Spieler wollen belogen werden

AW: Spieler wollen belogen werden

Komisch, dass arsler immer alles so schwarz weiß sehen.

Niemand redet davon, dass jeder würfel, der irgendwem nicht gefällt gedreht wird.
Niemand redet davon, dass der spielleiter genau seinen Plot verfolgen muss und die spieler deshalb nur an den positionen versagen dürfen, die er vorsieht.
Und ganz Besonders, niemand redet davon, dass Charaktäre unsterblich werden, nur weil sie eine zweite Chanche bekommen.

Spieler wollen unterhalten werden, aber zur unterhaltung gehört halt auch eine gewisse portion risiko.

Ich sehe das so, Regeln sind ein Teil des Spiels. Ein Spiel ist primär dazu da, größtmöglichen Spielspaß zu bringen. Wenn eine Bestimmte regel in der Konkreten situation, genau das gegenteil bewirkt.
- Ein völlig sinnloser Charaktertod. Wenn charaktäre sterben sollen sie wenigstens ein leben gehabt haben.
- Das Szenario / die konfliktsituation ist aufgrund der anwendung einer bestimmten regel nicht mehr möglich
- Die total coole aktion, des SC, wird verhindert, obwohl es prinzipiell keinen einfluss auf den weiteren Spielverlauf hat.
- Der Spielfluss wird MASSIV Gehemmt.
Dann kann es einfach nicht der Sinn der Regel sein, in der vorliegenden Situation angewendet zu werden.

Nur weil man sie einmal Ignoriert (zugunsten des Spielspaßes) heißt es noch lange nicht, dass man das ganze System untergräbt. Eine Regel kann hunderte male wahnsinnig nützlich sein, in der Falschen situation jedoch zu einem Desaster führen.
Wenn man sie dann im Konsens ignoriert dann ist doch wohl nichts dabei.

Aus diesem Grund sind auch hausregeln keine alternative zum Regelignorieren oder Würfeldrehen. Weil es situationsabhängig ist, wann es geschieht.

Das Ignorieren von Regeln oder Drehen von Würfeln ist ein mittel, das ein gewisses fingerspitzengefühl erfordert. In maßen angewendet fördert es den spielspaß, wenn es zu oft passiert nimmt es den Nerfenkitzel.
 
AW: Spieler wollen belogen werden

Tzimisce_Antitribu schrieb:
Komisch, dass arsler immer alles so schwarz weiß sehen.

Niemand redet davon, dass jeder würfel, der irgendwem nicht gefällt gedreht wird.
Niemand redet davon, dass der spielleiter genau seinen Plot verfolgen muss und die spieler deshalb nur an den positionen versagen dürfen, die er vorsieht.
Und ganz Besonders, niemand redet davon, dass Charaktäre unsterblich werden, nur weil sie eine zweite Chanche bekommen.

Bezieht sich das auf irgendetwas hier im Thema? ?( :nixwissen:


Tzimisce_Antitribu schrieb:
Eine Regel kann hunderte male wahnsinnig nützlich sein, in der Falschen situation jedoch zu einem Desaster führen.
Und DAS beachtet man, wenn man Hausregeln erarbeitet!

EDIT: Oh wenn natürlich, eine einmalige, einmal und NIENIENIE wieder Situation eintrifft (von der Verminlord aber auch so was von überhaut nicht redet), dann bracht man dafür natürlich keine extra Hausregel, da muß man dann diese einemal spontan entscheiden wie man das regelt, meinetwegen dann auch mit Würfel drehen/ nochmal Würfeln/Würfel ignorieren/ den Hamster der kleinen Schwester den dunklen Göttern opfern, ja was weiß denn ich.....
 
AW: Spieler wollen belogen werden

Mich würde immer noch interessieren wie ihr die Probleme löst - ohne das 1.die Spieler unzufrieden sind und 2.die Regeln komplett durchgezogen werden.

Die Geschichte mit der Hausregel z.B. also stirbt ein jahrelang gepflegter Charakter von dem der Spieler sich auch noch einige künftige Tage erhofft hatte an einer Serie schlechter Würfelwürfe, passiert vielleicht sogar 2 Spielern. Was für eine Hausregel sollte dann kommen? Oder lassen wir das mal eine taktische Spielentscheidung sein. Spieler hatte einen schlechten Tag und sich für das falsche Terrain zur falschen Zeit entschieden. TPK einer Gruppe die seit 3 Jahren an ihren Charakteren gearbeitet hatte. Was sollte das für eine Hausregel werden?
 
