Tomb Raider

Was stimmt denn eigentlich mit euch nicht?
Vor dem Release zerreißt ihr euch das Maul und nach Release schafft ihr es fast zwei Jahre lang nicht, mal ein gutes (oder meinetwegen auch schlechtes... ich will ja BoyScout nicht aus der Diskussion ausschließen) Wort über dieses Spiel zu verlieren?

Es ist nämlich hervorragend. Wie ich nun weiß. Ich hab es letzte Woche mal aus der Videothek geholt und bin begeistert.
Unheimlich gutes Leveldesign mit dem (für mich) idealen Schwierigkeitsgrad sowohl der Action- als auch der Rätseleinlagen: Ich werd manchmal totgeschossen und brauche auch manchmal ein paar Minuten bis ich eines der Rätselgräber verstehe, aber es ist keine richtig große Herausforderung. Und so soll es auch sein. Ich bin ja keine Vierzehn mehr, dass ich die Zeit oder die Lust hätte, stundenlang im selben Level festzuhängen. Die Raumrätsel sind allesamt klar begreifbar und, wenn man den Plan hat, auch dank der enorm sauberen Steuerung (schneidet euch mal ne Scheibe davon ab, UbiSoft) gut und schnell lösbar. Kein hakeliges Überspringen kleiner Vorsprünge bei verkackten Kameraperspektiven wie in den alten TombRaiders oder auch in Assassin's Creed. Das Action Gameplay ist etwas arg simplizistisch dafür, dass es so einen großen Stellenwert einnimmt, aber auch hier dank der sauberen Ausführung sehr spaßig (schneide dir davon mal ne Scheibe ab, Max Payne 3).
Ja, es hat Quicktime-Events, die mir aber sehr sehr gut gefallen.
Ja, es hat Schlauchlevel, die aber schön gemacht sind und nicht einengend wirken.
Ja, es hat Life- Regeneration, aber das halte ich eh für eine der besten Gameplay-Erfindungen der letzten Jahre.

Das einzige, was zumindest auf der XBOX nervt, ist dass man nur zwischen Deutscher und Französischer (WTF, SquareEnix?) Sprachausgabe auswählen kann.
Und mein Französisch wirklich nicht gut ist.
Und Nora Tschirner bei all ihrer offensichlichen Niedlichkeit leider keine besonders gute Schauspielerin und auch keine besonders gute Synchronsprecherin ist. So klingt Lara ein bisschen wie eine GZSZ-Darstellerin im ersten Halbjahr. Das ist schon ein mächtiger Stimmungskiller.

Mein Lieblingsmoment bisher:
Der Sturm auf den Tempel, als Lara erkennt, dass sie eine unaufhaltbare Videospielfigur Naturmacht ist.

Zu dem Zeitpunkt hat man die noch junge, unerfahrene Lara dabei begleitet, wie sie sich durch Schmerz, Schmutz und Blut gekämpft und es dabei mit einer Armee aufgenommen hat, gegen die sie eigentlich keine Chance hätte haben dürfen. Sie wurde verletzt, geschlagen und hat an sich gezweifelt.
Und dann besiegt sie einen Zwischenboss.
Und bekommt einen Granatwerfer:

Ultraharte, psychopathische Söldner: "Oh mein Gott, sie hat einen Granatenwerfer!"
Lara: "Ja, lauft! Ich werde euch alle töten!

Das kommt, wenn man es liest, wahrscheinlich nicht so gut rüber.
Aber im Spiel ist es ein crowning moment of awesome.
Ich habe laut "Ja, Lara! Give 'em hell!" gerufen.
 
Vor dem Release zerreißt ihr euch das Maul und nach Release schafft ihr es fast zwei Jahre lang nicht, mal ein gutes (oder meinetwegen auch schlechtes... ich will ja BoyScout nicht aus der Diskussion ausschließen) Wort über dieses Spiel zu verlieren?
Geld ist bei mir eine endlich begrenzte Masse.
Wenn mich ein Spiel hinreichend,...
mit Entscheidungen in der Charakter Entwicklung - es ist ein weiblicher Charakter, also braucht es eine Fast-Vergewaltigungsszene damit sie badass werden kann
mit Entscheidungen in der Charakter-Gestaltung - es ist ein weiblicher Charakter, machen wir sie etwas süßer
mit Berichten über Spiel-Gestaltung - ein sensibler (weiblicher) Charakter beheult natürlich ein Reh während er sich kurz danach durch Gegnerhorden schnetzelt
... abturnt kann es passieren das mein Geldbeutel die Backen zusammen kneift. ^^;
Wenn dann der Media Markt eine Aktion hat "6 Spiele für 98€" gewinnen halt sechs andere Spiele die eine bessere Rep haben (Lego HdR, ME3, SR3, SR4, Dishonored, Skyrim).
 
