Story Time: Warum habt ihr bei einer Runde in den Sack gehauen?

Das ist mir einmal als Spieler passiert.

Bei einer neuen Runde wurde am ersten Abend D&D gespielt.

Der Spielleiter ließ meinen Charakter nach 10 Minuten entführen, unlösbar (seine Worte) fesseln und knebeln und in einen Keller in einem Dorf in der Nähe werfen. Damit war der Abend für mich gelaufen.

Die anderen Spieler haben erfolglos jedes Haus auf der Suche nach mir auseinander genommen, weil der SL vergessen hatte zu erwähnen, dass die Häuser (warum auch immer) auf 2m hohen Pfosten standen und die Keller sich im freien Bereich unter den Häusern in so einer Art Freiluftbunker befanden.

Er hat das Auslassen Beschreibung dieser doch sehr auffälligen Bauweise mit fehlendem Engagement beim Spielen begründet. Die Charaktere könnten nur Dinge sehen, wenn die Spieler sagen sie würden auf etwas sehen.

Das war uns dann kollektiv zu blöd.
 
Gibt doch diese tollen Bücher, die sich systemoffen mit der Spielleitung beschäftigen - ich persönlich kann das SL-Buch von Cthulhu empfehlen. Jedenfalls war das mal Oberklasse.
 
manchmal denke ich, wir brauchen einen SL Führerschein.
Naja, meist passt es nicht, weil es einfach nicht passt und dann ist es für die eine oder beiden Seiten einfach scheisse.

Und was Qualität angeht, ich denke ich stelle einen recht hohen Anspruch an SL und Spieler aber ob das andere Leute auch so empfinden, wage ich zu bezweifeln.
Nur als Beispiel strategische Spieler, würden mit meiner Art so nachlässig mit den Regeln umzugehen, gar sauer aufstoßen.
 
Ja, das kann durchaus passieren. Manchmal sind SL aber auch einfach nur scheiße. Ich habe auch gar keine allzu hohen Ansprüche ans Leiten (die müsste ich ja selbst bedienen ;) ), aber das Mindeste was ich verlange ist, dass ein SL weiß, was er tut und warum und wie so eine Rollenspielrunde funktioniert bzw. Fehltritte korrigiert.

Im Optimalfall gilt das natürlich auch für die Spieler. Aber 1-2 schlechte Mitspieler kann eine Gruppe verkraften.
 
Aber 1-2 schlechte Mitspieler kann eine Gruppe verkraften.
Wegen, nein schlechte Spieler waren das nicht aber irgendwie waren die auf einem merkwürdigen Trip, mussten wir durchaus eine Session für nichtig erklären.
Ich bin nur sehr vorsichtig, wenn ich jemanden als schlecht bezeichne, da ich denke meist läuft es einfach nur schief.
Ich selbst hatte begeisterte Spieler aber auch solche, die es vollkommen beschissen fanden und das eigentlich nur, weil ihnen mein Stil nicht zusagten.
 
Wir hatten Anfangs mal eine Gruppe gehabt, in der der SL "schlecht" war. Jedoch als gut gelaunte Gruppe haben wir uns köstlich amüsiert darüber. Es war also unterm Strich dann doch "nicht schlecht" gewesen und wir haben uns regelrecht gefreut, wie auf einen kultigen, schlechten Film.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, noch mal die zweite Anekdote, diese ist noch recht frisch. Ich kann euch nicht mal sagen, ob ich ganz aus der Gruppe ausgestiegen bin oder nur aus der kommenden Kampagne.