AW: Spieler wollen belogen werden

Wir spielen einfach? Solange es fair abläuft und die Spieler ihre Chance hatten, sind tote Charaktere oder auch der seltene TPK kein Problem.
Wichtig sind nur Sicherheitsnetze (Gummipunkte etc.) und dass ein Ersatzcharakter schnell stehen kann (hallo Rolemaster, Shaddowrun und... ach, viel zu viele Systeme). Wenn ein Ersatzcharakter nicht schnell erschaffen werden kann, dann kann man dem SC immer noch einen bereits alliierten NSC in die Hand drücken.

Ich weiß echt nicht wo das Problem liegen soll.

(Im übrigen gehört es zu meinen Minimalanforderungen dass die Spieler die Grundregeln und die Regeln für ihren Charakter sauber beherrschen. Ich will einfach nur spielleiten und nicht monatelang über eine ganze Kampagne den unbezahlten Nachhilfelehrer mimen.
Wenn die Mehrheit der Spieler so regelscheu ist dann nimmt man halt einfach ein Minimalsystem wie Risus und pienzt nicht wegen seinem 400-Pfund-Gorilla rum. Wenn die Spieler hingegen auf ihren 400-Pfund-Gorilla bestehen... dann können ihnen die Regeln doch nicht so egal sein. Regeln einfordern und kennen, oder Regel verabscheuen und nehmen was man kriegt, aber bitte keinen widersprüchlichen Mischmasch.)
 
AW: Spieler wollen belogen werden

Wir spielen einfach? Solange es fair abläuft und die Spieler ihre Chance hatten, sind tote Charaktere oder auch der seltene TPK kein Problem.
Wichtig sind nur Sicherheitsnetze (Gummipunkte etc.) und dass ein Ersatzcharakter schnell stehen kann (hallo Rolemaster, Shaddowrun und... ach, viel zu viele Systeme). Wenn ein Ersatzcharakter nicht schnell erschaffen werden kann, dann kann man dem SC immer noch einen bereits alliierten NSC in die Hand drücken.

Ich weiß echt nicht wo das Problem liegen soll.

QFT. Außerdem ist meine Beobachtung, dass jahrelang gespielte Charaktere meist die Spielqualität übel nach unten ziehen.
 
AW: Spieler wollen belogen werden

Verständlicherweise. Ich könnte hingehen und sagen:'Wenn du die Regeln des Spiels nicht kennst, kannst du woanders hingehen." Nur dann würde ich eine Menge interessanter Menschen nicht zum Hobby Rollenspiel bewegt haben. Ob nun das 10-jährige Mädchen, das ein Wer-Einhorn spielen wollte, war oder der Theaterregisseur der partout ohne Charakterblatt spielen wollte.
Man könnte mit diesen Leuten aber auch anderen Freizeitaktivitäten nachgehen. Es gibt ja nun einen Haufen Möglichkeiten und Rollenspiel ist nur eine einzige. Deswegen sagt man nicht: "Wenn du die Regeln des Spiels nicht kennst, kannst du woanders hingehen.", sondern man sagt: "Ich bevorzuge so und so zu spielen und ehrlich gesagt, eine so starke Abweichung von meinem präferierten Spielstil mag ich nicht. Laß doch einfach etwas anderes machen." Es ist ja nun nicht so, daß das Seelenheil einer Bekanntschaft/Freundschaft etc. am Rollenspiel hängt - oder formulieren wir besser: es sollte nicht so sein. Und wenn jemand dieses Seelenheil von diesem Faktor abhängig macht, ist es sowieso nicht die schlechteste Alternative die Reißleine zu ziehen.
 
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Wie meine Vorredner: passendes System benutzen.

Das gilt auch für Fälle von "Regelunkenntnis" (hab genug Demorunden mit 10-jährigen oder "nur-Computerspiel-Kennern" geleitet)- einfach einfaches System nehmen (bei mir abgespecktes BESM) und ab gehts. Sage dann den Spielern was sie machen sollen ("Würfel mal 2W6") und sage dann was passiert. Die meißten stellen dann relativ schnell (durch das ERLEBEN der Spielwelt) den Bezug zur Regelebene her, ohne dass ich ihnen das vorher groß erklären müsste.
Und es besteht absolut kein Grund, die Regeln irgendwie zu biegen- wenn ein Charakter einen gefährlichen Treffer abbekommt, dann wird das halt ensprechend beschrieben und dann ziehen 99,99% der Spieler auch OHNE Regelkenntnis die richtigen taktischen Konsequenzen.