Und Nora Tschirner bei all ihrer offensichlichen Niedlichkeit leider keine besonders gute Schauspielerin und auch keine besonders gute Synchronsprecherin ist. So klingt Lara ein bisschen wie eine GZSZ-Darstellerin im ersten Halbjahr. Das ist schon ein mächtiger Stimmungskiller.

Fand ich gar nicht. Ich bin unter anderem deswegen bei der deutschen Sprachausgabe geblieben, muss ich sagen.

Sonst kann ich dir eigentlich nur zustimmen. Verstehe das ganze Geunke im Vorfeld auch nicht, wahrscheinlich bin ich aber auch nur verwirrt, weil zu viele große Worte benutzt wurden.
 
Ich finde das Gewese um die Beinahe-Vergewaltigung auch eher seltsam und vermutlich der Tatsache entsprungen, dass ein paar Leute das Spiel nicht GESPIELT haben.

Abseits davon hat das Spiel so einige Crowning Moments of Badassness, wenn die ganzen Jungs merken, dass ein Mädchen sie gerade einen nach dem anderen tötet (und ich bin dankbar kein ungewaschener Konsolenspieler zu sein - auf dem PC gab's problemlos englische Sprachausgabe für die Gentlemen Gamer ;-) )

Einzig und allein den Bodycount unter Laras Freunden finde ich sehr schade - da hätten sie die, wie bei Far Cry 3, auch überleben lassen dürfen...
 
Teylen schrieb:
mit Entscheidungen in der Charakter Entwicklung - es ist ein weiblicher Charakter, also braucht es eine Fast-Vergewaltigungsszene damit sie badass werden kann
mit Entscheidungen in der Charakter-Gestaltung - es ist ein weiblicher Charakter, machen wir sie etwas süßer
mit Berichten über Spiel-Gestaltung - ein sensibler (weiblicher) Charakter beheult natürlich ein Reh während er sich kurz danach durch Gegnerhorden schnetzelt
Glaub mir, da wurde wirklich viel aus dem Kontext gerissen.
Im Spiel wirkt das alles natürlich und glaubwürdig.
Die Zudringlichkeit des Söldners hat in meinen Augen eigentlich eher betont, was für ekelhafte Psychopathen diese Typen sind. War insofern natürlich sehr sinnvoll eingesetzt. Hat einerseits Laras harten Kern (der zu dem - sehr frühen - Zeitpunkt im Spiel noch unter viel Babyspeck und Zivilisationsmenschenbefindlichkeit verborgen ist) angedeutet und andereseits die Verkommenheit ihrer Gegner unterstrichen.
Sie ist halt jünger als in der alten Reihe. Und damit natürlich auch verletzlicher, unerfahrener und damit könnte man sagen, im Ergebnis "süßer". Das Wort würde ich nicht benutzen, hielte ich aber nicht für unplausibel.
Und dass sie sich bei dem Reh, dass sie ihres Hungers wegen erlegt (der erste Kill im Spiel überhaupt), entschuldigt machte sie mir nur sympathischer. Nicht weil sie ein Mädchen wie ich ist, sondern weil sie ein Stadtmensch wie ich ist, der nicht einfach so kaltblütig Lebewesen tötet. Ich töte ja nicht mal Insekten in meiner Wohnung, sondern setze sie einfach auf den Balkon.

Wir haben es hier eben nicht mit einer erfahrenen Abenteurerin zu tun, sondern mit einem Zivilisationsmenschen aus gutem Haus, der unter Druck zeigen muss, was in ihm steckt. Insofern verlieren da nicht die Frauen durch die (im Rahmen des Mediums und Genres) glaubwürdige Darstellung Laras, sondern verlieren viel mehr die Männer durch vollständig unglaubwürdige Figuren wie John McClane, alle Charaktere aus allen GTAs ever oder was man da sonst noch so an instant-ultraharten Supermachokillermaschinenpsychopathen vorgesetzt bekommt. Wenn man diesen Geschlechterkampf überhaupt aufmachen will. Was ich nicht will.

