Regeln,Werte vs. Rollenspiel

Worin erkennt ihr euch am ehesten wieder?


  • Umfrageteilnehmer
    43
AW: Regeln,Werte vs. Rollenspiel

Burncrow schrieb:
Und genau in meine Falle getappt!
B_u_g, du mieser Rollenspieler, du bist entlarvt! :D

Und wenn du dir die Antwortmöglichkeiten noch einmal durchliest, dann wirst du feststellen, dass die von mir gewählte als einzige Hintergrundinformationen (Zwerge) und Charakterbeschreibung (Alrik, humorvoll) enthält, während sich alle anderen nur in Regeln ergehen... wer ist hier also der miese Rollenspieler? :D

mfG
fps
 
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Ähmm... aber die anderen brauchen überhaupt keine Hintergrundinfos, also sind die noch viel bessere Rollenspieler !

Genau.
 
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Klar kommt es auf Regeln an...
Es gibt Regelsysteme, die einfach sinnlos sind. Ein erprobter Kämpfer sollte im Kampf auch besser sein als eine Bauernmagd. Wenn er das nicht ist, stimmt was am System nicht, und ich persönlich würde das auch auf die Gefahr hin, dass mir dann sofort irgendein Ultra-Freidenker Powergaming vorwirft, kritisieren.
Um aber kein Powergamer zu sein muss ich doch nicht prinzipiell alle Regeln miss- und verachten; es reicht schon wenn ich nicht versuche den ultimativen Machtcharakter zu bauen.
Ich glaube dass da das eigentliche Problem liegt: Ein Haufen RPGler die ich kenne glauben offenbar, dass ich entweder alle Regeln total verachten und No-Dice-Storytelling machen oder alle Regeln bis zum Maximum ausschlachten muss - als gäbe es keinen Mittelweg!

Und einige meinen, wenn sie überall laut mitteilen, dass Regeln scheisse sind und es nur auf Charakterdarstellung ankommt, würden sie überall als tolle, kompetente Rollenspieler betrachtet, die nicht nur Hack´n´Slay spielen.
Das finde ich auch blödsinnig - von einem guten Regelwerk profitiert das Spiel.
Trotzdem finde ich sollten Regeln als Richtlinien dienen. Ich selbst als SL setze mich darüber nach Belieben hinweg, und ich als Spieler finde es okay, wenn ein (guter) SL das tut. Im Vordergrund sollte die Geschichte stehen.
 
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kshatriyya schrieb:
Trotzdem finde ich sollten Regeln als Richtlinien dienen. Ich selbst als SL setze mich darüber nach Belieben hinweg, und ich als Spieler finde es okay, wenn ein (guter) SL das tut. Im Vordergrund sollte die Geschichte stehen.
Du weißt, dass du dich gerade auf mörderisch dünnes Eis begibst? Ich habe Leute schon wegen weniger geschlachtet.
 
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kshatriyya schrieb:
Ich selbst als SL setze mich darüber nach Belieben hinweg, und ich als Spieler finde es okay, wenn ein (guter) SL das tut. Im Vordergrund sollte die Geschichte stehen.

Ich leite als SL schon lange keine Systeme mehr, bei denen ich die Regeln verbiegen muss. Entweder ein Regelsystem ist gut, dann funktioniert es so, wie es auf dem Papier steht, oder es ist schlecht, dann spiele ich es nicht.
 
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Pyromancer schrieb:
Ich leite als SL schon lange keine Systeme mehr, bei denen ich die Regeln verbiegen muss. Entweder ein Regelsystem ist gut, dann funktioniert es so, wie es auf dem Papier steht, oder es ist schlecht, dann spiele ich es nicht.

Dann spielst Du also nur noch die extrem leichten Systeme wie Wushu oder gar nicht mehr? ?(
In 10 Jahren Rollenspiel hab ich noch nicht ein System gesehen, daß ohne Hausregeln auskommt. :opa:
 
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Burncrow schrieb:
Ach ja, zur Umfrage:
Das und das Gegensätze sind, sehe ich ein. Beim Rest allerdings sehe ich das nicht.
Bin ich schlechter Rollenspieler wenn ich Hack'n'Slay spiele? Bin ich ein guter wenn mir Stufenaufstiege egal sind doer ich Regeln hasse?
Ich prophezeie jetzt einfach mal , dass es niemand geben wird der die ersten beiden ankreuzt und zu 90% auch niemand der den letzten Punkt wählt.
Hack'N'Slay so wie ich es kanne hat für mich einen viel zu großen Wert auf Kampf und dessen Werte als das noch viel platz für "normales" Rollenspiel wäre.
Nein du bist nicht unbedingt ein guter wenn dir Stufenaufstiege egal sind oder du die Regeln hasst.
Darum geht es hier auch gar nicht sondern ob du als Spieler mehr wert auf Regeln (der Spielwelt) legst oder auf den Hintergrund (der Spielwelt) und das in verschidenen Grautönen.

