Rollenspiel in USA

AW: Rollenspiel in USA

Werfen wir doch mal einen Blick über den Tellerrand, was bisher beschrieben wurde sind ja deutsche und amerikanische Phänomene - das kann aber auch ganz anders laufen.

Finnland
zum Beispiel hat eine relativ große und aktive Rollenspielszene (wohl auch weil man den Schulterschluß zwischen Brettspiel, Videospiel und Rollenspiel sehr viel stärker vorangetrieben hat). An Übersetzungen und Eigenproduktionen gibt es aber fast nur Grundregelwerke, wer mehr wissen will (sprich in Form von Quellenbänden), der greift entweder zum englischen Original oder (man wagt es kaum zu glauben) denkt sich selber was aus. Ganz so wie Malkav es dargelegt hat - schade nur, daß das in Deutschland nicht der Fall ist.

In Frankreich liegt der Fall ähnlich, nur daß es hier in den End-80ern eine echte Rollenspielerhatz gab (inklusive Exmatrikulation an den Unis), so daß das viele Leute das Hobby aufgegeben haben.

Der spanisch-sprachige Markt hingegen funktioniert wieder ganz anders, da wird die Rollenspielwelt nicht wie in Deutschland von drei dicken Systemen dominiert, sondern von einer dicken Firmen, die weite Teile der interessanten Lizenzen hat (http://www.distrimagen.es/). Die können da schalten und walten, wie sie wollen. Schade nur, daß in den letzten Jahren auch da eine HExenjagd auf Rollenspieler eingesetzt hat (vor allem durch Filme angetrieben), so daß keiner so recht weiß, wie es wird.

So und jetzt kommen noch mal die Leute mit den nominell allgemeingültigen Gesetzen des Marktes.

Bis dann, Bücherwurm
 
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Skar schrieb:
Weil WDS nicht mehr existiert und es Überscheidungen in derer ehemaligen Produktprogramme gibt?
Wäre mir neu - soweit ich weiß, erfreuen die sich (bester) Gesundheit, nur daß sie kaum noch Lizenzen machen.
http://www.wds.de/

Skar schrieb:
Sagen wir die alten Hasen sind um die 30, wenn sie mit DSA 1 angefangen haben. Davon zählen aber hier auch nur die, die noch spielen und es nicht unter Jugendsünden abgehakt hat.
Nein, nein, es zählen nur die, die noch kaufen - und von den Spielleitern (sprich denjenigen, die ohnehin schon alles gekauft haben), sind erstaunlich viele hängen geblieben.

Skar schrieb:
Der Ottonormallangzeitstudent (also diese, die im Studium auch Zeit zum Spielen hatten) sind jetzt fertig mit ihrem Studium. Nicht gestern, sondern heute und morgen. Davon stehen aber viele erst mal auf der Straße.
Halte ich für ein unrichtiges Klischee, zum einen stehen gar nicht soviele auf der Straße wie immer behauptet wird, zum anderen haben viele aus dieser Altersschicht Rollenspiel an der Uni kennengelernt - insbesondere in USA und da ist die Uni deutlich stressiger (da verschulter) als bei uns.

Skar schrieb:
Hinzu kommt ein großer Anteil an sozialen Randerscheinungen in unserem Hobby. (Briefmarkensammler sollten nicht so davon durchsetzt sein.)
Halte ich auch für ein unrichtiges Klischee - Soziallegastheniker gibt es überall, nur hat man als Briefmarkensammler weniger Kontakt mit den Leuten, daher bemerkt man dies schlechter, als wenn man alle zwei Wochen ein paar Stunden mit ihnen zu bringt.

Skar schrieb:
Soll heißen, ich sehe da nur einen ganz geringen Aufwärtstrend in monetären Belangen.
Das wiederum wird durch Erhebungen aus USA widerlegt - und meinem Bekanntenkreis massiv widerlegt.
Aber was noch viel schlagkräftig ist: der Preisvergleich.

