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Tremere
- Registriert
- 23. Juli 2009
- Beiträge
- 3.952
„ZEHN.
NEUN
ACHT
SIEBEN
SECHS
FÜNF
VIER
DREI
ZWEI
EINS“
„Ihnen allen ein frohes und erfolgreiches neues Jahr“, wünschte der Prinz von seinem erhobenen Platz
'Frohes neues Jahr' 'Happy New Year' und so manch anderer Gruß schallte durch den Saal, während Gläser klingend angehoben wurden und das neue Jahrtausend in sein zweites Jahr überging.
Auch Anna hielt ein Glas mit Blut in der Hand. Sie war mit den anderen Vampiren der Stadt in einem etwas kleineren Saal, der lediglich einer sehr ausgewählten Elite vorbehalten war, während die restlichen Gäste sich in dem Hotel je nach dem Preis ihrer Karte frei tummeln durften.
Gott verdammt roch das gut! War es Zufall? Wer hatte ihr dieses Glas zu kommen lassen? Hatte Gülden das arrangiert? Wahrscheinlich. Bei den seltenen Malen, die Anna das Glas erheben musste, weil jemand direkt auf sie zu steuerte, prostete sie zwar zu, trank aber keinen Schluck aus ihrem Glas. Das tat sie nie. Normaler Weise roch das Blut für sie auch immer nur fad. Heute war das anders. Lieber blieb sie trotzdem ohne Blut, als ihre 'Tarnung' auf zu geben. Sie gab sich einfach zu etepetete um schnöde Konserven zu trinken. Niemand sollte ahnen, wie es wirklich um sie stand. Vor allem nicht Gülden.
Er beachtete sie mal wieder nicht mehr als nötig während des rauschenden Festes. Natürlich hatte sie am Tisch neben ihm ihren Platz. Sie war sein Kind. Immer noch. Ihm vermieste so etwas die Stimmung. Wenn er sie überhaupt mal mit seinem Blick streifte, wurde sein Blick sofort abfällig. Er verhehlte seine Meinung über sie mehr schlecht als recht, obwohl er sich in der Öffentlichkeit weit mehr zurück hielt als clansintern.
Natürlich trug Anna ein langes, schwarzes Abendkleid. Wie immer, seid sie sein Kind war, hatte Gülden es ausgesucht. Es passte also zwar gut, war aber alles andere als etwas heraus ragendes oder aufregendes. Sie hatte sich schon früh Handschuhe zu gelegt, die bis über die Ellenbogen reichten und ihre Arme verbargen. Gerade bei solchen Festivitäten. Sie hatte schnell gelernt. Nach ihrer ersten Ballnacht mit ihm.
Oh, nicht jedes Mal tobte er sich vor einem Ball an ihr aus und doch schien er vor solchen Festivitäten immer noch eine Nummer schlechter gelaunt als üblich und es war um so vieles leichter sein Mißfallen zu erregen Na ja. Es ließ sich nicht ändern. Sie konnte damit leben. Die meisten Knochenbrüche in den Händen hatte sie heute Abend schon geheilt, aber sie hatte es nicht gewagt, auch die Prellungen ihres toten Fleisches regenerieren zu lassen. Sie konnte einfach nicht zu hungrig auf den Ball gehen. Ihre letzte Jagd war vor zwei Nächten gewesen und sie musste noch etwas länger durch halten, bevor sie sich wieder Blut besorgen durfte. Warum musste sie ausgerechnet heute ein Glas erwischen, dass ihr sogar schmecken würde? Diese winzige Menge würde ihr nie und nimmer wirklich helfen, aber wenn sie Pech hatte und Gülden es sah, es wusste... Es ging einfach nicht.
Zu ihrem schwarzen Kleid trug Anna weisse Perlen. Sie zierten als Armbänder ihre rechte Hand, während über dem linken Handschuh ein großer, weisser Ring gestreift war. Auch in ihrer Hochsteckfrisur hatte sie ein paar Perlen untergebracht, die von kleinen, silbrigen Blüten umgeben waren. In ihrem roten Haar machten sie durchaus etwas her auch wenn sie bei weitem nicht an die Toreador oder die Ventrue dieser Stadt heran kam.