Ich rede jetzt natürlich von einem System, welches ich als SL SOFORT überblicken kann (notfalls auch für ALLE Charaktere), ohne mich allzusehr zu belasten. Auf diese Weise haben die Spieler die OPTION sich mit den Regeln zu beschäftigen (die liegen jederzeit offen und können eingesehen und verstanden werden- ich erkläre auch gerne immer nochmal, was sie bedeuten (warum jetzt xy passiert ist) und wie sie funktionieren) oder halt NICHT (in diesem Fall haben die Regeln genauso Gültigkeit).
 
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Damit hier nicht irgendwie irgendwelche falschen Annahmen passieren - wir spielen mit Regeln, ich habe tonnen davon und ja auch bei BESM hatten wir bereits exakt diese Situtation - der Spieler benötigt eine 12, würfelt eine 11 und man hat sich darauf geeinigt diese als 12 zu 'sehen'.
Meine Gruppen sind meistens auch sehr hilfsbereit und wenn Neulinge Probleme haben helfen sie diesen, aber es wird das Gelinge eines netten Abends auf einer höhen Stufe gestellt als einhalten von Regeln. Und ich sage, das die Spieler im allgemeinen dies so betrachten und im speziellen lieber eine regelkonfome Gruppe bilden.
 
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Von vielleicht 70 Spielern, mit denen ich bisher gespielt habe, haben alle das so gesehen, wie von Verminlord beschrieben. Skyröckchen und Zorni sind meiner Erfahrung nach nur besonders laut trötende Ausnahmen.
 
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Meine Gruppen sind meistens auch sehr hilfsbereit und wenn Neulinge Probleme haben helfen sie diesen, aber es wird das Gelinge eines netten Abends auf einer höhen Stufe gestellt als einhalten von Regeln. Und ich sage, das die Spieler im allgemeinen dies so betrachten und im speziellen lieber eine regelkonfome Gruppe bilden.
Das liest sich so, als würde sich "Gelingen einer netten Rollenspielsitzung" und "Einhaltung der Regeln" gegenseitig ausschließen und DAS ist in meinen Augen eben nicht richtig.

Natürlich gehe ich nicht davon aus, daß bei der Anwendung der "Goldenen Regel"(tm) jedweder Wurf neu "interpretiert" wird, ABER was sind denn konkrete Ereignisse (Beispiele), die einer solchen Qualität der Sitzung entgegenstehen, die NICHT durch Anwendung durch Hausregeln oder durch Verwendung eines anderen Systems hätten vermieden werden können?

Dein Rolemaster-Beispiel. Ich bin ehrlich, wenn ich ein System leite (bei mir sogar spiele, wobei dies erst einmal nicht von Belang ist), setze ich mich vorher mit diesem auseinander und dann sind solche Probleme (Kritischer Treffer = Tod) offensichtlich [gerade bei Rolemaster: nach kurzer Beschäftigung als Spieler mit dem System war mir klar: "Kritische Treffer sind übel. Also - aufgrund des Charakterkonzeptes - Angriffswert (Offensebonus) maximieren, um möglichst oft einen kritischen Treffer (A, B, C ...) zu erzielen, um so die Wahrscheinlichkeit eines guten kritischen Treffers (A, B, C...) zu erhöhen ("Je häufiger ich würfel, wie gut mein kritischer Treffer nun wirklich war, desto häufiger werden auch entscheidende Ergebnisse erzielt.")], so daß ich, wenn dies die Gruppe nicht wollen würde (das hätte ich im Vorfeld nämlich angesprochen - "Kollegen. Kritische Treffer sind nicht wie bei Spiel X nur mehr Schaden, sondern können zu einem sofortigen Tod führen. Ohne Rettungswurf oder ähnliches. Habt ihr Bock dazu? Heißt der Endgegner kann durch einen "lucky strike" schnell gefällt werden, aber auch ihr könnt ebenso schnell verrecken."), ich und meine Spieler (ich hätte Alternativen erarbeitet, aber mit der Gruppe erörtert) hier Abhilfe geschaffen hätten - oder eben gleich ein anderes System genommen hätten, denn:

Erstmal ist Verfügbarkeit ein Problem und zu diesem Zeitpunkt war RM einfach das beste was für diese Gruppe zu haben war.
kann so nicht stimmen, wenn bestimmte - aus dem Regelsystem - erwachsende Konsequenzen nicht gewünscht waren. Ein hausregelangepaßtes Rolemaster mag hier zutreffen, aber eben nicht Rolemaster.

