RPGs mit Totalitarismus (Citizen Kane, 1984, V wie Vendetta, Equilibrium..)

Nein, es geht nicht um totalitäre Rollenspiele oder Systeme (oder die Rollenspielpolizei)

Es geht um Spiele mit einem entsprechenden Setting. Ich hab' davon keine Ahnung, ebenso wenig davon, wonach ich hätte suchen sollen, also lyncht mich nicht, falls sowas schon tausendzillionen Mal besprochen wurde.

Da ich aber gerade wieder die schöne Verfilmung von Orwells Meisterwerk mit John Hurt gesehen habe und Equilibrium auch nicht allzu lange her ist, ist mir in den Sinn gekommen, dass es für ein Rollenspiel vielleicht genug hergibt, um spaßig zu sein.

Ich weiß, dass es Paranoia gibt, allerdings fällt das erstmal raus. Das hab' ich schon gespielt, war auch klasse.. aber nichts für längere Rundenzyklen / Kampagnen. Ich hätt gern was Ernstes!

Oder kann man Paranoia "ernst" spielen? Gibt der Hintergrund überhaupt genug her?


Achja, kleiner Nachtrag:
Ich weiß, dass es Spiele gibt (wie Shadowrun vielleicht) in denen das auch thematisiert wird. Mir gehts aber wirklich darum, dass es im Mittelpunkt steht / die ganze Welt so aufgebaut ist.

Vor allem aber möchte ich Spiele, die das Feeling und Setting der genannten Beispiele widergeben. Also kurz:
- "Modernes" und "Realistisches" Zeitalter (also quasi Dystopie in der Gegenwart, naher Zukunft oder Vergangenheit)
- "Kalte" Atmosphäre - Verwissenschaftlichung, Computer, (Sterile Umgebungen).
- "Polizeistaat"-Feeling

Die ganze Welt? Das ist nicht genug! - Warhammer 40K. Da ist das (bekannte) UNIVERSUM durch und durch einem totalitären Regime untergeordnet. Und was nicht unter diesem Regime steht, das ist der Hort purer Vernichtung aller Menschen! Außerhalb der Grenzen des Imperiums gibt es NUR das Böse (tm). Und zwar das unabstreitbar Böse. Nicht irgendwas "kulturell Mißvestandenes" oder so.

Die Welt? Engel. Die bekannte (Rest-)Welt ist komplett unter dem totalitären Regime der Angelitischen Kirche. In manchen Randlagen gibt es auch noch ein paar Ketzer-Regionen, doch sind die Leute dort böse, menschenverachtend und dienen den übernatürlichen BÖSEN Kräften auf der Welt.

Danke, Zornhau

Das sind auf jeden Fall gute Vorschläge. Engel besitze ich allerdings schon und Warhammer 40K fand ich nie besonders ansprechend. Ich weiß, worauf du hinaus wolltest und du hast auch bei beiden Spielen absolut recht, aber ich meinte eher was anderes.

Und das habe ich jetzt auch nochmal in den Anfangspost gesetzt.

Dann gab es noch eines von West End dessen name mir gerade nicht einfällt in dem die Sovjets die USA besetzten...

Infernal Teddy schrieb:

Dann gab es noch eines von West End dessen name mir gerade nicht einfällt in dem die Sovjets die USA besetzten...

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Metabarons?

Für mich war ja, je nach Auslegung des Begriffes und des Settings, SLA Industries immer eins der totalitärsten Settings. Bin mir aber nicht sicher, ob das das ist was du suchst.

The Red Star RPG



Da ist ALLES drin!

Awelninurta schrieb:

Oder kann man Paranoia "ernst" spielen? Gibt der Hintergrund überhaupt genug her?

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Paranoia kann man nicht nur slaptstickhaft, sondern durchaus ernst spielen, es wird auch bewusst so in den Regeln beschrieben. Dort werden 3 "Spielmodi" vorgestellt:

• "Classic": rapid-slapstick, Charaktere leben kaum lang genug, deswegen ja die Clone, kurze Lacher sind bewusst einzubauen, etc.
• "Zap": Satirisch, pop-kultur Parodie, comichafte Physik, etc. ...
• "Straight": "Grusel-Paranoia", Angst, Argwohn, das Streben nach höherer Macht bzw. höheren Befugnisstufen (weil man nur mit diesen länger überlebt). Extrem Orwell'sch. Bewusstes Verzichten aufs Comic-Hafte. Im Mittelpunkt steht das Entsetzen in einer so diktatorisch, faschistisch, wahnsinnigen Welt wie dem Alpha-Complex zu leben.

