Serenity Serenity RPG

L

Ludovico

Guest
Ich bin zur Zeit auf dem Firefly-Trip und mich interessiert sehr, wie das Serenity RPG ist.
Kennt es jemand? Hat es wer und wie spielt es sich?
Wo sind die Schwächen und wo die Stärken?
 
AW: Serenity RPG

Ludovico schrieb:
Ich bin zur Zeit auf dem Firefly-Trip und mich interessiert sehr, wie das Serenity RPG ist.
Kennt es jemand? Hat es wer und wie spielt es sich?
Wo sind die Schwächen und wo die Stärken?
Ich bin auch - schon eine Weile - von Firefly begeistert.

Ich kenne das Serenity Rollenspiel.

Ich habe das Serenity Rollenspiel.

Ich weiß nicht, wie es sich spielt.

Wir spielen Firefly schon länger nach Savage Worlds Regeln und vor dem Hintergrund der Firefly-Serie.

Es folgt keine Rezension, sondern eine Art Brainstorming über das, was ich von der Lektüre der Regelwerkes vor ein paar Wochen noch so in der Birne habe.

Das Serenity Rollenspiel hat (leider) nur die Lizenzen für die Inhalte des Serenity-Spielfilms, nicht jedoch der Firefly-Serie (die Rechte liegen bei unterschiedlichen Unternehmungen). Trotzdem schaffen es die Autoren des Serenity Rollenspiels fast alle markanten Charaktere aus der Serie - nur nicht mit dem Namen der Serie - zu beschreiben (z.B. statt Nandy eben "a whore with a heart of gold").

Das Regelsystem ist stark angelehnt an dem Fantasy-System Sovereign Stone. Es wurde ein wenig modifiziert und vor allem im Vorteil-/Nachteil-Spektrum mit stark an die Firefly/Serenity-Spielwelt angepaßt. Das allein ist in Zeiten von unpassendsten D20-Monokultur-Ausgaben zu allen nur erdenklichen Settings schon eine mutige und erfrischende Entscheidung. Das Regelsystem macht einen guten, soliden Eindruck und vermittelt das, was es soll: cinematisches Rollenspiel wie in der Firefly-Serie (ähm - und natürlich auch wie im Serenity-Film. Gehen sie weiter. Hier gibt es nichts zu sehen. Weitergehen bitte.).

Das Kampfsystem wirkt durchaus tödlich, jedoch wird durch die Plotpoints (andere Spiele nennen das Hero Points, Force Points, Bennies, Drama Points, ... ) eine Möglichkeit gegeben, Schaden zu vermeiden oder kritische Würfelwürfe zu verstärken (vor dem Wurf geben Plotpoints ganze Würfel, die zum Endergebnis hinzuaddiert werden dürfen, hinzu; nach einem Wurf bekommt man für die Plotpoints nur einen jeweils festen Wert hinzuaddiert - dafür darf man aber schließlich ja auch "nachkorrigieren"). Die Serenity Plotpoints sind zahlreicher, aber nicht so mächtig wie die Drama Points bei Angel/Buffy the Vampire Slayer. Das ist etwas schade, doch kann man sich ja auf unterschiedliche Interpretationen und Einsatzmöglichkeiten in seinen Runden einigen.

Nett ist, daß viele Vor/Nachteile auf diese Plotpoints und deren "Wertigkeit" für bestimmte Situationen Bezug nehmen. Das ist etwas, daß den Plotpoint-Mechanismus stärker im Spielsystem verankert, als z.B. die Bennies bei Savage Worlds - es ist eher so ähnlich gelagert wie bei den Fate Chips in Deadlands 2nd Ed., auf die sich weitaus mehr Vorteile/Nachteile/Knacks/Guardian Spirits/ etc. bezogen haben, so daß auch der freie Fluß dieser Fate Chips in der 2nd Ed. von Deadlands stärker sein mußte, als in der 1st Ed. davor. Hier ist der Spielleiter des Serenity-Rollenspiels gefordert, daß er die Spieler nie zu knapp mit Plotpoints hält, andernfalls ihre Vorteile nutzlos wären, aber auch nie zu sehr beschenkt, andernfalls sie "unschlagbar" werden könnten und die Konflikte um immer mehr gehen müßten.

