Roll20 Roll20?!?

Und wenn du mit Lightning arbeitest, kannst du auch nicht mal eben einen Bodenplan nutzen. Ich hab Stunden damit verbracht die Seiten vorzubereiten
Aber machst Du denn auch am heimischen Spieltisch eine Vorbereitung Deiner Bodenpläne mit "Beleuchtung"?
Ich nicht.
Ich finde das sogar ein eher ablenkendes "Feature", das aus Computerspielen kommt und besser auch dort bleiben sollte.

Wenn man sich selbst natürlich so darauf festlegt, daß man Beleuchtung, Fog of War und allerlei andere ausschließlich in einem VTT mögliche Eigenschaften nutzen MÖCHTE, dann ist man natürlich schnell dabei die Flexibilität für Improvisationen FREIWILLIG aufzugeben.

Das ist aber, wie schon gesagt, nicht dem VTT anzulasten, sondern der bewußten Entscheidung allerlei optische Gimmicks zu nutzen, die eben nun einmal aufwendiger sind.

Ich nutze eine VTT-Plattform nur als Ersatz für einen Spieltisch. Die muß daher auch nur die Elemente bieten, die ich auf dem Tisch habe (außer Knabberkram).
 
Das ist schon eine sehr seltsame Auffassung. - Ich würde sogar sagen, daß das kompletter UNSINN ist.
Das geb ich gerne so zurück.

Wir sind unterschiedlich sozialisiert, was Rollenspiele angeht. Du hast immer schon mehr mit Battlemats gespielt. Böse Zungen würden sagen, du wärst im D&D-Kästchendungeon der ersten Stunde ("der nächste Raum hat 3 x 6 Meter...") stehen geblieben.

Soviel erstmal zur ad hominem-Diskussion. :)

Bei mir war es nach den D&D-Anfängen schnell Vampire, was mich gereizt hat.

Oder nehmt Ihr das auch so wahr, daß Euer Spieltisch halt endliche Ausmaße hat, weshalb Eure Charaktere sich leider nur innerhalb dieser engen, vom Tisch gegebenen Maße bewegen können. Fällt eine Figur vom Tisch, ist der Charakter tot oder was?
Bei Vampire gibt es sowas nicht. Wir haben gar nicht erst die Tischfokussierung, von der du hier insgeheim ausgehst.
Vampire spielt man zurückgelehnt mit dem Blick in die Weite. Der maximale Horizont. Die Nervenenden bis zum Zerreißen gespannt, um eine kreative Lösung zu finden, zwei Dilemma und ein Damoklesschwert gleichzeitig loszuwerden.
Und das bei jedem der Spieler und jeder der Spieler kann dabei seine Ideen zur Eröffnung der nächsten Szene nutzen, kann eigene Handouts ins Spiel bringen und seine eigenen Pläne (sozusagen Abenteuerkonzepte) einbringen, ohne SL zu sein.

Und genau das ist etwas, wo sich Rollenspiel eine Dekade lang hinentwickelt hat. Rollenspiel musste erst lernen, dass es mehr kann als Kästchen malen. Dass es mehr als ein besseres Brettspiel ist.

Und daher ist ein digitales Tool, dass Marker und Maps oder Szenarienbilder anbietet, natürlich auch eine potentielle Einschränkung. Man kann damit sicher auch Freeform leiten, aber dafür ist es nicht gebaut worden.

Und wenn sogar Spieler die nächste Szenerie ins Leben rufen können sollen, dann kommt man schnell an technische Grenzen.

Aber: Natürlich kann Roll20 in Corona-Zeiten auch eine Offenbarung sein. Denn sie ermöglicht das Spielen, was sonst nicht möglich wäre.

Außerdem: "Friede." ?
 
@Skar Aber imGrunde sind das doch die gleichen Mechanismen, wie offline:

"Ich habe nur diesen Dungeon vorbeietet, da geht es jetzt rein!"
"Aber wir wollen nicht."
"Schnauze, die Karte ist vollfarbig und Hochglanz. Rein mit euch!"

Auf Roll20 benötigst du genaus so sehr vorbereitet Karten,wie am Tisch. Alsoje nach Spielvorliebe.
Mal ein Beispiel dazu.