Genau dieses Straight-Level könnte für dich interessant sein: Genaus Buchhalten über die Clone, bewusstes Einsetzen von steigender, genetischen Defekten bei höheren "Seriennummer" von Clonen (die ersten 6 sind quasi fehlerfrei, selbst wenn sich die Spielercharaktere neue leisten können, haben diese alle irgend einen kleinen Defekt; das summiert sich pro Charge hoch... )


Ansonsten bietet es sich natürlich noch an, mit entsprechenden Systemen (WoD oder nWoD) entsprechende Filmsettings nachzubauen. Gerade World of Darkness ist sehr auf ein düsteres, moralisch korrumpierendes Setting ausgelegt. Ich denke dabei jetzt z.B. an Filme wie den von dir genannten Equilibrium, aber auch Blade Runner (herrliches Setting!). Alternativ fände ich es auch einmal sehr interessant, mit Spielern in einer quasi "Plüschwelt" wie dem New York kurz vor der Jahrtausend-Wende zu spielen... nur um dann die Spieler merken zu lassen, dass sie sich in einer künstlichen Realität alá Matrix befinden!

SLA Industries hätte ich auch gesagt.

Ansonsten könnte Nekropolis (Savage Worlds), Mutant Chronicles und Space Gothic auch passen.

Vielen Dank für die Vorschläge! Das hilft mir schonmal sehr weiter. Ich werd mir SLA Industries und The Red Star nochmal genauer angucken.

Durro-Dhun schrieb:

Paranoia kann man nicht nur slaptstickhaft, sondern durchaus ernst spielen, es wird auch bewusst so in den Regeln beschrieben. Dort werden 3 "Spielmodi" vorgestellt:

• "Straight": "Grusel-Paranoia", Angst, Argwohn, das Streben nach höherer Macht bzw. höheren Befugnisstufen (weil man nur mit diesen länger überlebt). Extrem Orwell'sch. Bewusstes Verzichten aufs Comic-Hafte. Im Mittelpunkt steht das Entsetzen in einer so diktatorisch, faschistisch, wahnsinnigen Welt wie dem Alpha-Complex zu leben.

Genau dieses Straight-Level könnte für dich interessant sein: Genaus Buchhalten über die Clone, bewusstes Einsetzen von steigender, genetischen Defekten bei höheren "Seriennummer" von Clonen (die ersten 6 sind quasi fehlerfrei, selbst wenn sich die Spielercharaktere neue leisten können, haben diese alle irgend einen kleinen Defekt; das summiert sich pro Charge hoch... )


Ansonsten bietet es sich natürlich noch an, mit entsprechenden Systemen (WoD oder nWoD) entsprechende Filmsettings nachzubauen. Gerade World of Darkness ist sehr auf ein düsteres, moralisch korrumpierendes Setting ausgelegt. Ich denke dabei jetzt z.B. an Filme wie den von dir genannten Equilibrium, aber auch Blade Runner (herrliches Setting!). Alternativ fände ich es auch einmal sehr interessant, mit Spielern in einer quasi "Plüschwelt" wie dem New York kurz vor der Jahrtausend-Wende zu spielen... nur um dann die Spieler merken zu lassen, dass sie sich in einer künstlichen Realität alá Matrix befinden!

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Allerdings Paranoia mal zuerst! Das hört sich genau nach meinem Geschmack an - muss mir nochmal das Regelwerk besorgen, ist viel zu lange her, dass wir das gespielt haben und damals hatte ich keine Ahnung, dass man es auch weit ernster spielen kann. Danke dafür!

Blade Runner ist natürlich auch ein klasse Setting, aber das würde ich dann auch ohne WoD versuchen - ich spiele ja schon primär und sehr ekzessiv Vampire, da suche ich in erster Linie alternative Systeme

Zumindest in der Paranoia-Edition von Mongoose Publishing aus dem Jahr 2005 ist diese Regelunterschiedung aufgeführt.

Soweit ich weiß gibt es auch Deutsche Versionen. Die neueste davon dürfte Paranoia XP sein, dazu kann ich aber leider nicht sagen...

Was andere Systeme angeht, gibt es ja hier diverse Auswahl. Kommt natürlich drauf an, worauf du Wert legst, aber diesbezüglich kann man dich hier auch gut beraten

Awelninurta schrieb:

Ich werd mir SLA Industries und The Red Star nochmal genauer angucken.

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Wir haben für beides hier ein Unterforum. Was SLA angeht, bin ich momentan gerade wieder heiß darauf. Frag mich gerne was.

Durro-Dhun schrieb:

Zumindest in der Paranoia-Edition von Mongoose Publishing aus dem Jahr 2005 ist diese Regelunterschiedung aufgeführt.

Soweit ich weiß gibt es auch Deutsche Versionen. Die neueste davon dürfte Paranoia XP sein, dazu kann ich aber leider nicht sagen...

