Sterben von Charakteren

Earin Shaad

Woge des Wahnsinns
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8. September 2006
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Hi,
kürzlich ist eine interessante Diskussion bei einer unserer Runden entbrannt. Da waren als Spieler auch einige Leute dabei die normalerweise leiten tun und irgendwie haben wir uns in eine lange Diskussion verstrickt wie und wann man Spielercharakteren erlauben sollte das Zeitliche zu segnen und wie es dann weitergeht.
Wir sind draufgekommen dass es da wirklich völlig verschiedene Ansätze gibt.
Ein Freund von mir z.B. lässt seine Spielerchars auch dann draufgehen, wenn er als Gegner in einem Kampf auch einfach mal hoch würfelt. Er lässt den betroffenen Spieler aber dann ganz schnell wieder mit einem neuen Char einsteigen.
Ich hingegen regle es so: PCs sterben nur wenn sie daran selbst Schuld sind, bzw. wenn es wirklich gut in die Geschichte passt (außer bei CoC *grins*). Wenn der Spieler sich also wirklich dämlich anstellt stirbt sein Char bei der zweiten oder dritten solchen Aktion. Und er darf dann auch nicht mehr mit einem neuen Char einsteigen - bzw. nur in Ausnahmefällen.
Dann gibt es noch einige Standpunkte dazwischen. Nun also die Frage an alle Spielleiter da draußen:
wie regelt ihr das? Wie leicht sterben bei euch PCs? Wie können Spieler wieder einsteigen, wenn überhaupt?
Und alle anderen interessanten Fragen zu diesen Themen die euch einfallen betrachtet einfach als ebenfalls gestellt. :D

Greets
 
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PC's sterben dann, wenn die Regeln und Würfel sagen, dass sie sterben. Dazu braucht man keinen Dramaturgie-Eiertanz, anonsten könnte man auf (Kampf)regeln eh scheißen, wenn man nur A-Team-mässig KO geht...
 
AW: Sterben von Charakteren

Ganz unterschiedlich. Im Moment:

Cthulhu = bitte bau dir schonmal einen Zweitchara vor.
Vampire = Nur wenn wirklich viel auf dem Spiel steht gibt es Todesgefahr, keinesfalls gegen Mooks. Wenn es durch Würfelpech vorkommt gibt es Überleben auf Zeit (bis der Spieler meint er hat einen passenden Moment abzutreten)
Hunter = Sterben auch durch Mooks aber alle Chancen ausschöpfen das zu verhindern.
Wushu = Sterben, was ist das? Helden sterben nie (wenn der Spieler es nicht will).

Und er darf dann auch nicht mehr mit einem neuen Char einsteigen - bzw. nur in Ausnahmefällen.
Dann muss er danebensitzen und sich langweilen?
 
AW: Sterben von Charakteren

Nein, er sitzt nicht daneben und langweilt sich. Außer er will unbedingt weiter zusehen.
Wenn sein Charakter stirbt ist ein Spieler effektiv aus der Runde ausgeschieden. Ist vielleicht ein wenig extrem, ich weiß, aber ich habe es bis jetzt immer so gehalten und wenn man es den Spielern vorher sagt dann finden sie das auch in Ordnung. Das verhindert auch die Einstellung die manche Spieler offenbar ab und zu an den Tag legen:
"Ach was solls, versuchen wirs, wenn mein Char stirbt mach ich halt einen neuen."
 
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In unserer Runde sterben Charaktere fast ausschließlich an ihren Fehlern. Falls die Regeln vorsehen, daß der
jeweilige Fehler für den jeweiligen Charakter tödlich endet, dann stirbt er - und zwar auch schon in der aller-
ersten derartigen Situation.

Gibt es für die spezifische Situation keine eindeutige Regelung, und gerät der Charakter durch reines Pech oh-
ne eigenes Verschulden in akute Lebensgefahr, dann interpretiere ich die weiteren Geschehnisse normalerwei-
se zugunsten des Charakters und lasse ihn überleben, falls das glaubwürdig möglich ist.