Shub-Schumann schrieb:
Die dominierende Stellung, die deine Umfrage dem Verhältnis von Regeln und Charakterspiel einräumt, lehne ich gänzlich ab, woraus zwangsläufig folgt, dass die Umfrage (für mich und jeden der das ähnlich sieht) beschissen ist.

Wie oben erwähnt.
 
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Man merkt schon: Die Sache spitzt sich allmählich zu! Nun ja, das Thema ist auch ein verdammt heißes Eisen und es war nichts anderes zu erwarten, als das sich, früher oder später, die ein oder anderen User hier gegenseitig bekriegen würden! Nur zu! Ich liebe solche Threads:D

Zurück zum Thema:
Leute die denken, ein langlebiges, interessantes Rollenspiel wäre ohne jeden regeltechnischen Einfluss möglich, sind mMn Heuchler. Wenn sich jetzt irgendjemand angegriffen fühlt, so tut es mir leid und ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen. Regeln sind, in gewisser Weise, die Physik der jeweiligen Spielwelt! Etwas an dass man sich halten kann und das vor Spieler/Spielleiterwillkür bewahrt! Es reicht vollkommen aus wenn es sich hierbei um ein sehr loses System wie das der WoD1 handelt aber komplett ohne Regeln könnte ich, für meinen Teil, nicht auskommen!
Was mich allerdings wirklich auf die Palme bringt, sind Leute die die Meinung vertreten, ein regelüberhäuftes System würde das Rollenspiel einschränken... Wenn sich jemand wirklich durch Regeln einschränken lässt, dann liegt das am Spieler und nicht am System! Versteht mich nicht falsch! Ich bin sicherlich kein Regelfetischist aber PnP funktioniert nunmal nich ohne Richtlinien. (als mehr bezeichne ich Regeln nicht)

Was Hausregeln betrifft:
Sind wichtig! Jeder Gruppe ist anders, hat andere Bedürfnisse und andere Vorlieben. Kein System der Welt entspricht voll und ganz dem Ideal einer RP-Gruppe. Man kann (und sollte) allerdings versuchen die Regeln in Richtung dieses Ideals zu verschieben!

Alles was hier gesagt wurde entspricht meiner Meinung. Ich weiß dass es Leute gibt die haben eine andere Meinung haben. Diese Sache mit Regeln/Hintergrund/Rollenspiel fällt eindeutig in die Kategorie Ansichtssache.

MFG
 
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Shub-Schumann schrieb:
Du weißt, dass du dich gerade auf mörderisch dünnes Eis begibst? Ich habe Leute schon wegen weniger geschlachtet.
:eeek: Dümmer geht´s eigentlich nicht, oder? Der total-Noob lässt es gleich mal mit dem berüchtigsten Posting-Zerfetzer des Forums drauf ankommen...
Aber trotzdem, das ist einfach viel zu Hollywood als das ich´s jetzt noch bleiben lassen könnte. Also: Ja, Shub-Schumann, ich bleibe bei meiner Meinung und auf dem Eis. (Das war Selbstmord...) ;)

Pyromancer schrieb:
Ich leite als SL schon lange keine Systeme mehr, bei denen ich die Regeln verbiegen muss. Entweder ein Regelsystem ist gut, dann funktioniert es so, wie es auf dem Papier steht, oder es ist schlecht, dann spiele ich es nicht.

Man kann ein Rollenspiel nicht spielen, ohne die Regeln zu "verbiegen", denn schon indem man sie interpretiert tut man dies zwangsläufig.
Alleine schon die Entscheidung, dass ein Charakter nicht würfeln muss, um eine Dose Cola zu öffnen, ist deine Interpretation der Regeln.
Und da kein Regelwerk jede denkbare Situation abdecken kann, muss man auch immer ergänzen. Es ist alles nur eine Frage des Maßstabs.