Die Charakteristiken und Fertigkeiten werden alle in Würfeln gemessen (so wie auch bei Savage Worlds oder Deadlands). Es gibt ein Punkte-Kauf-System zur Charaktererschaffung. Die Zahl der Punkte hängt vom gesetzten Powerlevel der Kampagne ab.

Man kann mit Anfänger-Charakteren zu spielen beginnen, oder mit erfahreneren Charakteren oder gleich richtig in die Vollen gehen, indem man sich eine Gruppe von "Big Damn Heroes" erschafft. Das erlaubt den Powerlevel der Kampagne ganz gut zu staffeln. (Natürlich besteht die mit Spielwerten aufgeführte Firefly-Crew aus den Big Damn Heroes - und das ist ja der Powerlevel, den man bei Firefly eigentlich darstellen will, oder?).

Der Sprachgebrauch orientiert sich mehr an der Serie als am Spielfilm (glücklicherweise!) und hat somit einen leichten Western-Einschlag (nebst reichlich chinesischen Kraftausdrücken, die stimmungsvoll passend im Text verteilt sind!).

Schöner Zug in puncto Raumschiff-Design: ein Raumschiff wird (wie in Hardnova II oder Savage Worlds) wie ein Charakter gebastelt. Sogar mit solchen Vorteilen wie "das Schiff wird von seiner Crew geliebt", was es in seiner Performance besser dastehen läßt, als ein ähnlich maroder Seelenverkäufer, der von der Crew eben nicht geliebt wird. Schöne, stimmungsvolle Umsetzung des Verhältnisses der Firefly-Crew zu ihrem Schiff. - Aber: es ist KEINE Hard-Sci-Fi! Keine endlosen Bastelregeln für Raumschiffe oder andere Fahrzeuge wie bei Traveller oder GURPS. Das Schiff ist ein weiterer Charakter, der für unterschiedliche Plot-Zwecke herhalten kann (es bringt die Charaktere dahin, wo das Szenario stattfindet; es ist "krank" = kaputt und der Plot fokussiert sich um die Reparatur bzw. das kritische Ersatzteil (hat irgendwer eine "Compression Coil" gesehen?); es wird bedroht durch Pfändung, ein "land lock", Piraten, Reavers, Allianz Offizielle, Geldmangel des Captains, ... ; es könnte auch Feinde, Freunde, Rivalen bekommen; es kann "sterben" ("I am a leaf in the wind. Watch how I soar."). - Das Schiff wird in einer Firefly/Serenity-Kampagne auf alle Fälle die Bedeutung eines weiteren, tragenden Charakters bekommen und nicht nur ein "Ding" sein.).

Dünn gesät sind leider die Informationen über die Welt der Allianz und der Browncoats. Letztere sind für den Serenity-Film ja sogar völlig unwichtig, spielen aber in der Serie eine gewichtige Rolle - und werden im Serenity-Rollenspiel netterweise eher der Serie entsprechend behandelt. Aber eben ZU DÜNN. Es sind zur Gesellschaft, zu den Welten, zur Historie, zu den Bräuchen, zu allem, was an Setting-"Fluff" relevant ist, hier fast keine Informationen zu finden, die man nicht schon lange vorher kostenfrei (und z.T. besser aufbereitet) im Firefly-Wiki (oder in der Savage Firefly Conversion für Savage Worlds) oder sonst irgendwo auf einer Firefly-Fan-Page finden konnte.

Das hat mich schon etwas enttäuscht. Vor allem, weil hier auch die Konstellationen der Planeten und Monde leider nach der "alles ist in einem einzigen Sonnensystem"-Theorie dargelegt wurden. - Diesbezüglich gab und gibt es schon längere Diskussionen darüber, ob das auch nur halbwegs plausibel sein kann, ob da der offensichtliche Unfug nicht den letzten Spieler/Zuschauer aus der "suspension of disbelief" herausreißt. Joss Whedon hat - wie zu erwarten war - sich bei der Serie und beim Spielfilm um die physikalischen Gegebenheiten einen Dreck geschert. Firefly bzw. Serenity ist nicht Star Trek oder BR3 Space Night, sondern allen voran Western mit zivilisierten Gegenden (wie Ariel - oder New York), unzivilisierten Gegenden (wie Whitefall - oder Tombstone) und teils-teils Gegenden (wie Persephone - oder Denver). Da sollte man auch im Spiel besser weniger das Augenmerk auf sinnvolle Schilderungen legen, da sich die Monde bzw. Planeten eh dort befinden, wo der Plot sie haben will. - Nur stört mich persönlich diese "One System"-Theorie schon ziemlich. Für mich und somit in meiner Firefly-Kampagne stellt sich das Firefly-Universum astronomisch anders dar. - Man sollte zur Vermeidung von Mißverständnissen und unterschiedlichen Erwartungen angehenden Firefly-Spielern vorher klarmachen, daß sie hier nicht nach dem "Warum?" für die Gegebenheiten der Spielwelt zu suchen brauchen. Es ist halt nicht Traveller, sondern Firefly (bzw. Serenity).