Ich will nur sagen: Gib dem Spiel ne Chance. Es ist echt gut. Auf jeder Ebene. Wenn man nicht so ein Schwierigkeitsgrad-Fetischist ist. Denn schwer ist es wirklich nicht. Zumindest nicht auf mittlerem Schwierigkeitsgrad.
 
Im Spiel wirkt das alles natürlich und glaubwürdig.
Es kann durchaus sein das es irgendwo gut und glaubwürdig erzählt wird.
Ich hab dennoch keine gesteigerte Lust drauf wenn ein weiblicher Char auf die Art und Weise härte erlangt.
Bei dem von dir erwähnten FarCry 3 muss man sich als der männliche Char auch nicht sowas geben bevor man zum schrecken der Bösen im Dschungel mutiert. Da schafft man es die Verkommenheit der Gegner anders zu unterstreichen. Den Char vom verwöhnten reichen Kind zu einem Arschtreter zu machen ohne erstmal darzustellen wie verletzlich, unerfahren er ist und ihm ne "süße" Optik zu geben. (Das Wort wurde net von mir sondern von anderen benutzt)

Imho verlieren auch Frauenfiguren bei so einer Darstellung.
Wenn bei einem Genre, Spielegebiet bei dem Realismus bis dahin völlig irrelevant wird bei Frauenfiguren zwanghaft "Realismus" zusammen geschustert wird. Gerade wenn der Realismus dann daraus besteht ihnen "typisch weibliche Attribute" (sensibel, empathisch, verletztlich) aufzudrücken bzw. schlicht Fanservice geboten wird (ein Modell das man als unschuldiger, süßer bezeichnet).
Das heißt normale Frauen können auch aus der Stadt kommen und Ungeziefer umbringen anstelle empathisch zu sein.
Das Essen mit einem ähnlichen Pragmatismus erlegen und verspeisen wie der Typ bei FarCry 3.
(Wobei mich auch da nervte das der selbst nach hunderten Viechern noch ein "gross" vermeldete)

So fährt einem in einem Spielegenre in dem man Spaß haben mag, gerne auch überzeichnete Helden, Badass Charaktere plötzlich bei weiblichen Spielfiguren der Realismus an's Schienbein. Wo man als weiblicher Spieler vielleicht einfach nur Spielfiguren haben will die genauso cool, Badass und überzeichnet sind wie ihre männlichen Gegenparts. Und keine verdammte Realismusstudie in einem Tarantino Film.

Ich mochte Saints Row 2, Bayonetta und Wet weil die Frauenfiguren mal nicht den 0815 Realismushammer übergezogen bekommen haben.
Es war für mich einer der Gründe Saints Row 3 und Saints Row 4 zu kaufen.
Das heißt das man eine eine ganz normale Figur spielen kann. Die halt weiblich ist. Aussehen, Stimme und Animation.

Das einem nicht drüber geprügelt werden das ein weiblicher Charakter anders sein muss oder gar das die Story nicht funktionieren würde wenn der Char weiblich wäre, weil Frauen ja so anders seien (wie bei GTA argumentiert wird).
Ich will nur sagen: Gib dem Spiel ne Chance. Es ist echt gut. Auf jeder Ebene.
Wenn man mir es schenkt :D Ansonsten geht mein Geld eher in Jump'n'Shooter'n'Runs / Spielen denen ich vertraue ^^;
So würde ich halt eher zu Remember Me greifen, wenn ich mal wieder Geld zuviel hab.

Ansonsten hasse ich das Spiel auch nicht, nur hab ich im Moment nicht genug Geld und es eine niedrige Priorität.
 
Ich habe FarCry 3 nicht erwähnt. Das war Saint.
Aber ja, tatsächlich hat mich genau das, der psychopathische Protagonist, an FarCry auch genervt.
Ich hätte absolut nichts gegen männliche Protagonisten mit realistischer Entwicklung einzuwenden. So wie Lee aus The Walking Dead. Der auch am Ende nicht so abgestumpft ist wie 90% der Videospielhelden schon am Anfang. Ganz im Gegenteil. Ich würde das sehr begrüßen.
Und "sensibel, empathisch, verletzlich" sind für mich auch keine "typisch weiblichen" Attribute, sondern typisch menschliche. Und so viel Idiotie, das für "typisch weiblich" zu halten, möchte ich weder dir unterstellen, noch den Designern von TombRaider.

