Cyberpunk RED Orientalismus im Cyberpunk?

Ich finde Du siehst das sehr schwarz-weiß. Das gehört alles zusammen und gerade in den Gangsterbereichen haben sich die alten Strukturen erhalten können, weil sie dem Feudalismus extrem ähnlich sind, ja sie sind die "alten Gemeinschaftsformen" - denke mal drüber nach.
 
Ich finde Du siehst das sehr schwarz-weiß. Das gehört alles zusammen und gerade in den Gangsterbereichen haben sich die alten Strukturen erhalten können, weil sie dem Feudalismus extrem ähnlich sind, ja sie sind die "alten Gemeinschaftsformen" - denke mal drüber nach.
Ich weiß nicht, finde du hast viel Halbwissen. Genau wie mit den römischen Seuchen die aber Nicht das Ende waren.
 
Das ist nicht meine Meinung, sondern die, die zur Zeit vertreten wird. Ich finde leider die Doku nicht, in der beschrieben wurde, dass das moderne Management in Japan in Managerkursen Yakuzafilme zeigt und sich auf das "Buch der fünf Ringe" bezieht, um den Leuten beizubringen, ein besserer Manager zu werden. Ist ein paar Jahre her, dass ich mich mit Japan beschäftigt hatte.

Ich finde "Orient" auch recht klischeehaft und schwammig. Hab' aber keine Lust mit Dir zu streiten. Du hast ja Deine Meinung, dann überprüfe das, wenn es sich anbietet - ich mache genau das selbe auch.
 
Genau deshalb heißt es doch Orientalismus, weil die Schilderung des Landes der kritisierten Leute so problematisch ist.
 
Der Orient ist das Pendant zum Okzident. Morgenland und Abendland. Geht auf die Römische vier Weltenteilung zurück.

Ich glaub du verstehst den Begriff Orientalismus nicht. Das ist eine Kritik an westliche Schilderungen des Osten die halt sehr auf Klischees (oft beeinflusst vom Kolonialismus) und so zurückgreifen.

Das Japaner Yakuzafilmen benutzen um Leute zu trainieren kann sein, kann man bestimmt auch was lernen, aber Yakuza ist nicht Samurai, sondern so ziemlich das Gegenteil.
 
Ich denke, hier liegt ein Missverständnis vor: Der Yakuza Film ist ein in Japan gängiges, eigenes Genre. Ursprünglich (bis in die 1960er) waren die dargestellten Yakuza ehrenhafte, Robin-Hood-artige Figuren, die durchaus samuraiartige Ehrenvorstellungen vertraten, was natürlich mit der echten Yakuza so viel zu tun hat wie Vito Corleone mit John Gotti.
Es käme ja auch niemand auf die Idee, den klassischen Western für eine auch nur irgendwie akkurate Darstellung von Historie zu halten.
 
Ich denke, hier liegt ein Missverständnis vor: Der Yakuza Film ist ein in Japan gängiges, eigenes Genre. Ursprünglich (bis in die 1960er) waren die dargestellten Yakuza ehrenhafte, Robin-Hood-artige Figuren, die durchaus samuraiartige Ehrenvorstellungen vertraten, was natürlich mit der echten Yakuza so viel zu tun hat wie Vito Corleone mit John Gotti.
Es käme ja auch niemand auf die Idee, den klassischen Western für eine auch nur irgendwie akkurate Darstellung von Historie zu halten.

Wo liegt jetzt das Missverständnis?
 
Yakuza ist nicht Samurai, sondern so ziemlich das Gegenteil.
Wie gesagt, es ist nicht so schwarz-weiß. Es sind beides menschschliche Organisationen und sie gehören zu einer gemeinsamen Kultur. Die Samurai bzw. die Adligen in Japan haben zwar nach außen "seriös" gewirkt, aber es war durchaus üblich, auf Tricks zuzugreifen. Das ethische Verständnis eines naiven Menschen passt nicht in die Praxis von Regierung und Politik. Um sich die Hände nicht schmutzig zu machen, nutzt man Leute, für die das nicht so wichtig ist, Söldner, oder pflegt sogar eine Schattenfamilie, die diese Arbeiten erledigt. Die Yakuza ist lediglich eine neuere Bezeichnung für etwas, was es schon seit sehr langer Zeit gab.

