RPG Fanzines

AW: RPG Fanzines

Na gut: Ich finde die Envoyer mies. Und zwar bis zur letzten Printausgabe.

Ich finde, dass der Envoyer immer mal wieder brauchbare Artikel und Abenteuer hatte, aber leider nicht in jeder Ausgabe. Man merkt dem Magazin den hohen Druck an, den eine monatliche Erscheinungsweise mit sich bringt. Durch die Präsentation und weniger gelungene Artikel sind die guten Sachen halt leicht zu übersehen.
In einer Internetdiskussion hab ich André Wiesler gefragt, al was er den Envoyer sieht: dazu sagte er Fan-Magazin. Der Envoyer hat eben Elemente eines Fanzines (z.B. freiwillige (also unbezahlte) Strukturen [wobei man auch nicht vergessen darf, dass es auch im Mephisto unbezahlte Artikel gibt]), andererseits Elemente von Magazinen (Vertriebsstruktur, Anzeigen).

Tommy drückt es im Prinzip schon gut aus, das Ziel einmal monatlich zu erscheinen, erzeugt Druck.

Meine indirekten Envoyererfahrungen ist, dass sich die Redax / das Lektorat nur wenig mit den Artikeln auseinandersetzt, und man merkt dem ein oder anderen Artikel an, dass er tolle, innovative, gute Gedanken enthält, der Autor aber nicht in der Lage ist, sie auch deutlich hervorzubringen. Es ist schließlich oft das erste Mal, dass er was schreibt (für andere), zumindest für einen größeren Kreis. Das ist mir insbesondere bei Paliomêl (dem Lodland-Fantasy-Ableger) aufgefallen, teils hatten die Autoren coole Ideen, aber konnten es sprachlich nicht gut rüberbringen. Hier fehlt dann einfach eine redaktionelle Bearbeitung, die klasr sagt, was man wie verändern sollte. Dazu kam, dass es untereinander keine Absprachen zwischen den Länderautoren gab, so dass es seltsame Nachbarschaften gab...

@Envoyer Bashing: Bevor man über den Envoyer herzieht, sollte man sich einfach vor Augen halten, was das Teil kostet. Wenn man dann noch ein bisschen in BWL aufgepasst hat, dann ist einem eben klar, dass da keine Offenbarungen drin sind. Der Inhalt ist oft mau, klar. Aber mit etwas Arbeit kann man einige der Sachen nutzen oder aber auch nur als grundlegende Anregung nehmen.
Andere Fanzines kosten übrigens ähnlich wenig :) Das ist ja das tolle, man macht es zum Selbstkostenpreis!

Was mich im übrigen an deutschen RPG-Magazinen und Fanzinen am meisten ärgert ist die neigung dazu, "viele Abenteuer" für "guten Inhalt" zu halten. Wenn ich abenteuer will, kaufe ich mir welche für mein system, denke mir welche aus, oder suche was im netz. Was ich nciht brauche ist eine "Zeitschrift", die zu 80% aus abenteuer(n) besteht!
Aus der Erfahrung heraus, muss ich Dir wiedersprechen. Der Grund, warum man ein Fanzine kauft, ist meist das Abenteuer, der Eyecatcher sozusagen. Wegen einer Systemvorstellung "Blue Planet" oder einem Steampunkspecial greift fast keiner zu (um mal ein paar Beispiele aus der Greifenklaue zu nennen), es ist immer das Abenteuer, das zieht. Merkt man auch deutlich an den Verkaufszshlen zwischen Ausgsben mit und ohne Abenteuer. Aber der Grund es wieder zu kaufen, sind dann erfreulicherweise dieSekundärartikel.

Viele Printzines gibt es ja nicht mehr (mäßig regelmäßig Artefakte, Greifenklaue, Daimonions Sammelsurium, ein paar DSA-Fanzines, evtl. noch mal der Trodox), vielleicht sollten wir mal zu denen kommen.