Wenn ich einen Gegner der noch 5 Health Level hat umfallen lasse, weil die Spieler sonst den Kampf nicht überleben, habe ich mich letztlich total über die Regeln hinweggesetzt. So what? Ich hätte ihn auch von vornherein mit 5 Health Leveln weniger erschaffen können. Und wenn ich einen Effekt stylisch und die Charakterdarstellung großartig finde, dann lasse ich auch mal die eine oder andere Regel aussen vor, um dem Spieler diese Aktion zu ermöglichen.
Denn das absolute Anathema beim Rollenspiel, das wirklich das gesamte Spiel seines Sinnes beraubt, ist wenn man die Regeln über den Spaß der beteiligten stellt. Ein Spiel spielt man per Definition um Spaß zu haben.
Wenn ich eine perfekte Welt ohne Aussnahmen oder Unwägbarkeiten haben will, werde ich nicht Erzähler, sondern Physiker. Oder Technokrat.
Das, zumindest, ist meine bescheidene Sicht der Dinge.
Und jetzt geh´ ich in Abwehrstellung und warte auf Shub-Schumann *bibber*
 
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Zittere, unwürdige!
Regeln (inklusive Hausregeln und sonstige Absprachen) sind Gruppenkonsens. Wenn sich der SL darüber hinwegsetzt, ist er 'ne Pflaume. Wenn die Gruppe jedoch (wie wohl in dem von dir beschriebenen Healthlevelfall) übereingekommen ist, dass der SL bestimmte Mechanismen für eine bessere Geschichte außer Kraft setzen darf, nun dann hat diee Übreinkunft Regelcharakter. Hat sie den nicht, wird der betreffende SL sehr schnell erleben, wie weit er mit seinem echten "über Regeln hinwegsetzen kommt".
 
AW: Regeln,Werte vs. Rollenspiel

Man kann ein Rollenspiel nicht spielen, ohne die Regeln zu "verbiegen", denn schon indem man sie interpretiert tut man dies zwangsläufig.
Alleine schon die Entscheidung, dass ein Charakter nicht würfeln muss, um eine Dose Cola zu öffnen, ist deine Interpretation der Regeln.
Und da kein Regelwerk jede denkbare Situation abdecken kann, muss man auch immer ergänzen. Es ist alles nur eine Frage des Maßstabs.

Lies die Regeln von "Dogs in the Vineyard". Lies die Regeln von "Primetime Adventures". Lies die Regeln von "Polaris". Lies die Regeln von "The Mountain Witch".
Nur weil du keine Regelwerke kennst, die sich ohne verbiegen spielen lassen bedeuted das nicht, dass es diese Regelwerke nicht gibt.
 
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Pyromancer schrieb:
Lies die Regeln von "Dogs in the Vineyard".

Da steht dann drin "um eine Coladose zu öffnen würfelt man Geschick, Schwierigkeit 5"? Ja? Alle denkbaren Aktionen der Geschichte des Universums mit Fallbeispiel und Attributen?

Pyromancer schrieb:
Nur weil du keine Regelwerke kennst, die sich ohne verbiegen spielen lassen bedeuted das nicht, dass es diese Regelwerke nicht gibt.

Du hast mich falsch verstanden. Auch "Dogs in the Vineyard", und mag es noch so gut sein (ich kenn´ es nicht), muss man zwangsläufig interpretieren - womit man es im Grunde schon "verbiegt". Kein Regelsystem kann so perfekt sein, dass es dem SL die Aufgabe zu improvisieren, zu interpretieren, zu beurteilen und auf die Spieler zu reagieren abnimmt.
Damit verbiegt er zwangsläufig die Regeln, allein schon indem er die Regeln auf einen Bereich anwendet, der nirgendwo explizit erklärt wird.

@Shub-Schumann:
Eine Kampagne steht und fällt sowieso mit dem Erzähler.
Wenn der Erzähler einen Spieler nicht mag, kann er Kain erscheinen lassen, ohne sich irgendwie zu rechtfertigen, und sagen "Kain greift dich an und bringt dich um" (er könnte natürlich vorher noch eine Attack würfeln :D ).
Damit hat er keine einzige Regel übergangen und trotzdem die Kampagne ruiniert. Warum also soll er nicht einfach spontan beschliessen dürfen dass der Faustschlag von dem Brujah da drüben eine Stufe Schaden mehr macht?

