SeelenBlut
Devil was an angel too
- Registriert
- 26. Januar 2004
- Beiträge
- 2.567
Sie sitzt auf dem Sofa, locker baumeln ihre Beine über die Lehne. Die Sonne scheint und das Zimmer wirkt wie in gold getaucht. Schön. Einfach nur schön. Vorallem aber so ruhig und friedlich. Den Stift hält sie in der Hand, den Block auf ihren Schoss und versucht zu schreiben, was ihr so einfällt. Gedanken ordnen oder einfach nur was aufschreiben, dass darf dann der Leser endscheiden, sollte es so jemanden geben.
Es ist warm, behaglich warm. Wenn die Ruhe doch nur auf die Seele überschwappen könnte. Der Lautstärkeregel ihres Discmans wird um einiges hochgefahren, dort singt eine tiefe weibliche Stimme:
Did you ever wake up in the morning
With a freight-train running through your head
An empty whiskey bottle by your pillow
And a burned out unfinished cigarette
The night went up in smoke
Life is but a joke man
But I see nobody laughing
Did you ever live a day
Like the next day would never come
Blood's dripping on the floor, but who cares
Who needs you anyway
You're a stranger to yourself
And this ain't no joke man
But I can't stop laughing (Anouk: Who Cares)
Sie lächelt, ja sie weiss wovon die Frau singt, wenn es nicht einfach nur Komerz ist und irgend jemand etwas bewegendes schreiben wollte. Dann hat Sie die Aussage des Liedes verstanden. Der Gedanke treibt ihr die Gänsehaut auf die Arme. Da ist sie die Ruhe, zwar nur für den Bruchteil des Augenblicks, aber hier gibt es Seelenfrieden frei Haus. Nun summt sie leise mit, singt dazu und kritzelt wahrlos Kreise und kleine Blumen auf ihren Block. Gedanken: Defragmentiert. Bericht speichern?
"Musst du denn hier so einen Krach machen?" na, noch freundlicher kann man doch nicht angesprochen werden. Pause für den Discman, einen fragenden Blick zur Tür, dort wo einer der Erzeuger steht. "Sei leise und mach die Musik nicht so laut." Aha, Musik nicht so laut. Per Discman! Toller Aufforderung. Gehen sie über Los und ziehen sie 50€ ein. Statt dessen wird genickt und die Lautstärke auf ohrenbetäubend gestellt. Gedanken defragmentieren? Mission failed.
Da ist er wieder der Zorn, gerade noch versucht zu unterdrücken, will er jetzt nur eins: Ausbrechen. Nein, ihr Zorn, ist nicht nur einfach eine Emotion. Er führt sein Eigenleben. Nenn es cholerisch oder sonst was. Aber mit so einem Zorn zu leben ist nicht leicht. Sie könnte anfangen und versuchen zu erklären warum es diesen Umstand gibt. Ob es so eine gute Idee ist? Schroff liegt gerade auf der Wunde, pule dran und der Eiter wird hervorquellen. Dann wird es schwerer sein zu verheilen. Die Narbe bleibt eh, aber vielleicht bleibt sie so, dass man sie nicht immer sieht, dass sie nur ab und an mal silbernd glänzt wenn die Sonne die Haut eigentlich bräumen sollte und die Narbe nur noch ein Mahnmal ist.
Schon lustig, wie ein Ereigniss beinahe ein ganzes Leben verändern kann. Auch wenn es ein widerkehrendes Ereigniss war. Aber niemals wieder wird sie darüber einen Ton verlieren, nur damit sie sich anhören kann sie würde lügen? Himmel, wer denkt sich den leidvolle Geschichten aus und münzt sie auf sich. Aber keine Panik, sie hat daraus gelernt. Der Freund war kein Freund und niemals wieder wird nur ein Wort darüber verloren.
Den Kampf mit den eigenen Dämonen kennt wohl jeder, aber sie wünscht sich nicht abzustumpfen um für das Leid ihrer Mitmenschen kein Mitgefühl mehr zeigen zu können. Was sind denn schon ihre großen Probleme im Vergleich? Es laufen Vergewaltiger, Mörder, Terroristen in der Welt herum und die "Big Bosse" sind nicht in der Lage etwas dagegen zu unternehmen. Nein, ihr Leid ist lachhaft im Vergleich.
