Löwenclub Spiele- oder Buchmarkt?

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Skar

Dr. Spiele
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Neben dem normalen Rollenspielvertrieb über Shops oder direkt über das Internet bieten sich ja zwei weitere Vertriebswege für Rollenspiele an:

  • über den Buchhandel
  • über den Spielehandel
"Form follows function" wurde in einem anderen thread schon in einem anderen Aspekt thematisiert. Ich sehe beim Rollenspiel in seinen ganz elementaren Produkteigenschaften aber schon eine deutliche Diskrepanz. Denn Rollenspiel ist ein Medium, das in seiner Form der Literatur zuzuordnen ist und in seiner Funktion dem Spiel.

Aber wo ist das Rollenspiel besser platziert?

Der Buchhandel bietet mitunter kleineren Verlagen eher eine Plattform, als das Spieleregal im Spielfachgeschäft oder im Warenhaus.

Welcher dieser beiden Vetriebswege ist der potentere?

Manche Rollenspielverlage halten ein weiteres Sortiment im Bereich der Gesellschaftsspiele, andere im Bereich der Literatur vor. Sollte das den Ausschlag geben?

Es gibt viele weitere Faktoren: Bücher sind leicht zu produzieren, bei Spielen erwartet der Kunde dagegen eher Spielmaterial. Für Bücher gibt es die Möglichkeit des kostengünstgeren Bücherversands, Bücher haben einen ermäßigten Mehrwertsteuersatz.

Welche weiteren Gründe für einen bestimmten Vertriebsweg seht ihr?
Welcher Vertriebsweg ist eurer Meinung für das Rollenspiel am geeignetsten?
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Ich denke im Buchhandel wird der Profitaspekt eine große Rolle spielen. Vom Jobben in dem Bereich weiß ich, dass die schon bei Bestsellern jammern weil für sie nur 10-20% Gewinn (ca.) übrig bleiben von denen noch kosten abgehen und dann auch noch ziemliche Lagerkosten haben. Bei Rollenspielen ist der Gewinn tendenziell kleiner und die Kosten um das Ding im Lager zu halten höher (Rollenspiel: 25 bis 40€, Buch ab 7 € irgendwas).
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Zu den anfangszeiten des Rollenspiels waren die Spiele wenn ich mich nicht irre auf beiden Vertriebswegen zu beziehen. Hat aber nicht Funktioniert deshalb landen sie ja nur noch in den Fachgeschäften.
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Denn Rollenspiel ist ein Medium, das in seiner Form der Literatur zuzuordnen ist
Ein GRUNDIRRTUM, der für viel Leid, schlechte Produkte und gestörtes Spiel verantwortlich ist.

Rollenspiel ist ein Medium, das genauso "Literatur" ist, wie Tabletop-Miniaturen-Spiele, Kartenspiele, oder Brettspiele. - Nämlich NICHT!

Klar, der Literaturbegriff kann beliebig weit gedehnt werden, daß ALLES, was irgendeine Aneinanderreihung von Zeichen darstellt, bereits als Literatur bezeichnet wird. Beipackzettel von Medikamenten, die Anleitung auf einem Fahrkartenautomaten, die Spielanleitung für einen Geldspielautomaten, die Spielanleitung für Kniffel, die Spielanleitung für Schach, die Spielanleitung für HeroClix, die Spielanleitung für Risus, die Spielanleitung für DSA4.1.

Ist das alles WIRKLICH Literatur?

Wird man den Beipackzettel und die Geldspielautomatenanleitung im Buchhandel finden? Warum dann Rollenspiele?




Der TEXT in Rollenspielen ist zunächst einmal REGELTEXT. Der ist genauso "literarisch" wie der Regeltext zu einem Brettspiel, einem Computerspiel oder einem Tabletop.

Dann transportiert der Text u.a. auch Stimmung. Aber NICHT ALLEIN! - Beim Rollenspiel gehören schicke Charakterbögen, bunte Würfel, farbige Handouts, Spielkarten, Miniaturen, Münzen, Pokerchips, Battlemaps, Szenerien, Musik, usw. DIREKT zum Rollenspiel als Medium dazu.