Auf alle Fälle kam mir der Hintergrund etwas zu dünn weg.

Tabellenteile, Charakterbögen und ein Start-Szenario FEHLEN in dem ansonsten schön aufgemachten Hardcover! - Das ist eigentlich bei dem nicht geringen Preis ein echter grober Schnitzer.

Klar, viele Leute verwenden die mitgelieferten Standard-Charakterbögen eh nicht. Aber manche - so wie ich z.B. - verschaffen sich anhand des Charakterbogens einen ersten Eindruck vom Charakterwerte-Management und der Gewichtung unterschiedlicher Regelbestandteile, wie sie der Bogen für den Gebrauch im Spiel aufführt. Daher ist das Fehlen von Charakterbögen eine grobe Unterlassung.

Für einen angehenden Spielleiter wäre es wichtiger gewesen statt einer zweiten Crew mit vollen Charakterwerten, die zusätzlich zur Serenity-Crew aufgeführt wird, eben alle wichtigen Tabellen zusammengefaßt am Ende zum leichten Herauskopieren zu finden, und ein Startszenario, welches die Spielmechanismen beleuchtet und die Stimmung auch für Bislang-noch-nicht-Firefly-Fanatiker einfangen und vermitteln kann.

Da wurde ebenfalls gespart.

Für diese Punkte vergibt ein durchgeknallter Oberverbrecher mit privatem Skyplex das Prädikat: "not so solid".

Der Regelteil ist hingegen solide und brauchbar. Das Fertigkeitssystem basiert auf Würfel der Charakteristik plus Würfel der Fertigkeit größer Mindestwert. Boni und Mali wirken sich zumeist in der Änderung der Würfelgröße aus (+2 auf einen d4 macht einen d8 daraus). Ein etwas komischer Zug ist, daß man hier auch einen d2 (ja, einen zweiseitigen Würfel) in die Progression eingebaut hat: d2, d4, d6, d8, d10, d12. Aber ich denke, man kann sich daran schon gewöhnen, so daß das Hochzählen von 2 bis 12 mehr Klarheit verschafft, als das Auswerten eines d2 in der Praxis an Verwirrung besorgen läßt.

Das Kampfsystem ist OK. Es gibt tödlichen Schaden und nicht-tödlichen Schaden, die beide auf gegenseitigen Punkten zweier einander überlappender Skalen aufgetragen werden (hier wäre der Charakterbogen WIRKLICH hilfreich gewesen). Erreicht der eine Bereich den anderen, klappt der Charakter um. Ein elegantes und mit recht wenig Buchhaltung verknüpftes Schadenssystem. Die Waffen sind ungesund. Wer damit gut umgehen kann, der ist jemand, dem man Respekt zu zollen hat - selbst wenn er eine komische Mütze als Geschenk von seiner Mutter trägt.

Fazit(artige Anmerkung):
Mich läßt das Serenity-Rollenspiel etwas zwiespältig zurück.
Einerseits ist es für ein Lizenzwerk auf der Basis nur eines einzigen (und vermutlich auch einzig bleibenden) Filmes ein verdammt gutes Buch geworden. Das liegt natürlich daran, daß die Autoren sich einen shi de guai shi um das Verbot die Firefly-Serieninhalte zu nutzen geschert haben und diese sehr geschickt und gut wiedererkennbar eingebaut haben.
Andererseits ist das Regelwerk - obschon solide - nichts, was man nicht anderswo schon mal oder gar flüssiger oder eleganter gesehen hätte. Die Nähe zu Savage Worlds und zum Cinematic Unisystem (wie in Angel, Buffy the Vampire Slayer, etc.) ist auffällig, wobei sie bestimmt zufällig ist. Ähnliche Dinge im Problemraum (wie bilde ich einen Film/eine Fernsehserie ab?) bilden sich oftmals in ähnlichen Lösungsräumen ab (man nehme Würfel unterschiedlicher Größen statt fester Werte, man nehme Attribut plus Fertigkeit größer Mindestwert als Mechanismus, man verwende "Cheat-Punkte" zum "Nacheditieren" von fehlgeschlagenen Handlungen oder zur Sicherstellung des Überlebens der Hauptfiguren der Serie).