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Paranoia XP hab ich auch schon im Store gesehen, sah interessant aus. Muss ich mich umsehen, welche Unterschiede da existieren. Auf Deutsch wär schon klasse, da nicht alle meine Spieler Lust haben, ein englisches Regelwerk zu lesen.

Durro-Dhun schrieb:

Was andere Systeme angeht, gibt es ja hier diverse Auswahl. Kommt natürlich drauf an, worauf du Wert legst, aber diesbezüglich kann man dich hier auch gut beraten

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Wedre ich in Anspruch nehmen

Skar schrieb:

Wir haben für beides hier ein Unterforum. Was SLA angeht, bin ich momentan gerade wieder heiß darauf. Frag mich gerne was.

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Cool hier in ner Unterhaltung oder hier im Thread, damits alle sehen?

Awelninurta schrieb:

Paranoia XP hab ich auch schon im Store gesehen, sah interessant aus. Muss ich mich umsehen, welche Unterschiede da existieren. Auf Deutsch wär schon klasse, da nicht alle meine Spieler Lust haben, ein englisches Regelwerk zu lesen.

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Das ist ja das schöne: Das ist bei Paranoia kein Problem. Da gehört das Regelwerk ohnehin nicht in Spielerhände
Glaub mir... das macht einen großen Unterschied und trägt durchaus zum typischen Paranoia-Spielgefühl (eben der Paranoia) bei!

Awelninurta schrieb:

Cool hier in ner Unterhaltung oder hier im Thread, damits alle sehen?

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Na öffentlich. Im SLA-Forum: http://www.aktion-abenteuer.de/b/forums/sla/

Infernal Teddy schrieb:

Dann gab es noch eines von West End dessen name mir gerade nicht einfällt in dem die Sovjets die USA besetzten...

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Nicht West End, aber in "Year of the Phoenix" haben die Soviets die USA besetzt, das könnte passen.
An sonsten gibt's für Feng Shui das Quellenbuch "Seed of the New Flesh", dass eine totalitäre Weltregierung des Jahres 2050 beschreibt - allerdings mit übernatürlichen Elementen und einer von einem Cyber-Gorilla angeführten Widerstandsbewegung, also nicht 100% ernsthaft.

@Awelninurta: Ja, Paranoia XP gibts auf Deutsch, ist mMn echt gut, hab ich mal ne Rezi auf DnD-Gate zu geschrieben...

@Thema: Ich hatte in meinem Heartbreaker-Setting Containment Zones (das nur aufgrund von RL-Wirren und meinen mangelnden Ideen in Bezug auf die Umsetzung der Ideen im Hinblick auf SW nicht fortgesetzt wurde und daher ruht) einen totalitären Nationalstaat, bzw. eine Fraktion, ein Kollektivnetzwerk von vernetzten Individuen beschrieben, in dem eine Direktdemokratie "regiert", die aber nur beratend einer diktatorischen Figur zur Seite steht, die Grundannahme ist dabei die eines "benevolent dictators", wobei zu sagen ist, dass dieser äusserst unmenschlich ist, im wortwörtlichen Sinn, weil es sich dabei um eine K.I. handelt.

Skar schrieb:

Na öffentlich. Im SLA-Forum: http://www.aktion-abenteuer.de/b/forums/sla/

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Danke, werd ich machen, wenn sich Fragen auftun. Jetzt les ich mich erstmal rein - sieht aber schonmal vielversprechend aus (ich mag dieses ganze Konzernzeug seit Shadowrun sowieso).

Jace Beleren schrieb:

@Awelninurta: Ja, Paranoia XP gibts auf Deutsch, ist mMn echt gut, hab ich mal ne Rezi auf DnD-Gate zu geschrieben...

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Jap, schon gefunden - ist auch gleich mal vorbestellt. Die Artworks sind allerdings sehr comic-mäßig gehalten, oder? Soweit ich mich da noch recht erinnere...

@Thema: Ich hatte in meinem Heartbreaker-Setting Containment Zones (das nur aufgrund von RL-Wirren und meinen mangelnden Ideen in Bezug auf die Umsetzung der Ideen im Hinblick auf SW nicht fortgesetzt wurde und daher ruht) einen totalitären Nationalstaat, bzw. eine Fraktion, ein Kollektivnetzwerk von vernetzten Individuen beschrieben, in dem eine Direktdemokratie "regiert", die aber nur beratend einer diktatorischen Figur zur Seite steht, die Grundannahme ist dabei die eines "benevolent dictators", wobei zu sagen ist, dass dieser äusserst unmenschlich ist, im wortwörtlichen Sinn, weil es sich dabei um eine K.I. handelt.

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Hm, klingt interessant. Willst du mir dazu was mehr schreiben, wenn du Zeit und Lust hast? K.I. als "souvereign" ist eigentlich immer eine win-win-situation für mich ;D