Und darin unterscheidet sich Rollenspiel auch nicht von z.B. Tabletop-Spielen. Bei Legends of the Old West sind stimmungsvolle Texte, schöne Illustrationen, kleine Geschichten aus der dargestellten Spielwelt eine SELBSTVERSTÄNDLICH eingesetzte Möglichkeit für ein Tabletop Stimmung zu vermitteln.

Wo soll da denn der Unterschied zum Rollenspiel liegen?

Brettspiele genauso. Da wird der Spielplan sorgfältig entworfen, wie auch im Rollenspiel der Bodenplan. Da werden Spielmaterialien gestaltet, wie im Rollenspiel Miniaturen für die Charaktere und Handouts.



Tabletop-Spiele sind essentiell NUR TEXT.

Ich habe gerade mal wieder das alte Boot Hill gelesen, wo man nur ein läppriges Heftchen mit den REGELN und ein paar kruden Stimmungs-Illustrationen bekommt. - Die erste Auflage von Boot Hill war ein REINES Tabletop-Spiel.
In der zweiten Auflage kommt so langsam das Rollenspiel in Boot Hill auf. Aber es ist weiterhin NUR TEXT.

Tabletop-Spiele kauft man sich in Textform und erwirbt zum Spielen Miniaturen, Würfel, Szenerie usw.

Rollenspiele kauft man sich in Textform und erwirbt zum Spielen Würfel, Karten, Miniaturen, Bodenpläne usw.



Rollenspiele adressieren ganz klar den SPIELEMARKT.

Nicht einmal alle Rollenspiele kommen als Buch daher. - RuneQuest3 hatte von Avalon Hill stets ein Box-Format für die umfangreichen TEXTE, die auf läpprigen, einbandlosen Zettelsammlungen präsentiert wurden. - Star Frontiers war eine Komplett-Box mit mehreren Broschüren, Abenteuern, Bodenplänen, Würfeln und Markern/Figuren (Die-Cut-Counters). - Deluxe Traveller kam mit vier LBBs, einer Karte und Würfeln.

Rollenspiele als BOX sind gängige "Darreichungsformen", die eben über die beschränkten Möglichkeiten eines Buches hinausgehen.

Es ist schwer die Würfel, anständig große, nutzbare Karten, Handouts, usw. alle in Buchform mitzuliefern.

Bei solchen Büchern muß man sich IMMER irgendwo anders etwas dazukaufen. Die Würfel, die Miniaturen, die Karten, die Charakterbögen, usw. - Vielfach werden solche Inhalte auch Online angeboten, da sie eben NICHT in Buchform nutzbar abzugeben sind.



Früher gab es Midgard 2 im normalen Buchhandel zu kaufen. Zumindest in Ulm war das so. - Nur, in dem Buchladen gabe es KEINE WÜRFEL! Wer also Midgard spielen wollte, der mußte sehen, wo er denn W20 und Prozentwürfel herbekommt. - Jedenfalls NICHT im Buchhandel!

Überhaupt geht man doch eher selten zum SPIELEKAUFEN in den Buchhandel. Rollenspiele gehören in SPIELELÄDEN, wo man auch gleich die passende Kundschaft findet. Rollenspiele als BOX in Toys'r'us. Rollenspiele mit "Spiel des Jahres"-Auszeichnung im Spieleladen neben dem nächsten Knizia-Knüller. - Da findet man die Zielgruppe.

Nicht im Buchhandel, wo die Buchverkäufer überfordert wären, wenn nach dem nächsten Armeen-Buch für ein Tabletop gefragt wird, das sich parallel zum Rollenspiel in demselben Setting ansiedelt. Ein Buchverkäufer, den Eltern über die Eignung eines Rollenspiel-Buchs für 14-Jährige fragt, wird dazu kaum was sagen können.

