The Wire - Besser geht's nicht.

AW: The Wire - Jetzt auf Deutsch

The Wire... Mal sehen...
Abgesehen von der überbordenden Awesomeness die aus jeder Pore jeder Episode troft...?

Authentizität ist der zentrale Punkt. Mehr als was man sonst irgendwie irgendwo bekommt. Kompromisslose Authentizität. Von den Charakteren, den moralischen Graustufen, der ganzen Machart her... Von dem für das "normale" Fernsehpublikum völlig unverständlichen Ghettoslang, darüber auf Quoten zu scheißen, und eben den Großteil der Cast mit nicht-kaukasiern zu besetzen, zu den wirklich langen, sehr detailierten Storybögen.
Wire ist SO VIEL mehr als ein "08/15 Crimedrama" - allein diesen Begriff auf die Serie anzuwenden disqualifiziert einem von jeder weiteren Diskussion über das Thema.

Allerdings muss man sich in der Tat drauf einlassen. Es ist keine leichte Kost, keine Unterhaltung für nebenher, und macht - ganz bewusst - nicht immer Spaß. Aber darum geht es auch nicht.
 
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Also wenn diese Charaktere, ihre Bewegründe und Wandlungen nicht diskussionswürdig sind, weiß ich auch nicht. So tiefe Protagonisten, obendrein so viele gibt es wohl nirgendwo sonst. Dazu die meisterliche Story, man merkt, dass David Simon tatsächlich weiß wovon er schreibt. Aber eigentlich haben cry (das crimedrama nimmst du zurück, wäre die Serie das tatsächlich "nur" hätten sie wohl alles falsch gemacht) und malcalypse Recht, wir sollten lieber froh sein das diese Serie nicht zerredet wird und uns still an diesem Juwel erfreuen.
 
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Das dreckige Geheimnis von The Wire ist, dass es eine äußerst eloquente, fundierte und wohl überlegte Abrechnung mit der modernen amerikanischen Großstadt ist. Es wird mit journalistischer Schärfe Stück für Stück (bzw. Staffel für Staffel) dargelegt wo sich die urbanen Abgründe befinden, die jedes Jahr wieder den Nährboden für Drogen, Kriminalität, Gewalt und menschliches Elend bilden.

The Wire ist wütende, pointierte Gesellschaftskritik verpackt in die Erzähltraditionen der amerikanischen Polizeidrama/-serie. Wen das abschreckt, weil es sich nach Arbeit anhört und nicht nach Spaß... der sollte The Wire tatsächlich meiden. The Wire ist keine verkopfte oder abstrakte Serie. Aber es ist auf jeden Fall auch keine Serie, die man beim Zähennägel schneiden oder beim Telefonieren schauen kann.

Wen es jedoch begeistert, wenn er als Zuschauer nicht wie ein sabbernder, Titten und Tote-gierender Affe behandelt wird, der sollte unbedingt zu The Wire greifen.
 
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Was mir an The Wire insbesondere gefallen hat, ist wie Perfide da manchen Leuten von den Autoren das Schicksal versaut wird. Zum Beispiel die armen Gangster, die eigentlich nur aussteigen wollen und es dann schaffen, noch tiefer reinzurutschen, oder im falschen Moment eine Kugel zu fangen... Wenn sie nicht gleich im falschen Moment im Knast landen... Das ist schon schön gemacht.

Aber dennoch ist The Wire nicht partout anders als andere Genrevertreter. Es ist lediglich wesentlich besser geschrieben, besetzt und gespielt.
 
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Hab gerade S01E02 gesehen und fand die drei Arschclowns die da aus Jux und Dollerei in den Projects stress gemacht haben wesentlich unsympathischer und widerlicher als Vick Mackey die ganze erste Staffel über zusammen. :D

Aber ist bisher recht gut. Noch nicht soooo awesome aber das kommt bestimmt noch.
 
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Ist schon besser als The Shield, wenn auch anstrengender zu schauen und weniger kurzweilig... Ist aber halt auch deutlich vielschichtiger, intelligenter und dramatischer.
 
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Mit Untertiteln ist das gar nicht mehr so anstrengend. Und gleich viel interessanter. :D
 
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Auf jeden Fall mit Untertiteln schauen, auch wenn man sich sehr gutes Englisch (auch B'more-Slang) zugesteht, gehen sonst sicherlich viele Feinheiten einfach unter. Die drei "Clowns" wirst du noch lange begleiten und sicherlich mögen lernen. Jede Staffel braucht zudem lange im Aufbau und bis man sich erstmal ans Konzept (das so aber auch realitischer als in anderen Serien die Polizeiarbeit zeigt) gewöhnt hat, mag man das Ganze erstmal langweilig finden. Sobald aber endlich alle Fäden gesponnen sind geht das AWESOME los und eine sehr gute Studie über das urbane Amerika entfaltet sich.
 
