Paradigmen neu aufgerollt

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Ich habe mich mal wieder meinem Langzeitprojekt - der vollständigen Überarbeitung von Magus - angenommen. Und da es hier so still ist, dachte ich mir, dass ich bei bestimmten Aspekten, wo ich Brainstorm-Hilfe gebrauchen kann, meine Überlegungen zur Diskussion stelle.

Zurzeit beschäftigt mich das alte Leid: die Paradigmen. Bekanntlich sind diese ja unterirdisch schlecht in Magus ausbuchstabiert. Dem möchte ich mich annehmen. Hier meine bisherigen Ansätze dazu:

Ich breche ein Paradigma in zwei Bereiche auf: die Prinzipien und den Fokihintergrund. Ersteres gibt Auskunft darüber, was erwachte Magie ist. Welche Rolle der Avatar spielt und was das Wesen der Foki ist, fällt ebenfalls darunter (evtl. auch wie Magie ohne Foki gewirkt werden kann). Der Fokihintergrund dagegen beschreibt, welches die einzelnen Foki sind und evtl. was dem jeweiligen Fokus seine Kraft gibt.

Ein Beispiel: Mr. H. vertritt das Prinzip des Symbolismus. Seiner Ansicht nach beziehen sich Symbole und Zeichen nicht nur auf Gegenstände, sondern die Gegenstände sind auch von den Symbolen und Zeichen, die sie bezeichnen, abhängig. Ändert man die Anordnung der Symbole ändern sich auch die Gegenstände.
Dem Avatar kommt dabei die Rolle eines höheren Symbolverständnisses zu. Was ist damit gemeint? Schläfer können nicht einfach die Symbole ändern, weil sie nicht wissen, was sie bedeuten. Ein Kind, das eine Lautfolge in einer fremden Sprache nachplappert, kann mit dieser Lautfolge nichts aussagen. Etwas aussagen setzt nämlich voraus, dass man versteht, was die Laute bedeuten. Ebenso kann der Schläfer nicht, indem er die mystischen Symbole verändert, die Realität verändern. Er weiß nicht, was sie bedeuten. Dieses Verständnis ist dem erwachten Avatar vorbehalten.
Foki sind Symbole. Alles, was durch den Konsens dahingehend abgedeckt ist, dass es symbolische Kraft hat, also dass es sich konventionell auf etwas bezieht, kann als Fokus dienen.
Dies ist das Prinzip des Symbolismus, dass Mr. H. vertritt. Nun hat er auch einen bestimmten Fokihintergrund. Sein Fokihintergrund könnte bspw. die altägyptische Kultur sein. Alle Symbole, die er verwendet, stammen aus dieser Kultur. Seine Foki sind Namen von Göttern, Hieroglyphen, Piktogramme, altägyptische Ritualgegenstände. Sein Fokihintergrund legt also fest, was die einzelnen Foki sind, und erklärt sie auch (bspw. ist der Name „Re“ ein machtvoller Fokus, weil es der Name des Sonnengottes ist etc.).

Natürlich sind mehrere Fokihintergründe bei einem Prinzip, ja sogar bei einer Person möglich. Mr. H. könnte sich auch noch mit jüdischer Kabbalistik beschäftigt haben und auch Foki aus diesem Fokihintergrund benützen. Außerdem ist ein Fokihintergrund nicht fest mit einem Prinzip verbunden. Zwei Leute mit unterschiedlichem Prinzip können den gleichen Fokihintergrund haben. Tatsächlich können sie sogar mit Leichtigkeit Formeln (Rotes) austauschen, ohne den Unterschied im Prinzip zu bemerken.

So, nun meine derzeitige Baustelle: Ich bin dabei, möglichst viele, möglichst in sich stimmige Prinzipien zu entwerfen. Jedem, dem etwas einfällt, soll hier ruhig seinen Senf dazu abgeben. In meinen nächsten Beiträgen, werde ich die bisher von mir entworfenen Prinzipien erläutern.