Brauchen Rollenspiele dann auch Angaben wie Brettspiele zum Alter, zur Komplexität, zur Spieldauer, wenn sich keiner der Verkäufer im Buchhandel damit auskennt?
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Ich denke nicht, dass Rollenspielprodukte außer in Form von Spielwelt-Romanen etwas im Buchhandel verloren haben. Sie gehören zu den Gesellschaftsspielen - allerdings gibt es immer weniger Läden, die sich ausschließlich auf diesen Bereich spezialisiert haben. Für die großen Discounter ist Rollenspiel zu sehr Nische, wodurch Teile des Buchhandels in den Mittelpunkt des Interesses rutschen; nämlich die Teile, die auch Spielwaren anbieten, sein es jetzt PC-, Konsolen- oder Brett- & Kartenspiele.
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Ein GRUNDIRRTUM, der für viel Leid, schlechte Produkte und gestörtes Spiel verantwortlich ist.

Rollenspiel ist ein Medium, das genauso "Literatur" ist, wie Tabletop-Miniaturen-Spiele, Kartenspiele, oder Brettspiele. - Nämlich NICHT!
Ich möchte den Blickwinkel dieses Themas viel lieber auf das Produkt, seiner Wahrnehmung vom Kunden, seinen günstigsten Präsentationsort und ähnlich Argumente lenken, als auf den Inhalt oder die Entwicklungsabsicht der Bücher. Dazu haben wir ja bereits Themen.

m4lik schrieb:
wodurch Teile des Buchhandels in den Mittelpunkt des Interesses rutschen; nämlich die Teile, die auch Spielwaren anbieten, sein es jetzt PC-, Konsolen- oder Brett- & Kartenspiele.
Auf was willst du hinaus? Amazon?

Und warum finden sich dann Rollenspielverlage auf Buchmessen, wieso gibt es Rollenspiele wie Narnia, die ausschließlich für den Buchmarkt gemacht sind? Gibt es vielleicht doch auch gute Argumente den Vertriebsweg auf den Buchhandel zu forcieren und "Literaturkunden" anzusprechen?
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Und warum finden sich dann Rollenspielverlage auf Buchmessen, wieso gibt es Rollenspiele wie Narnia, die ausschließlich für den Buchmarkt gemacht sind? Gibt es vielleicht doch auch gute Argumente den Vertriebsweg auf den Buchhandel zu forcieren und "Literaturkunden" anzusprechen?

Als Schnittstelle sehe ich hier die Spielbücher (ehemals Einsamer Wolf und Steve Jackson & Co), und solche gibt es ja immer noch, vor allem für jüngere Altersgruppen.
Spielebücher haben hier durchaus Platz, aber ein Rollenspiel wo man spezielle Würfel oder Karten dazu braucht, das würde ich auch gerne in den Spielmarkt platzieren.
Früher war es noch relativ klarer, da waren viele deutschsprachige Rollenspiele in Boxen untergebracht. Irgendwas hat dann die Herausgeber bewogen, auf Buchform umzusteigen (eine Modeerscheinung, Kosten?).
Aber ansonsten wäre ich klar für Spiele dorthin, wo sie hingehören: ins Spielegeschäft.

Auch wenn in der Praxis nur mehr die großen Ketten existieren und die Familien-Spielwarenfachhändler immer weniger werden.
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Und warum finden sich dann Rollenspielverlage auf Buchmessen, wieso gibt es Rollenspiele wie Narnia, die ausschließlich für den Buchmarkt gemacht sind?
Die meisten "alteingesessenen" Rollenspielverlage produzieren halt auch Romane, die sie dann auf die Buchmesse schleppen. Dass dann dort natürlich auch für das Rollenspiel an sich (das ja meist die fiktive Welt des Romans stellt) geworben wird halte ich für selbstverständlich.