Scheinbar betrachtete auch Anna draussen das fulminante Feuerwerk, welches vom Hotel gezündet wurde. Natürlich war es eine Pracht Der eine oder andere Toreador geriet wahrscheinlich sogar in Verzückung. Die Komposition war abgestimmt auf die Musik des klassischen Orchesters, was nicht nur ihnen, sondern auch den Menschen aufspielte.
Das Feuerwerk war an Anna ebenso verschwendet wie die wundervolle Ausstattung und der Schmuck des Grand Elysée. Es war ein recht junges Hotel und bestand gerade einmal seid fünfzehn Jahren. Es war unter der Führung einer Toreador und dem entsprechend fehlte es nicht an einer Kunstausstellung und sehr geschmackvollem, eher modernem Ambiente.
Nach dem Feuerwerk ging es wieder nach drinnen. Viele der Vampire mischten sich jetzt auch unter die Menschen und gingen nicht in den kleinen Saal zurück. Gülden steuerte den Ballsaal an. Bitte nicht. Natürlich folgte sie ihrem Erzeuger.
Verdammt.
Wie jedes Jahr, wenn er sie malträtiert hatte, forderte er sie zum Tanz auf. Wenigstens konnte sie so ihr Glas abstellen, obwohl es noch voll war, ohne unangenehm auf zu fallen. Endlos hatte sie mit seinem Ghul auch die Schritte der alten Tänze einstudieren müssen. Immer wieder war sie korrigiert worden. Hier und heute tat es jedoch ein Wiener Walzer. Natürlich packte er ihre Hand viel zu fest. Genau so selbstverständlich war Anna nicht das geringste anzusehen. Sie ignorierte den Schmerz und zeigte nichts davon nach aussen. Sie tanzte passabel genug um sich nicht zu blamieren, aber es gab sehr viele Frauen hier, die weit mehr glänzten als sie. Nachdem er seiner lästigen Verpflichtung ihr gegenüber nach gekommen war, begab er sich zum Glück wieder weiter und suchte sich interessante Gesprächs- und Tanzpartner.
Anna suchte sich ein eher ruhigeres Plätzchen in der Nähe einer Wand. Sie setzte sich nicht. In ihrer völlig ausdruckslosen Art beobachtete sie das Geschehen im Saal. Sie war so viele Leute nicht mehr gewohnt und empfand es immer als anstrengend.
NEUN
ACHT
SIEBEN
SECHS
FÜNF
VIER
DREI
ZWEI
EINS“
„Ihnen allen ein frohes und erfolgreiches neues Jahr“, wünschte der Prinz von seinem erhobenen Platz
'Frohes neues Jahr' 'Happy New Year' und so manch anderer Gruß schallte durch den Saal, während Gläser klingend angehoben wurden und das neue Jahrtausend in sein zweites Jahr überging.
Auch Anna hielt ein Glas mit Blut in der Hand. Sie war mit den anderen Vampiren der Stadt in einem etwas kleineren Saal, der lediglich einer sehr ausgewählten Elite vorbehalten war, während die restlichen Gäste sich in dem Hotel je nach dem Preis ihrer Karte frei tummeln durften.
Gott verdammt roch das gut! War es Zufall? Wer hatte ihr dieses Glas zu kommen lassen? Hatte Gülden das arrangiert? Wahrscheinlich. Bei den seltenen Malen, die Anna das Glas erheben musste, weil jemand direkt auf sie zu steuerte, prostete sie zwar zu, trank aber keinen Schluck aus ihrem Glas. Das tat sie nie. Normaler Weise roch das Blut für sie auch immer nur fad. Heute war das anders. Lieber blieb sie trotzdem ohne Blut, als ihre 'Tarnung' auf zu geben. Sie gab sich einfach zu etepetete um schnöde Konserven zu trinken. Niemand sollte ahnen, wie es wirklich um sie stand. Vor allem nicht Gülden.
Er beachtete sie mal wieder nicht mehr als nötig während des rauschenden Festes. Natürlich hatte sie am Tisch neben ihm ihren Platz. Sie war sein Kind. Immer noch. Ihm vermieste so etwas die Stimmung. Wenn er sie überhaupt mal mit seinem Blick streifte, wurde sein Blick sofort abfällig. Er verhehlte seine Meinung über sie mehr schlecht als recht, obwohl er sich in der Öffentlichkeit weit mehr zurück hielt als clansintern.
