Rezension Streets of Bedlam - Savage Worlds "schwarz und hartgesotten"

Soviel Aufregung um fast nix. Ich finds recht originell. Wo hat man denn sonst die Gelegenheit Shane Hensley ein paar Rippen zu brechen oder ne Kugel in Kopf zu jagen? (nat. nur dem NPC gleichen Namens, um den jetzt sicher gleich auftauchenden Empörtpostings vorzukommen)
 
Die Gelegenheit hat jederzeit und in jedem Setting wenn der SL einen solchen NSC hineinbringen möchte. Aus welchen Gründen auch immer. Nur brauch ich bestimmte "Berühmtheiten" nicht als im Setting enthaltenen NSC. Welche Begründung innerhalb des Settings gibt es denn dafür? Natürlich können die ähnlichen Namen alles Zufälle sein...
Für mich absolut unnötig und störend. Sowas ist für Leute, denen die Erwähnung ihres Namens unter den Danksagungen nicht genug ist.
 
Liest man die Postings, so haben Blair noch die Allgemeinheit sich daran bisher gestört.

Angesichts der Tatsache, daß über 90% der Unterstützer männlich sind und er schon über 250+ NPCs aus dem Hut ziehen musste, hat er sogar öffentlich darum gebeten sie zu Frauen machen zu dürfen. Die Leute haben es locker genommen...
 
Sowas ist für Leute, denen die Erwähnung ihres Namens unter den Danksagungen nicht genug ist.

Diese Bemerkung impliziert, daß die Leute es nur wegen der Verewigung als NPCs machen würden und nicht wegen ihres Intesseres ins Setting. Viele RPG-Autoren haben zugegebenermaßen aufgeblasene Egos, aber nach selber publizierten Werken hat das wohl keiner von denen mehr nötig. Für die ist es ein Spaß, nicht mehr nicht weniger.
 
Diese Bemerkung impliziert, daß die Leute es nur wegen der Verewigung als NPCs machen würden und nicht wegen ihres Intesseres ins Setting.

Was hat denn das Reinpacken des eigenen Namens als NSC in das Setting mit dem Interesse an dem Setting zu tun? Nichts.
Also was für eine Bewandnis hat es so etwas zu tun? Vielleicht will der Autor einfach nur Lobpreisungen an seine quasi "Kollegen" verteilen oder was auch immer die Beweggründe dafür sein mögen ist eigentlich völlig Hupe. Für mich ist das schlechter Stil und gehört da so nicht rein. Wäre es ein Setting, das die Entwickler etc aufs Korn nimmt, als Satire der Szene oder was auch immer. Dann wäre das legitim. So ist es das nicht.
Namen in Danksagungen gehören zum guten Ton und sollten den Unterstützern reichen. Wenn der Entwickler meint er müsse die Namen der Unterstützer dazu verwenden um daraus NSCs zu machen, ist das vielleicht gut gemeint aber für mich halt am Ziel vorbeigeschossen.
 
Es war halt keine so brilliante Idee die Namen der Unterstützer zu NSCs zu machen. Man kann auch andere, interessantere, aber vor allem das Endprodukt inhaltlich nicht so beeinflussende "Rewards" verwenden (für die Sammler unter den Rollenspielern sind ja solche Dingen wie Luxus-Ausgaben, signierte Ausgaben usw. auch sehr attraktiv, ohne daß sich am Inhalt des Buches was ändern müßte).


Zurück in die dunklen, nassen Straßen von Bedlam, wo man beim Treten in eine Pfütze vor lauter flackernder Straßenbeleuchtung nicht gleich merkt, ob man in Regenwasser oder eine Blutlache getreten ist...

Das Bedlam-Setting, in das ich mich gerade in den ersten Kapiteln des SoB-Settingbuches einlese, ist tatsächlich ein PERFEKTER Schauplatz für allerlei "Ärger". Filmvorlagen wie Boondock Saints, Year of the Dragon, Sin City usw. kann man allesamt dort in der einen oder anderen Form rollenspielerisch umsetzen. Die Doppelstadt Bedford und Lamrose wird mit stimmungsvoller "Schreibe" präsentiert, die schon den rechten Tonfall für die dort anzusiedelnden Abenteuer prägt.

Die geschilderten Stadtteile, Einrichtungen, Schauplätze, sowie die bereits angelegten, je nach Schwerpunktsetzung für die eigene SoB-Kampagne nutzbaren Konflikte sprechen an und kommen lebendig und - wichtiger noch - SPIELENSWERT rüber. - Wo andere Settingbände sich in drögen "Erdkundebuch-Bleiwüsten" verlieren, könnten die SoB-Schilderungen auch als Absatz in einem entsprechenden Roman auftauchen. Eine bildhafte Sprache, die einfach paßt.

Mal sehen, wie sich die Regel-Kapitel anlassen, mit der Spielweltvorstellung bin ich jedenfalls bisher sehr zufrieden.
 
Ohne das Werk zu kennen sprang mir grade eine Abenteueridee in den Kopf :D

"RomeNoir & Julia"
 
"Romeo Must Die" --- nur dreckiger.

Mal davon abgesehen, ist R&J leicht zu modernisieren. Täte mich wundern, wenn nicht nicht eine solche Geschichte irgendwo im Hintergrund bzw. den Abenteuervorschlägen angedeutet wäre...
 