Beispielhaft:
Things (Mayfair Games - 1993), 128 S. - USD 15
Beyond the Horizon (White Wolf 2004), 112 S. - USD 24,99

Das sind knapp 100% in 10 Jahren.

Bis dann, Bücherwurm
 
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In Frankreich liegt der Fall ähnlich, nur daß es hier in den End-80ern eine echte Rollenspielerhatz gab (inklusive Exmatrikulation an den Unis), so daß das viele Leute das Hobby aufgegeben haben
.
Hat die denn heutzutage wirklich noch Auswirkungen ? Wäre mal interessant zu wissen, wie lange sowas nachhallt. (In den USA gab es sowas in den 80igern ja auch mal und es interessiert heute niemanden mehr)
 
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WDS ist nur noch Händler und das seit längerem.

Meine Beobachtungen sprechen für meine These in monetärer Hinsicht. :p Aber wenn du was zu den amerikanischen Erhebungen zum Nachlesen hast, dann schick mir mal bitte nen Link.
 
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Waldviech schrieb:
.
Hat die denn heutzutage wirklich noch Auswirkungen ? Wäre mal interessant zu wissen, wie lange sowas nachhallt. (In den USA gab es sowas in den 80igern ja auch mal und es interessiert heute niemanden mehr)
In Frankreich hat die Szene schweren Schaden davon genommen, von dem sie sich (soweit ich weiß), nur mühsam und bis heute erholt.
In Amerika ist genau das Gegenteil eingetreten - Rollenspiel (insbesondere D&D) wurde während dieser Phase sehr viel bekannter und verbreitete sich massiv (um nicht zu sagen, zog in die Popkultur ein).

Bis dann, Bücherwurm
 
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Achso...nicht uninteressant. Was waren denn in Frankreich die Gründe für so eine Kampagne ?
 
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@Skar
Wizards hat im Zuge der OGL dazu Texte und Auszüge aus der Studie veröffentlich, IIRC. Aber keine Ahnung, ob man das noch irgendwo bei denen finden kann.

Waldviech schrieb:
Achso...nicht uninteressant. Was waren denn in Frankreich die Gründe für so eine Kampagne ?
Es hat sich ein Student umgebracht, weil er aus der Gruppe geflogen ist - die Mutter hat dann gleich "Kult, Satanisten, mein Sohn ist unschuldig geschrien!", was die Medien gleich hochgepusht haben.

Spannend dabei ist, das alle Versuche Rollenspiel in Deutschland zu verteufeln irgendwie in die Hose gegangen sind, zwar drehen einige Extremchristen da etwas am Rand, aber als so richtig böse kommen wir bei den Nichtspielern nicht an - eher etwas verschroben, wie etwas, daß wir mit den Philatelisten gemein haben.

Bis dann, Bücherwurm
 
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Es hat sich ein Student umgebracht, weil er aus der Gruppe geflogen ist - die Mutter hat dann gleich "Kult, Satanisten, mein Sohn ist unschuldig geschrien!", was die Medien gleich hochgepusht haben.
Also das Übliche....
 
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Waldviech schrieb:
Also das Übliche....
Naja, es gibt soweit ich mich erinnern kann weltweit drei solche Fälle (Frankreich, Schweden/Norwegen und Spanien je einen) - nur daß dies anders in der Öffentlichkeit dargestellt und wahrgenommen wird.

Bis dann, Bücherwurm
 
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OffTopic
Naja... das sich Menschen wegen allem Möglichen umbringen ist ja nix neues... komisch, dass noch niemand Robbie Williams für die Opfer seines Take That Ausstiegs boykottiert!
 
