Das Berliner Entwicklerstudio Radon Labs, Entwickler u.a. der erfolgreichen Rollenspielserie "Das Schwarze Auge: Drakensang", hat am 12. Mai beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus von der Sozietät Voigt & Scheid in Berlin ernannt. Wie Geschäftsführer André Blechschmidt gegenüber GamesMarkt erklärte, ist die Finanzierung des erst vor kurzem angekündigten "Drakensang 3" kurzfristig nicht zustande gekommen, weil ein Finanzierungspartner abgesprungen ist. Die Insolvenz sei daraufhin die einzig verbliebene Alternative gewesen, so Blechschmidt. Hoffnungslos ist die Situation in Berlin aber nicht. Das Studio führt demnach bereits Gespräche mit verschiedenen potentiellen Investoren.
Radon Labs ist eines der prominentesten und auch erfolgreichsten deutschen Studios der vergangenen Jahre. Bekannt ist das Unternehmen vor allem für die Spiele der "DSA: Drakensang"-Reihe, die gemeinsam mit Publisher dtp entertainment vermarktet werden. Erst vor wenigen Wochen machte Radon Labs die Arbeiten am dritten Teil der Serie öffentlich. Im Februar gelang den Partnern mit "Das Schwarze Auge: Drakensang - Am Fluss der Zeit" ein Nummer-eins-Hit. Der Hamburger Publisher geht derzeit davon aus, dass die Insolvenz von Radon Labs sich nicht negativ auf die Fertigstellung der Erweiterung "Das Schwarze Auge: Drakensang - Phileassons Geheimnis" (geplanter VÖ: 20. August) auswirken wird.
