AW: Gesamtregelwerk endlich da
Das Geheimnis liegt eben nicht in einer einzelnen Fertigkeit oder gar Seelenblick, sondern wieder einmal im Rollenspiel und der Beschreibung und Beobachtung der Welt, denn die Seelenträger (also jene die einen solchen Seelensplitter in sich tragen) leiden an diversen Symptomen an denen das geschulte Auge sie erkennen kann. Dies kann in vielen Fällen eine Fom von Wahnvorstellungen sein, in denen die Opfer gefangen sind, aber auch Epilepsie oder "Bessesenheit" zählen darunter, andere wiederrum wirken sich phänotypischer aus, und lassen den Körper dezent verändert erscheinen, weil er unter Umständen physologische EIgenschaften des früheren Besitzers dieser Seele nachahmt.
Im Endeffekt läuft es also darauf hinaus, dass du dich, anders als in manch anderem Rollenspiel, nicht darauf verlassen musst/brauchst, dass der SL ein Abenteuer erdacht hat, sondern vielmehr versuchen wir zu fördern, dass das Spiel von dir als Spieler aus geht, also stark eigenmotiviert ist. Dein Charakter hat also die Möglichkeiten auf gut Glück auf der Straße zu suchen, aber deutlich besser wird er fahren wenn er Gerüchten lauscht, seine Kontakte pflegt, Krankenhäuser, Sanatorien, Psychatrien oder diakonische Werke absucht und nach solchen Menschen ausschau hält, dem Gameplay sind da wenig Grenzen gesetzt. Klingt das alles noch zu einfach, so darf man die Menschen und vor allem die Seelenräuber nicht vergessen, die ebenso ausschau nach EUCH halten, also ist Vorsicht geboten. Mit EInschränkung muss man sagen, dass nicht die Menschen an sich, sondern Bizarromanten nach euch suchen, also Menschen die WISSEN, dass in dieser Welt etwas nicht stimmt, und die Märchen und Gerüchte wahr sein müssen (sie sind so etwas wie "Hexenjäger" die auf eigene Faust nach den Ungeheuern suchen), darin werden sie meist weder von Staat noch Mehrheit getragen, was sie aber nicht weiter stört ihre Arbeit zu machen. In den meisten Fällen sind sie jedoch harmlos, da sie dich zwar suchen aber nicht zur strecke bringen wollen, sondern eben einem Geheimnis auf der Spur sind (stell es dir vor als würdest du Chtulhu in unserer Welt spielen). Die Seelenräuber haben diffusere Ziele und so kann es sein dass dir manche Auflauern, die angreifen, sobald du die sicheren Straßen verlässt, dich ausspionieren oder sonstwas gegen dich machen. Hier sei gesagt: sie sind deine Gegner, was immer sie vorhaben, wird wohl gegen dich gerichtet sein. Aber: bei all dem wirst du direkte, also fundamental damit verknüpfte Regeln, nicht finden und in deinem Bestreben leer ausgehen, einen Würfelwurf zu suchen. Es ist, wie ich hoffentlich vermitteln konnte, ein sehr individueller und rollenspielerischer Ansatz, der sich stark von Gruppe zu Gruppe und SL zu SL unterscheiden wird, weil jeder eine andere Vision dieser Geschichte spielen möchte und darstellen wird.
Zu diesem Gameplay und auch das Leiten von OA werden wir ein Sl und Spielerkapitel verfassen, in dem wir darauf eingehen wie man OA im speziellen leitet, aber auch als Spieler spielen kann, damit man das möglichst beste "ergebnis" erhält, denn in vielen Situationen unterscheidet sich das Spielen von OA von anderen RPGs drastisch, in anderen nicht. An diesem Kapitel arbeiten wir gerade, dazu kann ich nur noch einmal drei Texte posten, die ich an anderer Stelle schon mal gepostet hatte, die einfach klarmachen sollen, dass man bei OA an keine festen Muster geknüpft ist und dazu angehalten sein soll, sich auf die bizarre Besonderheiten des Spiels einzulassen und etwa Charakterkonzepte ausspielen soll, die man sonst nicht spielen mag oder kann:
Ein 18-jähriger Junge der durch den Toten errettet wurde. Der Junge kommt mit seiner Situation nicht klar, denn seit seiner Wiedergeburt ist er ständig umgeben von Tod und Toten, etwas was ihn verstört, weil er sich davor fürchtet. Doch mit der Zeit versteht er immer mehr und mehr, warum er vom Toten auserwählt worden ist, obwohl er doch selbst solch Große Angst vor dem Tod hat. Er lernt was es heißt diese Angst in Kraft umzuwandeln anderen diese Angst zu nehmen, ihnen zu helfen die Unentrinnbarkeit des Todes zu akzeptieren. Mit jedem Sterbenden den er bis auf die andere Seite geleitet, versteht er mehr wer er ist, und was seine Aufgabe sein wird.
Eine 73-jährige Edeldame wird vom Weg des Versehrten erwählt. Sie sieht sich plötzlich vor die Aufgabe gestellt zu Töten, mit dem Schwert umzugehen und sie spürt diesen brennenden Schmerz, der sie antreibt nach Blut zu gieren. Sie fühlt sich im falschen Körper, versteht nicht warum sie gerade zum Kampf berufen wurde. Doch durch die zurückerlangten Seelensplitter versteht sie was ihr Leben bisher definierte: Still sein, hübsch lächeln, ein durch Männer bestimmtes Leben führen, in ihrer Liebe ausgenutzt zu werden, und als Mädchen bereits erlernt zu haben das zwischen Liebe und Sex ein gewaltiger Unterschied klafft. Der in all den Jahren unterdrückte Zorn, das Leiden und der Hass wird sich jetzt seinen Weg bahnen und aus ihr herausbrechen.Die körperlichen Wunden und Narben, sind nur ein wages Abbild der Verletzungen ihrer Seele und ihres Ichs.
Ein Mann mit vier Kindern und einer Frau wird zum Maata des Unwissenden. Jeden Tag vergisst er seine Ehe, seine Frau und seine Kinder, er versucht alles sie zu halten, sich an sie zu erinnern und fragt sich warum es seiner Familie so einfach fällt ihn auch zu vergessen, warum es sie kaum belastet, dass er sie verlassen musste. Er sucht und findet die Antworten in den Splittern seiner Seele und verlangt wieder die Unwissenheit, das Geschenk des Vergessens: Er hat seine Frau und seine Kinder geschlagen, misshandelt und war alles andere als ein liebender Vater und guter Ehemann. Jetzt versteht er warum der Unwissende ihn berufen hat. Soll er vergessen wer er war? Oder sollte er die Chance bekommen sich zu bessern? Sollte er ein neues Leben bekommen?
Neben dieser Diskussion, die mittlerweile in ein eigenes Thema gehört: Zurück zum PDF, erste Eindrücke! Sind schon welche Vorhanden? Feedback?