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Malkav schrieb:
OffTopic
Naja... das sich Menschen wegen allem Möglichen umbringen ist ja nix neues... komisch, dass noch niemand Robbie Williams für die Opfer seines Take That Ausstiegs boykottiert!
OffTopic
Da geb ich Dir recht, nur daß wohl in den wenigsten Hobbys auf die Frage "Was verbindest Du denn schlimmes mit Deinem Hobbysß" als Antwort kommt: "Och, ab und zu bringen sich mal ein paar Typen um und dann gibts eine Hexenjagd.".
*stellt sich gerade den Axtmordenden Briefmarkensammler vor*


Bis dann, Bücherwurm
 
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Bücherwurm schrieb:
@Hesha, Malkav & Ludovico
Habt ihr schon mal im Rollenspielbereich gearbeitet? Ich hab gerade ein wenig den Eindruck, daß da fröhlich vor sich hin philosophiert und eine Wirtschaftstheorie nach der anderen gebracht wird - mit der Realität hat das aber in weiten Teilen nix zu tun.

Mit dem Philosophieren hast Du teilweise recht. Als Konsument kann man auch Erkenntnisse gewinnen, wie
- Es gibt sehr sehr viele Systeme, und es kommen immer neue raus.
- Es gibt sehr viele Verlage.
- Es gibt eine begrenzte Käuferschicht mit einem begrenzten Einkommen.

Zum Überangebot: Wenn ich da Behauptungen wie "Überangebot an Rollenspielen" höre, dann stellen sich mir die Nackenhaare auf, das ist schlichtweg Quatsch - die Auswahl in Deutschland ist klein und schäbig, da gilt doch eher "Friß, Vogel, oder stirb.", wenn man nicht des Englischen mächtig ist.
Das Problem liegt vielmehr darin, daß der deutsche Konsument lieber bei seinen Leisten bleibt, als mal was neues auszuprobieren.
Ich würde mir gerne mal ein neues spannendes Spiel kaufen, aber da tut sich leider sehr, sehr wenig - diesseits und jenseits des Teichs. Hinzu kommt noch die teilweise wirklich miserable Qualität von vielen Produkten.

Schau Dich doch mal auf Dragonworld um. Wie viele Rollenspiele findest Du? Wie viele davon gehören zu den Großen?
Und auf den deutschen Konsumenten zu schimpfen bringt nix. Der SL mag zwar der sein, der am meisten kauft, aber das ist ein Umstand, den das Produkt mit sich bringt. Damit muß man sich arrangieren und es nicht anprangern.
Anstatt also den konservativen RPGler, der mit seinem RPG für den Massenmarkt glücklich ist, zu kritisieren, sollte sich ein kluger Geschäftemacher vielleicht mal überlegen, wie er diesen konservativen RPGler von seinem Produkt überzeugen kann oder sich eine andere Zielgruppe suchen.

Zum Geld: Auch das Geldargument ist totaler Humbug, wenn man sich anschaut, wie sich die Altersstruktur verändert hat - die Leute haben Geld, aber keine Zeit zu spielen. Das wiederum schlägt sich in den massiv gestiegenen Preisen für Rollenspielprodukte nieder, was es aber massiv erschwert Neukunden zu gewinnen: Denn wer packt schon mal gerne ebenso 50 Euronen für etwas auf den Tisch, was er eventuell Scheisse findet?

Zum Geld-Argument: Ein Käufer ist bereit, einen gewissen Betrag für Rollenspiele auszugeben. Wird dieser Betrag überschritten, dann kauft er nicht.

Und die Ursache-Wirkung wird in Deinem Post nicht klar. Die Preise steigen, weil die Leute mehr Geld haben oder steigen die Preise, weil die Leute weniger kaufen?

Rollenspiel ist ein Hobby, wie die meisten anderen auch, und beileibe nicht jeder kann sich ja fürs Briefmarken sammeln begeistern.

Pokemon und andere Trading Card-Games zu sammeln, ist auch ein Hobby. Es lassen sich viele Leute dafür begeistern, sehr viel Zeit und Geld hineinzustecken. Warum?

Noch extremer wird es, wenn man sich die etwas Jüngeren anschaut, von denen ist kaum jemand vom Rollenspiel zu begeistern - schlichtweg auch weil es massig Alternativen gibt, die weniger Zeit, Aufwand und Gehirnschmalz kosten.

