Nervige (Regel-)Diskussionen am Spieltisch

Meine Spieler sind inzwischen schon darauf eingestellt, dass sie bei mir nicht immer auf die Hau-drauf-Methode ans Ziel kommen.

Ich spiele eh lieber Abenteuer bei denen geknobelt wird und wo man taktisch sinnvoll vorgeht. Der Vorteil zur Zeit bei meiner Gruppe ist, dass wir jetzt erst relativ neu mit den DSA4-Regeln angefangen und dazu auch neue Charaktere erstellt haben, die halt ihren alten Charakteren in jeder Weise unterlegen sind. Da fehlts halt dann meistens doch noch an der nötigen Kraft oder Zauberfähigkeit.

Deswegen kommen jetzt auch öfter diese Grundsatz-Diskussionen auf, weil meine Helden einfach öfter in Bedrängnis geraten.
 
Hey, das kenne ich. Nur das sie es dann bei mir aufs neue System schieben und anfangen von wegen "Früher mit DSA3 war alles besser"
Ich hasse Meuterer!!!
 
Es is halt immer schwierig Spieler mit neuen Regeln zu konfrontieren. Besonders, wenn die Charaktere dadurch an Macht verlieren. Die Regeln der 4ten Edition sind aber wesentlich realistischer, wenn sie auch immer noch nicht den Realismusgrad erreicht haben, den ich mir wünsche, daher wird DSA bei mir mit modifizierten Regeln gespielt. Diese Regeln hatte ich schon vor dem Erscheinen der 4ten Edition. Lustigerweise wurden viele meiner Änderungen in dieser Edition tatsächlich übernommen /wie es der Zufall will).
 
Die Begeisterung war am Anfang riesig bei meinen Spielern, neue Charaktere, neue Fähigkeiten, neue Gegner... WIE, WIR FANGEN WIEDER AUF STUFE 1 AN??? Dann will ich aber meinen Stufe 47-Drachenkönigserlediger-Krieger wiederhaben.

Als es dann hieß wir beginnen mit der Spielstein-Kampagne, die tatsächlich für Einsteiger gedacht ist und sie damit eigentlich durch ihr Hintergrundwissen übervorteilt waren, gab es kein Gejammer mehr, dann aber plötzlich, als die erste Situation auftauchte die nicht mit den Fähigkeiten der neuen Charaktere zu meistern war: ;(
 
AW: Mangelnde Fantasie bei den Spielern/Unglaubwürdige Fallen des Spiellei

Hmmm....ja leider kenne ich diese Diskussionen auch zur Genüge.
Bei uns dreht es sich dabei (meist) weniger um D. darum, ob wir denn
gefangen genommen - oder durch unsere Blödheit Mist gebaut haben - sondern
leider um Regeldiskussionen wenn ein, zwei bestimmte Spieler das Gefühl haben nicht
der Mittelpunkt der Welt zu sein...bzw. allen anderen in der Situation überlegen.

Ein schönes Beispiel: Wir befinden uns in Khunchom, im ersten Stock eines Hauses. Es gibt Fenster aus der Wohnung heraus, und eine Treppe auf der Rückseite.
Wir sehen einige Maraskaner, mit denen wir gerade Schwierigkeiten haben... ein Teil der Gruppe springt aus dem Fenster, schafft die Körperbeherrschung (Sturz, Abrollen) und rennt den Maraskanern hinterher (Athletik).
Der Schwarzmagier zaubert einen Axxeleratus, rennt die Tür hinaus, die Treppe hinunter und durch eine Gasse auf die Strasse vor dem Haus um dann den M.s hinterher zu rennen.... und kann nicht akzeptieren, das andere Charaktere vor ihm bei den Gegnern sind bzw. erst von ihm eingeholt werden müssen
*grummel*
Er gehört zu den beiden Spielern, die in solchen Situationen liebend gern rumdiskutieren... Fazit: Eine spannende Situation (Verfolgungsjagd von maraskanischen Meuchlern) wurde durch eine viertel- bis halbstündige Diskussion kaputt gemacht... ich hätte kotzen können.

So ist das immer wieder *heul* Und das sag ich als Spieler. Warum kann er nicht einfach akzeptieren, im Unrecht zu sein bzw. einfach mal nicht der King ?
 