Die Gruppe besteht zu einem großen Teil aus Leuten, die schon ewig und drei Tage zusammen spielen. Ich bin vor einem Jahr zu der Gruppe gestoßen, als neuer SL. Der alte SL war es leit immer leiten zu müssen, er wolle lieber Spieler sein. Die Runde lief einigermaßen gut, am Tisch war jeden Falls immer alles in Ordnung und alle hatten ihren Spaß. Beim Feedback gab es immer Anmerkungen, immer und ich meine wirklich immer, von genau einem Spieler, dem Ex-SL. Demenstprechend wurden Kompromisse geschlossen und ihm meist weit entgegen gekommen. Nicht immer, aber oft. Fast forward, beu uns steht Nachwuchs an und der alte SL übernimmt erstmal wieder das Leiten. Das Spiel am Tisch ist ganz in Ordnung. Aber beim Feedbackgab es immer Anmerkungen, immer und ich meine wirklich immer, von genau einem Spieler, dem Wieder-SL und ein paar von mir und einem anderen neuen Spieler, der nach mir zur Gruppe gestoßen war. Einziger Unterschied: irgendwie keine Kompromisse, nur halbgare Erklärungen, dass man das unterschiedliche sehe und er als SL es aber so sehe. Dann kam Corona und es soll zögerlich auf Online Spielen umgestellt werden. Der Termin um gemeinsam etwas zu besprechen und in Roll20 reinzuschauen, liegt so, dass ich unmöglich dran teilnehmnen kann. Danach steht fest, das der neue/alte SL eine Runde in einem System anbiete, dass ich sehr gut kenne. Ich merke an, das dieses System ziemlich auf Battelmaps ausgelegt ist und da ich weiß, das er das für böses und schlechtes Rollenspiel hält, dass das System vielleicht nicht so geeignet ist. Ja, aber trotzdem... außerdem wird aus den gleichen Gründen laut Sl Roll20 nicht benutzt, weil das kann Battelmaps und Charakterbögen mit Würfelmakros sind kein echtes Rollenspiel. Okay, dann halt anders. Schließlich liesst sich der SL durch die Regeln und hat ein paar Anmerkungen darüber, dass ihm etwas nicht gefällt. Ich merke an, das die Regeln anders funtioniert, als meint und seine Hausregel nicht nötig sei. (Nochmal zur Anmerkung: Wir reden hier von einem Spiel, dass ich über Jahre gespielt habe, er hingegenn noch kein einziges mal.) Antwort: Das kann man so oder so sehen, er als SL wird es aber anders hand haben.
Das war dann der Moment wo ich raus bin. Vorerst nur aus dieser jetzt anstehend Runde,aber ob da nochmal was draus wird? Feststeht und stand auch vorher, ich habe kein Bock auf Highlord SLs, auch nicht auf welche mit Extraschritten.
 
Sowas geht gar nicht.
Ich meine, das gibts schon, ehemalige Spielleitungen sind teils als Spieler wahrlich anstrengend.
Aber das ist ja echt hart.
 
Wegen, nein schlechte Spieler waren das nicht aber irgendwie waren die auf einem merkwürdigen Trip, mussten wir durchaus eine Session für nichtig erklären.
Ich bin nur sehr vorsichtig, wenn ich jemanden als schlecht bezeichne, da ich denke meist läuft es einfach nur schief.
Ich selbst hatte begeisterte Spieler aber auch solche, die es vollkommen beschissen fanden und das eigentlich nur, weil ihnen mein Stil nicht zusagten.
Das muss ein Missverständnis sein, denn das bezog sich überhaupt nicht auf deine Mitspieler.
Ich meine Spieler der Art, die einfach komplett gegen jegliche Vereinbarungen, Abstimmungen, Rücksicht, GMV und was weiß ich noch alles für Konventionen aus Egoismus oder Unwissen ihr Ding durchziehen um Spaß für sich zu schöpfen (oder besser abzusaugen) ohne Rücksicht auf Verluste. Das es die gibt, darüber muss man ja nicht diskutieren.
 
Nein, ich bezog mich nicht auf meine Spieler in der Vergangenheit.

Ich wollte nur anmerken, das jeder Stil, auch der den Du oder ich als schlecht empfinden, nicht wirklich gutes oder schlechtes Rollenspiel sind oder es gute oder schlechte Spieler sind, die Existenz dessen habe ich nie angezweifelt.
Abgesehen von Arschlöchern aber selbst die, haben irgendwo eine Runde die passt. Das Du oder ich da nicht dran teilnehmen wollen, weil uns bei dem Gedanken schon das blanke Grauen und Kotzen kommt, steht auf einem anderen Blatt.

Also einfach Inkompatibilität, fehlende Sympatie, mangelhafte oder eben mißverständliche Kommunikation.

Das ist denke ich die Quintessenz dessen, was ich sagen wollte.
 
Es gibt leider jede Menge SCHLECHTE Rollenspieler und - schlimmer noch - SCHLECHTE Spielleiter da draußen.
Das hat zwar oft sehr unterschiedliche Gründe, aber unterm Strich sind diese Leute einfach als Rollenspieler SCHLECHT.
 
Ich denke auch, dass die meisten Probleme Inkompatibilität zu Grunde liegen haben. Innerhalb eines Stils gibt es dann ggf. wieder weitere Probleme mit einfach schlechten Spielern oder Spielleitern, wobei um zum Dauerproblem zu werden auch noch Lernunwilligkeit dazu kommen muss.

Damit haben wir aber ein "Meta"Problem als Quelle von Spieltischstress: Den Unwillen oder Unfähigkeit diese Differenzierung nach Spielstilen auch zu erkennen, benennen und anzuerkennen.
Als prominentestes Beispiel sei nur das Railroading genannt, wo jemand einseitig und verdeckt versucht seinen Spielstil als SL durch zu drücken und damit die Mitspieler bescheißt, statt das vorher an und ab zu sprechen und damit seine Techniken in einen für dann informiert teilnehmende Mitspieler in einen völlig legitimen anderen Spielstilrahmen zu setzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Railroading ist noch was anderes als Bescheißen. Railroading bedeutet, es gibt keine alternative Route durch ein Abenteuer, sondern man ist gebunden an bestimmte Orte und Handlungen. Klassiker ist eine Reise oder ein Rätseldungeon.