Also zur NSC-Gesichte die Liebe Kristina Delz ist mein Charakter. Ich hatte schon vorher einen anderen Namen angeben und als Jason nach weiblichen Charakteren gerufen hat, bin ich gerne darauf eingegangen.
 
Lese auch gerade das Buch. Bin aber erst beim Setting, aber Blair schreibt gut und das Setting ist für mich voller Ideen.
 
Ich muß auch sagen, daß die Sprache, derer sich Blair bedient, dem Ton des Settings wirklich BESTENS angemessen ist. Das lesen selbst von Überleitungen z.B. bei der Charaktererschaffung hat einen wundervollen "in-game"-Tonfall, wie man ihn auch z.B. von Deadlands Classic (weniger übrigens von Reloaded!) gewohnt ist.

Das Lesen des Settingbandes ist schon ein Vergnügen für sich. Die Regeländerungen - bin aktuell gerade bei den Archtypen in meinem Detaildurchgang - sind stimmig und bei dem angesetzten Charakter-Kompetenzgrad (SEHR HOCH!) auch nachvollziehbar. (Mal sehen wie mir im Detail die neue Schadensregelung "schmeckt" - vermutlich nicht so, aber zur Not haue ich der Schadensregelung solange in die Fresse, bis sie tut, was ich von ihr will und auch noch "Danke!" sagt.)
 
Ich habe bisher nur den ersten Archtyp gelesen. Es ist schon schlau gemacht, wie sich da ein guter von einem schlechten Cop unterscheidet. Sehr clever gelöst.
 
Ich habe bisher nur den ersten Archtyp gelesen. Es ist schon schlau gemacht, wie sich da ein guter von einem schlechten Cop unterscheidet. Sehr clever gelöst.

Jetzt machst du mich neugierig - Wie unterscheidet sich denn da ein guter von einem schlechten Cop?
Ich muss sagen, das Setting an sich hat mich bis jetzt nicht sonderlich gereizt, aber so wie ihr das hier lobt werd ich doch noch zappelig ^^
 
Das Setting ist gerade die STÄRKE von SoB. Es ist eine Art Noir-Ultraviolent-Crime-Sandbox. Und der Schreibstil, die Settingbeschreibung und die zugehörigen Settingregeln treffen dies verdammt gut.

Zudem: SoB ist eines der (noch) sehr wenigen Settings, welches konsequent auf die Regel-Erweiterungen und -Neuerungen in der SWDE aufsetzt.
 
Nicht viele.

Man kann genauso gut die alten Verfolgungsjagd-Regeln verwenden.

Die Schadens-Regeln sind eh bei SoB anders und man kann die alten Heilungsregeln verwenden (die eh besser zu SoB passen, als der aktuelle Stand der SWDE).

Die Regeln für soziale Konflikte werden letztlich in SoB nochmals, und zwar für die dort relevanten Konflikte, wiedergegeben, sind also nicht separat notwendig.

Ausrüstung bietet ja die deutsche Ausgabe, SW-GE oder SW-GER, eh eine große Menge, während man nur mit der SW:EX eher alt aussehen würde - vor allem im Bereich der Fahrzeuge.

Neue Kampfmanöver der SWDE sind nicht in der SW-GE drin, aber diese können dann auch die NSCs nicht anwenden.

Wo es ein Problem geben könnte: Es werden an manchen Stellen explizit NEUE Talente/Edges der SWDE aufgeführt, die durchaus relevanten Charakter haben. Hier sollte man sich einfach informieren, was dieses Talente so umfassen und einfach eigene "Ersatz"-Talente dafür basteln.

Nur zur Klarheit: Es werden in SoB natürlich ALLE neuen Edges der SWDE vorausgesetzt - aber wenn es die halt in der SW-GE nicht gibt, dann halt nicht (schade für manche Charaktertypen). Und die "Regelschalter" der SWDE findet man so auch nicht in der SW-GE wieder, so daß man sie halt einfach nicht setzt.

SoB setzt halt voll auf die SWDE auf - aber da die SW-GE schon so viel vollständiger und umfangreicher als die SW:EX ist, stellt sich hier kaum mal eine Lücke ein. (siehe oben)

Ansonsten sind m.E. keine Änderungen oder "Lücken" bei Verwendung der SW-GE mit dem SoB-Settingbuch von Belang.
 
Die PDF-Ausgabe von Streets of Bedlam ist heute mit einem Update versehen worden. Neben Fehlerbereinigungen ist auch der angekündigte Index hinzugekommen.
 
Und ich dachte Clint Black von Pinnacle würde bei Rechtfertigungen nichtssagende Worthülsen absondern...

Wenn er keine PPK gebaut hat, dann ist es auch keine.
Und das eine Liste von zu streichenden Talenten und Handicaps, sowie eine kurze Liste von Ausrüstung einfach in jedes Settingbuch reingehört, versteht sich ja von selbst.

Ob der "Lücken" trotz des letzten Updates habe ich eher den Eindruck, dass er den Termin des Kickstarters nicht ganz einhalten konnte und das Produkt beim Kunden reifen muss. Na, servus!

Bedlam war eh kein Setting, das mich unbedingt reizte (habe bei zeitgenössischen Settings eh immer meine Probleme). Durch diese imA wichtigen Knackpunkte reizt es mich immer weniger...
 
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