Sowas wie Narnia... ja...
Das Prinzip ist erstmal dasselbe wie bei Star Wars, Star Trek, LotR und was weiß ich noch.
Das "gute Argument" ist offensichtlich die Möglichkeit damit Geld zu verdienen. Eine "temporär" massentaugliche Lizenz wird in möglichst passender Form (Medium) an den Kunden oder die Zielgruppe gebracht.
Gibt es vielleicht doch auch gute Argumente den Vertriebsweg auf den Buchhandel zu forcieren und "Literaturkunden" anzusprechen?
(achtung PROVOKATION:)
"Literaturkunden" sind doch in erster Linie Konsumenten und wollen mit ihren Produkten nicht selbst tätig werden müssen. "Normale Bücher" vermitteln im Grunde ausschließlich ihre enthaltene Information und brauchen eigentlich keine kreative Schnittstelle zum Leser/Benutzer.

"(Rollen-)Spieler" interpretieren "Rollenspielbücher" und die gegebenen Informationen eher. Der Inhalt wird im Konsens von mehreren Leuten als Spielplan genutzt und bei Bedarf neu angeordnet. Hausregeln und weiterentwicklungen in der Spielwelt werden erstellt oder vorgenommen.

Ich halte nicht so viel von Spielebüchern als Schnittstelle zwischen den beiden "Dingen". Das sind hübsch aufgemachte Aneinandereihungen von Wenn-Dann-Bedingungen, die mit dem Thema Rollenspiel so viel zu tun hat wie ein Single-Player-PC-Spiel mit World of Warcraft.
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Rollenspielbücher sind keine Literatur, sonst wären Bedienungsanleitungen auch welche.
Zornhau hat da schon recht, wenn er sagt, dass das in erster Linie Spielanleitungen sind, und auch, wenn diese in Buchform erscheinen, so bleibt das ganze ein Spiel, und ist keine Literatur.

Und das Zitat mit der "Form follows function" wurde von Skar völlig aus dem Zusammenhang gerissen.
Mir für meinen Teil ging es darum, dass mMn guter Flavour auf einem plausiblen Regelwerk fusst, und dessen Begrenzung und Reglementierung und Wahrscheinlichkeitserwartung teilt. Um nichts anderes.
Das hat nichts mit der Frage "Buch vs. Spiel" zu tun.
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Und das Zitat mit der "Form follows function" wurde von Skar völlig aus dem Zusammenhang gerissen.
Ich hab das nicht zitiert und auch nicht aus dem Zusammenhang gerissen. Ich habe "form follows function" nur auf einer anderen (elementareren) Ebene angewandt.

(achtung PROVOKATION)
"Literaturkunden" sind doch in erster Linie Konsumenten und wollen mit ihren Produkten nicht selbst tätig werden müssen. "Normale Bücher" vermitteln im Grunde ausschließlich ihre enthaltene Information und brauchen eigentlich keine kreative Schnittstelle zum Leser/Benutzer.
Schon. Aber viele Bücher gehen auch dazu über, weitere immersionfördernde Maßnahmen aufzugreifen. Ein Grundriss, ein Steckbriefverzeichnis der Hauptpersonen, überhaupt Bilder und Appendixe.
Man kann sich also auch über den reinen textlichen Buchinhalt damit befassen - okay, nicht spielen.

Aber nochmal zu den Vertriebswegen. Bücher können eine ISBN haben, sind dann zentral gelistet und können vom Buchhandel bestellt werden. So einen Weg gibt es für Spiele nicht. (Auch wenn sowas wie die ASIN von Amazon dafür Potenzial hätte.)
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Ich präferiere die Einstufung von Rollenspielen als Literatur, also Bücher, da die Marge für die Rollenspielverlage aufgrund des niedrigeren Umsatzsteuersatzes besser ist. Da Rollenspielverlage nicht die Welt verdienen ist Ihnen dieser Mehrgewinn zu gönnen. Außerdem bleiben sie durch höhere Margen handlungsfähiger (bspw. Akquise neuer Lizenzen)

Und "ja", ich weiß, dass mit dieser Einordnung auch die Buchpreisbindung (dt. Bücher) einhergeht.
Aber seien wir doch mal ehrlich.
Ohne Buchpreisbindung würde das Fantasyladen-Händler-Angebot nochweiter zurückgehen.

