Smokey Crow
Fear & Skaring in Münster
- Registriert
- 11. September 2003
- Beiträge
- 18.444
AW: Notwehr und Menschlichkeit
Rationalisierung ist nichts anderes als etwas 'Verstandesmäßig zu erklären im Gegensatz zu unbewussten Gefühlen oder Werten'.
Genau das ist das was du tust.
Du erklärst logisch warum etwas von dem du weißt dass es falsch ist (Töten) in dieser oder jener Situation gerechtfertigt ist.
Das tust du deshalb weil sich durch die Tat bei dir eine kognitive Dissonanz, das sind Abweichungen zwischen deinem Selbstbild und deinem tatsächlichen Ich, ergeben hat.
Die gehen etwa so:
1.Töten ist böse.
2. Ich habe getötet.
3. Ich bin ein guter Mensch.
1 und 2 widersprechen 3. Das ist eine unangenehme Situation und du versuchst sie durch ein schein-logisches Gebilde zu rechtfertigen:
Das Töten war gerechtfertigt, weil...
statt dich damit auseinanderzusetzen, ob oder dass du weniger gut bist/warst als vermutet, etc.
Die Rationalisierung, das 'Logisch!' ist nicht deshalb schlecht, weil es unlogisch wäre.
Es ist deshalb schlecht weil es dich, bzw. in unserem Beispiel dem Vampir, dem Zwang und auch der Möglichkeit enthebt sich über seine Taten und deren Konsequenzen klar zu werden.
Bei Menschen führt dass oft zu Störungen (interessanterweise lösen Rationalisierungen oftmals die Probleme nicht, sondern lassen sie eher noch tiefer werden, das sagen zumindest Psychologen die sich mit Kriegsveteranen arbeiten) weil der Konflikt in der Selbstwahrnehmung nicht gelöst wird und deshalb die gesamte Selbstwahrnehmung ins Taumeln gerät (Bin ich ein guter Vater? etc.) während die Phase der Reue und der Gewissensbisse dir erlaubt eine persönliche Lösung für diesen Riss zu finden. EIne Erklärung die du dir wirklich glauben kannst.
Ach ja, und ich wäre euch (Arkangelus und Tam) sehr verbunden, wenn du ihr euch nicht über die Idee des Märtyriums lustig machen würdet:
Leben und Sterben oder Töten um einer Idee zu entsprechen gehört tatsächlich zu den definierenden Merkmalen des Menschen. Und dem Abschwören von einer Idee den Tod vorzuziehen zeugt von unglaublicher und für mich bewunderswerter Willens- und Glaubensstärke.
Ratio bedeutet nichts anderes als Vernunft oder Verstand.Hmmm ... ok, ich versteh jetzt nicht ganz wo da der Unterschied liegt. Es ist doch einfach nur logisches Denken, wenn ich mir bewusst mache, dass ich in einer lebensbedrohlichen Situation immer mein eigenes Leben vor einem Aggressor schützen würde, selbst wenn dies bedeutet den Aggressor zu schädigen oder gar zu töten. ...
Rationalisierung ist nichts anderes als etwas 'Verstandesmäßig zu erklären im Gegensatz zu unbewussten Gefühlen oder Werten'.
Genau das ist das was du tust.
Du erklärst logisch warum etwas von dem du weißt dass es falsch ist (Töten) in dieser oder jener Situation gerechtfertigt ist.
Das tust du deshalb weil sich durch die Tat bei dir eine kognitive Dissonanz, das sind Abweichungen zwischen deinem Selbstbild und deinem tatsächlichen Ich, ergeben hat.
Die gehen etwa so:
1.Töten ist böse.
2. Ich habe getötet.
3. Ich bin ein guter Mensch.
1 und 2 widersprechen 3. Das ist eine unangenehme Situation und du versuchst sie durch ein schein-logisches Gebilde zu rechtfertigen:
Das Töten war gerechtfertigt, weil...
statt dich damit auseinanderzusetzen, ob oder dass du weniger gut bist/warst als vermutet, etc.
Die Rationalisierung, das 'Logisch!' ist nicht deshalb schlecht, weil es unlogisch wäre.
Es ist deshalb schlecht weil es dich, bzw. in unserem Beispiel dem Vampir, dem Zwang und auch der Möglichkeit enthebt sich über seine Taten und deren Konsequenzen klar zu werden.
Bei Menschen führt dass oft zu Störungen (interessanterweise lösen Rationalisierungen oftmals die Probleme nicht, sondern lassen sie eher noch tiefer werden, das sagen zumindest Psychologen die sich mit Kriegsveteranen arbeiten) weil der Konflikt in der Selbstwahrnehmung nicht gelöst wird und deshalb die gesamte Selbstwahrnehmung ins Taumeln gerät (Bin ich ein guter Vater? etc.) während die Phase der Reue und der Gewissensbisse dir erlaubt eine persönliche Lösung für diesen Riss zu finden. EIne Erklärung die du dir wirklich glauben kannst.
Ach ja, und ich wäre euch (Arkangelus und Tam) sehr verbunden, wenn du ihr euch nicht über die Idee des Märtyriums lustig machen würdet:
Leben und Sterben oder Töten um einer Idee zu entsprechen gehört tatsächlich zu den definierenden Merkmalen des Menschen. Und dem Abschwören von einer Idee den Tod vorzuziehen zeugt von unglaublicher und für mich bewunderswerter Willens- und Glaubensstärke.