AW: Mangelnde Fantasie bei den Spielern/Unglaubwürdige Fallen des Spiellei

Nachdem hier offenbar hauptsächlich SL ihre Meinung kundtun, schreib ich als normaler Spieler auch mal was:
Es gibt nichts, was Spieler so hassen, wie hilflos dem Char beim Untergehen zusehen zu müssen. Warum ist es so schwer zu verstehen, das Spieler nicht in derartige Lagen gebracht werden wollen, nur weil ein Abenteuer das vorsieht? Damit wird der Einfluss der Chars auf die Spielwelt künstlich genullt, und das mag weder ich noch sonstjemand in meiner Runde. Wenn ein Char eine drauf bekommt, weil er sich blöd verhalten hat, ist das eine Sache. Wenn er aber von vorneherein keine Chance hat, dem eine-drauf-bekommen zu entgehen, ist das Mist.
So als Beispiel, ein Abenteuer sieht eben die unfreundliche Gefangenname der Chars vor. Haben die Chars jetzt aber eine Situation geschaffen, wo das einfach unmöglich ist, darf man ihnen das dann nicht trotzdem antun, entweder verändert man das Abenteuer oder man verwirft das Abenteuer ganz. Wenn die Chars eine Enge kontrollieren und sich dort verschanzt haben, an denen nunmal nur ein Gegner gleichzeitig angreifen kann, ist die Zahl der Feinde egal, ob sie nun doppelt so viele oder zehnmal soviele sind, sie werden an dieser Engstelle so nicht durchkommen, weil jeder angreifende Gegner von 5 oder 6 leuten gleichzeitig in die Mangel genommen wird. Irgendwann kommen die Gegner vielleicht nicht mal mehr an ihren eigenen Leichen vorbei. Dann künstlich eine Situation zu schaffen, um doch noch die gewünschten Ergebnisse zu erreichen, würde bei uns mit einem kollektiven Verlassens der Spielrunde enden. Entweder verschiebt der Meister die Situation dann so lange, bis sich eine günstige und glaubwürdige Gelegenheit bietet, oder er strickt das Abenteuer um oder wirft es ganz weg. Das Ziel des Spielens ist doch, so dachte ich, zusammen Spaß zu haben und nicht die Spieler in eine Situation zu bringen, an denen sie alle außer dem Meister keinen Spaß haben, oder?
 
AW: Mangelnde Fantasie bei den Spielern/Unglaubwürdige Fallen des Spiellei

Da hast du absolut Recht!
Dramaturgisch vorgeschriebene Frustsituationen sind so ungefähr das nervigste an einigen Abenteuern. In der Aarensteinkampagne kamen mehrere solcher Situationen vor. Da stirbt ein NSC nach einem einzelnen Armbrusttreffer (bei DSA3), dort ist ein magisches Amulett, das gegen jedwede Höhe von MR noch erfolgreich einen Memorabia Falsifir auf Nutznießer magischer Erkundungen zaubern kann, usw. usf.
Wie Kino! Man guckt nur zu.
 
AW: Mangelnde Fantasie bei den Spielern/Unglaubwürdige Fallen des Spiellei

Nachdem hier offenbar hauptsächlich SL ihre Meinung kundtun, schreib ich als normaler Spieler auch mal was:
Es gibt nichts, was Spieler so hassen, wie hilflos dem Char beim Untergehen zusehen zu müssen. Warum ist es so schwer zu verstehen, das Spieler nicht in derartige Lagen gebracht werden wollen, nur weil ein Abenteuer das vorsieht? Damit wird der Einfluss der Chars auf die Spielwelt künstlich genullt, und das mag weder ich noch sonstjemand in meiner Runde.
Das ist was wir ARSler seit Jahr und Tag sagen! (Wobei das auch in die umgekehrte Richtung gilt - wenn Spieler schlechte Entscheidungen treffen so haben sie auch Einfluß zu haben und nicht annulliert zu werden.)

Ansonsten habe ich beim Threadtitel zuerst gedacht es geht darum wie DSA Balbinusism unterstützt.
 
AW: Nervige (Regel-)Diskussionen am Spieltisch

Habe den Thread mal, wie ich finde, etwas passender benannt.
Dann verirren sich vielleicht auch nicht mehr eifrige ARS-Jünger hier hin! :D
 
AW: Nervige (Regel-)Diskussionen am Spieltisch

nene, an Pandoras Büchse fummel ich nich rum...
sonst wird da jemand eifersüchtig (oder is Pandora hübsch?)
 
