Wie gesagt, das kann Lustig sein, aber als Vorbild z.B. für griechische Götter in einer Scion Kampagne wäre mir das bei weitem zu lächerlich. Oder liegt es wirklich an meiner Version der Ilias ?
PS: Wohlgemerkt, es nicht der Beste-Film-Aller-Zeiten für mich (ein Ausspruch den ich ohnehin total bescheuert finde) aber fand ihn in der Tat sehr gut.
Ich glaube dein "Problem" bei der Sache ist, dass du die Passagen zu wörtlich und in einem zu modernen Kontext liest. Durro hats bereits ganz gut verfasst, das sind größtenteils Metaphern.
Warum ist Ares so erschüttert, dass er Schutz bei Zeus sucht? Diomedes, ein
Sterblicher verwundete ihn auf dem Schlachtfeld! Das öffnet Fässer, deren Tragweite wir uns nicht einmal vorstellen können. Der Mensch, in dem das Titanenblut schlummert, erhebt sich gegen das Göttlichkeit, die Entropie findet statt. Ganz gleich, ob es Athene war, die Diomedes Schwert / Speer führte, Ares sieht sich mit einer unwiderlegbaren Tatsache konfrontiert - und das ist keine Geringere, als die unmittelbare Emanzipation der Sterblichen von direkter, göttlicher Intervention. Der trojanische Krieg bedeutet eine Zäsur im göttlichen und menschlichen Selbstverständnis - es ist das letzte Zeitalter halbgöttlicher Heroen und fleischgewordener Götter. Nach dem Krieg ist es das Menschengeschlecht, dass die Federführung übernimmt - das wird Ares in diesem Augenblick bewusst! Es ist seine Existenz, die schmerzt, nicht der Hieb!
Und natürlich läuft er zu dem zurück, der die Olympier schon einmal vor so einer Schmach befreit hat, dem Einzigen, dem es gelang, die Titanen zu bezwingen, die sich nun in Form ihrer Bastardkinder, der Sterblichen wieder erheben.
Was du erwartest sind Götter, die mit mächtig CGI Berge zerbröckeln lassen, darum ging es hier aber nie.
Edit: Aber Roland Hampe ist auch an einigen Stellen sehr ungenau / subjektivierend. Ich würde eher zu Wolfgang Schadewaldt greifen, was die Übersetzung angeht.