Ich denke, das Problem in der RPG-Szene sieht man an Deinem Post:
Der Rollenspielsektor ist ein Käufermarkt. Die Verlage, die Anbieter, können nicht von den Kunden verlangen, daß zu schlucken, was sie produzieren.
So funktioniert das nicht. Wenn bei den Verlegern die Leute so denken wie Du, dann ist klar, wieso die Verlage in solchen Schwierigkeiten stecken.
Idealismus ist eine feine Sache, aber ein Produkt, daß mit Zeit und Geld entwickelt wird, sollte man auch auf eine Käuferschicht abstimmen und dann ein entsprechendes Marketing einsetzen.
Aber vor allem sollte man sich erstmal die Frage stellen, ob überhaupt die Nachfrage nach so einem Produkt besteht.

So wie es scheint, müssen das erstmal die kleineren Verlage lernen.
 
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Ludovico schrieb:
Pokemon und andere Trading Card-Games zu sammeln, ist auch ein Hobby. Es lassen sich viele Leute dafür begeistern, sehr viel Zeit und Geld hineinzustecken. Warum?

Weil die Kiddies dort gewinnen können?
 
AW: Rollenspiel in USA

Pokemon und andere Trading Card-Games zu sammeln, ist auch ein Hobby. Es lassen sich viele Leute dafür begeistern, sehr viel Zeit und Geld hineinzustecken. Warum?

Kennst du die Pokemon Titelmelodie? :D

Du willst der aller- beste sein... *summ*
 
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Naja, Geld ist vorhanden. Irgendwer spielt ja auch Warhammer. Die lautstarke Schicht der Rollenspieler lebt zwar in einer sehr drolligen Kommunenwelt in der alles "Geldmacherei" ist das über 10cent pro sw Kopie rausgeht - ein großteil der normalen Spieler hat aber inzwischen einfach eingesehen das die Bücher Geld kosten.

Interesse ist eigentlich auch vorhanden - ich kenne massig Leute die Rollenspiel mal gerne "ausprobieren" würden. Leider wird das durch einige Faktoren unnötig erschwert:

Dsa ist mit der vierten Edition zu kompliziert geworden um es "mal eben" auszuprobieren.

D&D ist auch nicht mehr so einfach wie es mal war. 260 Seiten Regeln sind nicht jedermanns Sache.

Vampire hat das Problem das es ein echtes Freakspiel ist (man schaue nur mal nach oben ins Masquerade Forum) und einige sehr, sehr merkwürdige Leute angezogen hat.

Der Rest ist so gut wie unbekannt und versucht auch gar nicht bekannter zu werden.

Im normalen Handel bekommt man Rollenspiele gar nicht mehr - DSA wird in Zukunft auch nur Hardcover sein. Es bleiben nur Spezialläden. Die meisten Besitzer von denen kommen auch aus den 80ern, haben entsetzlich wenig Ahnung und sind auch verschroben (langhaarige, alternde Trauergestalten mit irgendeiner kruden Ideologie) - sind also schon für reguläre Rollenspieler wie mich völlig unbrauchbar. Ein paar Ausnahmen gibt es - aber die sind dann solche abgehobenen Rollenspielgurus (in meiner Heimatstadt gab es einen schäbigen, staubigen Laden mit einem Uralten Rollenspieler drin - der aber einfach wusste was er verkauft und alles angespielt hatte), dass sie für normale Leute die mal "reinschauen" wollen beängstigend wirken. Die Alternative, moderne Läden, haben sich fast völiig auf TCG's und Miniaturen konzentriert (bei nicht unerheblich teurer als Rollenspiele).

Bleibt als Möglichkeit so ein Ding in die Hand zu kriegen noch Essens Spielemesse. Jedes Jahr kommt bei mir da eine neue Horrorgeschichte der Kundenfreundlichkeit dazu wenn ich versuche da was zu kaufen - auch bei den Verlägen teilweise ENTSETZLICH. Proberunden auf der Spiel haben mich erfolgreich davon überzeugt das ich bestimmte Spiele NICHT kaufen will. Und die Gespenster unter den Rollenspielern die sich regelmäßig mit Pappschwertern kloppen wirken auch nicht gerade "normal".

