spielbindende Faktoren

AW: spielbindende Faktoren

Wer keine frischen Erdbeeren kennt, wer keinen Joghurt mit frischen Erdbeeren kennt, der hält ja die im Kühlregal angebotene, verlogene Scheiße eines "Frucht-Joghurts" für durchaus wohlschmeckend, statt für zum Kotzen.

Hm. Das ist wieder so ein Vergleich aus DEINER Sichtweise.
Das kann man so nicht sagen.
Besser ist: wer nur Erdbeeren kennt, weiss nicht, wie Birnen schmecken und wird nie entdecken, dass sie ihm dann eigentlich besser schmecken.

Was mir missfällt: dass du DEINEN Geschmack als allgemein gültig darstellst.
Ich weiss, dass du eine Spielweise bevorzugst, wo es ROCKT und KRACHT und dass du Eisenbahnfahrten meidest wie der Teufel das Weihwasser - aber darum gings mir auch gar nicht.

Es gibt sicher Spieler, die beides (Erdeeren UND Birnen) kennen.
Ich kenne z.B. auch beides aber ich gehe nie her und bezeichne einen Spielstil in einem Vergleich zueinander mit Fäkalprudukten.
Kannst du dir vorstellen, dass es Spieler gibt, die beides kennen und trotzdem Birnen bevorzugen?
Oder nimm mich: mal will ich Erdbeeren, mal Birnen.
Und ich frage mal ganz neutral: was ist daran schlecht, abgesehen davon, dass das DEINEM Spielstil widerspricht?
 
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Hm. Das ist wieder so ein Vergleich aus DEINER Sichtweise.
Ja, klar. - Aus wessen Sichtweise denn sonst, bitteschön? - Ich nehme mir nicht das Recht heraus für alle anderen Menschen zu sprechen. Aber für MICH spreche ich, wie ich es empfinde.

Das kann man so nicht sagen.
Doch. Geht bestens. Siehe oben. - Wurde ja auch verstanden.

Besser ist: wer nur Erdbeeren kennt, weiss nicht, wie Birnen schmecken und wird nie entdecken, dass sie ihm dann eigentlich besser schmecken.
Erdbeeren (= Pen&Paper-Rollenspielkampagnen), Birnen (= Computerspiele) - das wäre ein Erdbeeren/Birnen-Vergleich.

Frische Erdbeeren (= Rollenspielkampagnen mit Spaß statt Ödnis), denaturiert-vermüllerter Dreck aus dem Kühlregal (= Eisenbahnkampagnen mit "Vorlesebuch"-Qual statt Spaß). - DAS ist der einzige Vergleich, der hier angemessen ist.

Was mir missfällt: dass du DEINEN Geschmack als allgemein gültig darstellst.
Nur, weil mein Geschmack die natürlichste und für jeden (der nicht die von mir oben angeführten Störungen aufweist) sofort akzeptierte, spaßigste, und rundum befriedigendste Möglichkeit darstellt, muß das noch lange nicht als "allgemeingültig dargestellt" mißverstanden werden.

Es mag Leute geben, die GERNE Scheiße fressen. (Ich habe ja oben einen Weg in dieses Verhalten geschildert. Den schmeichelhaftesten, weil der Betroffene wirklich nur sich selbst dadurch schützen möchte.)

Somit KANN ich doch überhaupt NIEMALS davon ausgehen, daß mein Geschmack ein allgemeingültiger sein kann. Daher stelle ich meinen Geschmack auch niemals als "allgemeingültig" dar, sondern stets nur als FÜR MICH GÜLTIG.

Wer macht das denn anders?

Und ich frage mal ganz neutral: was ist daran schlecht, abgesehen davon, dass das DEINEM Spielstil widerspricht?
Ob es meinem Spielstil widerspricht oder nicht, kann eh keiner hier so recht beurteilen. Auch DEIN Eindruck ist nur DEINE Sichtweise.

Was ich HIER im Forum über meinen Spielstil an "Selbstoffenbarung" abgegeben habe, umfaßt nur eine kleine Handvoll Facetten dessen, wie ich in unterschiedlichsten Rollenspielen mit unterschiedlichsten Leuten zu spielen pflege.

Daher ist eh nicht sicher zu sagen, ob etwas meinem Spielstil "widerspricht".

Ob etwas schlecht ist, das kann man hingegen immer und sofort sagen.

Schlecht ist, wie üblich, nur RELATIV zu sehen.