Ansonsten.... wäre ich jetzt ein selbstherrlicher Mod, würde ich deine Antwort abtrennen und in den "Sexismus Stammtisch"-Thread integrieren. Bin ich aber nicht. Wäre ich nichtmal, wenn ich Modrechte hätte. Daher nur so viel: Dein Nichtinteresse an Tomb Raider wurde zur Kenntnis genommen. Eine Sexismusdebatte möchte ich an der Stelle nicht führen. Haben wir schon. Mehrmals.
Eine Debatte, auf die ich mich einlassen würde, wäre eine über realistische Figurenzeichnung in Videospielen (geschlechtsunabhängig) und inwieweit das überhaupt angesichs der Genrekonventionen und Genremechaniken möglich ist. Und natürlich jede inhaltliche Diskussion über Tomb Raider.
 
Wärst du ein aufmerksamer Mod würdest du es in "Sexismus in Videospiele" umtopfen, stehst aber dann so oder so vor der Herausforderung die Diskussion zu zerschießen.
Letztlich ist die Darstellung der weiblichen Figur bei Tomb Raider, der meines Erachtens Sexismus, zumindest der Umstand das ich mich als weibliche Person irgendwo verarscht und in ein überkommenes Rollenbild gepresst fühle, der Grund wieso ich kein Geld für Tomb Raider ausgebe.
Es zählt aus meiner Sicht zum Inhalt des Spiels.
Ist ja nicht so als würde die Geschichte und Figurenkonzeption getrennt von dem Spiel existieren können.

Meines Erachtens ist der Protagonist bei FarCry nicht besonders psychopathisch. (Der mit dem Iro schon eher).
Ansonsten rede ich von meinen Ansprüchen an Jump'n'Shooter'n'Runs nicht an "Mehr oder weniger interaktive Filme mit eher geringen tatsächlichen Spiel Anteil".
 
Vor allen Dingen stimmt's ja nichtmal. Bei FarCry3 wird reichlich vergwaltigt... "His Name is Buck, and he likes to..." usw.usw.
 
Der Protagonist entvölkert ohne mit der Wimper zu zucken die ganze Insel. Und hält sich später für nen Kriegergott. So richtig gesund ist das nicht.
Und Sexismus ist weder Inhalt noch Funktion von Tomb Raider. Damit ist es keine inhaltliche Diskussion. Sondern eine Metadiskussion. Zu der du, Teylen, auch nicht besonders qualifiziert bist, weil du das Spiel nicht kennst.
 
Sexismus, sofern vorhanden, gehört zum Inhalt.
Das heißt ich kaufe mir das Spiel nicht weil ich das Metakonzept des Sexismus ablehne sondern weil die bisherige Präsentation in Trailern, Besprechungen und Kommentaren zu dem Spiel erkennen lässt das mir der Inhalt aufgrund unterschiedlicher sexistischen Aspekte die er transportiert sowie diejenigen die er vermittelt nicht zusagt.
 
Nur dass da sexistische Inhalte weder transportiert noch vermittelt werden. Was du natürlich nicht wissen kannst, weil du nur die Metadebatte dazu führst.
Square one.
Und jetzt ist auch gut mit dem Thema.
 
Das Figuren Design wurde zurück von einem erwachsenen Frau auf kindlich / süß / naiv gedreht.
Wurde mit männlichen Charakteren nicht gemacht, finde ich scheiße und weil ich es für eine Folgen dessen halte das man Lara für Männer geiler machen will für sexistisch.
Edit: Im Teil verrutscht. Sorry.

Die ehemals taffe Figur die durch die Weltgeschichte zieht Schätze entdeckt und Räuber bekämpft bekommt natürlich eine Traumata-Backstory.
Wird mit männlichen Charakteren auch nicht gemacht, es gibt kein Indiana Jones wo der in den Dschungel gedroppt wird, noch ein paar Rückschläge kriegt bis er sich auf Basis dessen raufpowert. Das man impliziert das weibliche Personen / Figuren erstmal so richtig unterdrückt werden müßen - und man das natürlich auch ausspielt - bevor sie Ärsche treten können halte ich für sexistische Scheiße.