Wer als SL unverantwortlichen Mist macht wird schnell merken dass ihm die Gruppe davonläuft. Das ist ein Automatismus. Wenn ich mich also beliebig über Regeln hinwegsetze, aber alle meine Spieler haben dabei so viel Spaß, dass sie da bleiben, dann kann ich wohl kein so schlechter Erzähler sein, hm?

Ich kritisiere doch eigentlich nur diese sklavische Regelergebenheit.
Irgendwie finde ich es lächerlich wenn der SL sich den schönsten Plot von einem grinsenden Regelanwalt mit dem Player´s Guide in der Hand versauen lässt.
Ausserdem habe ich bei WoD noch nie eine Regel gebrochen, denn da besteht die Regel, dass ich Regeln brechen darf! :D Ist also alles regelkonform...
 
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kshatriyya schrieb:
Kein Regelsystem kann so perfekt sein, dass es dem SL die Aufgabe zu improvisieren, zu interpretieren, zu beurteilen und auf die Spieler zu reagieren abnimmt.

Welche Improvisation? Welche Interpretation? Welche Beurteilung? Welche Reaktion? Welche Spielleitung?

Pantheon/Narrative Cagematch. :D

SCNR

Wenn der Erzähler einen Spieler nicht mag, kann er Kain erscheinen lassen, ohne sich irgendwie zu rechtfertigen, und sagen "Kain greift dich an und bringt dich um" (er könnte natürlich vorher noch eine Attack würfeln :D ).
Damit hat er keine einzige Regel übergangen und trotzdem die Kampagne ruiniert.

Doch, damit hat er die Regeln seiner Gruppe mit einiger Wahrscheinlichkeit ganz massiv übergangen. (Was dann auch an den Reaktionen der anderen Spielteilnehmer gut zu erkennen sein dürfte...)

Wer als SL unverantwortlichen Mist macht wird schnell merken dass ihm die Gruppe davonläuft.

Und warum? Richtig, weil sich eine solche Spielleitung nicht an die entsprechenden Regeln (des miteinander Spielens) hält.

Ausserdem habe ich bei WoD noch nie eine Regel gebrochen, denn da besteht die Regel, dass ich Regeln brechen darf! :D Ist also alles regelkonform...

Don't get me started.

mfG
fps
 
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blut_und_glas schrieb:
Doch, damit hat er die Regeln seiner Gruppe mit einiger Wahrscheinlichkeit ganz massiv übergangen. (Was dann auch an den Reaktionen der anderen Spielteilnehmer gut zu erkennen sein dürfte...)

Wenn du das so siehst sollten wir uns wohl zunächst mal auf eine Definition von Regeln halten. Reden wir hier über die Dinger, die in Büchern drinstehn und dir sagen dass du einen W4 für den Angriff und einen W6 für die Verteidigung hast (von denen rede ich nämlich),
oder reden wir von den einfachen zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Übereinkünften die besagen dass Leute sich untereinander gleich behandeln, dass man in Spielen fair ist, Machtpositionen nicht ausnutzt und versucht allen einen unterhaltsamen Abend zu ermöglichen?
Von denen scheinst du zu reden...
So funktioniert das nicht... ;)
 
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kshatriyya schrieb:
So funktioniert das nicht... ;)

Wenn das deiner Meinung nach so nicht funktioniert, dann solltest du eventuell ein Beispiel wählen, dass diese beiden Bereiche nicht so stark miteinander verquickt wie dein bisheriges. ;)

mfG
fps
 
AW: Regeln,Werte vs. Rollenspiel

Ich bezog mich mit dem letzten Satz auf unsere Diskussion.
Ohne gemeinsame Grundlage werden wir da sowieso auf keinen grünen Zweig kommen.

Und über die letztgenannte Kategorie setze ich mich selbstverständlich nicht hinweg, über Regelbücher aber sehr wohl, in dem Bewusstsein, dass es unvermeidlich ist. Selbst bei Dogs in the Vineyard. :D
 
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kshatriyya schrieb:
Ich bezog mich mit dem letzten Satz auf unsere Diskussion.

Das ist und war mir sehr wohl bewusst...

Und über die letztgenannte Kategorie setze ich mich selbstverständlich nicht hinweg, über Regelbücher aber sehr wohl, in dem Bewusstsein, dass es unvermeidlich ist.