Auch ein Müller-Plastik-Joghurt mit aufgedrucktem Erdbeer-Bild ist ja eßbar, für manche sogar "genießbar", und für einen Verhungernden sogar möglicherweise "wohlschmeckend". - Aber im Vergleich zu dem, was ohne Aufwand, einfach durch Weglassen all dessen, was man leicht mit Exkrementen betiteln könnte, MÖGLICH wäre, ist er schlichtweg SCHLECHT.

Schlecht ist das, was einem sofort als SCHLECHT auffällt. - Jeder Mensch hat eine ganz natürliche Gabe QUALITÄTEN einschätzen zu können. Wer davon Gebrauch macht, der weiß sofort, ob etwas gut oder schlecht ist. - Mindestens aus dem Vergleich heraus.

So wie eben besagte "Schmalspur-Eisenbahnen" in den Plot-Permafrost von Kreativ-Sibirien bei Deutschlands verbreitetstem Fantasy-Rollenspiel schlecht sind. - Schlecht aus dem Vergleich mit so ziemlich JEDER anderen Art eine Kampagne aufzuziehen.

Man kommt daran nicht um. Sie machen einen möglicherweise auch "satt". Doch bleibt ein übler Nachgeschmack, an den man sich gewöhnt und der einem den natürlichen, unbefangenen Sinn für GUTEN Geschmack zu trüben in der Lage ist. Und dann merkt man eben durch das ständige Überfressen mit den Geschmacksabtötern nicht mehr, wie geschmacklos, pappig, konsistenzarm und GENUSSFREI das Gebotene eigentlich ist. - Man stopft es kritiklos, kommentarlos, gefühllos in sich rein. Weil man es so gewohnt ist. Weil man es schon immer so gemacht hat.

Und daß dies ein beklagenswertes Rollenspielerschicksal ist, das wird ja wohl jeder mit einem Herz im Leibe nachempfinden können.

Es geht schlichtweg nicht, dies "gesundzureden", was offensichtlich dahinsiecht.



Um noch einmal auf den Anfang zurückzukommen: Das ist MEINE Sicht der Dinge. Andere mögen das anders sehen. Falls das so ist, dann sollten sie mal GENAUER hinsehen, denn dann haben sich was Wichtiges übersehen. Aber Ignoranz der schlagenden Fakten ist das gute Recht eines jeden.
 
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Ja, klar. - Aus wessen Sichtweise denn sonst, bitteschön? - Ich nehme mir nicht das Recht heraus für alle anderen Menschen zu sprechen.

Doch das tust du und zwar sehr deutlich hier.

Für den gesamten Rest der Rollenspieler der Welt ist das Gebotene jedoch ÖDE LANGEWEILE.

Ich kenne dummerweise nunmal sehr viele Rollenspieler, die sehr oft über den Tellerrand hinausschauen (ich selbst bin ja erst nach über 10 Jahren P&P zu DSA gekommen) und dennoch Gefallen an der 7G-Kampagne und sogar dem doch unter noch viel massiveren Problemen kränkelnden Jahr des Feuers gefunden haben. Wie passen solche Leute in deine Welt? Ich leite zur Zeit parallel eine Scion-Runde, deren Kampagne völlig frei gestaltet wird in der die Spieler nun wirklich alles in Händen halten und auch viel Spaß daran haben die Geschichte selbst voranzutreiben, und eine 7G-Runde, deren Spieler ebenso viel Spaß daran haben in einer deutlich fester geschriebenen Geschichte mitzuwirken. Mit der exakt gleichen Runde habe ich davor übrigens eine Exalted-Kampagne geleitet die völlig frei war, und alle hatten ihren Spaß daran. Deiner Logik nach dürfte das doch überhaupt nicht möglich sein, oder?
 
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Doch das tust du und zwar sehr deutlich hier.
Bist Du der Meinung, daß in JEDEM Forum vor JEDEM Beitrag, vor JEDEM Satz eines Forenteilnehmer IMMER stehen muß "Ich bin der Meinung, daß ..."?

Wenn ICH etwas schreibe, dann ist das MEINE Sicht. - Außer ich weise bei Regelfragen (oft mit Zitat) einfach einen Fakt im Regelwerk nach.

Ich nehme die Beiträge ALLER anderen hier und in anderen Foren eben auch so wahr, daß es DEREN Meinungen sind. - Die können mich dann immer noch aufregen, aber zunächst ist es doch so, daß es die Meinung des Beitragsautoren ist, auf die er jedes verdammte, gute RECHT hat.

Das würde ich NIEMANDEM beschnitten sehen wollen.

Wie passen solche Leute in deine Welt?
Hatte ich doch oben geschrieben. - Es ist doch jedem freigestellt Dinge zu mögen, die andere für schlecht halten.

Warum sollte das denn "nicht in meine Welt" passen?