Gruß,

REAL System
 
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So, zuerst einmal den Aufbau, wie ich Prinzipien darstelle:

Name: Name des Prinzips
Erwachte Magie: Hier wird erklärt, was erwachte Magie ist.
Rolle des Avatars: Hier wird die Rolle des Avatars für das Wirken erwachter Magie erläutert.
Wesen der Foki: Welche Rolle spielen Foki beim Wirken von erwachter Magie?
Magie ohne Foki: Wie wird erwachte Magie ohne Foki gewirkt?
Andere Prinzipien: Sollte der Anhänger eines Prinzips nicht der Überzeugung sein, dass es sich bei erwachter Magie gar nicht um EIN Phänomen handelt, sondern um wesenmäßig verschiedene Phänomene, die lediglich äußerlich betrachtet gewisse strukturelle Übereinstimmungen haben, so muss er erklären, was die anderen, die erwachte Magie scheinbar nach einem anderen Prinzip wirken, in Wirklichkeit tun.
Vorteile/Nachteile: Begünstigt oder benachteiligt das Prinzip seine Anhänger an bestimmten Stellen beim Wirken von erwachter Magie?
Tradition: Ich spiele zwar nicht mit den regulären Magus-Traditionen, aber dieser Eintrag kann als Denkanstoß dienen, ob eine Tradition ein bestimmtes Prinzip vertritt.
 
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Name: Animismus

Erwachte Magie: Die Realität ist nicht tote Materie, sondern von Geistern beseelt. Jedem Ding wohnt sein Geist in. Indem man die Geister überzeugt/zwingt, sich zu ändern, ändert man auch die Materie.
Rolle des Avatars: Der Avatar ist das höhere Ich, das einen befähigt, zu den Geistern, die jedem einzelnen Ding innewohnen, Kontakt aufzunehmen.
Wesen der Foki: Die Foki sind Gegenstände, die von besonderer Bedeutung für die Geister sind Indem ich sie verwende, wecke ich leichter das Interesse der Geister.
Magie ohne Foki: Der geübte Anwender ist soweit in der geistigen Welt, dass er die Foki nicht braucht, um zu den Geistern Kontakt aufzunehmen.
Andere Prinzipien: Anhänger anderer Prinzipien merken einfach nicht, dass es Geister sind, die auf ihre Foki reagieren und dass die Energie, die sie formen in Wirklichkeit lebendig ist und Bewusstsein hat.
Vorteile/Nachteile: Vorteile beim Wirken von Effekten der Sphäre Geister.
Tradition: Traumsänger
 
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Name: Ekstatismus

Erwachte Magie: Die physische Realität ist eine Lüge. Sie ist nur eine Illusion des Geistes. Indem wir die Grenzen des Geistes durch Ekstase überschreiten, können wir auch die der Physis überschreiten.
Rolle des Avatars: Wer einen erwachten Avatar hat, hat die ersten Fesseln der Lüge der phyischen Realtitä abgestreift. Erleuchtung ist der Fortschritt auf dem Weg, die Fesseln ganz abzustreifen.
Wesen der Foki: Foki sind genau das: Foki. Sie helfen den Geist zu fokussieren, indem sie die Grenzen des Geistes aufbrechen.
Magie ohne Foki: Wer weit genug auf dem Weg ist, kann seinen Geist ohne Hilfsmittel fokussieren.
Andere Prinzipien: ? (keine Ahnung, hier fällt mir nichts plausibles ein)
Vorteile/Nachteile: Vorteile beim Wirken von Effekten der Sphäre Gedanken.
Tradition: Kult der Ekstase
 
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Name: Quietismus

Erwachte Magie: Die physische Realität ist eine Lüge. Sie ist nur eine Illusion des Geistes. Indem wir den Geist in einen Zustand völliger Ruhe und Kontrolle bekommen, zerbricht die Illusion und wir können die Realität kontrollieren. Der Quietismus ist somit nahe Verwandt mit dem Ekstatismus. Beide teilen die gleiche Grundannahme, gehen aber von dort aus einen radikal anderen Weg.
Rolle des Avatars: Wer einen erwachten Avatar hat, hat die ersten Fesseln der Lüge der phyischen Realtität abgestreift. Erleuchtung ist der Fortschritt auf dem Weg, die den Geist immer weiter in sein Gleichgewicht zu bekommen.
Wesen der Foki: Foki sind genau das: Foki. Sie helfen den Geist zu fokussieren, indem sie den Geist von allem, was ihn in Unruhe bringt, ablenken.
Magie ohne Foki: Wer weit genug auf dem Weg ist, kann seinen Geist ohne Hilfsmittel fokussieren.
Andere Prinzipien: Die anderen erkennen nicht, dass wenn sie Foki einsetzen, die Foki in Wirklichkeit bedeutungslos sind. Nicht der Fokus gibt ihnen Kraft, sondern der Umgang mit dem Fokus, versetzt ihren Geist in eine Ruhe, die zur Magie befähigt.
Vorteile/Nachteile: Vorteile beim Wirken von Effekten der Sphäre Gedanken.
Tradition: Bruderschaft Akashas
 
