Nervige (Regel-)Diskussionen am Spieltisch

Cyberjay

Neuling
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24. Mai 2003
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Erst kürzlich hatte ich wieder das Problem, dass eine schier endlose Diskussion begonnen hat, als meine Helden in eine Falle getappt sind. Sie waren in einer Burg in ein Zimmer mit nur einem Ausweg geflüchtet (erster Fehler). Die relativ klugen Wachen haben dann begonnen das Zimmer auszuräuchern und teilweise in Brand zu stecken. Als meine Helden dann wild schreiend heraus stürmten (zweiter Fehler) warteten eine handvoll Wachen vor der Tür mit einem verstärktem Netz, in das sie die Gruppe aus derzeit drei Mann bestehend hinein laufen ließen und dann über ihnen "zuklappten", so dass sie praktisch die Helden kampfunfähig gemacht und mit den Hellebarden fixiert hatten.

So dachte ich, aber dann fing der Kutschenräuber an: "MOMENT..." und ich wusste schon, dass das noch ein langer Abend wird.

Eine halbstündige Diskussion folgte wo wir dann über die Fasernstärke des Netzes, die wilden Schwertfuchteleien eines Trollzackers während des Rennens, geometrische Formen und die Körperkraft der Wachen sprachen, was schließlich mit keinerlei Einsicht bei den Spielern und einem Machtwort von meiner Seite endete. Zwischendurch wurden Zeichnungen erstellt, Kräftediagramme, Bierflaschen zu Wachen bestimmt...

In jedem Abenteuer erlebe ich immer mindestens eine dieser Szenen, wenn die Helden sich stümperhaft verhalten haben und sich dann rausreden möchten. Nach dem Motto gesagt-getan haben wir schon einiges klären können, aber leider klappt das nicht immer, vor allem wenn es um Leben und Tod geht.

Geht es euch genauso und wie verhaltet ihr euch dann? Irgendwann ist eine Grenze erreicht, wo man nicht mehr mit sich reden lassen kann, oder?
 
Du sprichst mir aus der Seele ... :D Es ist immer dasselbe , meine Spieler haben letztens ein Physik-Buch zurate gezogen , als sie wieder eine meiner Entscheidungen nicht wahrhaben wollten ;) Aber langsam fängt es echt an , zu nerven . Wir haben erst kürzlich mit neuen Helden , also Stufe 1 Helden , angefangen . Manche Spieler wollen es nicht wahrhaben , dass es Räuberbanden gibt , die Zahlreicher , erfahrener und besser ausgerüstet als Erststufige Heldengruppen sind X(
 
hm ja ... welcher heldengruppe geht das nicht so?

besonders die "gesagt-getan-regel" bereitet den spielern bei uns immer wieder heftige probleme, weil die meisten erst reden und dann (wenn überhaupt) zu denken anfangen. und dann ist es meistens zu spät, wenn man von 10 wachen umzingelt ist, oder die reichsbehüterin emer beleidigt hat (kam letztes abenteuer vor)

des problem mit den räuberbanden oder einer gruppe orks ist in meiner gruppe genauso, die dienen immer wieder nur als "zwischenfutter" um die helden warmzuhalten, als ebenbürtige oder überlegene gegner wurden die noch nie angesehen oder akzeptiert.

als meister versuch ich den spielrealismus so hoch wie möglich zu halten, wenn die helden nicht damit einverstanden sind, dann wird des entweder in einer kurzgehaltenen diskussion gemacht oder wir bleiben bei "der meister hat immer recht..." :))
 
Jungs, das kommt mir alles sehr bekannt vor.
Scheint eine verbreitete Spieler-Krankheit zu sein, erst zu handeln und dann zu denken. Zitat:"Laßt es uns erst töten, dann können wir immer noch nachsehen"

Aber man muß da einfach mal konsequent sein, und den harten Meisterkurs gemäß der Regel gesagt-getan beibehalten.Wobei mir das selber nie sehr gut gelingt.