Wenn Du Dich mit der Yakuza auseinander setzt, wirst Du auch feststellen, dass sie sich in einer bestimmten Weise tätowieren (ließen). Es geht um 36 unterschiedliche "Suits", die mit den Helden einer chinesischen Rebellengeschichte korrespondieren. Die Räuber von Liang Shang Po. Diese kämpfen gegen einen ungerechten Kaiser und bringen ihn schließlich zur Strecke. Du kannst das nicht mit irgendeiner beliebigen Straßenbande vergleichen.

Es gibt jede Menge Dokus im Netz. Schau Dir doch mal eine an?

 
Wie gesagt, es ist nicht so schwarz-weiß. Es sind beides menschschliche Organisationen und sie gehören zu einer gemeinsamen Kultur. Die Samurai bzw. die Adligen in Japan haben zwar nach außen "seriös" gewirkt, aber es war durchaus üblich, auf Tricks zuzugreifen. Das ethische Verständnis eines naiven Menschen passt nicht in die Praxis von Regierung und Politik. Um sich die Hände nicht schmutzig zu machen, nutzt man Leute, für die das nicht so wichtig ist, Söldner, oder pflegt sogar eine Schattenfamilie, die diese Arbeiten erledigt. Die Yakuza ist lediglich eine neuere Bezeichnung für etwas, was es schon seit sehr langer Zeit gab.

Wenn Du Dich mit der Yakuza auseinander setzt, wirst Du auch feststellen, dass sie sich in einer bestimmten Weise tätowieren (ließen). Es geht um 36 unterschiedliche "Suits", die mit den Helden einer chinesischen Rebellengeschichte korrespondieren. Die Räuber von Liang Shang Po. Diese kämpfen gegen einen ungerechten Kaiser und bringen ihn schließlich zur Strecke. Du kannst das nicht mit irgendeiner beliebigen Straßenbande vergleichen.

Es gibt jede Menge Dokus im Netz. Schau Dir doch mal eine an?


Schau ich mir an, aber bisher halte ich an meiner Theorie fest, dass die Yakuza die Gegner der Samurai wären.
 
Wo liegt jetzt das Missverständnis?
Mit der historischen Realität zu argumentieren. Der Moment, in dem Wikipediaartikel und Dokus zu echten Yakuza ausgegraben werden, ist der, in dem das Missverständnis stattfindet. Der Filmyakuza aus dem Yakuzafilm ist eine ehrenhafte, vom Verhalten her an idealisierte Samurai angelehnte Kunstfigur.
 
Mit der historischen Realität zu argumentieren. Der Moment, in dem Wikipediaartikel und Dokus zu echten Yakuza ausgegraben werden, ist der, in dem das Missverständnis stattfindet. Der Filmyakuza aus dem Yakuzafilm ist eine ehrenhafte, vom Verhalten her an idealisierte Samurai angelehnte Kunstfigur.
Verstehe ich nicht... Warum soll ich nicht mit der historischen Realität argumentieren?

Klar ist der Yakuza in den Filmen idealisiert.
 
Er ist nicht idealisiert, er ist etwas völlig anderes als in der Realität, eine reine Kunstfigur. (Bzw. war etwas völlig anderes, das Genre gibt es in der Form seit 50 Jahren nicht mehr in Reinform.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Können wir mal wieder zum eigentlichen Thema zurück?
Stellt Cyberpunk Japaner orientalistisch/klischeehaft da?
 
Doch, klar. Und bezüglich Japans halte ich den für schlicht nicht anwendbar. Selbst wenn ich den Begriff für voll nähme, fehlt bei Japan der kolonialistische Blickwinkel.
 