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Name: Quintessenzialismus/Materialismus

Erwachte Magie: Alles ist in Wirklichkeit nur die eine Materie: Quintessenz. Alles ist aus Quintessenz zusammengesetzt. Indem man das Wesen und die Eigenschaften der Quintessenz weiter erforscht, kann man sie (in all ihren Formen) immer besser verändern.
Rolle des Avatars: Der Avatar ist das höhere Ich, dass hinter die verschiedenen Fassaden der Formen der Quintessenz blicken und die reine Quintessenz sehen und verändern kann.
Wesen der Foki: Foki sind Geräte (also bestimmte Ausprägungen von Quintessenz), die man einsetzen kann, um Quintessenz zu verändern.
Magie ohne Foki: Diese Geräte sind große Hilfsmittel, aber der Avatar ist nicht zwingend auf sie angewiesen.
Andere Prinzipien: Die anderen verwenden veraltete Geräte. Durch vergangenen Konsens sind ihre Foki zwar noch Geräte, mit denen man Quintessenz beeinflussen kann, aber das geschieht auf dem Umweg des Konsens. Heute sollte man Geräte entwicklen, mit denen man Quintessenz unmittelbar beeinflussen kann. Geräte, die auf die Eigenschaften der Quintessenz hin gestaltet sind, und nicht nur zufällig auf Grund des Konsens Eigenschaften erhalten, mit denen Quintessenz beeinflusst werden kann.
Vorteile/Nachteile: Vorteile beim Wirken von Effekten der Sphäre Kern.
Tradition: Söhne des Äther
 
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Name: Symbolismus

Erwachte Magie: Symbole und Zeichen beziehen sich nicht nur auf Gegenstände, sondern die Gegenstände sind auch von den Symbolen und Zeichen, die sie bezeichnen, abhängig. Ändert man die Anordnung der Symbole ändern sich auch die Gegenstände.
Rolle des Avatars: Dem Avatar kommt dabei die Rolle eines höheren Symbolverständnisses zu. Schläfer können nicht einfach die Symbole ändern, weil sie nicht wissen, was sie bedeuten. Ein Kind, das eine Lautfolge in einer fremden Sprache nachplappert, kann mit dieser Lautfolge nichts aussagen. Etwas aussagen setzt nämlich voraus, dass man versteht, was die Laute bedeuten. Ebenso kann der Schläfer nicht, indem er die mystischen Symbole verändert, die Realität verändern. Er weiß nicht, was sie bedeuten. Dieses Verständnis ist dem erwachten Avatar vorbehalten.
Wesen der Foki: Foki sind Symbole. Alles, was durch den Konsens abgedeckt ist, dass es symbolische Kraft hat, also dass es sich konventionell auf etwas bezieht, kann als Fokus dienen.
Magie ohne Foki: Der Magus ist auf seinem Weg soweit fortgeschritten, dass er nicht mehr auf die Symbole der Menschen angewiesen ist. Er versteht die Symbolsprache des Universums selbst. Er hat verstanden, dass alles in allem wiedergespiegelt ist, wie Mikrokosmos den Makrokosmos enthält und umgekehrt - entsprechend dem Hermetischen Grundsatz "Was oben ist, ist unten". Der Magus sieht den symbolischen Zusammenhang seines höheren Ichs, des Avatars, mit dem gesamten Kosmos. Ändert er seine Essenz, seinen Avatar, vermag er die darin wiederspiegelte Welt zu verändern.
Andere Prinzipien: Die anderen hantieren immer mit Symbolen, wenn sie Foki verwenden. Sie merken einfach nicht, dass es die symbolische Kraft des Fokus ist, was dem Fokus seine Kraft gibt.
Vorteile/Nachteile: Vorteile beim Wirken von Effekten der Sphäre Korrespondenz; Wahre Namen-Magie
Tradition: Orden des Hermes
 
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Name: Unitarismus

Erwachte Magie: Das Tellurische ist ursprünglich eine Wesenheit. Indem man sich mit der ursprünglichen Wesenheit vereinigt, kann man das Tellurische formen.
Rolle des Avatars: Der Avatar ist ein Splitter des Einen, der jedem innewohnt.
Wesen der Foki: Foki sind Dinge, die symbolisch mit dem Einen in Verbindung stehen. Diese symbolische Verbindung hilft, dem Geist, sich auf das Eine zu fokussieren.
Magie ohne Foki: Wer fortgeschritten ist, kann auch ohne diese „Besinnungsmittel“ sich auf das Eine besinnen.
Andere Prinzipien: ? (Habe ich noch keine Lösung für)
Vorteile/Nachteile: ? (Habe ich noch keine Lösung für)
Tradition: Himmlischer Chor
 
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FInd das net schlecht, ist gerade für Magus-Neulinge sehr passend um sich klarere Gedanken zu ihrem Magus zu machen.