In einem Rollenspiel ohne Maps kommen wir zur Szene, dass die Spieler ein Nachtlager in der Wildnis aufschlagen sollen: Sie würfeln dazu zB auf Wildnisleben.
Haben sie einen Erfolg, finden sie einen anderen Lagerplatz als bei einem Misserfolg.

Theoretisch müsste ich also in Roll20 mindestens zwei alternative Lagerplätze als SL vorhalten.
Machst du das?
Wohlgemerkt: Roll20 liefert Maps und Marker. Das ist das, was es am besten kann.

Alternativ kannst du natürlich ein generisches Stimmungsbild für das Nachtlager bieten. Aber dafür bräuchtest du dann kein Roll20.
Und nur das ist mein Punkt. Roll20 kann man gut benutzen. Es hat aber auch Nachteile. Als erfahrener Roll20-SL kann man da sicher viel umschiffen und sowieso sollten alle froh sein, dass sie überhaupt spielen können. Einschränkungen sind da zu verschmerzen. Aber sie sind da.
 
Es leuchtet mir nicht ein. Ich kann ja noch verstehen, dass man Roll20 "mit alles und scharf" nutzen möchte. Ich kann auch noch verstehen, dass man sich darin ein bisschen verliert und alles perfekt haben möchte. Aber, dass man dann nicht im Fall der Fälle sagen kann, "das spielen wir jetzt Theater of the mind oder hier kritzel ich eine Skizze hin oder lade eine schnell gegeooglte map hoch." Sondern lieber seine Freiheit aufgibt, das kann ich nur schwer nachvollziehen. Vor allem, wenn man mit dem Verlust der Freiheit unzufrieden ist.
Und wie man dann Roll20 dafür vernatwortlich machen kann, weil es Maps und Token gut kann, da komme ich gar nicht mehr mit. Ich bohre doch auch nicht jedesmal 200 Löcher in die Wand, wenn ich mein Werkzeug rausholen muss, nur weil ich ne brauchbare Schlagbohrmaschine habe.
Aber ich muss hier ja auch nicht den Ehrenretter für roll20 spielen. Wenn ihr mit der Erklärung für euch gut fahrt und zufrieden seid, ist ja alles tuti. Aber falls ihr, und das meine ich hier teilweise rauszuhören, mit dem was ihr dafür aufgeben müsst unzufrieden seid, dann denkt doch nochmal darüber nach, ob es sich hier um zwänge handelt die so, in dieser Form, vielleicht garnichtwirklich existieren. Wie gesagt muss man, nicht, wird man wohl auch kein besserer Mensch von und hilft ziemlich sicher auch nicht gegen Haarausfall.
 
Nee. Ich schreib ja Roll20 ist besser als gar nicht spielen. Und für ein Rollenspieltool ist es sicher auch ganz gut. Nur ist eben ein Maptool nicht gut fürs Rollenspiel.

Rollenspiel kann große Geschichten voller spontaner Wendungen.
Ja, es kann auch "Püppchen"...

Klar geb ich jetzt hier den Besserspieler, aber ich will damit nur was verdeutlichen, denn wichtig ist mir eigentlich, dass man die Theorie dahinter versteht: Wer epische Breite haben will, sollte eben kein Fernglas zur Hand nehmen.
Und wer Rollenspiel haben will eben kein Maptool.
Es sei denn: es geht nicht anders.
 
Aber machst Du denn auch am heimischen Spieltisch eine Vorbereitung Deiner Bodenpläne mit "Beleuchtung"?
Ich nicht.
Ich finde das sogar ein eher ablenkendes "Feature", das aus Computerspielen kommt und besser auch dort bleiben sollte.
Deine Meinung, vollkommen in Ordnung. Aber nicht die von allen. Und wenn man das nutzt ist man eingeschrenkter.

Aber, dass man dann nicht im Fall der Fälle sagen kann, "das spielen wir jetzt Theater of the mind oder hier kritzel ich eine Skizze hin oder lade eine schnell gegeooglte map hoch." Sondern lieber seine Freiheit aufgibt, das kann ich nur schwer nachvollziehen.
Was niemand gesagt hat. Es ging darum das man, wenn man improvisiert, die Qualität nachlässt und man unter Umständen versucht die Spieler doch auf die Spur zu bringen die man vorbereitet hat.
 
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