Zumal: Ich habe früher z.T. DEUTLICH ANDERS gespielt als heute. - Ich probiere gerne mal anderes aus. Sich auf andere Spielweisen einzulassen. Andere Welten, andere Regelsysteme, andere LEUTE kennenzulernen. - Langweilig wäre es doch, wenn sich KEINE Bewegung einstellte, oder?

Und da, wo offensichtliche Stagnation eingetreten ist - also eben gerade NICHT bei den Über-den-Tellerand-Guckern - da halte ich den Zustand für SCHLECHT. - Das ist mein natürliches Gefühl dabei. Das wirkt auf mich kränklich und ungesund. So empfinde ich das. - Daher nenne ich es "schlecht".

... und alle hatten ihren Spaß daran. Deiner Logik nach dürfte das doch überhaupt nicht möglich sein, oder?
Nach "meiner Logik"? - Welche Logik denn eigentlich?

Für mich ist der GENUSS, das GEFÜHL beim Rollenspiel und bei dem Bilden einer Einschätzung aller Phänomene rund um das Rollenspiel das Entscheidende.

Mit "Logik" gehe ich da überhaupt nicht ran.
 
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Um noch einmal auf den Anfang zurückzukommen: Das ist MEINE Sicht der Dinge. Andere mögen das anders sehen. Falls das so ist, dann sollten sie mal GENAUER hinsehen, denn dann haben sich was Wichtiges übersehen. Aber Ignoranz der schlagenden Fakten ist das gute Recht eines jeden.

Das habe ich dann missverstanden.
Du bist ja recht geschickt darin, hier DEINE Meinung zu posten und es dann so ein wenig ins Allgemeingültige zu drehen.
Für mich las sich das ganze so:
Kampagnen mit Spieler-Eingrefimöglichkeit = das einzig wahre
Kampagnen ohne Spieler-Eingreifmöglichkeit = billiger Abklatsch, Scheisse.

So ist also DEINE Sicht der Dinge, das ist klar. Das kam nicht klar rüber. Es hörte sich so an:
"Alle die nicht so spielen wie ich sind bedauernswerte Nicht-über-den-Nachttopfrand-Gucker" und haben keine Ahnung, denn nur MEINE Variante ist das berühmte Gute-RollenspielTM".

Das hat mich eben verwundert, weil du bist ja einer der Großen Alten und weißt ja genauso, dass Diskussionen um Gutes RollenspielTM so fruchtlos sind wie über den Ring von Nathan dem Weisen. Das hier ist ja kein Fanboy-Forum.
 
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Für mich las sich das ganze so:
Kampagnen mit Spieler-Eingrefimöglichkeit = das einzig wahre
Kampagnen ohne Spieler-Eingreifmöglichkeit = billiger Abklatsch, Scheisse.
Dann lies nochmal genauer.

Es ist nämlich bei Weitem nicht garantiert, daß eine Kampagne mit weiten Einflußmöglichkeiten der Spieler nicht AUCH SCHEISSE ist. - Einflußmöglichkeiten für die Spieler sind lange NICHT DAS EINZIGE Kriterium zur Beurteilung eines Rollenspielkampagnenproduktes.

Und Rollenspielprodukte mit extrem geringer Spieler-Einflußmöglichkeit können manchmal auch überraschend gut gelungen sein oder für das, was die Funktion des betreffenden Rollenspielproduktes darstellt, sogar der einzige sinnvolle Ansatz (z.B. Metaplot-"Aufräum-und-Beendigungs"-Produkte).

Das ändert immer noch nichts daran, daß meinem Eindruck nach MONOKULTUR das Differenzieren zwischen guten und schlechten Rollenspielprodukten erheblich erschwert bis hin zu völlig undifferenziertem "In-sich-Reinstopfen" von allem, was ein Verlag so "aussscheidet".

So einfach auf eine "knackige" Formulierung gebracht, wie Du es oben versucht hast, sehe ICH das garantiert NICHT.

So ist also DEINE Sicht der Dinge, das ist klar. Das kam nicht klar rüber. Es hörte sich so an:
"Alle die nicht so spielen wie ich sind bedauernswerte Nicht-über-den-Nachttopfrand-Gucker" und haben keine Ahnung, denn nur MEINE Variante ist das berühmte Gute-RollenspielTM".
Ich bin sogar völlig sicher, daß andere Leute wesentlich "besser" Rollenspielen als ich. - Für MEINE Ansprüche an etwas, was ich als WIRKLICH gutes Rollenspiel bezeichnen würde, müßten nämlich weit mehr Faktoren als ich selbst oder meine Spieler beeinflussen könnten, zusammenkommen.