Wenn ich anfangen will "Magic" zu spielen kann ich die Päckchen in vielen Kiosken kriegen. Wenn ich wissen will was das ist gibt's ein Learn to Play im Internet. Wenn ich einfach mal ein paar Karten haben will, dann krieg ich auf der Spiel drei Stapel.

Das Potential ist da, es wird nur nicht genutzt... wenn ich mir das WoW RPG Testabenteuer anschaue, dann frage ich mich allen ernstes ob mich das von dem Hobby überzeugt hätte...
 
AW: Rollenspiel in USA

OffTopic
Klar ist Geld da! In einem Land in dem eine halbe Million Menschen Bücher von Dieter Bohlen kauft kann gar nicht zuwenig Geld da sein!
 
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Ludovico schrieb:
Als Konsument kann man auch Erkenntnisse gewinnen, wie - Es gibt sehr sehr viele Systeme, und es kommen immer neue raus.
- Es gibt sehr viele Verlage.
- Es gibt eine begrenzte Käuferschicht mit einem begrenzten Einkommen.
Als Konsument erkennt aber nicht auf den ersten Blick, wenn ein Verlag schon lange zugemacht hat bzw. wie sich der Markt verändert hat. Desweiteren wage ich mal zu behaupten, daß die wenigsten Konsumenten erkennen können wann wieviele Produkte im Vergleich zu einem beliebigen anderen Zeitraum herauskommen.

Ludovico schrieb:
Anstatt also den konservativen RPGler, der mit seinem
...
Zielgruppe suchen.
Tja, das hat bestimmt noch keiner versucht.

Ludovico schrieb:
Zum Geld-Argument: Ein Käufer ist bereit, einen gewissen Betrag für Rollenspiele auszugeben. Wird dieser Betrag überschritten, dann kauft er nicht.
Nein, das ist schlichtweg unrichtig bzw. nicht anwendbar. Ein SL, der sich auf ein Spiel eingeschossen hat, wird soviel kaufen, wie es gibt - nur wenn Produkte auf utopische Preise angehoben würden, dann würde er nichts mehr kaufen.

Ludovico schrieb:
Und die Ursache-Wirkung wird in Deinem Post nicht klar. Die Preise steigen, weil die Leute mehr Geld haben oder steigen die Preise, weil die Leute weniger kaufen?
Erstgenanntes.

Ludovico schrieb:
So wie es scheint, müssen das erstmal die kleineren Verlage lernen.
Die ja bestimmt überhaupt keinen Idealismus haben.

Ludo, wenn es darum gehen würde, Geld zu verdienen, dann würde so gut wie alle Verlage keine Rollenspiele mehr produzieren - denn das lohnt sich (insbesondere im Vergleich zu anderem) kaum bis gar nicht. Das kann wohl auch nicht Sinn und Zweck der Übung sein, ich zumindest würde das bedauern.

Bis dann, Bücherwurm
 
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Skar schrieb:
Außerdem haben viele Runden einen festen SL - vielleicht sollte man das Spielleitern attraktiver gestalten.

Oder die Bücher für andere Spielteilnehmer attraktiver machen... ...und siehe da: Genau das wird ja auch praktiziert.

mfG
jws
 
AW: Rollenspiel in USA

Saint_of_Killers schrieb:
Naja, Geld ist vorhanden. Irgendwer spielt ja auch Warhammer. Die lautstarke Schicht der Rollenspieler lebt zwar in einer sehr drolligen Kommunenwelt in der alles "Geldmacherei" ist das über 10cent pro sw Kopie rausgeht - ein großteil der normalen Spieler hat aber inzwischen einfach eingesehen das die Bücher Geld kosten.

Interesse ist eigentlich auch vorhanden - ich kenne massig Leute die Rollenspiel mal gerne "ausprobieren" würden. Leider wird das durch einige Faktoren unnötig erschwert:

Dsa ist mit der vierten Edition zu kompliziert geworden um es "mal eben" auszuprobieren.

