Morgaine
Gott
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- 14. August 2009
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AW: Preisfrage: Sind Kämpfe Rollenspiel? Ja oder nein.
(Es geht mir noch nicht mal darum, sowas generell zu verurteilen. Wenn es allen Beteiligten Spaß macht - Bitte. Aber DAS ist für mich persönlich eben wirklich kein Rollenspiel mehr.)
Diese Frage könnte ich ganz eindeutig mit "Ja" beantworten. Mehr noch, ich habe sogar mal versucht mit ihnen zu spielen. Zugegebener Maßen nicht sehr oft, aber oft genug um für mich selbst fest zu stellen, dass solche Gruppen eben nicht blos graue Theorie sind.B: "Und hast Du schon mal SELBST mit Spielern gesprochen, die tatsächlich so spielen?"
Abgesehen davon, dass die Charakter in der Runde, auf die ich meine Erfahrungen beziehe, Namen hatten, trifft es deine Schilderung eigentlich recht genau. Und mal ganz ehrlich, ich finde nicht, dass die Namen in dem Zusammenhang noch wichtig sind. Ob es nun heißt "Mein Krieger ist tot. Ich baue mir schnell einen anderen [...]" oder "Alrik ist tot. Ich baue mir schnell einen anderen Krieger [...]" ändert nichts an der Grundsituation. Das Ganze war durch eine fadenscheinige Queste "gerechtfertigt", die in etwa so aussah: NSC bietet fette Belohnung, wenn man seine Burg von irgendwelchen Feinden befreit, die sie erobert hatten. Das wurde als Prolog in 5 Sätzen von der SL vorgegeben. Gestartet wurde dann vor den Toren der Burg und von da an ging es nur noch von einem Raum in den nächsten und überall wurde gemetzelt. Fast 5 Stunden lang. Danach gab es wieder 5 Sätze Epilog, in denen kurz darauf verwiesen wurde, dass jeder vom Questgeber als Belohnung einen Batzen Gold und krasse, neue Waffen bekommt. ...Ich kann mich nicht erinnern, dass während dem gesamten Abend auch nur ein mal ein Charakter etwas in direkter Rede zu einem anderen gesagt hätte. Die Konversation zwischen den Kämpfen beschränkte sich auf: "Wo ist die nächste Tür?" (Outplayfrage an die SL) und solche Kommentare wie "Kann ich die Waffe von dem Kerl führen, den ich getötet habe? Meine ist Kaputt." (Wieder Frage an die SL) und ähnliches.Wer schildert hier mal SEINE EIGENE Praxis diesbezüglich?
Ich erwarte hier so etwas:
"Bei uns hat kein Charakter einen Namen, sondern wir identifizieren die anhand der Waffe der Miniatur. - He, Du mit der Axt! Erschlag mal den Ork da drüben, bevor der zum Typen mit dem Zauberstab kommt."
"11 - Getroffen! - 8 Schaden - Rücke nach." - "15 und Kritisch! - 21 Schaden!" - "Mein Krieger ist tot. Ich baue mir schnell einen anderen, wart mal zwei Minuten."
"Ich setze meine Spielfigur zu dem Boss-Monster und benutze den Schock-Stab." - "Das Boss-Monster steckt das weg. Es schlägt zurück. Treffer. Deine Spielfigur bekommt 54 Punkte Schaden. " - "Schade, meine Spielfigur ist zerstört. Ich habe dann bis nächste Woche mal einen ersten Entwurf einer neuen Spielfigur."
"Mit meiner gewürfelten 20 haue ich der Ork-Figur die letzten XP raus. Das reicht mir gerade so für einen Aufstieg meines Kriegers. Nun kann er doppelt so oft pro Runde angreifen. Toll! - Weiter mit dem nächsten Kampf!"
(Es geht mir noch nicht mal darum, sowas generell zu verurteilen. Wenn es allen Beteiligten Spaß macht - Bitte. Aber DAS ist für mich persönlich eben wirklich kein Rollenspiel mehr.)