Selbst bei sehr gut laufenden Kampagnen habe ich Spieler die nach Jahren nicht mehr als die Basics drauf haben und -glücklich- sind.
Und der Umkehrschluß ist: "Wenn sie Regeln (über Basiswissen hinaus) kennen würden, wären sie sich nicht glücklich."? Und es ist doch auch nur verständlich, daß man sich nicht mit den Regeln auseinandersetzt, wenn dies benötigt wird - wenn einem also jedes Mal wieder erklärt wird, was man regelseitig zu machen hat, kann ich die Zeit, die andere investieren, um die Regeln zu kennen (um sie mir dann zu erklären), sinnvoller nutzen.

Ich erachte es als grundlegend, daß man die Regeln, die für den jeweiligen Charakter notwendig sind, auch beherrscht. Sind die Regeln zu umfangreich, dann sollte man Alternativen suchen. Das Internet ist als Informationsquelle in dieser Phase ideal - man kann in Foren seine Probleme schildern und nach Optionen fragen; man Rezensionen lesen; man kann Light-/Preview-Regelwerke kostenlos erlangen usw.

Die Kenntnis ist in der Anfangsphase nicht zwingend, aber später durchaus. So entwickelt man ein Gefühl, was innerhalb der Regeln möglich ist und bringt den SL erst gar nicht in die mißliche Lage über die Konsequenzen einer Aktion zu entscheiden, die regeltechnisch völlig absurd ist.
Wenn das Regelsystem nicht auf Aktionen ausgelegt ist, die man aus einschlägigen Filmen kennt, dann muß man sich auch nicht wundern, wenn diese nicht funktionieren. Wenn ich also bei Shadowrun meinen Charakter so spiele, wie einen Killer in Feng Shui, nehme ich in Kauf, daß Aktionen fehlschlagen.
Wenn mein Charakter aufgrund seiner Erfahrung (Fertigkeitshöhe etc.) nicht in der Lage ist (oder nur unter ganz glücklichen Umständen) die Situation zu meistern, dann muß ich eben mit den Konsequenzen leben, die sich daraus ergeben, daß ich diesen Umstand völlig ignoriere.

Bei Neulingen kann man vielleicht eine Ausnahme machen, aber man sollte ihnen deutlich machen, daß ihr Handeln Konsequenzen in sich birgt, die eben nicht immer neutral oder positiv sind, sondern auch (sehr) nachteilig.

Und wenn ein Spieler sich mit den Regeln auseinandersetzt, kann auch er/sie Ansätze für neue/Hausregeln einbringen und im Vorfeld anmerken, welche Regeln ihm womöglich nicht in den Kram passen und dann ein Gedankenaustausch innnerhalb der Gruppe stattfinden. Dazu ist Regelkenntnis aber unabläßlich - es sei denn, man gibt sich damit zufrieden, daß Teile der Gruppe diskutieren - was einen auch selbst betrifft, bzw. betreffen wird - und dabei, womöglich auch noch, unqualifizierte Kommentare "zur Erheiterung" in den Raum wirft. So trägt man aktiv zur Spielgestaltung bei und zeigt deutlich sein Interesse an dem Spiel.
 
AW: Spieler wollen belogen werden

Hm, Spieler belügen...

Ich denke das passende Zitat dazu stammt aus Star Wars:
"Einen Wookiee(Spieler) ärgert man besser nicht."
"Aber Sir, niemand fragt ob sich Droiden(SLs) ärgern."
"Ein Droide dreht auch normalerweise niemand den Arm aus dem Gelenk wenn er verliert. Wookiees machen das immer."
"Ich verstehe Sir. Ich schlage eine neue Strategie vor R2 - lass den Wookiee gewinnen."


