Zornhau
Freßt NAPALM!
- Registriert
- 18. März 2004
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Re: Tod der Spieler
Der Tod im realen Leben ist eigentlich immer "einfach so".
Ich will NICHT im Spiel eine 1:1-Abbildung des realen, tristen, langweiligen und menschenverachtenden Alltags, wo man tatsächlich einfach so umkommen kann. Durch Unfall, Krankheit, eigene Dummheit, die Dummheit anderer, durch Kriege,...
Für das Rollenspiel-Spiel möchte ich Protagonisten in Geschichten spielen, die ich gut finde, die ich auch als Buch oder als Film gut fände, die mich unterhalten und anrühren können, OHNE den ganzen Zynismus der realen Welt, in der man nie wirklich eine Chance hat etwas zu bewegen. Ich mag es im Spiel tatsächlich etwas zu bewegen. Ich mag es für meine Ideale einzustehen, sie zu vertreten, ein gutes Beispiel zu geben und - in letzter Konsequenz - auch dafür zu sterben. Aber das bitte NUR im Spiel.
Wenn man einen von einem Spieler langgehegten ausgearbeiteten Charakter "einfach so", also sinnlos, im Spiel tötet - meinst Du, der Spieler hat daran Spaß?
Warum ist Cthulhu wohl stets nur ein Zweit-Rollenspiel und wird es auch bleiben? Weil dort genau das immer wieder passiert: die Charaktere überleben meist nicht lange genug, um eine echte, langandauernde Identifikation zu erlauben (ich will hier bewußt nicht eine tiefe Identifikation auch mit One-Shot-Charakteren ausschließen, da genau so etwas eine der Stärken von "guten" Cthulhu-Spielern ist - ich meine hier die Kampagnensicht, also den Roman, nicht die Kurzgeschichte). Ich mag Abreißblock-Charaktere nur ab und an für "dazwischen". Mir macht es mehr Spaß einen Charakter zu entwickeln und ein interessantes Schicksa mit ihm zu erleben, an dessen Ende durchaus auch einmal der Tod des Charakter im Spiel stehen kann.
Aber wenn Du einen sinnlosen Tod, der "einfach so" einen Charakter ausschaltet, als Möglichkeit miteinschließt, so macht eine solche Perspektive einfach keinen Spaß. Mir nicht. Und - so glaube ich - den meisten anderen auch nicht. (Siehe meine kurze Geschichte von meinem ersten Rollenspielcharakter und seinem unspektakulären und sinnlosen Tod. Ich hätte beinahe nie wieder was mit solchen Spielen zu tun haben wollen, wenn nur Frusterlebnisse ohne Hintersinn dabei herauskommen.)
Aber vielleicht hast Du ja in Deinen Gruppen Spieler, die nicht so an ihren einzelnen Charakteren hängen und öfter mal neue Charaktere zu generieren als Abwechslung auffassen? Dann ist es ja in Ordnung. Dann ist das für diese Spielergruppe auch Spaß.
Du meinst in dem Sinne: Ein lange jahre geführter und entwickelter Charakter geht auf der Straße entlang und gerät in ein Drive-By-Shooting. Er wird ohne jegliche Verwicklung vom Hintergrund der Kampagne oder ähnliches erschossen. Einfach so. Oder: Ein Charakter erhält in einer hektischen Situation einen Schlaganfall und stirbt daran. Einfach so. Oder: Ein Charakter fährt auf der Autobahn und ein Drängler kommt von hinten, er verpatzt seinen Autofahren-Wurf, kommt von der Straße ab und verbrennt eingeklemmt im Wrack seines Autos. Einfach so.blut_und_glas schrieb:Der Tod sollte sinnlos sein dürfen.
Der Tod im realen Leben ist eigentlich immer "einfach so".
Ich will NICHT im Spiel eine 1:1-Abbildung des realen, tristen, langweiligen und menschenverachtenden Alltags, wo man tatsächlich einfach so umkommen kann. Durch Unfall, Krankheit, eigene Dummheit, die Dummheit anderer, durch Kriege,...
Für das Rollenspiel-Spiel möchte ich Protagonisten in Geschichten spielen, die ich gut finde, die ich auch als Buch oder als Film gut fände, die mich unterhalten und anrühren können, OHNE den ganzen Zynismus der realen Welt, in der man nie wirklich eine Chance hat etwas zu bewegen. Ich mag es im Spiel tatsächlich etwas zu bewegen. Ich mag es für meine Ideale einzustehen, sie zu vertreten, ein gutes Beispiel zu geben und - in letzter Konsequenz - auch dafür zu sterben. Aber das bitte NUR im Spiel.
Wenn man einen von einem Spieler langgehegten ausgearbeiteten Charakter "einfach so", also sinnlos, im Spiel tötet - meinst Du, der Spieler hat daran Spaß?
Warum ist Cthulhu wohl stets nur ein Zweit-Rollenspiel und wird es auch bleiben? Weil dort genau das immer wieder passiert: die Charaktere überleben meist nicht lange genug, um eine echte, langandauernde Identifikation zu erlauben (ich will hier bewußt nicht eine tiefe Identifikation auch mit One-Shot-Charakteren ausschließen, da genau so etwas eine der Stärken von "guten" Cthulhu-Spielern ist - ich meine hier die Kampagnensicht, also den Roman, nicht die Kurzgeschichte). Ich mag Abreißblock-Charaktere nur ab und an für "dazwischen". Mir macht es mehr Spaß einen Charakter zu entwickeln und ein interessantes Schicksa mit ihm zu erleben, an dessen Ende durchaus auch einmal der Tod des Charakter im Spiel stehen kann.
Aber wenn Du einen sinnlosen Tod, der "einfach so" einen Charakter ausschaltet, als Möglichkeit miteinschließt, so macht eine solche Perspektive einfach keinen Spaß. Mir nicht. Und - so glaube ich - den meisten anderen auch nicht. (Siehe meine kurze Geschichte von meinem ersten Rollenspielcharakter und seinem unspektakulären und sinnlosen Tod. Ich hätte beinahe nie wieder was mit solchen Spielen zu tun haben wollen, wenn nur Frusterlebnisse ohne Hintersinn dabei herauskommen.)
Aber vielleicht hast Du ja in Deinen Gruppen Spieler, die nicht so an ihren einzelnen Charakteren hängen und öfter mal neue Charaktere zu generieren als Abwechslung auffassen? Dann ist es ja in Ordnung. Dann ist das für diese Spielergruppe auch Spaß.