SPOILER
SPOILER
SPOILER
Moin!
Ich habe mir jüngst Sundered Skies zugelegt und mir nach all den lobenden Worten auch gleich die Plot Point Kampagne durchgelesen. Ich muss sagen, das Setting ist sehr spannend und innovativ, aber die Kampagne hat mich nicht wirklich überzeugt. Im Großen und Ganzen finde ich, ist sie für die epische Geschichte, die sie erzählt, viel zu einfach gestrickt. Immer das gleiche Schema, Relikt suchen, Seele wird befreit und nochmal, nochmal und nochmal. Zumal von Anfang an klar ist, was die Charaktere während der Kampagne tun werden: Relikte sammeln (und das auch noch ohne besonderen Grund - wieso sollte man bitte einem wahnsinnigen Gott gehorchen?). Kampagnen, in denen man nur Einzelteile für das große Schlussritual zusammenklaubt, scheinen mir ziemlich öde, insbesondere wenn es keine Storytwists gibt.
Misslungen finde ich auch, dass die Charaktere selbstständig nichts dazu beitragen, zu verstehen, warum sie den ganzen Kram überhaupt machen. Alle Hintergrundinfos werden den Charakteren deus ex machina aufgetischt, ohne, dass sie sich selbst bemühen müssten, hinter die Kulissen zu blicken und Zusammenhänge zu verstehen. Jophiel's Monolog in der Eisernen Zitadelle erklärt innerhalb von zwei Minuten ingame, worum sich in einer Kampagne, die ja gut ein Jahr Spieldauer haben soll, alles dreht. Das finde ich schwach, da es ab diesem Moment kaum noch neue Erkenntnisse zu sammeln gibt.
Ebenfalls schade ist meiner Meinung nach, dass die spannenden Geschichten, wie die fünf Heldenseelen aus dem Schild gerieten, mit der Kampagne nicht verkünpft sind, die Charaktere also wenn by the book gespielt wird nichts von diesem Hintergrund mitbekommen. Die Hintergründe der fünf Seelen sollten in der Kampagne wesentlich exponierter dargestellt werden und sich auf den Plot auswirken - und nicht einfach nur als Schaufensterpuppen für die Relikte fungieren, die die Charaktere von ihnen abstauben müssen. Vor allem, da es im Kern der Geschichte ja um den Schild und seine Zerstörung geht. In meinen Augen lebt eine epische Kampagne auch von ihren Aha-Momenten.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Beliebigkeit von NSCs und Schauplätzen bzw. das Nichtvorhandensein von Handlungstragenden NSC, die den Charakteren mal ordentlich in die Suppe spucken. Die Heimsuchung durch die Knochenkönigin ist genauso beliebig wie irgendwelche Zufallsencounter und trägt in meinen Augen nichts dazu bei, die Geschichte mit Hintergrund aufzuladen. Warum gibt's beispielsweise keinen Dämonenfürsten, der seine eigene Agenda verfolgt und Dämonenkönig werden will anstelle des Dämonenkönigs? Warum finden die SC "zufällig" das Okeanius-Amulett im Hort eines Dämons der zurück in den Abgrund will? Ging's Tomas Hawke vielleicht gar nicht um seinen Sohn?
Schauplätze und NSC mögen noch so cool sein, doch fragt man sich, warum etwas gerade an Ort X stattfinden muss. Zum Beispiel die Eiserne Zitadelle. Gäbe es irgendwelche Hintergrundinfos dazu, mit denen die Charaktere vertraut sein könnten, würde die ganze Höllentor-Thematik wesentlich verständlicher und schockierender. (Welcher Held hat beim Blick aus dem Fenster in der Empfangshalle verstanden, dass es sich bei der Kugel um die Himmel bzw das Seelenschild, welches die Himmel umschließt, handelt?) Anderes Beispiel. Wieso ist Jophiel ein Engel? Was ist überhaupt ein Engel in den Geborstenen Himmeln? Zu welchem Gott gehörten die Himmlischen Speerträger? In meinen Augen hat keiner der existierenden Götter die im Portfolio. Gab's vielleicht mal einen weiteren Gott, der Engel als Diener hatte, aber das Sundering nicht überstanden hat? Wie auch immer, die Kampagne ignoriert alle tiefer gehenden Fragen (ist halt nur stylisch mit einem Engel, dem die Flügel ausgerissen worden und der von intelligenten Nadeln gefoltert wird aufzuwarten) und marschiert direkt weiter zum nächsten Kampf.
Kurzum, die Kampagne hat ein spannendes, welterschütterndes Thema, setzt das aber mit dem Primärfokus auf Kampf und Kampf kaum richtig in Szene. Wie habt ihr das erlebt? Ich glaube, ich werde bevor wir die Kampagne spielen einiges mehr Hintergrund einbauen und die Struktur so ändern, dass die Charaktere nicht vom ersten Moment an wissen, worauf alles hinauslaufen wird. Habt ihr eventuell schon an der Kampagne herum geschraubt?
sun
edit: Sorry, der Spoiler war ursprünglich im Titel vorhanden. Wurde gestern während des posten ausgewählt und als ich mich wieder angemeldet hatte, um das Thema nochmal zu erstellen, ist der Spoiler im Titel untergangen. Verzeihung dafür, mein Fehler.