Die versammelte Mannschaft mit einem regelkonformen, aber sinnfreien TPK anzupissen ist eine schöne Methode, sich den Abend zu versauen.
Von daher: Ja, ich habe meine Spieler belogen. Sei es aus Faulheit (Charaktererschaffung nervt, und ich kannte Spieler die ewig brauchten bis sie einen zusammen hatten), um die Story zu retten (TPK durch Zufallsbegegnung FTL...) oder einfach um mein unverschämtes Würfelglück zu entschärfen (Ich hätte da noch einen Beutel schwarz-roter Würfel zu verkaufen, die bei einer Menge Leute um die 32 rum für Alpträume aus der Jugendzeit gut sind...).
Ich habe es nur einmal zugegeben, worauf für die Gruppe eine Welt zusammenbrach.

Inzwischen bin ich älter, 3W20 gS-Punkte ärmer, und ohne Mitspieler, aber wenigstens gibt es heute genug "Sicherheitsnetze" in den Systemen, um diese Mauscheleien weitgehend überflüssig zu machen. Gygax sei dank entwickeln sich die Systeme weiter und die Autoren lernen aus Fehlern.

Einen weiteren Tip aus Sorcerer & Sword fand ich auch sehr nützlich: Ein vergeigter Wurf heisst nicht, das der SC versagt hat. Es heisst lediglich, das sich die Sache nicht so entwickelt wie sich der SC das ganze vorgestellt hat.

Der Dieb bricht sich nicht den Dietrich ab und steht dann vor der Tür wie ein begossener Pudel. Nein. Gerade wenn er knapp davor ist, das Schloss zu knacken biegt eine Patrouille um die Ecke und verkompliziert die Lage.
Der charismatische Kämpfer rülpst nicht der knackigen Königin ins Gesicht. Im Gegenteil. Er macht ihr so gekonnt den Hof das ihr greiser Königsgemahl sauer wird und den Schönling in den Kerker werfen lässt.

Meine Auffassung vom Job des SL war immer eine Mischung aus Parser, Regisseur und Entertainer, und der Unterhaltungswert eines "Du hast's vergeigt, die Tür bleibt zu" geht gegen Null.

-Silver
 
AW: Spieler wollen belogen werden

Damit hier nicht irgendwie irgendwelche falschen Annahmen passieren - wir spielen mit Regeln, ich habe tonnen davon und ja auch bei BESM hatten wir bereits exakt diese Situtation - der Spieler benötigt eine 12, würfelt eine 11 und man hat sich darauf geeinigt diese als 12 zu 'sehen'.
Was wäre denn passiert, wenn es bei der 11 geblieben wäre? Wäre das so schlimm/lebensbedrohlich für den Charakter gewesen? (ich ignoriere einfach mal die Tatsache, dass bei BESM niedrige Würfe besser sind als hohe... ;)). Wenn ja: warum die ganze Sache an EINEM Wurf aufhängen? Warum Versagen gleich so EXTREM auslegen?

Nur als Gedankenanstoß. Abgesehen davon: wenn sich alle einig sind das so zu handhaben, dann kann auch von "Belügen" keine Rede sein.
 
AW: Spieler wollen belogen werden

Es geht um 'einfache' Menschen, die eine hohe Bereitschaft zeigen zu spielen, aber mit den Basics eines Spieles völlig zufrieden sind aka ich hab Wert X dagegen würfel ich um Wert Y zu erreichen. Leute die unter dem Begriff Schurke nicht automatisch Damagedealer im Nahkampf verstehen.

Aber genau das wären ja die Basics von D&D. Wer kein taktisches Brettspiel will, soll halt nicht ausgerechnet noch D&D spielen.
 
AW: Spieler wollen belogen werden

Warum ist die Unfähigkeit von Spielern zu verlieren eine Rechtfertigung für das Schummeln durch den SL?

... weil es sich um FREUNDE handelt, mit denen ich einen netten Abend verbringen will ?

ICH will Unterhaltung im Rahmen der Regeln. Und da zeigt meine Erfahrung, daß dies möglich ist. U.U. mögen Hausregeln aufzustellen sein, was aber weniger problematisch ist.

... es geht nicht darum, Regeln grundsätzlich nicht zu beachten, sondern darum in einer Ausnahmesituation einfach mal das (Mit)gefühl entscheiden zu lassen.

Zwischenfrage: Wie ist das eigentlich mit Con-Runden bei denen ich den nervigen Plotzerstörer einfach ausknipse? Habe ich selber nicht gemacht, habe ich aber als Zuschauer auf Cons erlebt.