Pantheon/Narrative Cagematch? ;)

mfG
fps
 
AW: Regeln,Werte vs. Rollenspiel

kshatriyya schrieb:
Da steht dann drin "um eine Coladose zu öffnen würfelt man Geschick, Schwierigkeit 5"? Ja? Alle denkbaren Aktionen der Geschichte des Universums mit Fallbeispiel und Attributen?
Es steht etwa sinngemäß drin: Alles, was die Spielfiguren machen, gelingt automatisch, solange niemand etwas dagegen hat. Wenn die SL aus irgendwelchen mir unerfindlichen Gründen etwas dagegen hat, kann er gerne den Konflikt formulieren: "Schaffst du es, die Coladose zu öffnen?". Das ist ein "physical conflict", der Spieler würfelt Body+Heart, die SL würfelt 4W6+Demonic Influence, weil kein NSC der Konfliktgegner ist, und alles geht seinen geregelten Gang. Ich muss als SL bei Dogs nicht raten, schätzen und interpretieren. Ich kann nach den Regeln spielen. Das ist sehr angenehm.

Du hast mich falsch verstanden. Auch "Dogs in the Vineyard", und mag es noch so gut sein (ich kenn´ es nicht), muss man zwangsläufig interpretieren - womit man es im Grunde schon "verbiegt". Kein Regelsystem kann so perfekt sein, dass es dem SL die Aufgabe zu improvisieren, zu interpretieren, zu beurteilen und auf die Spieler zu reagieren abnimmt.
Damit verbiegt er zwangsläufig die Regeln, allein schon indem er die Regeln auf einen Bereich anwendet, der nirgendwo explizit erklärt wird.

@Shub-Schumann:
Eine Kampagne steht und fällt sowieso mit dem Erzähler.
Wenn der Erzähler einen Spieler nicht mag, kann er Kain erscheinen lassen, ohne sich irgendwie zu rechtfertigen, und sagen "Kain greift dich an und bringt dich um" (er könnte natürlich vorher noch eine Attack würfeln :D ).

Bei Dogs kann er das nicht. Einerseits gibt es genaue Regeln, wie NSCs erschaffen werden, andererseits funktioniert "Du bist tot" sowieso nicht.
Im Regelwerk gibt es ein sehr nettes Beispiel: In der Nacht kommt ein Assassine und ermordet dich im Schlaf. In den meisten Rollenspielen ist das der garantierte Weg, es sich mit seinen Spielern zu verscherzen, obwohl es von den Regeln her abgedeckt ist. Bei Dogs kann ich als SL (wenn es diesen Assassinen gibt, der etwas gegen die Spieler hat) ohne Probleme den Konflikt ausspielen: "Schafft es der Assassine, dich im Schlaf umzubringen?" Das kann man völlig regelkonform durchspielen, ohne irgend etwas verbiegen zu müssen und ohne dass ich als SL meine NSCs irgendwie unintelligent oder inkonsequent spielen muss. Auch das ist sehr angenehm.
Damit hat er keine einzige Regel übergangen und trotzdem die Kampagne ruiniert. Warum also soll er nicht einfach spontan beschliessen dürfen dass der Faustschlag von dem Brujah da drüben eine Stufe Schaden mehr macht?
Weil in den Regeln etwas anderes steht?

Wer als SL unverantwortlichen Mist macht wird schnell merken dass ihm die Gruppe davonläuft. Das ist ein Automatismus. Wenn ich mich also beliebig über Regeln hinwegsetze, aber alle meine Spieler haben dabei so viel Spaß, dass sie da bleiben, dann kann ich wohl kein so schlechter Erzähler sein, hm?
Natürlich. Erlaubt ist, was Spass macht. Aber es ist als SL immer eine Gratwanderung, was an Willkür noch erlaubt ist und was nicht. Und wenn es Regelsysteme gibt, die ohne SL-Willkür funktionieren, dann muss ich mich als SL um dieses Detail schon nicht mehr kümmern, sondern kann voll meine NSCs spielen.

Ich kritisiere doch eigentlich nur diese sklavische Regelergebenheit.
Irgendwie finde ich es lächerlich wenn der SL sich den schönsten Plot von einem grinsenden Regelanwalt mit dem Player´s Guide in der Hand versauen lässt.

