Kennt sich hier jemand gut mit der Theorie aus? Leitet von euch jemand so, oder so ähnlich? Wie findet ihr die Art allgemein? Wer hat Erfahrungen damit?
Ich kannte den Begriff bereits zuvor aus dem Thread, sowie Diskussionen im Tanelorn.
Hinsichtlich des Werk "Spielleiten", das ich lass, kann ich mich eigentlich nicht erinnern das der Begriff direkt aufgegriffen wurde.
Ich würde mir nun nicht anmaßen mich sonderlich gut mit der Theorie aus zu kennen, aber zumindest so etwas.
Im Grunde versucht der Begriff "Bass Playing" eine parallele zum Jazz aufzubauen.
Er stellt dabei die These auf das der Bassspieler im Jazz quasi dezent den Takt vorgibt zu den die anderen improvisieren.
Das ist an sich eine ziemlich weite Definition eines Leitstil (gerade wenn man noch "so ähnlich" einbezieht) das sich wohl kaum einer der Behauptung entziehen kann sich dessen zu bedienen. Selbst wenn man "railroadet" könnte man es im weitesten Sinne noch als Bassplaying bezeichnen da man dort einen (strikten) Beat vorgibt.
Letztlich wäre für die Behauptung es nicht so (oder so ähnlich) zu machen schon eine völlige Ignoranz der Spieler notwendig.
Ich persönlich mag den Begriff Bass Playing nun nicht so.
Rein auf den Jazz bezogen gibt es tolle Musiker, aber die wenigsten stechen am Bass heraus. Das heißt man hat Genies am Klavier, der Trompete, dem Saxophon, auf gesanglicher Ebene... aber bei dem Bass? Zumindest mir fällt da keiner ein. Es gibt Musik Richtungen welche sich aus dem Jazz entwickelten wo der Bass dominanter ist, und auch aufdringlicher als Taktgeber auftritt, wie beim Rockabilly, allerdings ist er dort dann wieder zu präsent.
Darüber hinaus habe ich mich vor einigen Jahren versucht etwas in den Jazz einzulesen, wobei es mir gerade bei spontanen Improvisationen so erschien das es dort keinen - zumindest nicht zwingend - Mitspieler gibt der den Takt vorgibt und auf die (musikalische) Dramaturgie achtet. Das heißt es funktioniert doch eher so das einer etwas anfängt und dann der nächste es variiert oder darauf antwortet.
So wie das Bass Playing nun auf Rollenspiel beschrieben wird ist es mir zu manipulativ (man muß die Spieler zu ihrem "Glück" hinsichtlich der Dramaturgie zwingen) und zu passiv / reaktiv (Man spielt eben keins der "tollen" Instrumente welche das Spielgefühl ausmachen sondern nur subversiv den Rythmus).
Was aber nun nicht heißt das ich die Spieler Handlungen und Charaktere als Spielleiter nicht aufgreife um daraus ein schönes Spielerlebnis zu machen.