Die ehemals taffe Figur muss dann auch erstmal sensibel und emotional sein.
Ganz klasse. Hat bestimmt nichts mit nem scheiß Frauenbild von anno dazumal zu tun. Natürlich muss es mit einer Frau auch realisitisch sein, und realistisch ist nur wenn sie mindestens als empathisches Sensibelchen startet.

Genauso wie es ganz und gar nicht sexistisch ist wenn man das Spiel damit bewirbt das eine Fast-Vergewaltigung zur Charakterentwicklung geführt hat.
Ist ja auch so realistisch und vermutlich total geil.


Ansonsten, zum Far Cry 3 Vergleich.
Man hat am Ende die Wahl ob man ein Kriegsgott ist oder lieber doch macht was man von Anfang an plante?
Die Inseln sind auch nicht entvölkert. Das heißt man kann durchspielen und den Bösen sogar Gebiete gelassen haben.
Ebenso wie die Eingeborenen und die normalen Bewohner noch überleben wenn man die Bösen niedermachte und die Aufträge alle erfüllte.
Gibt es bei Lara Leute auf ihrer Insel die überleben?
 
So. Nu hab ichs durch.
Und es ist bis zum Ende richtig klasse. Der "Endkampf" ist sehr einfach, aber wenigstens nicht nervend. Das ist ja schonmal was. Lieber kurz vor Ende nicht herausgefordert werden, als kurz vor Ende an cheatender KI und/oder schlechtem Leveldesign verzweifeln.

Und Lara ist sowas von einem starken Charakter. Mit richtig gut glaubwürdiger Metamorphose. Und ich mag auch, dass der Endboss sie am Ende darauf hinweist, dass sie nichts anderes getan hat als er: unmengen Leute töten, um zu überleben. Mit so Heldenambivalenz kriegt man mich ja immer.
Aber was mich die ganze Zeit über am meisten begeistert hat: Es ist total sauber programmiert. Es gab für mich nicht einen Frustmoment. Nicht einen Moment, in dem ich am Leveldesign, an der Kollisionsabfrage, an Kameraperspektiven oder an Steuerungsproblematiken verzweifelt wäre.
Das habe ich schon ganz anders gesehen.
Man hat vier unterschiedliche Waffen, die auch alle irgendwie ihren Sinn haben. Bis aufs Sturmgewehr heißt das. Nicht tausend Waffen, die aller redundant sind.
Die Quicktime-Events machen richtig Sinn im Gameplay und die Rutschpartien sind auch sehr schön intuitiv.
Klasse Spiel. Wirklich. Hat nur keinen richtig dollen Wiederspielwert, fürchte ich.
Aber kann ich jedem als Budget- oder Videothekenversion empfehlen.
Und jedem, dem es nicht weh tut, für vielleicht zehn Stunden richtig gutem Spielspaß Vollpreis zu zahlen, sowieso.
Ich freu mich auf den nächsten Teil.
 
@Saint:
Es wurde von Rocky provokant gefragt wieso bisher die Meinungsäußerungen ausgeblieben sind. Das habe ich aus meiner Sicht erklärt.
Kurz Fassung:
Weil es nach sexistischen Mist aussieht [Trailer, Berichte, diverse Reviews] habe ich es mir nicht gekauft.
Werde es auch wahrscheinlich vorerst nicht. Einfach weil ich kein Geld zuviel habe und es andere Spiele gibt die nicht nach Mist aussehen.

Wieso er daraus einen Aufstand macht, so tut als wäre es ein vollkommen invalider Punkt um das Spiel nicht spielen zu wollen, die Ansicht ganz bestimmt nur von einer Agenda herührt, entzieht sich mir. Ebenso wie man behaupten kann das die Geschmacksäußerung objektiv falsch sei.
 