Wenn man Dogs in the Vineyard mit sklavischer Regelergebenheit spielt, ist der schöne Plot garantiert. Das verstehe ich unter einem guten Regelwerk. *g*
 
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Hmmm, die Diskussion um die berühmte "Golden Rule" lassen wir lieber - dabei kannst du nur verlieren.
kshatriyya schrieb:
@Shub-Schumann:
Eine Kampagne steht und fällt sowieso mit dem Erzähler.
Gerücht. Genauso steht und fällt sie mit den Spielern, dem Setting, dem Regelsystem und wahrscheinlich noch ein paar anderen Faktoren. Die herausgehobene Rolle, die du hier dem Spielleiter (ich weigere mich aus reiner Verachtung, den WW/F&S-Jargon zu verwenden) beimisst, ist eine Lüge (oder ein Irrtum ;)).
kshatriyya schrieb:
Wenn der Erzähler einen Spieler nicht mag, kann er Kain erscheinen lassen, ohne sich irgendwie zu rechtfertigen, und sagen "Kain greift dich an und bringt dich um" (er könnte natürlich vorher noch eine Attack würfeln :D ).
Damit hat er keine einzige Regel übergangen und trotzdem die Kampagne ruiniert.
Und wenn dann der Spieler sagt: "Nein, Kain ist nicht erschienen, weil ..." und die anderen Spieler - oder auch nur ein Teil von ihnen - mitziehen, kann der eSeL nach Hause gehen, denn dann ist Kain nicht erschienen; stell dir mal vor: Was in einer Rollenspielsitzung passiert basiert nämlich tatsächlich auf Konsens! Wir hatten mal so einen Fall. SL sagte: "Du bist tot." Spieler sagte: "Nö." Der SL guckte blöd aus der Wäsche und musste seine vorschnelle Ausage spätestens zurücknehmen, als ich mich hinter den Spieler stellte ... Was hätte er auch machen sollen? Gehen? Na gut, das kann jeder - immer.
kshatriyya schrieb:
Warum also soll er nicht einfach spontan beschliessen dürfen dass der Faustschlag von dem Brujah da drüben eine Stufe Schaden mehr macht?
Aus denselben schon genannten Gründen: Gruppenkonsens und Kontinuität.

kshatriyya schrieb:
Wer als SL unverantwortlichen Mist macht wird schnell merken dass ihm die Gruppe davonläuft. Das ist ein Automatismus. Wenn ich mich also beliebig über Regeln hinwegsetze, aber alle meine Spieler haben dabei so viel Spaß, dass sie da bleiben, dann kann ich wohl kein so schlechter Erzähler sein, hm?
Falsch, dann hältst du dich an eure Regeln.

kshatriyya schrieb:
Ich kritisiere doch eigentlich nur diese sklavische Regelergebenheit.
Irgendwie finde ich es lächerlich wenn der SL sich den schönsten Plot von einem grinsenden Regelanwalt mit dem Player´s Guide in der Hand versauen lässt.
Wenn der "schönste Plot" nur funktioniert, wenn die (teuer erkauften) Spezialfertigkeiten von drei SCs nicht mehr funktionieren, dann ist er nicht der "schönste Plot", sondern ein Haufen Schwachsinn, den sich ein Anfänger-SL aus den Fingern gelutscht hat. Das gilt ebenso, wenn dieser "schönste Plot" nur dann funktioniert, wenn er die Gesetze des Settings und/oder die Kontinuität aus den Angeln reißt. Und wenn der SL zehnmal seinen Lieblings-NSC retten will: Wenn der (im falschen Setting) plötzlich laufen kann wie ein Gepard und klettern wie eine Spinne während die Kugeln nur so von ihm abprallen, weil der "Erzähler" (hier passt das Schimpfwort mal) die Regeln ja mal eben biegen darf, damit der "schönste Plot" nicht stirbt, dann bin ich 8 Tage die Woche auf der Seite des Regelanwalts, der den SL von dieser Scheiße abzuhalten versucht. Ein solches "Erzähl-"Verständnis haben eigentlich nur SLs, denen gar nicht daran gelegen ist, dass die Spieler tatsächlich ihre Charaktere spielen, sondern die ausschließlich die Spieler kinomäßig durch ihren Plot (der immer der "allerschönste" ist) durchschleusen wollen. So was ist Railroading der billigsten Sorte. Wenn der SL seine Idee nicht regelkonform durchprügeln kann, bricht er eben die Regeln - na geil.
kshatriyya schrieb:
Ausserdem habe ich bei WoD noch nie eine Regel gebrochen, denn da besteht die Regel, dass ich Regeln brechen darf! :D Ist also alles regelkonform...
Nochmal die Warnung: Lass es.
 
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