D&D ist auch nicht mehr so einfach wie es mal war. 260 Seiten Regeln sind nicht jedermanns Sache.

Vampire hat das Problem das es ein echtes Freakspiel ist (man schaue nur mal nach oben ins Masquerade Forum) und einige sehr, sehr merkwürdige Leute angezogen hat.

Der Rest ist so gut wie unbekannt und versucht auch gar nicht bekannter zu werden.

Im normalen Handel bekommt man Rollenspiele gar nicht mehr - DSA wird in Zukunft auch nur Hardcover sein. Es bleiben nur Spezialläden. Die meisten Besitzer von denen kommen auch aus den 80ern, haben entsetzlich wenig Ahnung und sind auch verschroben (langhaarige, alternde Trauergestalten mit irgendeiner kruden Ideologie) - sind also schon für reguläre Rollenspieler wie mich völlig unbrauchbar. Ein paar Ausnahmen gibt es - aber die sind dann solche abgehobenen Rollenspielgurus (in meiner Heimatstadt gab es einen schäbigen, staubigen Laden mit einem Uralten Rollenspieler drin - der aber einfach wusste was er verkauft und alles angespielt hatte), dass sie für normale Leute die mal "reinschauen" wollen beängstigend wirken. Die Alternative, moderne Läden, haben sich fast völiig auf TCG's und Miniaturen konzentriert (bei nicht unerheblich teurer als Rollenspiele).

Um es au das wesentliche zu reduzieren, es fehlt in Deutschland das DSA 2/3 welches es ende der 80er und Anfang de 90er in fast jeden Kaufhaus bei den Gesellschaftsspielen gab. Und solange keiner der deutschen Verlage das versteht, solange wird die Kundenschicht nicht großartig wachsen.
 
AW: Rollenspiel in USA

Chrischie schrieb:
Um es au das wesentliche zu reduzieren, es fehlt in Deutschland das DSA 2/3 welches es ende der 80er und Anfang de 90er in fast jeden Kaufhaus bei den Gesellschaftsspielen gab. Und solange keiner der deutschen Verlage das versteht, solange wird die Kundenschicht nicht großartig wachsen.
Zum einen unterschätzt Du da etwas die Verlage und zum anderen widerspricht Dir da die Praxis.

1) Alle deutschen Verlage waren eine zeitlang ziemlich heiß darauf in Kaufhäusern zu sein, wenn da nicht die deutlich anderen Verhandlungs-, Zahlungs- und Bestellmodalitäten im Spielwarenhandel wären (daher auch der Boxenwahn bei manchen Verlagen).
Der Spielwarenhandel funktioniert (zumindest in Deutschland) über einige sehr mächtige Großhändler und die Riesenkaufhausketten - die aber alle wie Ludo denken, sprich: Was sich nicht lohnt, fliegt raus. Rate mal, an welchem Produkt man also wenig Interesse hat.

2) Rollenspiele sind im Vergleich zum Brettspiel XY relativ kompliziert (allein schon durch die Unterteilung in GRWs, Abenteuer und Quellenbände). Dieses Wissen bringt der durchschnittliche Kaufhausangestellte nicht mit - und große Lust sich das für eine Sache anzueignen, die sich eh nicht verkauft, besteht auch nicht. Der Kunde steht also erstmal alleine dar.

In Deutschland gibt es zwei Auswege hierzu:
a) der Buchhandel - Buchhändler setzen sich relativ intensiv mit ihren Produkten auseinander und dort sind Beratungen sehr üblich. Wenn man also die Buchhändler stärker einbinden würde, dann könnte man darüber was reißen.
b) Protorollenspiele - Spiele mit rollenspielerischen Anteilen (Rückkehr der Helden, Arkham Horror oder auch Munchkin) kann man in Kaufhäuser bringen (ist aber schwierig), aber selbst wenn das nicht klappt, so können sich doch Interessierte an Rollenspiele heranführen und ihnen den Einstieg erleichtern.

Bis dann, Bücherwurm
 
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