Aber es ist tatsächlich so, daß mein Rollenspiel der letzten Jahre für mich ZUFRIEDENSTELLEND ist. Es ist - bei all der knappen Zeit, die ich trotz Job noch dafür aufbringen kann - mehr von dem dabei, was mich an unserem Hobby Rollenspiele BEGEISTERT.

Und das ist doch schon was, finde ich.

Deinen Versuch "meine" Sicht wiederzugeben muß ich als ganz klar gescheitert ansehen. - Was Du gemacht hast, war DEIN HINEININTERPRETIEREN einer von DIR und NUR VON DIR erwarteten(!) Haltung, die Du mir "andichten" möchtest.

Doch ging dies daneben.

Das hat mich eben verwundert, weil du bist ja einer der Großen Alten und weißt ja genauso, dass Diskussionen um Gutes RollenspielTM so fruchtlos sind wie über den Ring von Nathan dem Weisen.
Ganz im Gegenteil.

Diskussionen über Gutes Rollenspiel (tm) sind IMMER befruchtend. - Zwangsläufig ERGEBNISLOS, aber dennoch NOTWENDIG. - Sie regen Leute an sich selbst zu überlegen, was FÜR SIE denn das Gute Rollenspiel (tm) sein mag.

Die Beiträge anderer dienen nur als Reibungsflächen, als Kristallisationskeime um eine EIGENE Antwort auf die dort gestellten und - oft aus Extremposition präsentierten - Fragen und Antworten zu finden.

Ich finde solche Threads NOTWENDIG für unser Hobby.

Nur durch das Aufzeigen der Unvereinbarkeiten der Standpunkte wird das Gesamtgefüge Rollenspiel erst so nach und nach sichtbar. - Wer nur sich selbst und seinen eigenen Standpunkt zu kennen glaubt, diesen aber nie DARLEGEN mußte und so der Wahrnehmung durch andere Rollenspieler aussetzen mußte, der pökelt im eigenen Saft der Ahnungslosigkeit.

Erst solche - zwangsläufig ergebnislosen - Diskussions-Karussell-Fahrten bringen Schwung in eingefahrene Sichten.

Das hier ist ja kein Fanboy-Forum.
Mit Fanboytum hat das doch nichts zu tun. - Es geht hier (noch) nicht darum nur genau ein bestimmtes Rollenspiel in irrational-aggressiver Weise in einem Forum zu vertreten.
 
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Deinen Versuch "meine" Sicht wiederzugeben muß ich als ganz klar gescheitert ansehen. - Was Du gemacht hast, war DEIN HINEININTERPRETIEREN einer von DIR und NUR VON DIR erwarteten(!) Haltung, die Du mir "andichten" möchtest.

Diskussionen über Gutes Rollenspiel (tm) sind IMMER befruchtend. - Zwangsläufig ERGEBNISLOS, aber dennoch NOTWENDIG. - Sie regen Leute an sich selbst zu überlegen, was FÜR SIE denn das Gute Rollenspiel (tm) sein mag.

Mein Versuch, DEINE Sicht zu interpretieren, ist keinesfalls gescheitert (für MICH) - jetzt herrscht Klarheit, und darum habe ich ja nachgefragt.
Jeder interpretiert ja doch das, was er liest. Aber darum gings ja nicht.

Gutes RollespsielTM - ja, Diskussionen sind fruchtbar darüber, klar. Da habe ich mich in der Wortwahl schlecht bedient. Damit meinte ich dieses "fanatische Beharren auf dem Standpunkt, welches nun das richtige gute RollenspielTM" sei.
 
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Damit meinte ich dieses "fanatische Beharren auf dem Standpunkt, welches nun das richtige gute RollenspielTM" sei.
Wenn Du "fanatisches Beharren" möchtest, dann mußt Du Dich an ARS-Vertreter oder echte Dauer-Fanboys wenden, nicht an mich.

Ich beharre auf MEINEM Standpunkt. Und zwar solange ich ihn für richtig halte.

Das ist, was ich tue.

Fanatisch ist anders.

Ich KÖNNTE auch "fanatisch". Das Potential dazu ist mir durchaus bewußt. - Doch bin ich in den letzten Jahren verglichen mit früher milde und ruhig geworden und aktuell geradezu in ausgelichener und wohlwollend toleranter Stimmung (nach MEINEM Maßstab, versteht sich). Daher kann ich hier in diesem Thread auch keinerlei "fanatisches Beharren" erkennen, sondern nur das übliche, ganz natürlich männlich-aggressive Vertreten einer Meinung, die es wert ist, vertreten zu werden. - Meiner eigenen.
 
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