AW: Toreador Clansschwäche
Ich finde es schade das der Toreador-Clansnachteil erst total übertrieben als Spaßbremse und unmöglich hart stilisiert wird, nur um sich dann auszudenken wie man ihn möglichst derart schwach und lächerlich macht das er im Spiel kein Nachteil bzw. keine Schwäche mehr ist.
Dir is schon klar, dass diese Aussage eine ziemliche 180° Drehung darstellt?
Nochmal zu den etablierten Kunstkritikern, die ja wissen müssen, was Kunst 4+ ist.
Jackson Pollock - No. 5 gilt als das teuerste Gemälde der Welt, die Kunstkritiker überschlagen sich vor Lob. Allerdings kann ich durchaus nachvollziehen, wenn jemand sagt, dass er das nicht als Kunst sieht. Künstler, gerade in den "klassischen Künste" wie Bildende Kunst und Musik, werden oftmals dann von Kritikern hochgelobt, wenn sie als erste neue Wege gehen - unabhängig davon, ob das Endprodukt wirklich universal als "Wertetechnisch 4+" anzusehen wäre. Das beste Beispiel dafür sind doch die sogenannten "verkannten Genies", die erst nach ihrem Ableben zu Ruhm und Ehren kamen, aber zu Lebzeiten grade so am Existenzminimum kratzten.
Und auf den Bildenden Künsten bin nicht ich rumgeritten, sondern du Teylen. Als es drum ging, was denn nun schön ist. Und da musste ich schmunzeln, weil ich genug kenne, die eben dieser Kunstrichtung so gar nix abgewinnen können und da vielleicht mal was finden, was "ganz nett anzusehen" ist, aber bei dem sie nie etwas Außergewöhnliches finden werden.
Und jetzt zum Nachteil:
Ich sage immer noch, dass es nicht Spielleiterentscheid ist, was der Toreador als Schön zu empfinden hat. Der Spieler legt vor. Bei der Erschaffung kann der Spielleiter gerne sein Wort einbringen alla "du, es wäre mir unrecht, wenn du perfekte Quellcodes als das definierst, was deinen Toreador in höchste Verzückung geraten lässt. Das kann ich so gar nicht sinnvoll einbringen. Kannst du dir etwas anderes aussuchen?" oder "Bist du dir sicher, dass dein Kämpfer ganz fasziniert von perfekten Kampfszenen sein möchte? Das kann ein ziemlicher Schuss ins Bein werden.". Soweit die Kooperation. Wenn es allerdings festgelegt ist, dass der Toreador Arachnophil ist, und die filigranen Gebilde der Achtbeiner stundenlang anstarren könnte, dann ist es unsinnig, ihm als SL aufzudrücken, dass er beim Anblick von Kleists "der Schrei" seine Self Control Probe machen muss, wenn das Kunstwerk nicht von einer Spinne verschönert wurde. Und dann die Begründung anzuführen, dass das ja Schönheit sei.
Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters.
Ich sage allerdings auch nichts dagegen, wenn besagter arachnophiler Toreador vom Spielleiter beschrieben bekommt, dass er eben Kleists "der Schrei" über den Weg läuft, und dann von sich aus sagt, dass er eine Self Control Probe machen möchte. Und je nach Spielern ist dies gar nicht mal so abwegig, wenn man sie als Spielleiter nicht an jeder Ecke mit ihrer angeblichen (sprich: nicht selbst gewählten) Schwäche konfrontiert.
Ich sage auch nichts dagegen, wenn die Schwächen - ja, aller Clans - auch mal in ungewöhnlichen Situationen auftreten. Oder wenn Charaktere in Zwickmühlen geraten, eben weil ihre Schwächen eine logischere/sinnvollere/vorteilshaftere Vorgehensweise ausschließen. Oder sie echte Probleme damit bekommen. Die sind durchaus auch "Spielleiterwillkür" insofern, dass der Spielleiter irgendwann damit geplant hat, dass die Schwächen einen Einfluss im Spiel haben sollen. Aber genau dann holt man sich doch als Spielleiter etwas passendes und nicht etwas aus den Händen gesogenes, was aus Spielersicht so gar nicht zum Charakter passt.
Ich muss aber auch sagen: Spieler, die so gar nicht nie ihre Schwächen (auch die selbstgewählten Nachteile) ausspielen, denen ist nicht mehr zu helfen. Manche sagen, dass man sie mit sanfter Hand dahin führen soll, dass auch Schwächen toll sind... aber ich glaube nicht so wirklich daran.