Nur ab und zu, da gönnt sie sich das Selbstmitleid. So wie gerade. Ein einfacher Prozess der doch nicht verstanden wird. Wie eine Furie kreischt sie auf, schlägt um sich. Kennt nur ein Ziel, etwas zu zerstören. Der Papierkorb wird an die Wand geworfen, das Handy demoliert. Schreit, um den übermächtigen Zorn Herr zu werden. Nicht einen Gedanken verschwendet sie daran, wie es wirken könnte. Sie, eine Wahnsinnige? 100%tig! Warum ist das so? Gute Frage! Sie kommt doch aus einem liebevollem, solidem Elternhaus. Hier ist der Einschnitt: Streit gab es immer mal wieder. Doch wie lautet der kluge Spruch? Streit gibt es in jeder Familie? Gut, dann ist ihre Familie normal und durchschnitt. Das Lachen überwiegt den Streit.
Fein, dass wir das klären konnten. Wo liegt dann ihr Problem? Im Freundeskreis? Nein! Freunde, die sie wirklich Freunde nennt, sind Freunde fürs Leben und würden durchs Feuer gehen.
Was man so alles für Bestandsaufnahmen machen kann während man sein Zimmer zerlegt. Sie sollte Patent drauf anmelden. Nach dem Sturm kommt die Ruhe, Ruhe nach dem Sturm, vielleicht ist sie ja auch im Auge des Orkans. Für bescheuerte Formulierungen gibts heute extra Punkte, dass sei an der Stelle mal gesagt.
Matt und erschöpft lümmelt sie sich auf ihrem Sofa und keucht nach Atem, so schnell und so fest, dass es in den Lungen brennt. Zynische Zungen könnten behaupten sie sei nicht sportlich genug. Tschuldigung, sie spielt ja auch kein Fussball, der heimliche Familiensport. Nein, niemals nicht würde sie sich ausgeschlossen vorkommen, weil die Familie Tag aus, Tag ein auf dem Sportplatz zubringt. Also bitte, in dem Alter doch nicht mehr.
Aber eigentlich muss sie jetzt einsehen, dass sie keinen Schritt weiter ist als gerade noch. Im Gegenteil, nun kommt die Reue und die Gewissheit, dass sie wieder einmal missverstanden wurde. Sie schluchzt trocken und das brennen in den Augen spricht von den Tränen die geweint werden möchten. Aber, Holla. Sie wird doch nicht weinen. Niemals nicht um was denn? Sie hat doch keinen Grund, Tränen sind schlecht. Sind Pfui. SIE sind RAUS. Sowas von RAUS. Heulboje.
Weiteres suchen nach Antworten und die Erkenntnis ist nochmal wie ein Schlag ins Gesicht, ja, die bildlichen Schläge ins Gesicht sind heute frei Haus, greifen SIE zu.
ER, ist schuld. Nahm sich Glauben, Liebe, Hoffnung, Naivität und Unschuld. Was bleibt ist Chaos. Zerbrochenes Herz, der Zorn und die unterschwellige Liebe gepaart als Hass.
Heute verzichtet sie vollkommen auf die heroischen Worte. Mit den Gedanken, würde sie gern eine Portion Verständniss verteilen. So, als kleines Werbegeschenk.
Wettlauf mit sich selbst. "Versteht mich" will sie brüllen, statt dessen rinnt die träne über die Wange, die sie sich trotzig von der Wange wischt. Das Lied hat gewechselt nun singt die Frauenstimme:
I’m sorry for the times that I made you scream
For the times that I killed your dreams
For the times that I made your whole world rumble (Anouk: Nobody`s Wife)
Süss, erneut versteht sie was sie dort singt und im geheimen wünscht sie sich, auch soetwas von sich sagen zu können. Anstelle, führt sie Monolog mit sich. Warum um vergangenes und verlorenes Trauern? ER, war zu schwach für sie. Niemals, wäre er ihr gewachsen gewesen. Zu stark und du zu schwach. Was eine Rollenverteilung.
Was nun bleibt: Ist der Zorn, die brennenden Augen und ihr verwüstet Zimmer.