Insgesamt habe ich nicht bereut mir das Serenity-Regelwerk zugelegt zu haben. Es liest sich richtig gut und hat die Firefly- (weniger die langweiligere Serenity-) Stimmung gut eingefangen. Spielen werde ich Firefly aber weiterhin nach Savage Worlds Regeln (und nicht nur, weil meine Kampagne mit der Savage Firefly Conversion schon eine Weile läuft - denn beider Systeme Spielwerte lassen sich mit links in einander überführen, so ähnlich sind sich beide Systeme).

Ich kann mir gut vorstellen, daß das Serenity-Rollenspiel für jemanden, der noch nicht Deadlands, noch nicht Savage Worlds, noch nicht Angel, noch nicht Buffy gespielt hat, eine interessante Spielerfahrung ist. Es trifft den Kern des Settings und ist schnell erlernbar.

Auf echte Spielerfahrungsberichte wäre ich aber auch neugierig. - Wer da draußen im 'verse, spielt denn nun alles das gorram Serenity RPG wirklich?
 
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Hier hatten wir vor und nach dem Erscheinen des Systems schon einmal eine kurze Diskussion, die sich zwar vornehmlich mit dem unglaublich interessanten und Serenity relevanten Thema d20-ist-Mist-nein-d20-ist-toll beschäftigt, aber ein wenig sollte sich auch zu Serenity finden.

mfG
fps
 
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Hallo

Da ich ein absoluter Firefly/Serenity fan geworden bin, und mich von den bestehenden 14 folgen kaum losreissen kann hab mir das Serenity Regelbuch auch gekauft.
Nun, ich habe noch nie ein Spiel geleitet, hoffe aber das meine DSA Gruppe nach der Kampagne in 1-2 Monaten mir die möglichkeit gibt Serenity zu leiten.

Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Buch, und natürlich habe ich noch 10000 Fragen. Aber bis hier hin ist das buch echt stimmig gemacht.
Gibt einem das gefühl ein teil von etwas grösserem zu sein :)

Was Tabellen und charakterbögen angeht muss ich leider Zornhau voll recht geben. Es gibt fast nichts im Buch selber.
Das Vor/Nachteil Prinzip schaut sehr ausgewogen und stimmig aus.
Ob ich das mit den Plotpoints wirklich gut auf die reihe bekomme als SL anfänger weiss ich nicht, hoffe aber schon.

Werde mehr schreiben wenn ich mal ne session hinter mich gebracht habe ;)
 
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Das Buch ist tatsächlich überraschend gut geworden.

Das regelsystem funktioniert, auch wenn es mir ein wenig zu ungenau ist.

Sehr schön fand ich das Kapitel über das bekannte 'Verse, welches selbst für knallharte Fans noch interressante Fakten bietet sowie das Kapitel über den Bau von Schiffen nebst einigen Beispielschiffen.

Wie schon mehrfach erwähnt steht das Buch nur auf der Lizenz des Filmes, nicht der Serie, so das bekannte charaktere wie Badger, Niska oder Saffron praktisch nicht erwähnt werden.
War aber zu erwarten, und tut auch nicht wirklich weh.
 
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Ich bin jetzt auch endlich stolzer Besitzer des RPGs, und es gefällt mir ausgesprochen gut.
Was für mich als relativ "alten Hasen" zwar uninteressant ist, ich aber dennoch positiv bewerte, ist der Versuch des Buches, Neulingen anhand von handfesten Beispielen aus dem Film und auch aus der Serie, beizubringen, wie RPG funktioniert.
Der Slang, der verwendet wurde, sorgt noch für ordentlich Stimmung und extrem nett finde ich auch die Auflistung an chinesischen Ausdrücken hinten im Buch.
Das Regelsystem in seinen Grundzügen find ich auch sehr schön einfach, aber das Kampfsystem ist mir noch ein kleines Rätsel, was aber auch daran liegt, daß ich zu den Leuten gehöre, die Learning-by-doing bevorzugen.