Letztens hatten wir die Situation, daß die Helden mitten im Wald standen, alle Viecher der Umgebung still waren und sie mächtige Schritte, die den Boden erzittern ließen, in ihre Richtung kommen hörten. Und, was machen sie? Statt sich zu verstecken oder das weite zu suchen warten sie einfach; und alle sind auf der 2. Stufe!!! Als ich dann zum 3. Mal nachgefragt habe, ob sie sich nicht vielleicht verstecken wollen, sind sie dann lustlos auf die Bäume geklettert. Als dann der riesige und tobende Waldschrat erschien waren sie nicht mal beeindruckt und wollten ihn direkt angreifen (2.Stufe!).

Irgendwas hab ich bei dieser Szene falsch gemacht. Ich hätte sie kämpfen und knapp mit dem Leben davonkommen lassen sollen. Vielleicht hätten sie es dann gelernt, naja nächstes mal.

In meiner Gruppe beschweren sich die Spieler nur (bzw. ein Spieler), daß DSA4 viel schwieriger wäre, so könne man zum Beispiel keine zahlenmäßig überlegenen Räuber- oder Orkbanden mehr plattmachen. Da auch besagter Spieler letztens mal wieder anfing kampfunfähige Gegner z erschlagen und tote Gegner zu plündern, hätte ich ihn am liebsten verprügelt; tja wenn er nicht mein Bruder und zukünftiger Mitbewohner wäre!!! :D
 
Es kommt halt immer drauf an. :D

Manchmal wir diskutiert. Aber meistens regen mich als Spieler diese Diskussionen auch schon auf. Und nach meist einer kurzen Diskussion (Nicht immer, aber meistens) sagt dann einer "Ist halt so wenn es der SL sagt!".

Mein Gott, was ist so schlimm dran zu akzeptieren was der SL sagt? Hey, wer anfängt zu Diskutieren ist potenzielles Ziel beim nächsten Gewitter wenn der Blitz gen Erde rast. :D
 
Ja manchmal gibt es diese Diskussionen auch bei uns.
Meist hält es sich in Grenzen. Und solche Sachen, wie Faserstärke und Geometrisches Muster des Netzes ... wozu ist die Magie denn im Schwarzen Auge da ? Wenn etwas "physikalisch" eigendlich nicht möglich ist, kann man es meist mit Magie erklären...oder warum können Drachen fliegen ??? :D
 
Die Magie-Variante setze ich relativ ungern ein, die kann man nur in Ausnahme-Fällen einsetzen, da die Glaubwürdigkeit sonst sinkt.

Ich kann ja nicht immer sagen "das war halt ein magisches Netz" wenn die Diskussion überhand nimmt. Es ist meistens nicht sehr realistisch, wenn in gewissen Situationen magische Gegenstände auftauchen, vor allem wenn sie nicht zum Umfeld passen.

In manchen Situationen kommt man aber tatsächlich gar nicht drum herum mal etwas Magie mit einfließen zu lassen.
 
Spieler haben aber meiner Meinung nach generell etwas dagegen, wenn ihren Charakteren etwas passiert, was sie nicht beeinflussen können. Egal ob sie jetzt gefangengenommen werden, gegen eine Übermacht stehen oder irgendetwas anderes passiert, was sie durch ihr handeln oder nichthandeln zu verantworten haben, aber nicht akzeptieren wollen. Und dann geht jedesmal das Diskutieren los!!!
Wenn man dann als Meister mal ein Machtwort spricht und auf den Tisch haut, gilt man gleich als Spielverderber und alle sind beleidigt. Warum haben Spieler bloß solche Probleme damit, sich in ein Schicksal zu fügen, daß sie sowieso nicht mehr ändern können?
 
Das was sie erreichen möchten ist die Einsicht des Meisters, der sich vielleicht doch mal erweichen lässt und sagt "Na gut, dann..." Ich muss gestehen, als ich das erste Spiel geleitet habe sind mir schon ein paar Fehler unterlaufen, die ich dann irgendwie wieder gutmachen musste, aber inzwischen beharre ich auf meinen Einfällen und Aktionen, stehe dazu und sollte dann doch irgend ein unumstößliches Argument der Spieler aufkommen, lasse ich mir an anderer Stelle ein Spielerleichterung einfalen, die es wieder ausgleicht.