Sie richtet sich auf und beginnt auf zu räumen. Der Block ist vollgeschrieben mit irgendwelchem blödsinnigem Zeug. Sie wechselt die Musik, knippst das lächeln an. Morgen ist ein neuer Tag und er wird genauso sein wie alle anderen Tage zuvor auch. Solang bis.......
Es ist warm, behaglich warm. Wenn die Ruhe doch nur auf die Seele überschwappen könnte. Der Lautstärkeregel ihres Discmans wird um einiges hochgefahren, dort singt eine tiefe weibliche Stimme:
Did you ever wake up in the morning
With a freight-train running through your head
An empty whiskey bottle by your pillow
And a burned out unfinished cigarette
The night went up in smoke
Life is but a joke man
But I see nobody laughing
Did you ever live a day
Like the next day would never come
Blood's dripping on the floor, but who cares
Who needs you anyway
You're a stranger to yourself
And this ain't no joke man
But I can't stop laughing (Anouk: Who Cares)
Sie lächelt, ja sie weiss wovon die Frau singt, wenn es nicht einfach nur Komerz ist und irgend jemand etwas bewegendes schreiben wollte. Dann hat Sie die Aussage des Liedes verstanden. Der Gedanke treibt ihr die Gänsehaut auf die Arme. Da ist sie die Ruhe, zwar nur für den Bruchteil des Augenblicks, aber hier gibt es Seelenfrieden frei Haus. Nun summt sie leise mit, singt dazu und kritzelt wahrlos Kreise und kleine Blumen auf ihren Block. Gedanken: Defragmentiert. Bericht speichern?
"Musst du denn hier so einen Krach machen?" na, noch freundlicher kann man doch nicht angesprochen werden. Pause für den Discman, einen fragenden Blick zur Tür, dort wo einer der Erzeuger steht. "Sei leise und mach die Musik nicht so laut." Aha, Musik nicht so laut. Per Discman! Toller Aufforderung. Gehen sie über Los und ziehen sie 50€ ein. Statt dessen wird genickt und die Lautstärke auf ohrenbetäubend gestellt. Gedanken defragmentieren? Mission failed.
Da ist er wieder der Zorn, gerade noch versucht zu unterdrücken, will er jetzt nur eins: Ausbrechen. Nein, ihr Zorn, ist nicht nur einfach eine Emotion. Er führt sein Eigenleben. Nenn es cholerisch oder sonst was. Aber mit so einem Zorn zu leben ist nicht leicht. Sie könnte anfangen und versuchen zu erklären warum es diesen Umstand gibt. Ob es so eine gute Idee ist? Schroff liegt gerade auf der Wunde, pule dran und der Eiter wird hervorquellen. Dann wird es schwerer sein zu verheilen. Die Narbe bleibt eh, aber vielleicht bleibt sie so, dass man sie nicht immer sieht, dass sie nur ab und an mal silbernd glänzt wenn die Sonne die Haut eigentlich bräumen sollte und die Narbe nur noch ein Mahnmal ist.
Schon lustig, wie ein Ereigniss beinahe ein ganzes Leben verändern kann. Auch wenn es ein widerkehrendes Ereigniss war. Aber niemals wieder wird sie darüber einen Ton verlieren, nur damit sie sich anhören kann sie würde lügen? Himmel, wer denkt sich den leidvolle Geschichten aus und münzt sie auf sich. Aber keine Panik, sie hat daraus gelernt. Der Freund war kein Freund und niemals wieder wird nur ein Wort darüber verloren.
Den Kampf mit den eigenen Dämonen kennt wohl jeder, aber sie wünscht sich nicht abzustumpfen um für das Leid ihrer Mitmenschen kein Mitgefühl mehr zeigen zu können. Was sind denn schon ihre großen Probleme im Vergleich? Es laufen Vergewaltiger, Mörder, Terroristen in der Welt herum und die "Big Bosse" sind nicht in der Lage etwas dagegen zu unternehmen. Nein, ihr Leid ist lachhaft im Vergleich.