Das sind dann zwar vielleicht "interessante Menschen", aber beileibe niemand mit dem ICH Rollenspiel betreiben wollen würde. SO verzweifelt bin ich dann auch wieder nicht.
Die Regeln sollte man schon kennen. Und wenn man sie sich eben beim Spielen aneignet. Aber NULL Interesse an Regeln (oder dauerndes Genörgel, dass die simpelsten Sachen ja "dem wahren Rollenspiel" im Weg stünden) macht mich traurig. :(

...was hat es mit Verzweiflung zu tun ,wenn jemand mal einfach mit jemand anderem als dem Standardrollenspieler (wer auch immer das sein mag) spielt.

Wir spielen einfach? Solange es fair abläuft und die Spieler ihre Chance hatten, sind tote Charaktere oder auch der seltene TPK kein Problem.
Wichtig sind nur Sicherheitsnetze (Gummipunkte etc.) und dass ein Ersatzcharakter schnell stehen kann (hallo Rolemaster, Shaddowrun und... ach, viel zu viele Systeme). Wenn ein Ersatzcharakter nicht schnell erschaffen werden kann, dann kann man dem SC immer noch einen bereits alliierten NSC in die Hand drücken.

Auch SL-Schieberei ist ein Rettungsnetz ;)


(Im übrigen gehört es zu meinen Minimalanforderungen dass die Spieler die Grundregeln und die Regeln für ihren Charakter sauber beherrschen. Ich will einfach nur spielleiten und nicht monatelang über eine ganze Kampagne den unbezahlten Nachhilfelehrer mimen.

Wäre schön, wenn alle die Regeln kennen, aber es gibt nun einmal auch Spieler, die nicht alles auswendig kennen, gerade bei komplexeren Systemen. Und so schlimm finde ich das auch nicht. Warum man da nur der Regeln wegen auf ein anderes System ausweichen soll ist mir ein Rätsel - wir spielen jedenfalls nicht Regeln sondern Charaktere.

Und wenn sich nun einmal alle für DSA begeistern können, warum nicht.

Man könnte mit diesen Leuten aber auch anderen Freizeitaktivitäten nachgehen. Es gibt ja nun einen Haufen Möglichkeiten und Rollenspiel ist nur eine einzige. Deswegen sagt man nicht: "Wenn du die Regeln des Spiels nicht kennst, kannst du woanders hingehen.", sondern man sagt: "Ich bevorzuge so und so zu spielen und ehrlich gesagt, eine so starke Abweichung von meinem präferierten Spielstil mag ich nicht. Laß doch einfach etwas anderes machen." Es ist ja nun nicht so, daß das Seelenheil einer Bekanntschaft/Freundschaft etc. am Rollenspiel hängt - oder formulieren wir besser: es sollte nicht so sein. Und wenn jemand dieses Seelenheil von diesem Faktor abhängig macht, ist es sowieso nicht die schlechteste Alternative die Reißleine zu ziehen.

... aber das Seelenheil liegt doch wohl auch nicht in der sklavischen Regeleinhaltung ?

Von vielleicht 70 Spielern, mit denen ich bisher gespielt habe, haben alle das so gesehen, wie von Verminlord beschrieben. Skyröckchen und Zorni sind meiner Erfahrung nach nur besonders laut trötende Ausnahmen.

Es ist passiert - ich stimme dir zu :rolleyes:

Aber genau das wären ja die Basics von D&D. Wer kein taktisches Brettspiel will, soll halt nicht ausgerechnet noch D&D spielen.

... aber wenn es das Spiel ist, mit dem man groß geworden ist, wenn es das System ist, das man kennt, warum sollte gerade der Gelegenheitsspieler unbedingt ein neues erlernen.

Nicht alle spielen exessiv viele Systeme und suchen immer nache dem neuen. Viele haben sich mit einigen wenigen Systemen abgefunden - und auch mit den jeweiligen Bugs in diesen.