Was mich allerdings verwundert hat, daß die Crew um Mal doch eher Veteranen zu sein scheinen und nicht Big Damn Heroes (hab jetzt nicht nachgerechnet, aber zumindest hat keiner die entsprechende Attributsgrenze erreicht).
 
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Okay, ich werde hier mal Fragen zum Serenity-RPG stellen, wenn ich welche habe:
Ein Punkt, der mich derzeit am Regelwerk etwas wundert, ist dieser Absatz über Raketen und Schiffswaffensysteme.
Da wird ja beschrieben, daß die Kosten einer Rakete inkl. Sprengkopf vom Gewicht des Sprengkopfes abhängen.
Sie werden da wohl einen Fehler gemacht haben, weil es in der Beschreibung heißt, daß die Rakete 1 Credit pro 100 Pfund kostet.
Das sollte wohl eher 1 Credit pro Pfund heißen.

Bei Decoy und Jammer ist der Preis auch abhängig vom Gewicht.
Wozu braucht man aber einen schweren Köder oder einen schweren Störsender?
Ich find da keine Regeln zu.

Und kann es sein, daß die Beschreibungen der Archetypen (also nicht die Serenity-Crew) nicht ganz mit ihren Traits und Complications zusammenpassen?
 
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Ich habe inzwische zwei Sessions Serenity als Spielleiter hinter mir. Fazit nach der ersten Sitzung: das Setting gefällt den Spielern (alle bis auf eine hatten die Serie und/oder den Film gesehen). Großer Protestpunkt: die Regeln. In den Augen meiner Spieler liefert Wx + Wx eine zu große Spanne der Ergebnisse. Insbesondere kann das in ihren Augen auch dazuführen, dass ein Chara mit Attribut W12 + Fertigkeit/Spezialisierung W12 + 6 Plot Punkte (W12) ziemlich luschig würfelt, obwohl sie eigentlich Fachfrau auf dem Gebiet ist. Mit anderen Worten: die Varianz der Würfe ist ihnen zu hoch.

Daher wurde ich gebeten, doch für die zweite Sitzung das Regelsystem zu gunsten meines zufallsfreien Eigenbaus ("In Medias Res") aus dem Fenster zu kippen. Das haben wir dann auch getan. Fazit: den Spielern hat es besser gefallen, nur mir nicht. "In Medias Res" ist nicht das geeignete System dafür bzw. diese Spieler sind nicht geeignet für "In Medias Res".

Vielleicht versuche ich es bei Sitzung drei dann mit "Spacefarers and Prarie Folk" aus Eden Studio Presents Volume 1. Wer für den Artikel Pate stand, ist ziemlich klar - auch wenn Eden Studios zu diesen Joss Whedon Produkt nicht die Lizenz besitzt.
 
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Carabas schrieb:
Vielleicht versuche ich es bei Sitzung drei dann mit "Spacefarers and Prarie Folk" aus Eden Studio Presents Volume 1. Wer für den Artikel Pate stand, ist ziemlich klar - auch wenn Eden Studios zu diesen Joss Whedon Produkt nicht die Lizenz besitzt.
"Spacefarers and Prarie Folk" ist kein Joss Whedon Produkt...

Es ist einfach nur ein Artikel zum Genre "Space Western" (mit dem ja schon "Star Trek" Erfolg hatte)

Aber schon bei den Beispielcharakteren ist klar dass es mehr von Firefly als von anderen Sachen (wie z.B. Farscape) inspiriert wurde
 
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Selganor schrieb:
"Spacefarers and Prarie Folk" ist kein Joss Whedon Produkt...
Ähm, mir kam beim Lesen von Carabas' Beitrag eher der Eindruck, daß er mit seiner unglücklich knappen Formulierung sagen wollte:

Spacefarers and Prairie Folk" ist nach der Fernsehserie "Firefly" auf Unisystem-Basis konzipiert.