Daher befürworte ich in diesem Fall die Buchpreisbindung für deutsche Bücher.
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Ich schließe mich hier mal einigen Meinugnen an... :D

Im Detail: Rollenspiele sind erst einmal Spiele. Wenn ich ein Spiel kaufen will, gehe ich nicht in ein Buchgeschäft. Wenn das Spiel im Buchformat herausgegeben wurde, finde ich es gut, wenn es eine ISBN-Nummer hat, dann kann jeder es über den Buchladen seines Vertrauens beziehen.
Ich bin aber der Meinung, das zum Einzelhandel mehr gehört, als Bevorratung und Bestellmöglichkeit. Der wichtige Punkt des Einzelhandels ist die Beratung und die sollte kompetent und persönlich sein. Das kann ein Buchladen nicht leisten. Dazu gibt es dort viel zu viele andere Produkte in denen eine Beratungs-Expertise deutlich umsatzträchtiger ist. Darum sollten Rollenspiele meiner Meinung nach in Spielegeschäften verkauft werden, die die Chance haben, mit ein wenig Sachkenntnis zu punkten. Deren Verkäufer werden dann auch engagiertere Promoter des Produkts ("Wenn Du lieber Fantasy willst, dann nimm nicht DeGenesis, sondern Arcane Codex"). Die rudimentäre Sachkenntnis des Verkäufers sollte dann auch das passende (!) Zubehör empfehlen können ("Nein, für DSA brauchst Du keine W10, nimm lieber 3W20 in unterschiedlichen Farben"). Mein Lieblings-Spieleladen bietet auch zu jedem Monopoly weitere Würfel ("...in Deiner Lieblingsfarbe"), sowie passende Würfelbecher an. Eine vierköpfige Familie kann so ihr Normalo-Brettspiel schon individualisieren und jedem Spieler sein eigenes, persönlich ausgesuchtes Würfelset samt Becher für wenig Geld anbieten. Das von einem Buchhändler zu erwarten, der zig andere Themen beherrschen muss, ist nicht realistisch.

Im Spieleladen sind dann auch Spieler eher anzutreffen, die einen Tipp oder eine Meinung abgeben können, als in einem Buchladen, wo Rollenspielbücher zwischen Reiseführern und Kochbüchern stehen. Die thematische Nähe ist dort einfach nicht gegeben.

Vielfach werden Rollenspiele auch von Comicläden angeboten, die sowieso nur Nischenpublikuim haben, mit langen Standzeiten der Produkte rechnen und eine äußerst spezialisierte Kundenberatung ebenfalls als normal erachten. die Zielgruppenüberschneidung ist da das Argument, das Rollenspiele für solche Läden attraktiv macht.

Wer Romane zu einem Rollenspiel sucht, sollte diese auch (!) im regulären Buchhandel finden. Vielfach können aus Lesern der Romanserien auch Spieler für das Spiel gewonnen werden. Die Homepage des Romanverlags sollte dann eine Bezugsquelle des Spiels nennen können und sollte diese unbedingt im Buch nennen (wie auch den Hinweis auf die Existenz des Spiels)!