Legend
 
AW: Spieler wollen belogen werden

Zurück zu RM, die Gruppe bestand aus einen Uruk-Hai Schurken, einen Minotaur krieger, einer Sphinx Bibliothekarin, einem Skaven Runenlord, einen Stinktierhumanoiden Zeitreisenden und einer verzauberten Fee Derwisch. Glaubst du ernsthaft ich habe jedes Detail bei diesem Spiel vorhergesehen?
Die Gruppe & das Abenteuer war so erfolgreich das wir damals in Verhandlungen mit dem Verlag standen es zu veröffentlichen, es Ölgemälde der Charaktere gab inklusive kompletter Comics.
Und ja - wenn meine Spieler emotional verbunden sind mit ihren Charakteren, dann werde ich den Teufel tun, ihnen emotionalen Schmerz durch Zufallswürfel zuzufügen.
 
AW: Spieler wollen belogen werden

Was wäre denn passiert, wenn es bei der 11 geblieben wäre? Wäre das so schlimm/lebensbedrohlich für den Charakter gewesen? (ich ignoriere einfach mal die Tatsache, dass bei BESM niedrige Würfe besser sind als hohe... ;)). Wenn ja: warum die ganze Sache an EINEM Wurf aufhängen? Warum Versagen gleich so EXTREM auslegen?

Nur als Gedankenanstoß. Abgesehen davon: wenn sich alle einig sind das so zu handhaben, dann kann auch von "Belügen" keine Rede sein.

Wir sind bei BESM 3ed, da sind hohe Würfe besser...:rolleyes:. Und ja, es ging darum ob dem Zwerg seine Schädelplatte durch durch einen Hirnsammler geöffnet wird oder nicht.
Ich rede davon die ganze Zeit - die Spieler wollen das. Es war zwar eine Gruppenentscheidung, dennoch Regelwidrig.
Das Ende vom Lied war, das der Spieler dann 50 EP ausgegeben hat und als Händler mit dem Hirnsammler eine Vereinbarung getroffen hat.
 
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Verminlord schrieb:
Die meisten wollen Unterhaltung und da ist es ziemlich egal wie diese Zustande kommt.
Mensch! Was für eine glorreiche und weise Erkenntnis! Dafür hast du bestimmt Wochen gebraucht. Danke! Danke dafür, dass du uns das in deiner unendlichen Güte offenbart hast! O, vielen, vielen Dank, Verminlord!

Ja, verdammt, das ist es! Nichts anderes! Und wer das nicht rallt, wird Rollenspieltheoretiker. Der wird Arschler. Der wird "verdammte Scheiße, wie mach ich mein Hobby langweilig"-Spießer.
 
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Mensch! Was für eine glorreiche und weise Erkenntnis! Dafür hast du bestimmt Wochen gebraucht. Danke! Danke dafür, dass du uns das in deiner unendlichen Güte offenbart hast! O, vielen, vielen Dank, Verminlord!

Ja, verdammt, das ist es! Nichts anderes! Und wer das nicht rallt, wird Rollenspieltheoretiker. Der wird Arschler. Der wird "verdammte Scheiße, wie mach ich mein Hobby langweilig"-Spießer.

Und wer bist? Und was hast du für das Hobby gemacht? Große Schnauze, nichts dahinter?
 
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... weil es sich um FREUNDE handelt, mit denen ich einen netten Abend verbringen will ?

Für einen Laien muss das vielleicht undenkbar sein, aber man kann sich auch ohne Verbissenheit in eine Sache reinknien und das Beste geben wollen. Ich koche auch nur um mit dem Ziel satt zu werden, aber deswegen kann ich doch trotzdem Gefallen an edelen Zutaten und aufwändigen Rezepten haben. Ich schaue auch nur Filme um mir eine Geschichte erzählen zu lassen, aber deshalb kann ich trotzdem auch emotional oder geistig gefordert werden wollen und Spaß daran haben. Manche Leute wollen halt nicht immer nur Monopoly oder Mensch-Ärgere-Dich-Nicht spielen, sondern auch mal Puerto Rico oder Shogun. Das hat nichts damit zu tun, dass sie vergessen haben, dass es beim Spielen darum geht mit Freunden Spaß zu haben; sondern weil sie halt an bestimmten Spielarten mehr Spaß haben als an anderen.

Woher kommt dieser Stumpfsinn, dass jeder der bei seiner Rollenspiel-beschäftigung etwas wählerischer ist, gleich als verbissener, weltfremder Elfenbeinturmler gesehen wird? Es reicht halt nicht jedem nur 4 Stunden albern zu sein und seine Mitspieler mit anderem Namen anzuquatschen, um mit einem Spielabend zufrieden zu sein.
 
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