Zu diesem Joss Whedon Produkt hat Eden Studios NICHT die Lizenzen zur Verwertung.
Daher durften sie auch nicht "Firefly - Unisystem" daraus machen, sondern mußten die wesentlichen, definierenden Aspekte pseudo-generisch formulieren, auch wenn man die Verwandtschaft zu Firefly sofort sieht.

Carabas hatte nie behauptet "Spacefarers and Prairie Folk" seien ein Joss Whedon Produkt. Andererseits war es so unglücklich formuliert, daß man die Aussage zu den Lizenzen leicht falsch verstehen konnte.



Natürlich ist "Serenity" was anderes als "Firefly". Ich bin Firefly-Begeisterter, aber von Serenity schon ziemlich enttäuscht (zu wenig Pferde, zu wenig Rinder, zu wenig Leder und Staub und Planwagen; zu viel schon-mal-so-gleich-gut-oder-besser-gesehene-Raumkampfaction-SFX, zu viele Tote unter den HAUPT-Charakteren, zu wenig Charakter-Spotlights, und Jayne redet zu viel und in zu langen Sätzen).

Somit ist auch das Serenity-Rollenspiel, obschon man sich auf Autorenseite viel Mühe gemacht hat, die Grenzen der Serenity-Lizenz hin zu den Informationen aus der Firefly-Fernsehserie auszudehnen, ohne geradeheraus Lizenzbruch zu betreiben, eben leider doch nicht das, was alle Firefly-Fans spielen wollen.

Ich wage mal zu behaupten, daß Leute, die NUR den Film Serenity kennen, keine besondere Lust verspüren in diesem Universum mit Space-Ork-Zombies und einem Haufen sterbender Verlierer ohne Plan zu spielen. Wer hingegen die Fernsehserie kennt, und wer auf dem Gefühl der Unabhängigkeit um jeden Preis, dem "keep flying", dem "no power in the 'verse can stop me"-Feeling steht, der WILL unbedingt in diesem Universum, dem Firefly 'verse, spielen. - So geht es mir, und so geht es allen in den Spielrunden, die ich kenne (bzw. selbst leite). Serenity? Ja, schon OK. Firefly? Shiny! Wann spielen wir wieder?

Daher kann ich nur empfehlen die Unisystem-Regelvariante auszuprobieren. Wenn die Crew damit besser das Gefühl von Firefly erleben kann, dann hat sich der Versuch gelohnt. Wenn nicht, dann gibt es ja immer noch Risus-Firefly.
 
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Carabas schrieb:
Ich habe inzwische zwei Sessions Serenity als Spielleiter hinter mir. Fazit nach der ersten Sitzung: das Setting gefällt den Spielern (alle bis auf eine hatten die Serie und/oder den Film gesehen). Großer Protestpunkt: die Regeln. In den Augen meiner Spieler liefert Wx + Wx eine zu große Spanne der Ergebnisse. Insbesondere kann das in ihren Augen auch dazuführen, dass ein Chara mit Attribut W12 + Fertigkeit/Spezialisierung W12 + 6 Plot Punkte (W12) ziemlich luschig würfelt, obwohl sie eigentlich Fachfrau auf dem Gebiet ist. Mit anderen Worten: die Varianz der Würfe ist ihnen zu hoch.

Das mit der Spannweite kann man relativ einfach regeln, indem man die Optionale Regel zum festen Waffenschaden ausweitet, so wie ich es machen werde:
Der Mittelwert beider Würfel wird addiert. Ist er höher als der Schwierigkeitsgrad, braucht der Spieler nicht zu würfeln, kann es aber versuchen, wenn er einen Krit erreichen will.
Dies gilt allerdings nur für Skilltests und nicht für Attributstests.
 
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Meistens ist es ja auch noch möglich sich über die Plot Points zu retten NACHDEM man luschig geworfen hat8)

Bisher lief es in meiner Gruppe eigentlich ganz gut.
Auch mit dem Kampfsystem hatte ich jetzt nicht so viele Probleme, obwohl ich zugeben muss, dass ich das Kapitel zweimal lesen musste, was ich sonst eigentlich nie muss:rolleyes:
Dennoch, simpel und schön, besonders für Fans des 'Verse.
 
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Gut. In Serenity war der Western-Aspekt weniger zu bemerken, als in Firefly.