Narnia ist eine Ausnahme. Der Brendow-Verlag hat sonst meines Wissens nach noch keine Rollenspiele publiziert, das Spiel wendet sich nicht an Rollenspieler, sondern an Narnia-Fans und das Erscheinungsformat ist untypisch für das Genre Rollenspiel. Die Verbreitung des Narnia-RPGs kann ich nicht einschätzen, aber es wird nicht so verbreitet sein. Kennt jemand die Auflagen- oder Verkaufszahlen? Sie werden sich wohl im Bereich anderer Narnia-Merchandise-Produkte liegen (wenn nicht niedriger, der Preis ist für einen Merchandise-Artikel recht üppig). Das Narnia-RPG ist für mich eher Merchandise für Narnia Fans und gehört daher ebenso in Buchläden (den normalen Vertriebsweg der normalen Narnia-Produkte), wie auch das untergegangene HdR-Rollenspiel in Zeiten des Hypes durchaus hin und wieder im regulären Buchhandel zu finden war. Das sind aber punktuelle Ausnahmen und auf die Hochzeiten bestimmter Settings begrenzt. Heute wird man das HdR-Rollenspiel nicht mehr im normalen Buchhandel finden, vor allem nicht in Läden der Ketten.
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Vielleicht liegt hier auch der Hund begraben. Rollenspiele sind Spiele, die in einem Literaturformat daher kommen.
Wir brauchen also wieder mehr Spiele, die als Boxen verkauft werden. Schön mit Würfeln und vielleicht sogar noch ein paar Figuren dabei und ab zu Toys'r'us ins Regal.
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Vielleicht liegt hier auch der Hund begraben. Rollenspiele sind Spiele, die in einem Literaturformat daher kommen.
Wir brauchen also wieder mehr Spiele, die als Boxen verkauft werden. Schön mit Würfeln und vielleicht sogar noch ein paar Figuren dabei und ab zu Toys'r'us ins Regal.

Nein, sehe ich anders. Es geht ja nicht in erster Linie um das Produkt, sondern um die Zielgruppe. Und davon rennt in Buchhandlungen nun einmal mehr herum als bei Toys´R´Us. Sowas hier lässt sich nach meiner Ansicht (ein bisschen definitionsabhängig, klar) als Rollenspiel klassifizieren und verkauft sich in Buchhandlungen ganz hervorragend.
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Rollenspiele sind Gesellschaftsspiele. Sie wurden schon immer gespielt und werden immer gespielt. Mal mit Regeln und mal ohne Regeln. Das die Tischrollenspiele als "nerdig" gelten und in "Spezialläden" verkauft werden liegt auch eher an den Themen als am Spiel und auch an der Szene selber, die sich so scheinbar von der Masse abhebt.

Es sind viel mehr Menschen dem Tischrollenspiel gegenüber aufgeschlossen und zugeneigt, als man glaubt. Man braucht allerdings das richtige System und das richtige Setting. Und vor allem das richtige Umfeld. Spieleläden sind da genau richtig, denn dort gibt es auch das passende Material und wirkt das Spiel auch wieder wie ein Spiel.

Dementsprechend gehören Tischrollenspiele in den normalen Spielwarenladen. Das die Grundregelwerke nur als Buch verkauft werden, ist für mich persönlich eh Blödsinn.

Vor allem aktuell sind Kreativ-Spiele angesagt (die laufen auch ständig im TV). Das sollte man eigentlich ausnutzen.

Also befreit die Tischrollenspiele aus ihren verstaubten Kerkern, kleidet sie in Boxen und ab auf den Laufsteg der Spieleläden. :)

Nein, sehe ich anders. Es geht ja nicht in erster Linie um das Produkt, sondern um die Zielgruppe. Und davon rennt in Buchhandlungen nun einmal mehr herum als bei Toys´R´Us.

Die Zielgruppe sind aber nicht die Romanleser, die dann mal darüber nachdenken in die Rolle der Helden zu schlüpfen (Inseldenken der Rollenspieler), die Zielgruppe sind Spieler. Der Leser schnappt sich sein Buch, liest es in Ruhe und stellt es dann ins Regal, der Spieler kauft sich ein Spiel, holt Freunde dazu und will mit ihnen gemeinsam Spaß haben.
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Nein, sehe ich anders. Es geht ja nicht in erster Linie um das Produkt, sondern um die Zielgruppe. Und davon rennt in Buchhandlungen nun einmal mehr herum als bei Toys´R´Us.