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Wo soll denn da was untergehen? So schlimm sind die Dialekte doch nicht, oder vielmehr: Die Dialekte die in The Wire vorkommen sind so allgegenwärtig, dass jemand mit fundierten Englischkenntnissen doch keine Probleme mehr haben sollte.
Ist ja nicht so, als würden die finsteren Cockney Rhymeslang oder so verwenden, eigentlich nuscheln sie in The Wire bloß und sagen oft 'Ain't'.
 
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Cry schrieb:
Wo soll denn da was untergehen? So schlimm sind die Dialekte doch nicht, oder vielmehr: Die Dialekte die in The Wire vorkommen sind so allgegenwärtig, dass jemand mit fundierten Englischkenntnissen doch keine Probleme mehr haben sollte.
Ist ja nicht so, als würden die finsteren Cockney Rhymeslang oder so verwenden, eigentlich nuscheln sie in The Wire bloß und sagen oft 'Ain't'.

Ach komm, das glaub ich Dir nicht. Zumindest die ersten Folgen sollte man schon mit Untertiteln schauen, ob's jetzt am "Dialekt" liegt, oder an den ganzen Slang-Begriffen. Es ist einfach arschschwer zu verstehen, egal wie gut man englisch kann. Ich muss normalerweise auch nicht auf Untertitel zurückgreifen, aber da hab ich's gemacht. Die gute Nachricht ist aber, dass man sich schneller als man meint dran gewöhnt und dann braucht man auch keine Untertitel mehr. :)
 
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In den ersten paar Episoden saß ich da und habe durchaus verstanden WAS die Leute gesagt haben. Was nicht soo einfach ist.
Aber ich hatte häufig keine Ahnung was zur Hölle das jetzt heißen sollte...
 
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Hm, ich hatte keine solchen Probleme.
 
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Da du The Wire immernoch nur für eine Polizeiserie hältst, würde ich eher vermuten, dass du einfach nicht begriffen hast wie groß deine Verständnisprobleme wirklich sind.
 
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Wann habe ich das behauptet?
Ihr habt euch doch so furchtbar an dem von mir verwendeten Begriff 'Crime Drama' gestört. Der aber nunmal recht gut eine Fernsehserie beschreibt, die sich sowohl mit Kriminellen als auch Polizisten und deren Beziehungen zu- und untereinander beschäftigt.

Aber ich wollte dir nicht auf den Schlips treten, pardon. Ich kann natürlich kein englisch und es tut mir leid, dass ich das Gegenteil behauptet habe. Bitte nicht weinen!
 
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Die drei "Clowns" wirst du noch lange begleiten und sicherlich mögen lernen.
Die kommen mir bisher so..... Shane vor. Ich glaub nicht dass ich die irgendwann mögen werde. Aber das hab ich von Vic ja auch nicht gedacht.^^

Und ich glaub das Awesome geht langsam los.
Meine zweite Shield-Staffel ist heute gekommen und hat doch den direkten Vergleich The Wire S01E04 in der wichtigsten Frage überhaupt verloren: Was gucke ich wenn ich die Wahl habe.
 
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The Shield ist auch einfach in jeder Hinsicht schlechter gemacht. Sind beides gute Serien, aber Shield ist wirklich von Besetzung, Autoren, Stimmung und Intelligenz her einfach weit unter dem Niveau von Wire, insofern ist deine Wahl keine Überraschung.
 
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Nur so viel (und das ist auch gar nicht gegen cry gerichtet, sondern soll nur meine Empfehlung unterstreichen die Serie mit Untertitel zu schauen): Sogar englische Muttersprachler haben sich die Serie mit Untertitel angeschaut. Die Sprache, verschiedene Kommunikationsmillieus und Slangs genau herauszuarbeiten ist einer der Pfeiler der Serie und all das lässt sich imo zumindest beim ersten sehen nicht ohne Einschränkungen wirklich nachvollziehen. Wenn mir also ein deutscher Muttersprachler erzählt (das wollten mir sogar schon mehrere weissmachen) The Wire sei gut ohne Untertitel zu meistern... klar, dann hat der aber leider nur an der Oberfläche gekratzt und sicherlich nicht die leisen Töne, welche die Serie erst so grossartig machen mitbekommen.

Hier noch was dazu:
“Die Worte sollen aus dem Mund purzeln” - Über die Synchronisation der Serie “The Wire” ins Deutsche | The Babbel Blog
 
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Englische Muttersprachler sind ja auch zum Großteil Amerikaner, die für ihre sprachliche Unfähigkeit Weltruhm erlangt haben. Was will man von Bewohnern eines Landes erwarten, in dem die meisten nichtmal Spanisch können, wenn direkt unter ihnen ein Multimillionenkontinent liegt, in dem außer den Brasilianern alle Spanisch sprechen.

Dass die sich dann auch mit Dialekten von um ein paar Blocks schwer tun ist kein Wunder. Ändert aber nichts daran, dass die in The Wire auftauchenden Slangs geläufig genug sind. Nicht zuletzt weil es nicht die erste Serie ist, in der mit urbanen Slangbegriffen geschossen wird.
 
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Ändert nichts an der Richtigkeit der Aussage.
 
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