Ansonsten wollt ich ja schon immer die Liste, auf der Tommys Seite fußt, auch hier mal einstellen *seufz* Ich werd sie mal aktualisieren :)
 
AW: RPG Fanzines

Naja, bei einem kostenlosen PDF-Zine wie der Anduin relativiert da eher die mangelnde Mitmachbereitschaft. Es ist echt schwer, ein dauerhaft motiviertes Team zusammenzusammeln, um einigermaßen regelmäßig eine Ausgabe veröffentlichen zu können
Das ist bei den Printzines in der Tat genauso. Alle aktuellen Printzines hängen von ihrem Macher ab, meist gibt es dazu einige feste, sehr zuverlässige Leute und dann gibt es viele Ab-und-an-mal-was-Leute, aber das ist wohl überall so!?!

Allzu marktwirtschaftliches Denken ist ja bei Fanzines nur in geringem Maße nötig (ganz schlecht ist es natürlich nicht, sich zu überlegen, wie, warum und wo der Leser das Fanzine erwerben kann und nicht gerade 100.000 Hefte bei 100 Lesern zu machen). Aber die Zines haben ja Auflagen zwischen 100 (Artefakt) und 300 (Greifenklaue), das bleibt also recht übersichtlich.
 
AW: RPG Fanzines

Als wir die Anduin als kopiertes Fanzine herausgebracht haben (Ausgabe 40 bis Ausgabe 60), da hatten wir auch Auflagen zwischen 100 und 250 Stück. Aber damals habe ich mit zwei Freunden alles selber gemacht - dafür waren es halt "nur" 30 Seiten. Jetzt kommt die Anduin auf durchschnittlich 100 Seiten, aber wir haben dank Internet auch eine größere Auswahl an Autoren und gelegentlichen Helfern.

Die Unterschiede zwischen Printmagazinen und eZines sind aber doch etwas größer als ich es im Blick hatte. Alleine der Vorteil bei der Verteilung ist enorm - meist (korregiert mich wenn ich daneben liege) haben Printmagazine einen festen Leserstamm, während man über eZines zufällig stolpert und so zu einem regelmäßigen Leser wird. In den besten Anduin-Zeiten hatten wir etwa 2.500 Downloads in den ersten 30 Tagen nach Veröffentlichung - wenig im Vergleich zur Zahl von Rollenspielern mit Internetanschluss, aber viel im Vergleich zu den Kopierzine-Zeiten.

Was ich eigentlich sagen will? Keine Ahnung, ich kam gerade so ins Tippen... :)
 
AW: RPG Fanzines

Die Unterschiede zwischen Printmagazinen und eZines sind aber doch etwas größer als ich es im Blick hatte. Alleine der Vorteil bei der Verteilung ist enorm - meist (korregiert mich wenn ich daneben liege) haben Printmagazine einen festen Leserstamm, während man über eZines zufällig stolpert und so zu einem regelmäßigen Leser wird. In den besten Anduin-Zeiten hatten wir etwa 2.500 Downloads in den ersten 30 Tagen nach Veröffentlichung - wenig im Vergleich zur Zahl von Rollenspielern mit Internetanschluss, aber viel im Vergleich zu den Kopierzine-Zeiten.
Ich persönlich bin auch der Meinung, dass das Internetzeitalter es nicht nur eZines leichter gemacht hat, sondern auch Papierzines.

Gerade das Sammelsurium z.B. aber auch die Abenteuerausgaben der Greifenklaue lassen sich hervorragend über eBay (mit-)vertreiben, da passt der Preis einfach. Einige der Kunden dort werden sicher auch zu Stammkunden, wobei ein Erscheinungszyklus der Greifenklaue länger ist als die Rollenspielkarriere machen Gelegenheitsspielers :)

Da hat es das DS mit 6 Ausgaben im ersten Jahr z.B. einfacher. Das Artefakt geht ja z.B. im wesentlichen an Vereinsmitglieder und Cthulhu-Sammler, auch eins der Zines die sich (aufgrund des Preises, der aus der Dicke resultiert) schlecht bei eBay verkaufen lassen, obwohl sie durch die Ausrichtung auf dunkle Rollenspiele eine gute, prägnante Zielgruppe gesucht haben.

Kurzum, es ist natürlich immer auch ne Sache, wie man seine Hefte verkauft. :chilli:
 
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