Herr der Ringe Sauron, Halbgott oder tragische Figur

Gralritter

Elemental
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15. Juli 2003
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Wenn man den Werdegang des mächtigen Maiar über die Zeitalter verfolgt,
seinen Einfluss auf die Völker Mittelerdes und seinen verzweifelten Kampf
gegen seine Erzfeinde, die Elben, betrachtet, dann erscheint Sauron
vielleicht nicht nur als die Verkörperung des absolut Bösen, sondern viel-
mehr als tragische Figur ohne wirkliche Perspektive.
Was meint Ihr dazu ???

Gruß Gralritter
 
sauron als verkoerperung des absolut boesen zu bezeichnen wuerde mir zumindest unaangemessen erscheinen. ich denke unter morgoth herrschaft hat er eine macht kennengelernt auf die er einfach nicht mehr verzichten wollte, aber da er die wahl gehabt haette (nichts hat ihn gezwungen nach morgoth verbannung "weiter zu machen") finde ich tragisch eigentlich auch nicht passend- immerhin war er ja selber schuld.
eigentlich ist sauron galadriel ziemlich aehnlich: beide wollten macht fuer sich selber haben und ueber andere herrschen, beide zeichnen sich durch egoismus aus, aber galadriel hattegenug geduld dabei, dass sie ihre meinung geaendert hat, bevor ihre wuensche voellig erfuellt waren (und brav wieder nach hause nach valinor gegangen ist *g*). sauron dagegen war jedes mittel recht um moeglichst bald ans ziel zu kommen (auch wenn das ja immer noch recht lange gedauert hat)
 
Ich stimme euch beiden Zu.
Sauron ist nicht die Verkörperung des absoluten Bösen und das war auch Morgoth, oder Melkor, wie er früher hieß, der größte an Macht und Einfallsreichtum unter den Valar nicht. Ihre Geschichten sind tragisch und aus Melkor, dem Fürst wurde Morgoth der dunkle Feind der Welt, der nur mehr ein Schatten war und Schatten enden nicht. Morgoths Schatten liegt auf der Welt und der Untergang der Numenorer war ebenso sein Werk, wie alle Taten Saurons sein Werk waren. "Denn sein Geist liegt immer noch über allen Dingen, und wo Zwietracht und Missgunst herrschen, da zeigt er sich erneut, der Schatten Morgoths." (Sinnzitat aus dem Silmarillion)
 
in diesem zusammenhang möchte ich meine erfahrungen mit dem simarillion gerne beisteuern:
als ich es das erste mal las, fieberte ich mit den armen elben und menschen mit, beim zweiten mal lesen viele jahre später, war ich auf morgoths seite. dieses ganze valar-lichtgeschmeiss ist mir zu christlich. ich finde es gut, das morgoth seinen eigenen weg gehen wollte, und eigenes schaffen und nicht nur lakei des doofen, langweiligen illuvaters sein wollte. er war auch viel schlauer als seine feinde. ich kann es sehr gut nachvollziehen, daß sich sauron von ihm angezogen gefühlt hat. sauron hat auch ziehmlich gut etwas aus sich gemacht im laufe der zeitalter, schliesslich war er ursprünglich "nur" maia. aber im ersten zwitalter, schon herr der werwölfe. im zweiten vernichter numenors (welche es auch wirklich verdient haben) und anschliessend bringer der geschenke und verarscher der elben.
gut, seine methoden sind wirklich nicht menschlich aber er ist von genialität geprägt und eine hrrausragende persönlichkeit.
 
da könnte schon was dran sein.
Anderseits kann man seine taten nicht befürworten.
meint Ihr, sauron hätte sich ändern können? ich meine, er hat ja nichts anderes als das böse kennengelernt.
 
er hätte sich nur ändern dürfen, wenn er sich dem richtspruch manwes fügt, das hätte aber zuviel von seiner individualität gefordert. was die bösen angeht, war tolkien imo ziehmlich faschistisch. wer böse war, der war es durch und durch und das behandeln solcher bösen ähnelt ein wenig der inquisition. rücksichtnahme, mitgefühl oder kompromissbereitschaft gab es nur für einige "guten" galadriel, andere elben" die dafür, dass sie sich der empfehlung/befehle der valar verweigert haben, zeitalter büssen mussten und dann erst zurückkehren durften. (steht alles im simarillion ;) )
 
da hast du recht. Aber jeder, Ob Orks, Elben, zwerge oder Hobbits, jeder hat seine eigenen Vorstellungen von gut und böse

kennst du das buch Die Orks??
 
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