AW: Nervige (Regel-)Diskussionen am Spieltisch
Auch ich denke, dass solche Diskussion sehr hemmend sind und überhaupt nicht hilfreich. Mein Paradebeispiel ist der im Schlafsaal schlafende Schwertgeselle, der nicht mitbekommen hat, dass sich Nachts jemand durch den Schlafsaal schlich und etwas für den Plot wichtiges gestohlen hat. Der Spieler war entrüstet und erklärte, dass man es doch merke, wenn jemand durch das Zimmer gehe, sein Schwertgeselle bekommt so etwas mit.
"Der Schwertgesell hat aber geschlafen", sagte ich.
Darauf der Spieler: "Ich wach aber auch immer auf, wenn jemand in mein Zimmer kommt.
"Ich a b e r zum Beispiel nicht"... und so ging es die ganze Zeit weiter, bis der Spieler beleidigt schmollte und sich kaum mehr an diesem Abend am Abenteuer beteiligte. --> also wenig hilfreich.
Die Gesagt-Getan-Regel finde ich recht gut, da so die Spieler und man selbst als Spieler einwenig mehr nachdenkt und besser spielt.
Ich habe mal eine Gruppe geleitet, die von einer herzöglichen Jagdgesellschaft bei der Wilderei ertappt wurde. Sie hätten noch mit einem blauen Auge davon kommen können, doch sie beleidigten sogar den Herzog, nachdem ich ihnen außerhalb des Spiels erklärt habe, welche Konsequenzen das haben kann.
Nachdem sie dann im Kerker gelandet sind und immer noch keine Besserung in Sicht war, wurde ihnen sogar damit gedroht, dass sie die Zunge rausgeschnitten bekommen.
Damit war auch Schluss mit dieser Gruppe; sie hatten die Situation nicht ernst genommen. --> Was denken die bitte vom SL, was für ein Depp das ist?
Aber mal eine positive Bilanz für das Gesagt-Getan:
Ich war so doof und habe meinen Söldner Falk in eine Blockhütte im Haus laufen lassen, obwohl ich wusste, dass dort wenigstens zwei Männer sind, die ich bis hier hin verfolgt hatte. Während die Streunerin einen Mann rauslockte, stürmte ich die Hütte und endete geknebelt und ohnmächtig. Die Streunerin haben die dann auch geschnappt.
Nachdem uns der Anführer der Bande mit dem Gedanken vertraut gemacht hatte, dass wir bald in das Reich Borons finden werden, wurde mir ganz mulmig.
Der SL ließ uns aber völlig nackt im Schnee erwachen - wir wurden von einem Jäger gerettet.
Ohne Kleidung, ohne Ausrüstung und vor allem ohne seinen Anderthalbhänder fühlte sich Falk, wie ein Nichts.
Seitdem denke ich zuerst und auch Falk, er überlegt, bevor er losrennt.
Ich unterstütze Sinafay auch damit, dass man den SL aufjedenfall kritisieren darf. Dies sollte man aber dann tatsächlich am Ende des Rollenspielabends machen. So wird der Plot nicht gestört und man kann ausdiskutieren, ob alles rechtens war oder nicht.