Löwenclub Spiele- oder Buchmarkt?

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AW: Spiele- oder Buchmarkt?

Ich denke, wenn man den "Spieleladen" nicht als "Spielzeugladen" im Sinne von SpieleMax definiert, wären Rollenspiele wohl wirklich besser dort aufgehoben. Ich denke, Leute, die Brettspiele, Kartenspiele und vielleicht Tabletops spielen, eher mal einen Blick ins Rollenspielregal werfen als die meisten Buchladenkunden. Auch wenn ich die Buchmetapher gerne zum Erklären von Rollenspielen verwende, ist der formale Unterschied zu Büchern größer als der zu z.B. Brettspielen.
Eine Unterbringung in einem Spielzeugladen (der viellecith auch Brettspiele führen mag) hingege halte ich für wenig sinnvoll, weil sich 10-25 Jährige (und daher komt meiner Meinung nach ein Großteil des Nachwuchses) sich schon deshalb nicht dorthin verirren, weil es uncool ist. Und die Verkäufer, die was von Buddelschippen und Kinderwagen verstehen, sind vermutlich eher mit der Erklärung eines Rollenspiels überfordert als ein Brett- und Kartenspielhändler.
 
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Ich sehe das etwas anders, denn den rein auf Spielzeug ausgelegten Laden kenne ich gar nicht mehr. Ich kenne nur noch große Kaufhäuser mit einem entsprechenden Spielwarensortiment oder große Spielwarenläden, die ebenfalls gut aufgestellt und sortiert sind. Sicherlich wird sich niemand zum Rollenspiel verirren der mit bunten Plastiksteinen spielen will, aber zwei Regale weiter beginnen ja schon die Gesellschaftsspiele. Und da gibt es heute doch etliches auf dem Markt, das die Leute anzieht. Immerhin führen die Läden auch Videospiele und die ziehen die Zielgruppe ja auch an. Also so "uncool" können die Läden dann auch nicht sein.

Was das Fachpersonal angeht, so ist das kein Problem der Rollenspiele an sich. Selbst an der Fleischtheke oder in der Bäckerei kommt es immer öfter vor, dass die Person auf der anderen Seite keine Ahnung von dem Produkt hat, das sie über die Ladentheke schiebt. Der Kunde ist das im Grunde doch gewöhnt, da muss man auch von Rollenspielen nur wenig Ahnung haben. Ein dummes "Das hier kaufen die meisten Leute, die sich dafür interessieren" reich eigentlich schon aus - leider.
 
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Rollenspiele haben vielleicht literarische Einflüsse, sind aber keine Literatur. Es sind und bleiben Spiele.Käufer wollen udn sollen sie spielen. Das Lesen ist nur das werkzeug, um an den Kern des Produkts zu kommen: Das Spielerlebnis. Das ist anders als bei Brettspielen und vielleicht vage verwandt mit dem Identifikationserlebnis, dass man mit dem Protagonisten eines Buches durchmacht, aber es wird nciht durch das Lesen des Buches erzeugt, sondern durch das Spielen.
Ich sehe auch keine Rollenspiele bei Toys´R´Us. Dahin laufen Eltern mit ihren Kindern (kaum Jugendliche) und versuchen diese im Zaum zu halten. Die Dareichungsform ist derzeit einfach nicht spektakulär genug um damit zwischen Dutzenden von Produktwelten, die die Kids aus dem Fernsehen kennen, überhaupt wahrgenommen zu werden.
Ich würde mich freuen, wenn jeder Idee&Spiel- oder Vedes-Franchisenehmer ein Regal mit Rollenspielen hätte und es da jemanden gäbe, der dazu auch ein paar ansatzweise kompetente Worte sagen könnte. Damit könnte man Omi ("ich suche was für meinen Enkel, der wird bald 16 und liest immer so was mit Elfen und Drachen. Ham´se da was?") zum Kauf bewegen, so könnte man Spieler versorgen, die dann ihre eigene Runde aufziehen, wenn der eigentliche SL das nciht mehr macht, etc.
Diese Läden müssten ja nicht mal 20 verschiedene Systeme oder englische Spiele anbieten, sondern es würde reichen, wenn die drei oder vier zur Auswahl hätten. Über das WW könnte man dann die Käufer mit Goodies versorgen (einfache Abenteuer, ein paar Gimmicks, etc.) udn in die Community integrieren. Dann werden sie auf andere Rollenspiele stoßen.
10 Regalmeter toller Boxen bei Toys´R´Us bringen gar nichts, wenn daneben 25 Meter Brettspiele und daneben eine X-Box zum Ausprobieren des neuesten Spongebob-Merchandises stehen.
Gepflegte, offene Demorunden ("komm, spiel mit, probier es aus!") in gut frequentierten Verkaufsstellen beliebiger Art fänd ich viel besser. Wenn die Läden (egal welche) das fördern würden (Freigetränke, Gutscheine, Prozente o.ä), dann würde das Wirkung zeigen und auch neue Spieler generieren.

D'accord.

Nur das Problem ist der Umsatz pro Regalmeter. Und der ist bei den Rollenspielen lächerlich gering. TCGs und klassische Brettspiele sind da besser.

Nischenläden in Randlagen oder als Erweiterung eines Spieleversands gehen (siehe Pegasus oder auch mal die meisten Distributionen früher mit angeschlossenem Verkauf).

Aus den USA kenne ich das in den Buch-Megastores tatsächlich ein paar Regalmeter Rollenspielmaterial rumstehen (halt die Bücher, keine Figuren). Meist D&D (2001 und 2004 war das so).

Auch hierzulande hatte der eine oder andere wirklich grosse Buchladen (Hugendubel in Frankfurt z.B.) ein Regalmeter mit
Rollenspielbüchern gehabt (ist länger her, k.Ahnung ob das noch so ist).

Aber besser eine gute Nische als schlecht im Mainstream.
 
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Nur das Problem ist der Umsatz pro Regalmeter. Und der ist bei den Rollenspielen lächerlich gering. TCGs und klassische Brettspiele sind da besser.
Wobei Bücher ja in so einem Regalmeter schon mal eine viel größere Variation abgeben könnte, als dicke Spielepackungen. ;)

Gut, die potenzielle Werbefläche eines Buchrückens ist auch nicht gerade enorm.
 
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Wobei Bücher ja in so einem Regalmeter schon mal eine viel größere Variation abgeben könnte, als dicke Spielepackungen. ;)

Gut, die potenzielle Werbefläche eines Buchrückens ist auch nicht gerade enorm.

Jo. Wobei bei den RPG Regelschinken 2 oder 3 mal so viele Einzelstücke pro Meter kommen können wie bei Spielen. Von Drehaufstellern mal abgesehen, die erlauben dann noch mehr Regelwerke, in DIN A4 aber eher unüblich und schlecht sortierbar.

Die Händler reiben sich eh nur da die Hände wo sie in kurzer Zeit palettenweise Ware absetzen können.

(Spiel des Jahres, Spiele zu (Kinder-)Kinofilmen)
 
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