Gibt es trotzdem Regelmechanismen für Projektilwaffen oder gar Revolver? Ist ihr Einsatz vielleicht sogar begünstigt (plotpoints oder ähnliches)?
 
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Ein hoch auf Firefly!

Und ein dickes Buh! für die Schw**** von Fox, die die Serie kaputtgemacht haben! Buhbuh!
 
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Skar schrieb:
In Serenity war der Western-Aspekt weniger zu bemerken, als in Firefly.
Im Serenity-Film ja, im Serenity-RPG ist jedoch von den Autoren schon einiges an guter (alter ;) ) Firefly-Space-Western-Stimmung eingearbeitet worden. Somit sind auch die üblichen "Verdächtigen", die altertümlich wirkenden Waffen etc. im Rollenspiel enthalten (wenn auch bei den NSCs aus Lizenzgründen die Namen aus der Fernsehserie nicht erscheinen durften, sondern umschrieben wurden).

Es ist jedoch nicht so, daß man sich beim Serenity-Regelsystem ein Western-Regelsystem mit Sci-Fi-"Geschmack" anschafft. Aber das braucht man für Firefly ohnehin nicht (sonst hätte ich nicht schon länger eine Savage Worlds Firefly-Kampagne am Laufen).
 
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Ach ich glaube wir beleben diesen Thread mal neu:cool:

Wie spielt ihr denn Serenity/Firefly? Also als Regeln würde ich wie Zornhau SAVAGE WORLDS nehmen. Nun aber meine Frage: Was spielen die Spieler?

Also ich fände es ja cool, wenn sie wirklich die Firefly-Crew spielen, frei nach dem Motto: Die haben uns die Serie abgesetzt, wir machen sie selbst weiter! Oder haltet ihr nichts davon solche Charaktere zu spielen?

Ich finde das passt bei Serenity sehr gut, da ja alles offen bleibt (der Film wird ignoriert, der zählt nicht), im Gegensatz etwas zum Herrn der Ringe etwa bei dem ich kein Interesse daran hätte die Gefährten zu spielen.

Allerdings wären River und Shephard Book natürlich ganz klar reine NSCs.
 
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Also ich fände es ja cool, wenn sie wirklich die Firefly-Crew spielen, frei nach dem Motto: Die haben uns die Serie abgesetzt, wir machen sie selbst weiter!
Och nö... bloß nicht. Wohl kaum ein Rollenspieler könnte den Geist und die Besonderheit der Figuren einfangen und wiedergeben. Es wäre ein Hohn auf die Darstellung der Schauspieler aus der Serie und mache das Geleistete nur kaputt.
Ich selbst nutze noch nicht einmal die Serienfiguren als NSC oder überhaupt in meinem Spieluniversum. Vielmehr bespiele ich ein Paralleluniversum, so wie ich es immer bei Film-/Serien-Rollenspielen tue.
 
AW: [Serenity] Serenity RPG

Also ich fände es ja cool, wenn sie wirklich die Firefly-Crew spielen, frei nach dem Motto: Die haben uns die Serie abgesetzt, wir machen sie selbst weiter! Oder haltet ihr nichts davon solche Charaktere zu spielen?

Da halte ich auch nichts davon. Das käm mir ja so vor als würd ich den Charakterbogen von jemand anderen einfach nehmen und spielen. Das mag ich nicht.

Gern nehme ich immer bei so Film- und Buch RPGs eine Zeitepoche zum Spielen, die zeitlich VOR oder NACH der Zeit im Buch/Film angesiedelt ist. Das gibt oft schöne versteckte oder offene Wiedererkennungseffekte und Zitate.
 
AW: Serenity RPG

So sehr ich die Seriencharaktere liebe - oder vielleicht gerade deswegen -, würde ich keinen davon spielen wollen, denn das wäre nicht dasselbe. Wir haben eine eigene Crew und da wir auf unsere Art nicht weniger chaotisch sind, als die Serenity-Crew, machts einen Heidenspaß :D
 
AW: Serenity RPG

Stimmt wohl, offenbar sehen das fast alle so.

Aber ne andere Frage:

Wie macht ihr das mit der Flora&Fauna auf den Planeten? Gibt es da ungewöhnliche/außergewöhnliche Pflanzen und Tiere? Oder haltet ihr euch an die Sachen die bei uns so auf der Erde rumlaufen/wachsen.
 
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