Stellt Cyberpunk Japaner orientalistisch/klischeehaft da?
Orientalismus ist eine west(europäische) verklärende Perspektive auf den Nahen Osten und den Mittleren Osten. Japan betrifft das überhaupt nicht. Orientalismus ist auf Japan nicht anwendbar aus regionalen Gründen.
Aus "kolonialistischen" Gründen auch nicht, da es Japan selbst war, das in Ost-Asien als Kolonialmacht aufgetreten ist und nie selbst Kolonie war.

Klischeehaft? Klar, ALLES an Cyberpunk bedient die seit vielen Jahrzehnten eingeführten Klischees dieses Genres. Daher ist es ja auch als Rollenspiel-Setting so ergiebig, denn Rollenspiel besteht ganz fundamental aus Klischees (entweder direkt oder "gebrochen" als "Anti-Klischee" - Klischee ist aber immer drin).

Wäre es denn überhaupt CYBERPUNK, wenn es nicht diese Klischees bedienen würde?

Das oben erwähnte Infinity RPG z.B. ist KEIN Cyberpunk-Setting, da man dort die gängigen "ich geh' kaputt, gehste mit?"-Gosssenabschaum-Klischees, die sich gegen die bösen Corporations positionieren, nicht oder nur sehr am Rande findet.
Normal ist dort, daß man FÜR das Establishment, FÜR die Regierung, FÜR die Ordnungsmächte arbeitet - und daß man das gut findet, weil die ja eine positive, solide Sicherung des menschlichen Lebens, der Zivilisation, sowie einen technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt garantieren.
Infinity hat keine "No Future"-Sicht, sondern "Future! Fuck! Yeah!"-Begeisterung. Die Leute dort LEBEN die tolle Post-Scarcety-"verwirkliche Dich selbst"-Zukunft und genießen das in vollen Zügen.
Die Mehrheit der Menschen ist dort so privilegiert wie es in Cyberpunk nur die wenigen höher eingestuften Corporation-Leute sind.

Ohne Cyberpunk-Klischees KEIN Cyberpunk.
 
Orientalismus ist eine west(europäische) verklärende Perspektive auf den Nahen Osten und den Mittleren Osten. Japan betrifft das überhaupt nicht. Orientalismus ist auf Japan nicht anwendbar aus regionalen Gründen.
Aus "kolonialistischen" Gründen auch nicht, da es Japan selbst war, das in Ost-Asien als Kolonialmacht aufgetreten ist und nie selbst Kolonie war.

Klischeehaft? Klar, ALLES an Cyberpunk bedient die seit vielen Jahrzehnten eingeführten Klischees dieses Genres. Daher ist es ja auch als Rollenspiel-Setting so ergiebig, denn Rollenspiel besteht ganz fundamental aus Klischees (entweder direkt oder "gebrochen" als "Anti-Klischee" - Klischee ist aber immer drin).

Wäre es denn überhaupt CYBERPUNK, wenn es nicht diese Klischees bedienen würde?

Das oben erwähnte Infinity RPG z.B. ist KEIN Cyberpunk-Setting, da man dort die gängigen "ich geh' kaputt, gehste mit?"-Gosssenabschaum-Klischees, die sich gegen die bösen Corporations positionieren, nicht oder nur sehr am Rande findet.
Normal ist dort, daß man FÜR das Establishment, FÜR die Regierung, FÜR die Ordnungsmächte arbeitet - und daß man das gut findet, weil die ja eine positive, solide Sicherung des menschlichen Lebens, der Zivilisation, sowie einen technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt garantieren.
Infinity hat keine "No Future"-Sicht, sondern "Future! Fuck! Yeah!"-Begeisterung. Die Leute dort LEBEN die tolle Post-Scarcety-"verwirkliche Dich selbst"-Zukunft und genießen das in vollen Zügen.
Die Mehrheit der Menschen ist dort so privilegiert wie es in Cyberpunk nur die wenigen höher eingestuften Corporation-Leute sind.

Ohne Cyberpunk-Klischees KEIN Cyberpunk.

So kann man das natürlich auch sehen. Dann hat der Kerl also den Begriff falsch angewendet?

Hast aber deine Meinung zu Orientalismus schnell geändert xD
 

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