AW: Nervige (Regel-)Diskussionen am Spieltisch

Naja meiner Meinung nach sind Diskussionen am Spieltisch WÄHREND des Spiels mehr als nerfig und sie sollten normalerweise selten bis nie vorkommen.

Ich sehe allerdings schon einen Unterschied zwischen Diskussionen und Kritik.
Es mag verschiedenste Gründe geben weshalb ein SL in irgendeiner Szene handelt wie es dem Spieler nicht gefällt und manchmal ist eine Kritik dann auch durchaus angebracht, schließlich ist auch ein SL nicht über jeden Zweifel erhaben und unfehlbar.
Allerdings sollte man halt keine Diskussion aufkommen lassen, wenn es nicht umbedingt nötig ist. Wenn ein SL irgendetwas tut und auch nach einem kurzen Hinweis dabei bleibt (sich also nicht schlichtweg vertan hat) dann wird er sich wohl was dabei gedacht haben und man sollte das ganze erstmal weiter laufen lassen (solange es halt nicht ZU bunt wird).
Dann ist es besser den SL nach dem Spiel darauf anzusprechen und dann zu klären ob man vielleicht in Punkto Stilansichten unterschiedliche Meinungen hat(z.B. was die Menge von Railroading Elementen angeht).

Das Diskussionen sehr spielhemmend sind, können wir zur Zeit in unserer Gruppe feststellen. Dort haben wir relativ frisch einen neuen Spieler aufgenommen, der Leider ein etwas seltsames Verständnis der Spielwelt hat und selbst Regeln hinterfragt (und Diskutieren will) die genau so in offiziellen Werken abgedruckt sind.
Seitdem kommen wir im eigentlichen Spiel nur noch sehr schleppend vorran.
 
AW: Nervige (Regel-)Diskussionen am Spieltisch

Auch ich denke, dass solche Diskussion sehr hemmend sind und überhaupt nicht hilfreich. Mein Paradebeispiel ist der im Schlafsaal schlafende Schwertgeselle, der nicht mitbekommen hat, dass sich Nachts jemand durch den Schlafsaal schlich und etwas für den Plot wichtiges gestohlen hat. Der Spieler war entrüstet und erklärte, dass man es doch merke, wenn jemand durch das Zimmer gehe, sein Schwertgeselle bekommt so etwas mit.
"Der Schwertgesell hat aber geschlafen", sagte ich.
Darauf der Spieler: "Ich wach aber auch immer auf, wenn jemand in mein Zimmer kommt.
"Ich a b e r zum Beispiel nicht"... und so ging es die ganze Zeit weiter, bis der Spieler beleidigt schmollte und sich kaum mehr an diesem Abend am Abenteuer beteiligte. --> also wenig hilfreich.


Die Gesagt-Getan-Regel finde ich recht gut, da so die Spieler und man selbst als Spieler einwenig mehr nachdenkt und besser spielt.
Ich habe mal eine Gruppe geleitet, die von einer herzöglichen Jagdgesellschaft bei der Wilderei ertappt wurde. Sie hätten noch mit einem blauen Auge davon kommen können, doch sie beleidigten sogar den Herzog, nachdem ich ihnen außerhalb des Spiels erklärt habe, welche Konsequenzen das haben kann.
Nachdem sie dann im Kerker gelandet sind und immer noch keine Besserung in Sicht war, wurde ihnen sogar damit gedroht, dass sie die Zunge rausgeschnitten bekommen.

Damit war auch Schluss mit dieser Gruppe; sie hatten die Situation nicht ernst genommen. --> Was denken die bitte vom SL, was für ein Depp das ist?


Aber mal eine positive Bilanz für das Gesagt-Getan:
Ich war so doof und habe meinen Söldner Falk in eine Blockhütte im Haus laufen lassen, obwohl ich wusste, dass dort wenigstens zwei Männer sind, die ich bis hier hin verfolgt hatte. Während die Streunerin einen Mann rauslockte, stürmte ich die Hütte und endete geknebelt und ohnmächtig. Die Streunerin haben die dann auch geschnappt.
Nachdem uns der Anführer der Bande mit dem Gedanken vertraut gemacht hatte, dass wir bald in das Reich Borons finden werden, wurde mir ganz mulmig.
Der SL ließ uns aber völlig nackt im Schnee erwachen - wir wurden von einem Jäger gerettet.
Ohne Kleidung, ohne Ausrüstung und vor allem ohne seinen Anderthalbhänder fühlte sich Falk, wie ein Nichts.

