Ruhe (c.Lethrael) (Fantasy)

Lethrael

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9. März 2004
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Ruhe.
Die Sonne brannte heiß auf die Gruppe von Sklaven, die gerade mit dem Ernten der Feldfrüchte beschäftigt waren. Zwar ging eine Sklavin mit Wasser herum, doch dieses Wasser reichte bei weitem nicht für alle. Zu einer Gruppe von Kindern, die hinter den eigentlichen Sklaven herumkrochen und die Feldfrüchte zusammensammelten, kam sie nicht.
Lirael musste mit einigen anderen Kindern die fertig geschnittenen Ähren einsammeln und zu Garben binden. Dies tat er schon seit Sonnenaufgang, ohne irgendeine Pause, inzwischen hatte die Sonne sicherlich schon ihren höchsten Punkt überschritten. Lirael hatte das Gefühl, dass er statt einer Zunge einen Sandstein im Mund hatte, so durstig war er. Selbst der Kieselstein, den er im Mund hatte, um den Durst vorzubeugen, klebte irgendwo in einem Mundwinkel. Schweiß glitzerte auf seiner Stirn und ihm war es, als sehe er Bilder, die gar nicht da waren. So schrie er einmal laut auf, als er einen Stock sah, der sich in dem Flirren der Luft wie eine Schlange bewegte. Irgendwann, genau weiß selbst ich es nicht, begann Liraels Kopf zu pochen. Endlich schrie ihnen der Aufseher zu eine Pause zu machen. Lirael griff sich in den Mund und zog den trockenen Kieselstein heraus. Er warf ihn neben sich auf den Boden und ging, obwohl torkeln seine Gangweise besser beschreiben würde, auf den Brunnen neben dem Feld zu, um endlich seinen Durst zu stillen. Einer der Aufseher stellte sich ihm in den Weg. „Wo willst du hin, Lirael?“, fragte er. Lirael öffnete den Mund, um zu antworten, doch er konnte nicht ein einziges Wort klar herausbringen. „Ah, ich sehe schon. Warte, ich werde dir etwas Wasser holen.“, erwiderte der Aufseher, mit einer seltsamen Güte in der Stimme, die so gar nicht zu der Peitsche in seiner Hand passte. Der Aufseher blickte sich verstohlen um, doch niemand achtet auf ihn. So ging er zum Brunnen, lies den Eimer langsam hinab, derweil stand Lirael noch immer, mit mehr oder minder festen Stand neben dem Feld. Endlich hatte der Eimer das Wasser mit einem leisen Platschen berührt und sich mit dem Kostbaren Nass gefüllt. Der Aufseher zog den Eimer wieder vorsichtig herauf, um ihn auf der Brüstung des Brunnens abzusetzen. Er winkte Lirael mit einer langsamen Handbewegung heran. Lirael torkelte los und erreichte sogar den Brunnen, doch just in dem Moment, als er das kostbare Nass in seinen Mund gießen wollte, erklang die Stimme eines anderen Aufsehers. „Was macht ihr da? Den Sklaven ist es verboten jetzt eine Pause zu machen.“ Eine Peitsche fuhr sirrend durch die Luft, landete halb auf Liraels Rücken und halb auf seiner Schulter. Er unterdrückte einen Schrei, lies jedoch dabei das tönerne Gefäß fallen, aus dem er gerade trinken wollte. Es zerschellte im selben Moment klirrend, wie auch Lirael Besinnungslos zu Boden sank. Selige Dunkelheit empfing ihn und endlich konnte er sich ausruhen, zwar lag er jetzt im Ewigen Schlaf, wie der gütige Aufseher feststellen musste, doch ein Lächeln war auf seinem Gesicht zu sehen. „Dein Schlaf sei friedlich, Lirael.“, murmelte der Aufseher und wandte sich wieder den Sklaven zu…
 
Gefällt mir.

Einzig und allein folgendes würde ich ändern:
obwohl torkeln beschreibt seine Gangweise besser
obwohl Torkeln seine Gangweise besser beschreiben würde.

Durch den Zeitwechsel reisst du den Leser etwas aus der Welt der Geschichte, da das irgendwie wertend klingt. Der Konjunktiv ist da etwas weicher (meine Meinung).
 
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