SPOILER
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Moin!
Ich habe mir jüngst Sundered Skies zugelegt und mir nach all den lobenden Worten auch gleich die Plot Point Kampagne durchgelesen. Ich muss sagen, das Setting ist sehr spannend und innovativ, aber die Kampagne hat mich nicht wirklich überzeugt. Im Großen und Ganzen finde ich, ist sie für die epische Geschichte, die sie erzählt, viel zu einfach gestrickt. Immer das gleiche Schema, Relikt suchen, Seele wird befreit und nochmal, nochmal und nochmal. Zumal von Anfang an klar ist, was die Charaktere während der Kampagne tun werden: Relikte sammeln (und das auch noch ohne besonderen Grund - wieso sollte man bitte einem wahnsinnigen Gott gehorchen?). Kampagnen, in denen man nur Einzelteile für das große Schlussritual zusammenklaubt, scheinen mir ziemlich öde, insbesondere wenn es keine Storytwists gibt.
Misslungen finde ich auch, dass die Charaktere selbstständig nichts dazu beitragen, zu verstehen, warum sie den ganzen Kram überhaupt machen. Alle Hintergrundinfos werden den Charakteren deus ex machina aufgetischt, ohne, dass sie sich selbst bemühen müssten, hinter die Kulissen zu blicken und Zusammenhänge zu verstehen. Jophiel's Monolog in der Eisernen Zitadelle erklärt innerhalb von zwei Minuten ingame, worum sich in einer Kampagne, die ja gut ein Jahr Spieldauer haben soll, alles dreht. Das finde ich schwach, da es ab diesem Moment kaum noch neue Erkenntnisse zu sammeln gibt.
Ebenfalls schade ist meiner Meinung nach, dass die spannenden Geschichten, wie die fünf Heldenseelen aus dem Schild gerieten, mit der Kampagne nicht verkünpft sind, die Charaktere also wenn by the book gespielt wird nichts von diesem Hintergrund mitbekommen. Die Hintergründe der fünf Seelen sollten in der Kampagne wesentlich exponierter dargestellt werden und sich auf den Plot auswirken - und nicht einfach nur als Schaufensterpuppen für die Relikte fungieren, die die Charaktere von ihnen abstauben müssen. Vor allem, da es im Kern der Geschichte ja um den Schild und seine Zerstörung geht. In meinen Augen lebt eine epische Kampagne auch von ihren Aha-Momenten.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Beliebigkeit von NSCs und Schauplätzen bzw. das Nichtvorhandensein von Handlungstragenden NSC, die den Charakteren mal ordentlich in die Suppe spucken. Die Heimsuchung durch die Knochenkönigin ist genauso beliebig wie irgendwelche Zufallsencounter und trägt in meinen Augen nichts dazu bei, die Geschichte mit Hintergrund aufzuladen. Warum gibt's beispielsweise keinen Dämonenfürsten, der seine eigene Agenda verfolgt und Dämonenkönig werden will anstelle des Dämonenkönigs? Warum finden die SC "zufällig" das Okeanius-Amulett im Hort eines Dämons der zurück in den Abgrund will? Ging's Tomas Hawke vielleicht gar nicht um seinen Sohn?
Schauplätze und NSC mögen noch so cool sein, doch fragt man sich, warum etwas gerade an Ort X stattfinden muss. Zum Beispiel die Eiserne Zitadelle. Gäbe es irgendwelche Hintergrundinfos dazu, mit denen die Charaktere vertraut sein könnten, würde die ganze Höllentor-Thematik wesentlich verständlicher und schockierender. (Welcher Held hat beim Blick aus dem Fenster in der Empfangshalle verstanden, dass es sich bei der Kugel um die Himmel bzw das Seelenschild, welches die Himmel umschließt, handelt?) Anderes Beispiel. Wieso ist Jophiel ein Engel? Was ist überhaupt ein Engel in den Geborstenen Himmeln? Zu welchem Gott gehörten die Himmlischen Speerträger? In meinen Augen hat keiner der existierenden Götter die im Portfolio. Gab's vielleicht mal einen weiteren Gott, der Engel als Diener hatte, aber das Sundering nicht überstanden hat? Wie auch immer, die Kampagne ignoriert alle tiefer gehenden Fragen (ist halt nur stylisch mit einem Engel, dem die Flügel ausgerissen worden und der von intelligenten Nadeln gefoltert wird aufzuwarten) und marschiert direkt weiter zum nächsten Kampf.
Kurzum, die Kampagne hat ein spannendes, welterschütterndes Thema, setzt das aber mit dem Primärfokus auf Kampf und Kampf kaum richtig in Szene. Wie habt ihr das erlebt? Ich glaube, ich werde bevor wir die Kampagne spielen einiges mehr Hintergrund einbauen und die Struktur so ändern, dass die Charaktere nicht vom ersten Moment an wissen, worauf alles hinauslaufen wird. Habt ihr eventuell schon an der Kampagne herum geschraubt?
sun
edit: Sorry, der Spoiler war ursprünglich im Titel vorhanden. Wurde gestern während des posten ausgewählt und als ich mich wieder angemeldet hatte, um das Thema nochmal zu erstellen, ist der Spoiler im Titel untergangen. Verzeihung dafür, mein Fehler.