Das ist schon eine sehr seltsame Auffassung. - Ich würde sogar sagen, daß das kompletter UNSINN ist.
Das geb ich gerne so zurück.
Wir sind unterschiedlich sozialisiert, was Rollenspiele angeht. Du hast immer schon mehr mit Battlemats gespielt. Böse Zungen würden sagen, du wärst im D&D-Kästchendungeon der ersten Stunde ("der nächste Raum hat 3 x 6 Meter...") stehen geblieben.
Soviel erstmal zur ad hominem-Diskussion.
Bei mir war es nach den D&D-Anfängen schnell Vampire, was mich gereizt hat.
Oder nehmt Ihr das auch so wahr, daß Euer Spieltisch halt endliche Ausmaße hat, weshalb Eure Charaktere sich leider nur innerhalb dieser engen, vom Tisch gegebenen Maße bewegen können. Fällt eine Figur vom Tisch, ist der Charakter tot oder was?
Bei Vampire gibt es sowas nicht. Wir haben gar nicht erst die Tischfokussierung, von der du hier insgeheim ausgehst.
Vampire spielt man zurückgelehnt mit dem Blick in die Weite. Der maximale Horizont. Die Nervenenden bis zum Zerreißen gespannt, um eine kreative Lösung zu finden, zwei Dilemma und ein Damoklesschwert gleichzeitig loszuwerden.
Und das bei jedem der Spieler und jeder der Spieler kann dabei seine Ideen zur Eröffnung der nächsten Szene nutzen, kann eigene Handouts ins Spiel bringen und seine eigenen Pläne (sozusagen Abenteuerkonzepte) einbringen, ohne SL zu sein.
Und genau das ist etwas, wo sich Rollenspiel eine Dekade lang hinentwickelt hat. Rollenspiel musste erst lernen, dass es mehr kann als Kästchen malen. Dass es mehr als ein besseres Brettspiel ist.
Und daher ist ein digitales Tool, dass Marker und Maps oder Szenarienbilder anbietet, natürlich auch eine potentielle Einschränkung. Man kann damit sicher auch Freeform leiten, aber dafür ist es nicht gebaut worden.
Und wenn sogar Spieler die nächste Szenerie ins Leben rufen können sollen, dann kommt man schnell an technische Grenzen.
Aber: Natürlich kann Roll20 in Corona-Zeiten auch eine Offenbarung sein. Denn sie ermöglicht das Spielen, was sonst nicht möglich wäre.
Außerdem: "Friede." ?