Hm... glaube ich nicht so ganz. Frag mal in einer Buchhandlung die herumstreunenden Kunden "Willst du ein Rollenspiel spielen?" und stelle die gleiche Frage dann in einem Spieleladen. Ich glaube, in einem Spieleladen bekommt man mehr "Ja, will ich!" Antworten.
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Hm... glaube ich nicht so ganz. Frag mal in einer Buchhandlung die herumstreunenden Kunden "Willst du ein Rollenspiel spielen?" und stelle die gleiche Frage dann in einem Spieleladen. Ich glaube, in einem Spieleladen bekommt man mehr "Ja, will ich!" Antworten.

In beiden Lokationen ist doch die Standardantwort "iiih, ein Perverser!"
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Das ist schlicht falsch!
Heutzutage verbinden in besagten Läden die Besucher fast immer WOW oder Spiele wie Diablo mit Rollenspiel.
Wenn du dann noch sagst "aber ohne Computer" bist du schon verdammt nah dran. Meine Erfahrung ist, dass wenn man mit einem gepflegtem äußeren und höflicher Stimme jemanden mit normalen Worten fragt.... in der Regel hört man ein "Ja gerne, aber ich hab da keine Zeit zu." und die Leute meinen das auch so! Sie finden es interessant wenn man es grob erklärt, es ist ihnen aber nicht wichtig genug um dafür einen Abend ihres Lebens zum austesten zu opfern.

Schlechte Reaktion auf Rollenspieler, die sich eben mal nicht Klischeetypisch ungewaschen, mit langen Haaren und im Metall/Gothic-outfit zeigen, habe ICH noch nicht erlebt!
 
AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Rollenspiele haben vielleicht literarische Einflüsse, sind aber keine Literatur. Es sind und bleiben Spiele.Käufer wollen udn sollen sie spielen. Das Lesen ist nur das werkzeug, um an den Kern des Produkts zu kommen: Das Spielerlebnis. Das ist anders als bei Brettspielen und vielleicht vage verwandt mit dem Identifikationserlebnis, dass man mit dem Protagonisten eines Buches durchmacht, aber es wird nciht durch das Lesen des Buches erzeugt, sondern durch das Spielen.
Ich sehe auch keine Rollenspiele bei Toys´R´Us. Dahin laufen Eltern mit ihren Kindern (kaum Jugendliche) und versuchen diese im Zaum zu halten. Die Dareichungsform ist derzeit einfach nicht spektakulär genug um damit zwischen Dutzenden von Produktwelten, die die Kids aus dem Fernsehen kennen, überhaupt wahrgenommen zu werden.
Ich würde mich freuen, wenn jeder Idee&Spiel- oder Vedes-Franchisenehmer ein Regal mit Rollenspielen hätte und es da jemanden gäbe, der dazu auch ein paar ansatzweise kompetente Worte sagen könnte. Damit könnte man Omi ("ich suche was für meinen Enkel, der wird bald 16 und liest immer so was mit Elfen und Drachen. Ham´se da was?") zum Kauf bewegen, so könnte man Spieler versorgen, die dann ihre eigene Runde aufziehen, wenn der eigentliche SL das nciht mehr macht, etc.
Diese Läden müssten ja nicht mal 20 verschiedene Systeme oder englische Spiele anbieten, sondern es würde reichen, wenn die drei oder vier zur Auswahl hätten. Über das WW könnte man dann die Käufer mit Goodies versorgen (einfache Abenteuer, ein paar Gimmicks, etc.) udn in die Community integrieren. Dann werden sie auf andere Rollenspiele stoßen.
10 Regalmeter toller Boxen bei Toys´R´Us bringen gar nichts, wenn daneben 25 Meter Brettspiele und daneben eine X-Box zum Ausprobieren des neuesten Spongebob-Merchandises stehen.
Gepflegte, offene Demorunden ("komm, spiel mit, probier es aus!") in gut frequentierten Verkaufsstellen beliebiger Art fänd ich viel besser. Wenn die Läden (egal welche) das fördern würden (Freigetränke, Gutscheine, Prozente o.ä), dann würde das Wirkung zeigen und auch neue Spieler generieren.
 
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