Seitdem denke ich zuerst und auch Falk, er überlegt, bevor er losrennt.

Ich unterstütze Sinafay auch damit, dass man den SL aufjedenfall kritisieren darf. Dies sollte man aber dann tatsächlich am Ende des Rollenspielabends machen. So wird der Plot nicht gestört und man kann ausdiskutieren, ob alles rechtens war oder nicht.
 
AW: Nervige (Regel-)Diskussionen am Spieltisch

Das ist was wir ARSler seit Jahr und Tag sagen! (Wobei das auch in die umgekehrte Richtung gilt - wenn Spieler schlechte Entscheidungen treffen so haben sie auch Einfluß zu haben und nicht annulliert zu werden.)
nicht nur die ARSler Skyrock...nicht nur die...

Ganz normales Rollenspiel, wobei manche auch meinen es sei die Abkürzung für [wiki]Abenteuerrollenspiel[/wiki].

Naja ganz normales Rollenspiel würde ich es nicht nennen auch wenn es wohl näher am Ursprung (Ur D&D und Wargames) dran ist als manche moderne Varianten des Rollenspiels...

Gruß

Marduk
 
AW: Nervige (Regel-)Diskussionen am Spieltisch

Auch ich denke, dass solche Diskussion sehr hemmend sind und überhaupt nicht hilfreich. Mein Paradebeispiel ist der im Schlafsaal schlafende Schwertgeselle, der nicht mitbekommen hat, dass sich Nachts jemand durch den Schlafsaal schlich und etwas für den Plot wichtiges gestohlen hat. Der Spieler war entrüstet und erklärte, dass man es doch merke, wenn jemand durch das Zimmer gehe, sein Schwertgeselle bekommt so etwas mit.
"Der Schwertgesell hat aber geschlafen", sagte ich.
Darauf der Spieler: "Ich wach aber auch immer auf, wenn jemand in mein Zimmer kommt.
"Ich a b e r zum Beispiel nicht"... und so ging es die ganze Zeit weiter, bis der Spieler beleidigt schmollte und sich kaum mehr an diesem Abend am Abenteuer beteiligte. --> also wenig hilfreich.

Hast du ihm denn überhaupt einen Wurf zugestanden?
Da wäre ein Vergleich von "Schleichen"- gegen erschwerte (wegen Schlafes) "Sinnenschärfe"-Probe doch möglich gewesen? Dafür hätte ein einfacher Satz an den Spieler wie "würfel mal eine Sinnenschärfe-Probe" gereicht und du ziehst geistig den Abzug für Schlaf ab und würfelst verdeckt fürd en Schleichenden. Da müsste man schon verdammt gut sein, um einen profunden Schleicher noch zu hören.
Und wenn der SC es knapp schafft, könnte er gerade aufwachen, als sich der Typ verzieht oder gerade erst weg ist o.ä.
Situationen, in denen der Spieler GAR NICHTS machen kann und die quasi gescriptet negativ für die Spieler ausgehen müssen, sind einfach das Frustrierendste. Da verliert man noch lieber wegen Würfelpechs oder nur ganz knapp gegen einen offensichtlich besseren Gegner. Aber keine Chance haben zu dürfen, da mucken durchaus viele zu Recht auf.
 
AW: Nervige (Regel-)Diskussionen am Spieltisch

Also ich hätte mich da auch ziemlich drüber aufgeregt, wenn da nicht mal ne Probe gekommen wäre. Dafür gibts das schließlich (Und die Beschreibung klingt ziemlich nach 'das muss jetzt geklaut werden, sonst klappt die Story nicht, also lassen wir mal nicht würfeln' Falls das der Fall war, war der Spieler zu Recht sauer.
 
AW: Nervige (Regel-)Diskussionen am Spieltisch

Naja Sinneswürfe macht man, SL, doch immer hinterm Schirm, da muß ich ja nur mal ein paar Würfel rollen und kann immer noch sagen "Der Dieb war zu leise...". Oder macht ihr Sinneswürfe offen?
 
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