Nur ab und zu, da gönnt sie sich das Selbstmitleid. So wie gerade. Ein einfacher Prozess der doch nicht verstanden wird. Wie eine Furie kreischt sie auf, schlägt um sich. Kennt nur ein Ziel, etwas zu zerstören. Der Papierkorb wird an die Wand geworfen, das Handy demoliert. Schreit, um den übermächtigen Zorn Herr zu werden. Nicht einen Gedanken verschwendet sie daran, wie es wirken könnte. Sie, eine Wahnsinnige? 100%tig! Warum ist das so? Gute Frage! Sie kommt doch aus einem liebevollem, solidem Elternhaus. Hier ist der Einschnitt: Streit gab es immer mal wieder. Doch wie lautet der kluge Spruch? Streit gibt es in jeder Familie? Gut, dann ist ihre Familie normal und durchschnitt. Das Lachen überwiegt den Streit.
Fein, dass wir das klären konnten. Wo liegt dann ihr Problem? Im Freundeskreis? Nein! Freunde, die sie wirklich Freunde nennt, sind Freunde fürs Leben und würden durchs Feuer gehen.
Was man so alles für Bestandsaufnahmen machen kann während man sein Zimmer zerlegt. Sie sollte Patent drauf anmelden. Nach dem Sturm kommt die Ruhe, Ruhe nach dem Sturm, vielleicht ist sie ja auch im Auge des Orkans. Für bescheuerte Formulierungen gibts heute extra Punkte, dass sei an der Stelle mal gesagt.
Matt und erschöpft lümmelt sie sich auf ihrem Sofa und keucht nach Atem, so schnell und so fest, dass es in den Lungen brennt. Zynische Zungen könnten behaupten sie sei nicht sportlich genug. Tschuldigung, sie spielt ja auch kein Fussball, der heimliche Familiensport. Nein, niemals nicht würde sie sich ausgeschlossen vorkommen, weil die Familie Tag aus, Tag ein auf dem Sportplatz zubringt. Also bitte, in dem Alter doch nicht mehr.
Aber eigentlich muss sie jetzt einsehen, dass sie keinen Schritt weiter ist als gerade noch. Im Gegenteil, nun kommt die Reue und die Gewissheit, dass sie wieder einmal missverstanden wurde. Sie schluchzt trocken und das brennen in den Augen spricht von den Tränen die geweint werden möchten. Aber, Holla. Sie wird doch nicht weinen. Niemals nicht um was denn? Sie hat doch keinen Grund, Tränen sind schlecht. Sind Pfui. SIE sind RAUS. Sowas von RAUS. Heulboje.
Weiteres suchen nach Antworten und die Erkenntnis ist nochmal wie ein Schlag ins Gesicht, ja, die bildlichen Schläge ins Gesicht sind heute frei Haus, greifen SIE zu.
ER, ist schuld. Nahm sich Glauben, Liebe, Hoffnung, Naivität und Unschuld. Was bleibt ist Chaos. Zerbrochenes Herz, der Zorn und die unterschwellige Liebe gepaart als Hass.
Heute verzichtet sie vollkommen auf die heroischen Worte. Mit den Gedanken, würde sie gern eine Portion Verständniss verteilen. So, als kleines Werbegeschenk.
Wettlauf mit sich selbst. "Versteht mich" will sie brüllen, statt dessen rinnt die träne über die Wange, die sie sich trotzig von der Wange wischt. Das Lied hat gewechselt nun singt die Frauenstimme:
I’m sorry for the times that I made you scream
For the times that I killed your dreams
For the times that I made your whole world rumble (Anouk: Nobody`s Wife)
Süss, erneut versteht sie was sie dort singt und im geheimen wünscht sie sich, auch soetwas von sich sagen zu können. Anstelle, führt sie Monolog mit sich. Warum um vergangenes und verlorenes Trauern? ER, war zu schwach für sie. Niemals, wäre er ihr gewachsen gewesen. Zu stark und du zu schwach. Was eine Rollenverteilung.
Was nun bleibt: Ist der Zorn, die brennenden Augen und ihr verwüstet Zimmer.
Sie richtet sich auf und beginnt auf zu räumen. Der Block ist vollgeschrieben mit irgendwelchem blödsinnigem Zeug. Sie wechselt die Musik, knippst das lächeln an. Morgen ist ein neuer Tag und er wird genauso sein wie alle anderen Tage zuvor auch. Solang bis.......