Bescheißen ist so eine Sache, gerade als SL. Ich habe mal einen kennengelernt, dem ging es eher darum, dass die Spieler glücklich sind und der hat deshalb verdeckt gewürfelt, damit er Schwächen seiner Helden ausbügeln konnte oder auch zu starke Würfe der Gegner abschwächen. Das funktionierte bei ihm sehr gut. Ist halt auch Gewöhnungs- und Charaktersache. Als die selbe Gruppe mal bei mir gespielt hatte und so richtig verkackt hatte, wollten die nie wieder bei mir spielen. Sie haben dann alles rückgängig gemacht, also die ganze Gruppe hatte praktisch sich beschissen. So kann's gehen...
 
Nein, ich bezog mich nicht auf meine Spieler in der Vergangenheit.

Ich wollte nur anmerken, das jeder Stil, auch der den Du oder ich als schlecht empfinden, nicht wirklich gutes oder schlechtes Rollenspiel sind oder es gute oder schlechte Spieler sind, die Existenz dessen habe ich nie angezweifelt.
Abgesehen von Arschlöchern aber selbst die, haben irgendwo eine Runde die passt. Das Du oder ich da nicht dran teilnehmen wollen, weil uns bei dem Gedanken schon das blanke Grauen und Kotzen kommt, steht auf einem anderen Blatt.

Also einfach Inkompatibilität, fehlende Sympatie, mangelhafte oder eben mißverständliche Kommunikation.

Das ist denke ich die Quintessenz dessen, was ich sagen wollte.
Ich verstehe was du sagst, oft kann das auch ein Grund für das scheitern sein; aber ich stimme nicht zu, dass es im RPG nicht möglich sei, niemals nie etwas falsch machen zu können. Warum sollte das ausgerechnet nur im RPG möglich sein? So wie es objektiv schlechte Köche und objektiv schlechte Schauspieler und objektiv schlechte Schachspieler gibt, so gibt es auch objektiv schlechte SLs und Spieler. Aber das ist ja nicht SCHLIMM, sofern man bereit ist, sich zu verbessern.
 
Railroading ist noch was anderes als Bescheißen. Railroading bedeutet, es gibt keine alternative Route durch ein Abenteuer, sondern man ist gebunden an bestimmte Orte und Handlungen. Klassiker ist eine Reise oder ein Rätseldungeon.

Bescheißen ist so eine Sache, gerade als SL. Ich habe mal einen kennengelernt, dem ging es eher darum, dass die Spieler glücklich sind und der hat deshalb verdeckt gewürfelt, damit er Schwächen seiner Helden ausbügeln konnte oder auch zu starke Würfe der Gegner abschwächen. Das funktionierte bei ihm sehr gut. Ist halt auch Gewöhnungs- und Charaktersache. Als die selbe Gruppe mal bei mir gespielt hatte und so richtig verkackt hatte, wollten die nie wieder bei mir spielen. Sie haben dann alles rückgängig gemacht, also die ganze Gruppe hatte praktisch sich beschissen. So kann's gehen...

Railroaden IST bescheißen, da es den Spielern willkürlich und heimlich ihnen zustehende Gestaltungsrechte nimmt. Dass es ein paar Exemplare gibt, welche diese Rechte gar nicht so sehr wollen und gerne für anderes abgeben würden ist irrelevant, solange es andere gibt, welche diese Gestaltungsrechte nicht abgeben wollen und somit eben beschissen werden, wenn das nicht vorher so abgesprochen wurde.
 
Bescheißen gehört halt zum Handwerkszeug des Railroad-SLs, sonst könnte er ja das railroaden meist nicht durchziehen. Ohne Beschiß oder Willkür ist es meist einfach nur ein lineares Abenteuer.
 
Bescheißen gehört halt zum Handwerkszeug des Railroad-SLs, sonst könnte er ja das railroaden meist nicht durchziehen. Ohne Beschiß oder Willkür ist es meist einfach nur ein lineares Abenteuer.

Und um den Bezug zu oben wieder herzustellen:

Der entscheidende Unterschied ist die Vorabankündigung, wie er zu leiten gedenkt.
Tut er es heimlich ist es Railroading und definitiv schlechtes Spiel.
Tut er es entsprechend mit offenen Karten, ist es Trailblazing/Schnitzeljagd als regulärer Spielstil.
 
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