Natürlich trug Anna ein langes, schwarzes Abendkleid. Wie immer, seid sie sein Kind war, hatte Gülden es ausgesucht. Es passte also zwar gut, war aber alles andere als etwas heraus ragendes oder aufregendes. Sie hatte sich schon früh Handschuhe zu gelegt, die bis über die Ellenbogen reichten und ihre Arme verbargen. Gerade bei solchen Festivitäten. Sie hatte schnell gelernt. Nach ihrer ersten Ballnacht mit ihm.
Oh, nicht jedes Mal tobte er sich vor einem Ball an ihr aus und doch schien er vor solchen Festivitäten immer noch eine Nummer schlechter gelaunt als üblich und es war um so vieles leichter sein Mißfallen zu erregen Na ja. Es ließ sich nicht ändern. Sie konnte damit leben. Die meisten Knochenbrüche in den Händen hatte sie heute Abend schon geheilt, aber sie hatte es nicht gewagt, auch die Prellungen ihres toten Fleisches regenerieren zu lassen. Sie konnte einfach nicht zu hungrig auf den Ball gehen. Ihre letzte Jagd war vor zwei Nächten gewesen und sie musste noch etwas länger durch halten, bevor sie sich wieder Blut besorgen durfte. Warum musste sie ausgerechnet heute ein Glas erwischen, dass ihr sogar schmecken würde? Diese winzige Menge würde ihr nie und nimmer wirklich helfen, aber wenn sie Pech hatte und Gülden es sah, es wusste... Es ging einfach nicht.
Zu ihrem schwarzen Kleid trug Anna weisse Perlen. Sie zierten als Armbänder ihre rechte Hand, während über dem linken Handschuh ein großer, weisser Ring gestreift war. Auch in ihrer Hochsteckfrisur hatte sie ein paar Perlen untergebracht, die von kleinen, silbrigen Blüten umgeben waren. In ihrem roten Haar machten sie durchaus etwas her auch wenn sie bei weitem nicht an die Toreador oder die Ventrue dieser Stadt heran kam.
Scheinbar betrachtete auch Anna draussen das fulminante Feuerwerk, welches vom Hotel gezündet wurde. Natürlich war es eine Pracht Der eine oder andere Toreador geriet wahrscheinlich sogar in Verzückung. Die Komposition war abgestimmt auf die Musik des klassischen Orchesters, was nicht nur ihnen, sondern auch den Menschen aufspielte.
Das Feuerwerk war an Anna ebenso verschwendet wie die wundervolle Ausstattung und der Schmuck des Grand Elysée. Es war ein recht junges Hotel und bestand gerade einmal seid fünfzehn Jahren. Es war unter der Führung einer Toreador und dem entsprechend fehlte es nicht an einer Kunstausstellung und sehr geschmackvollem, eher modernem Ambiente.
Nach dem Feuerwerk ging es wieder nach drinnen. Viele der Vampire mischten sich jetzt auch unter die Menschen und gingen nicht in den kleinen Saal zurück. Gülden steuerte den Ballsaal an. Bitte nicht. Natürlich folgte sie ihrem Erzeuger.
Verdammt.
Wie jedes Jahr, wenn er sie malträtiert hatte, forderte er sie zum Tanz auf. Wenigstens konnte sie so ihr Glas abstellen, obwohl es noch voll war, ohne unangenehm auf zu fallen. Endlos hatte sie mit seinem Ghul auch die Schritte der alten Tänze einstudieren müssen. Immer wieder war sie korrigiert worden. Hier und heute tat es jedoch ein Wiener Walzer. Natürlich packte er ihre Hand viel zu fest. Genau so selbstverständlich war Anna nicht das geringste anzusehen. Sie ignorierte den Schmerz und zeigte nichts davon nach aussen. Sie tanzte passabel genug um sich nicht zu blamieren, aber es gab sehr viele Frauen hier, die weit mehr glänzten als sie. Nachdem er seiner lästigen Verpflichtung ihr gegenüber nach gekommen war, begab er sich zum Glück wieder weiter und suchte sich interessante Gesprächs- und Tanzpartner.
Anna suchte sich ein eher ruhigeres Plätzchen in der Nähe einer Wand. Sie setzte sich nicht. In ihrer völlig ausdruckslosen Art beobachtete sie das Geschehen im Saal. Sie war so viele Leute nicht mehr gewohnt und empfand es immer als anstrengend.