Da in unserer Runde jeder Spieler mindestens drei Charaktere für die unterschiedlichen Abenteuerarten des Set-
tings führt (einen "politischen", einen "planetaren" und einen "raumfahrenden" Charakter), ist der Verlust eines
dieser Charaktere keine Katastrophe für den Spieler oder die Kampagne.

Der betroffene Spieler kann natürlich baldmöglichst einen neuen Charakter erstellen, dieser neue Charakter be-
ginnt allerdings als Anfänger ohne sonderliche Vorerfahrungen. Da wir das BRP-System verwenden und unser
Setting ein Science Fiction-Setting ist, sind die Unterschiede zwischen einem neuen und einem erfahrenen Cha-
rakter nicht so bedeutend, daß daraus Probleme entstehen könnten.

Insgesamt sind Charaktertode in unserer Kampagne sehr selten, was eher an der Erfahrung der Spieler als an
dem Schwierigkeitsgrad der Herausforderungen für die Charaktere liegen dürfte.
 
AW: Sterben von Charakteren

Charaktere sterben bei uns durch akute Dummheit oder Pech.
Wenn lediglich ein Standardwurf der extrem versaut wurde zum Tod führen würde, wird geschaut ob man dies durch Glückspunkte/Schicksalspunkt oder entsprechendes ändern kann, wenn nicht kommt es darauf an wer gerade leitet.

(Wenn man nun sagt: "Mein Char erklettert die Klippen des Todes ohne Seil!" da man davon ausgeht der eine Wurf würde einen schon nicht umbringen - das läuft unter Dummheit ;) )

Spieleinstieg ist jederzeit möglich, sofern man nicht jede Sitzung den Char wechseln will.
 
AW: Sterben von Charakteren

Wenn die Regeln sagen, daß der Charakter tot ist, ist er tot. Will man eine hohe Charaktersterblichkeit verhindern, bin ich ein großer Fan von Schicksalspunkten/Bennies/Gummipunkten oder wie auch immer. d.h. eine Ressource, welche es einem Spieler erlaubt einige Male dem Tod von der Schippe zu springen.

Gruß

Marduk
 
AW: Sterben von Charakteren

Nein, er sitzt nicht daneben und langweilt sich. Außer er will unbedingt weiter zusehen.
Wenn sein Charakter stirbt ist ein Spieler effektiv aus der Runde ausgeschieden. Ist vielleicht ein wenig extrem, ich weiß, aber ich habe es bis jetzt immer so gehalten und wenn man es den Spielern vorher sagt dann finden sie das auch in Ordnung. Das verhindert auch die Einstellung die manche Spieler offenbar ab und zu an den Tag legen:
"Ach was solls, versuchen wirs, wenn mein Char stirbt mach ich halt einen neuen."
Entweder Ihr spielt irgendein System mit niedriger Sterblichkeitsrate, Eure Kampagnen dauern nicht wirklich lang oder Ihr spielt eh nur Oneshots. Was ist der Fall?
 
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Charaktere sterben, wenn sie sterben. Punkt.

NSCs tun das ja schließlich auch.
 
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Charaktere sterben, wenn der Spieler ihr Leben aufs Spiel setzt und verliert.

Schwierig wird es erst, wenn der SL das Leben der Charaktere aufs Spiel setzt. Also den Spielern nicht ermöglicht selbst darüber zu entscheiden, was sie riskieren wollen.
 
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Ich stimme Georgios zu.
Sie streben wenn die Regeln es sagen doch muss den Spielern immer klar sein wie hoch die Gefahr dafür ist. Ein Tod weil man die Situation unterschätzt (aus Regelunkenntniss oder nicht klarer Absprache des Realitätsgrades) sind mehr als überflüssig und schlimmer noch frustrierend.
 