Modetarorenanweisung: Ball flach halten
Bitte einmal allumfassend durchschnaufen und wieder (alle Betroffenen zusammen) auf ein akzeptables Diskussionsniveau zurückkehren.
Wenn Euch das nicht möglich ist, haltet ein wenig Abstand. Nichts desto trotz möchte ich hier an die allgemeine Nettiquette erinnern!
Back to topic :)
 
Was stimmt denn eigentlich mit euch nicht?
Vor dem Release zerreißt ihr euch das Maul und nach Release schafft ihr es fast zwei Jahre lang nicht, mal ein gutes (oder meinetwegen auch schlechtes... ich will ja BoyScout nicht aus der Diskussion ausschließen) Wort über dieses Spiel zu verlieren?
steht noch auf meiner (sehr langen) Liste. Passiert mir aber öfters, dass ich auch 5, 6, 7 Jahre alte Spiele spiele, deswegen verweigere ich mich ja auch Online-DRM.
ansonsten, weiß nicht, was ist denn aus
Quick-Time Events, Schlauchlevel und Life-Regeneration
geworden?

Attraktive Frauen sind allmählich langweilig, oder sollte die hässlich sein? Oder zur Abwechslung mal normal? He, es gab ja sogar ein Tech-Update, um ihre Ni.. Gänsehaut besser zu sehen. Hat sicher nicht mits mit Sexismus zu tun... aber ich hab's ja nicht gespielt, wahrscheinlich ist das im vollen Spiel eine ganz andere Person.

Ansonsten fehlte mir an Lara ein wenig das Selbstmitleid, wie soll man die denn dann als Frau ernst nehmen |D ?
*duckundwech*
 
So. Nu hab ichs durch.
Und es ist bis zum Ende richtig klasse. Der "Endkampf" ist sehr einfach, aber wenigstens nicht nervend. Das ist ja schonmal was. Lieber kurz vor Ende nicht herausgefordert werden, als kurz vor Ende an cheatender KI und/oder schlechtem Leveldesign verzweifeln.

Und Lara ist sowas von einem starken Charakter. Mit richtig gut glaubwürdiger Metamorphose. Und ich mag auch, dass der Endboss sie am Ende darauf hinweist, dass sie nichts anderes getan hat als er: unmengen Leute töten, um zu überleben. Mit so Heldenambivalenz kriegt man mich ja immer.


Ich habs mir eigentlich immer kaufen wollen, bin aber nie dazu gekommen... jetzt hat mein Freund es sich geholt, und wir haben es beide absolut durchgesuchtet - total geiles Spiel!
Fand das Gameplay sehr angenehm (stellenweise was einfach, so von den Sprüngen her und so - aber schon okay), die Kämpfe haben mir dank Deckungsshootermanier sowieso total gut gefallen, und ich konnte mal mit dem Bogen snipern.
Und Lara kommt zwar einerseits sehr menschlich und verletzlich rüber, aber dann eben auch entsprechend abgestumpft und zornig. Passt.
Gefällt mir viel besser als die Wuchtbrumme mit den Pyramidentitten, auch wenn ich die Spiele damals wahrlich geliebt habe.

Ich gebs zu, meiner eigenen Steambib wird es auch noch hinzugefügt werden... dann muss ich nicht den Account meines Freunds über Familysharing lahmlegen. :D
 
Ja der Bogen war auch prima.
Und dass der Bogen prima war, war auch prima.
Weil Spiele, in denen der Bogen prima ist, sowieso prima sind.

Ich mochte auch, dass Lara von alleine in Deckung gegangen ist. Weil mir bei der Gelegenheit aufgefallen ist, wie überflüssig es eigentlich ist, dass man in anderen Spielen immer noch extra den Deckungsknopf drücken muss. Bei GTA hat mich das schon so manches Leben total unnötig vergeuden lassen, als die Spielfigur entweder in die falsche oder gar nicht in Deckung gegangen ist, weil ich nicht genau richtig stand und/oder den falschen Knopf gedrückt bzw. das Drücken ganz vergessen hatte.
Bei Tomb Raider war der Fall klar: Wenn Lara nicht in Deckung ist, bin ich zu weit von der Deckung weg und muss näher ran gehen.
Ich mochte auch die zerstörbare Umgebung sehr. Weil nicht alles zerstörbar war, aber doch vieles. Dadurch war eine gute Balance zwischen Realismus und Spielbarkeit gewahrt. Es gab halt noch Deckungen, die mehr als einen Schuss ausgehalten haben, aber auch fiele fantastisch fliegende Fetzen (eine fierfach - F-literation!).
Überhaupt ist Tomb Raider (aus meiner halbinformierten Spielerperspektive) beeindruckend sauber designt und programmiert. Da sollten sich viele ein Beispiel nehmen. Aber das sagte ich ja schon.
 
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