Nur fehlt genau die Tradi, bei denen ich mich schon imemr (was die Magick betrifft und die Paradigmen) schwer getan habe: Die Euthanatos...
 
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Hmm..wie soll man ein Paradigma nennen dass an die Unantastbarkeit des Todes und den ewigen kreislauf glaubt ?
 
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@Mendrik: Ja, ein ausgefeilteres Paradigma für die Euthanatos zu entwerfen, scheint mir schwer. Was die GRWs hergaben, war eher eine Lebensansicht, denn eine magische Theorie. Vielleicht müsste man da einen genauen Blick in die Tradition Books werfen, wenn man fündig werden will. Meine Hoffnung ist dabei aber nicht groß.
 
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paradigma des zyklus, oder ähnlich. dreht sich ja um wiedergeburt, karmische schuld, das immerwiederkehrende rad des zyklus usw.
 
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joa, die idee dahinter verstehe ich, nicht aber, warum sie glauben, magick wriken zu können...(äh, falsch ausgedrückt: nicht aber, wie sie denken, das sie magick wirken)
 
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na ja, sie sind die priviligierten, die mehr einblicke in das rad des schicksals haben und deswegen mit der ausführenden gewalt ausgestettet sind, das schicksal auch zu korrigieren, dort, wo es nötig ist.

ein missstand des zycklus wird entdeckt und dann wird die realität so gebogen, wie es "richtig" ist. (mit hilfe von foki usw. was eben dazugehört). und meist muss eben das richtiggestellt werden, was den zielen der euthanatos im weg ist, als stark vereinfachte variante.
 
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na ja, sie sind die priviligierten, die mehr einblicke in das rad des schicksals haben und deswegen mit der ausführenden gewalt ausgestettet sind, das schicksal auch zu korrigieren, dort, wo es nötig ist.

Ah, das klingt net schlecht: wie Jedi Ritter, nur eben "Ritter des Rades" ^^
 
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wie wärs mit:

Euthanatos ist eine Kaste, genauso wie alle anderen Kasten auch. Nur Leute mit bestimmten Karmavoraussetzungen kommen in diese Kaste und genau dieses Karma erlaubt ihnen Einsichten in die Welt, die andere nicht haben.

Man kann das dann auf zwei verschiedene Sachen münzen:
1) Man hat zu viel Karma (positiv oder negativ), was ja allgemein schlecht ist und bekommt diese Einsicht, damit das anderen nicht passiert. Dann tötet man Leute, die zu viel Karma aufladen und sonst auch zu Euthanatos würden. Mit diesem Ansatz hätte man deutlichen Verdammtenstatus.
2) Man hat bereits sehr wenig Karma, ist also sehr nah am Nirvana. Diese Nähe gibt einem gewisse Einsichten.

Die erste Möglichkeit sähe ich als plausibler an, denn mit dem Mord an einer Person lädt man sich wieder Karma auf, entfernt sich also vom Nirvana.
 
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Hmm..da gefallen mir die "Ritter des Rades" aber besser.... sozusagen "dunkle Engel" die über die Erde wandeln um das karmische Rad in seinem Lauf zu unterstützen. Und wenn jemand zum Problem wird..tja...
 
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@Doomguard: Der Ansatz könnte klappen. Ich habe aber noch ein paar Fragen, die mir dabei nicht aus dem Kopf gehen wollen.

Der Euthanatos sieht das Erwachen als den Einblick ins Rad des Schicksals an. Wie verändert er aber den Verlauf des Rades? Was macht er, wenn er wahre Magie wirkt? Und welche Rolle spielen dabei die Foki?