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Entweder Ihr spielt irgendein System mit niedriger Sterblichkeitsrate, Eure Kampagnen dauern nicht wirklich lang oder Ihr spielt eh nur Oneshots. Was ist der Fall?

Keines von den dreien eigentlich. Hängt aber vom System ab.
Bei Cthulhu sterben laufend Spieler, am Ende unserer selbstgebastelten Kampagne waren von den fünf Anfangsspielern nur noch zwei am Leben. Zwei neue waren hinzugekommen, da hatten wir also kaum Probleme.
Und seit der Kampagne spielen wir aus Zeitgründen nur noch Oneshots mit wechselnden Spielern.

Bei WHF RPG gibts eben Schicksalspunkte um Tode zu verhindern, bzw. man kann auch mit einer Gruppe die von vier-fünf auf drei geschrimpft ist gut weiterspielen.

Bei den ganzen WOD Sachen leite ich nicht, deshalb wird das mit der Sterblichkeit anders geregelt, bzw. meine WTA Runde besteht erst seit zwei-drei Abenteuern, da ist noch niemand verreckt.

Was die ganzen selbstgebastelten Runden betrifft (sind Fantasysysteme im W100 System auf selbsterschaffenen Welten) da sind die Spieler einfach gut. Und wenn einer Mal stirbt - nun dann ist er draußen. Und ein neuer Spieler kann seinen Platz einnehmen.

Bei Star Wars und Deadlands sind durchaus schon Leute gestorben. Und das ist auch in Ordnung so.

Zusammenfassend kann ich sagen: Wir haben eine sehr gut organisierte Community in der Stadt mit ca. 20-25 Spielern die durchaus gerne mal in die eine oder andere Runde quereinsteigen. Bzw. man kann auch Runden mit drei oder (in Extremfällen, wenn das Finale der Runde sowieso schon kurz bevor steht) zwei Spielern spielen.
 
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Vielleicht spielt er auch nur im Altersheim oder auf der Herzstation, da kann sowas vorkommen.
 
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Zusammenfassend kann ich sagen: Wir haben eine sehr gut organisierte Community in der Stadt mit ca. 20-25 Spielern die durchaus gerne mal in die eine oder andere Runde quereinsteigen. Bzw. man kann auch Runden mit drei oder (in Extremfällen, wenn das Finale der Runde sowieso schon kurz bevor steht) zwei Spielern spielen.
Wenn der Charakter eines Spielers stirbt ist der Spieler also bis zum Ende der Kampagne unwiderruflich draußen, andere Spieler dürfen aber jederzeit einsteigen? :ROFLMAO:
 
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Eigentlich ist das Konzept gar nicht so uninteressant. Gerade vor dem Hintergrund, dass es ja darum gehen soll (wenn ich die vorherigen Ausführungen richtig verstanden habe) für Spieler eine echte Möglichkeit des (schmerzlichen) Verlierens einzubauen.

mfG
jjf
 
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Ich fänd es scheiße. Ich will doch wenigstens wissen wie die Kampange weiter geht.
Außerdem ist Schmerzliches Verliehren und Spaß für mich nicht vereinbar.
 
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Hinzu kommt, daß der Tod eines Charakters recht häufig die Folge eines Fehlers des ganzen Teams
ist. Es erscheint mir unfair, daß nur ein einzelner Spieler dafür die Konsequenzen tragen soll.

Nicht zuletzt deshalb haben wir uns für den Wiedereinstieg des betroffenen Spielers mit einem neu-
en Anfangscharakter entschieden. Es wirkt der Tendenz zu hoher Risikobereitschaft entgegen (wer
tauscht schon gerne einen erfahrenen Charakter gegen einen Anfänger ein ...) und verringert die
Leistungsfähigkeit des ganzen Teams (das deshalb mehr darauf achtet, keine Teammitglieder zu ver-
lieren), es entspricht der inneren Logik des Settings (frei gewordene Stellen werden neu besetzt ...),
und es kann nicht als "Strafmaßnahme" mißverstanden werden.
 
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