil des Weltwissens werden. Auch der Leiter des "Fair Use"-Projekts der Stanford-Universität, Anthony Falzone, bezeichnete das Urteil als "unglücklich". Es zeige, dass Politik und Justiz wenig gäben auf die Interessen der Öffentlichkeit. Unter Patentrechtlern wird derweil bereits diskutiert, inwieweit der Richterspruch auch eine vergleichbare Ausweitung der Schutzfristen von Patenten erlaube. (Stefan Krempl) / (jh)
 
http://winfuture.de/news,67705.html

Internet & Webdienste

20.01.2012 16:43
PIPA-Abstimmung nach Web-Protesten verschoben

Senator Harry Reid, "Majority Leader" (Mehrheitsführer der Demokratischen Partei) im US-Senat, hat angekündigt, dass die für nächste Woche angesetzte Abstimmung über den "Protect IP Act" (PIPA) verschoben wird.

Nach den weitreichenden Protesten im Internet gegen die beiden umstrittenen US-Gesetzesvorlagen SOPA ("Stop Online Piracy Act") und PIPA ("Protect IP Act") haben bereits etliche US-Senatoren ihre Meinung geändert und sich offen gegen die beiden Entwürfe gestellt. Im Repräsentantenhaus, jener Kammer des Kongresses, wo über SOPA abstimmt werden soll, unterstützen nur noch 26 Mitglieder die Gesetzesvorlage, 100 sind dagegen.

Im Senat, wo PIPA zur Abstimmung steht, haben die Befürworter des Gesetzes derzeit noch eine Mehrheit: Hier sind 37 Senatoren dafür, 22 haben sich als Gegner deklariert. Ob und wann sie über die Gesetzesvorlage abstimmen werden, ist derzeit aber unklar.

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Alleine bis gestern Abend haben sieben Millionen US-Amerikaner die Google-Petition unterschrieben
Wie der demokratische Senator Harry Reid, der als "Majority Leader" die (53-köpfige) Mehrheit im Senat anführt, in einer Mitteilung an mehrere US-Medien angekündigt hat, wird die Abstimmung über den Gesetzesentwurf nun verschoben.

Ursprünglich sollte die Abstimmung am Dienstag, dem 24. Januar stattfinden. Wie 'Talking Points Memo' berichtet, hat sich Reid nun aber "angesichts der jüngsten Ereignisse" anders überlegt und die Entscheidung vorerst vertagt. Wann und ob die Abstimmung nachgeholt wird, ist derzeit nicht bekannt.



Auch zwei Tage nach den weltweiten Protesten gegen die beiden Gesetzesanträge, ebbt die Kritik daran nicht ab: Über die von Google eingerichtete Seite haben alleine bis gestern Abend mehr als sieben Millionen US-Amerikaner eine Petition gegen SOPA und PIPA unterzeichnet.

Die Proteste sind mittlerweile bis zu den republikanischen Präsidentschaftskandidaten durchgedrungen. Diese haben sich bei der letzten Debatte im US-Fernsehen in ungewohnter Einigkeit gegen SOPA und PIPA gestellt und betont, die Redefreiheit im Internet verteidigen zu wollen.
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Ist ja interessant, und schön zu sehen, dass die Demokratie in den USA noch funktionieren zu scheint. Wenn schon nicht viel anderes funktioniert.
 
Kann sein.
Habe für offizielles die Google Dienste und für Meinungen das A! und für Selbstverwirklichung ohne Grenzen das Deepweb.

Kommt ins deepweb es ist schöner, so wie das Web früher eben zu DSL 1 zeiten.
 
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