Und zuletzt: Ich mag Deine Idee, die Magie der Euthanatos am Verständnis des Rad des Schicksals festzumachen. Allerdings scheint mir dies noch nicht spezifisch genug für die Euthanatos zu sein: Gleiches ließe sich auf von einem Paradigma sagen, das sich weniger auf enthropische Seite der Trinität konzentriert - das muss aber kein Nachteil sein. Wenn wir das hier ausbuchstabieren, bekommen wir ja vielleicht drei ordentliche Paradigmen raus. :-D

Wozu mir gar nichts einfallen will, sind die Verbena. Hat da jemand eine Idee für ein stimmiges Paradimga?
 
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'Habe heute ein wenig im Book Of Crafts gestöbert und da ist mir ein hübsches Prinzip eingefallen. Außerdem habe ich den Symbolismus oben vervollständigt, d.h. ich habe den fehlenden Eintrag für Magie ohne Foki hinzugefügt.

Name: Patrismus

Erwachte Magie: Die (westliche) Meinung, dass der Mensch ein Individuum, ein eigenständiger Geist sei, der losgetrennt von seinen Vorfahren existiert (und höchstens mit diesen ein paar Gene gemeinsam hat) ist eine Irrlehre. Der erwachte Magus ist keine distinkte Persönlichkeit, sondern in seinem Avatar ist er mit all seinen Vorfahren und darüber hinaus mit den Himmlischen Göttern, welche die ersten Menschen erschaffen haben, selbst vereinigt. Diese Selbstaufgabe des Ichs in Form der Vereinigung mit der eigenen Vergangenheit und letztendlich der Himmlischen Ordnung ermöglicht es, diese Ordnung zu verändern. Der Avatar wird daher auch nicht, wie viele meinen, reinkarniert. Er ist vielmehr eine Verbindungstür, die zwischen allen Menschen einer Ahnenlinie besteht, und nicht ein Ding, das ein Magus mit seinem Tod verliert und dafür ein anderer Magus mit seiner Geburt erhält. Da es kein wirkliches Individuum gibt, ist man auch für die Taten seiner Vorfahren verantwortlich. Ihre Leistungen sind die eigenen Leistungen. Ihre Verfehlungen sind die eigenen Verfehlungen.
Wesen der Foki: Foki sind Gegenstände, die in besonderer Beziehung zu den Vorfahren oder den Göttern der Himmlischen Ordnung stehen und es so erleichtern, die Illusion des Individuums abzustreifen.
Magie ohne Foki: Der geübte Former kann sich mit seinen Vorfahren und der Himmlischen Ordnung auch ohne Foki vereinigen.
Andere Prinzipien: Anhänger anderer Prinzipien sind von der Illusion des Individuums geblendet und erkennen nicht das wahre Wesen Ihres Avatars und identifizieren ihn daher mit allerlei närrischen Konzepten. Die Foki der anderen funktionieren nur, weil sie mit dieser Irrmeinung des Avatars zusammenhängen. Wenn ein Symbolist meint, sein Avatar sei sein höheres Verständnis der Symbole, und die Foki, die er benutzt, seien
jene Symbole, so funktionieren seine Foki nur deshalb, weil sie seinen Blick auf seinen Avatar fokussieren (wenn auch die Fokussierung auf Grund einer Irrmeinung gelingt). Der Einsatz von Foki bei anderen Prinzipien ist ein wenig wie eine selbsterfüllende Prophezeiung. Man meint, dass etwas passiert ist auf Grund der Prophezeiung, merkt aber nicht, dass es in Wirklichkeit auf Grund des Glaubens an die Prophezeiung geschehen ist. So auch bei den Foki. Die anderen meinen, dass die Foki funktionieren, weil sie diese oder jene besondere Funktion haben. Tatsächlich merken sie aber nicht, dass die Foki ihnen dabei helfen, sich auf I
ihren Avatar und somit auf ihre Vorfahren und die Himmlische Ordnung zu konzentrieren.
Vorteile/Nachteile: Vorteile beim Wirken von Effekten der Sphäre Geister, welche die Niederumbra betreffen (das scheint mir noch ein wenig mager zu sein)
Tradition: Wu Lung
 
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@real, der euthanatos, der der vollstrecker des schicksals ist, ändert es nicht und damit auch nicht die drehung des rades, sondern sorgt nur dafür, dass es sich so dreht, wie es vorherbestimt ist. er behebt nur missstände, die im widerspruch zum zycklus stehen.

foki benötigt er als werkzeuge des schicksals für die ausgewählten. die foki sind auch dazu da, dass nur die eingeweihten vollstrecker sein können, also, als sicherheitsmassnahme des schicksals.
 
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