Das Pech für mich ist dann, das die Spieler es nicht mitbekommen, wenn ich ihnen mal was gutes tue, weil ich damit nicht hausieren gehe und sollte ich am Ende des Abenteuers dann doch mal versehntlich ein "Da hab ich euch aber nochmal ganz gut davonkommen lassen" einwerfen kann ich mir schon wieder was anhören.

Undank ist eben der Spieler Lohn :p
 
Außerdem, je öfter man sie davonkommen läßt, desto mehr gewöhnen sie sich dran. Ich glaube ich muß mal ein Abenteuer einfügen, in dem sie dermaßen einen auf den Deckel kriegen, das sie nicht mehr wissen, wo oben oder unten ist. Frei nach dem Motto "Schluß mit lustig".
Ich denke die schwarzen Lande bieten sich für sowas ganz gut an :evil:
 
Na es kommt bei uns aber auch auf die Spieler an . Ein paar Spieler meiner Gruppe wissen bei mir , dass ich als Meister kein Ar.....mleuchter bin , deshalb nehmen sie solche Geschehnissse wie Gefangen genommen werden etc. mit einem schmunzeln hin und überlegen sich gleich wie sie da wieder rauskommen . Aber einige andere sind halt gleich beleidigt und wollen es nicht wahrhaben , so wie mans halt kennt :rolleyes: .

@Odin: Bei so hochmütigen Helden auf niedriger Stufe wirkt es eeigentlich am besten , wenn sie das bekommen , was sie wollen . Also den Kampf mit einem übermächtigen Gegner , der sie in Grund und Boden stampft ;) Zumindest bei uns wirkt das :D

Allegmein reissen solche Diskussionen aber die Stimmung soweit runter , dass einem die Lust am Abend vergeht :(
 
es stimmt schon, dass die meisten spieler bei einem abenteuer nie merken, wenn ihnen der meister etwas "gutes tut" und wenn, dann wollen sie immer mehr ( ... ich will aber ein schwert des unzerbrechlich is ... und ich will n felsspalter als persönliche waffe ... )
sobald man dann sagt, dass sowas zu gut is, is man gleich wieder der ar..., denn man gilt als spielverderber.


und wenn sie dann einmal gefangengenommen werden kommen sprüche wie: "das widerspricht meiner profession...; als krieger lass ich mich net gefangen nehmen ... usw" ) und dann schlagen sie einen aussichtslosen kampf gegen 50 orks und 20 oger (übertreibung) anstatt sich wenig später mal durch richtig gutes rollenspiel und den einsatz von intelligenz einen guten fluchtplan aus dem räuberlager zu überlegen.
wenn sie dann im kampf einem mächtigen gegner (tal der finsternis: quintslinga dämonen) gegenüber stehen und wenig chancen auf einen sieg haben ( ich mein des sin ja immerhin 4 gehörnte dämonen) dann geht die diskussion um schlechte sl, usw von vorne los und der meister is wieder der ar...


ich denk man kann es keinem spieler recht machen, die meisten sehen dsa als ein spiel bei dem man hauptsächlich gegen dumme orks kämpft und die zu 1000 abschlachtet ohne einen kratzer zu kriegen. von richtigem rollenspiel sind die meisten richtig entfernt, denn wer will den einen romantischen sonnenuntergang an einem see geschildert kriegen, bei dem sich vielleicht noch 2 helden ineinander verlieben könnten, wenn hinter dem nächsten gebüsch schon 10 oger auf ihre hinrichtung durch die superhelden warten??
 
Ohoh. Meine Lieblingsdiskussion.

Erstens: Wer an dem Meister zweifelt hat mit saftigen Strafen zu rechnen (so handhabe ich das immer)

Zweitens: Man muss sich immer überlegen, was man tut, sonst bringt man sich selbst eben leicht in eine vertrakte Situation (und daran ist NICHT!) der Meister schuld.

Drittens: Es ist extrem ekelhaft zu versuchen sich mit exaten Regelzitaten oder unrealistischen Erklärungen aus einer solchen Lage zu befreien. Das schadet nicht nur der Lust am Spielen, sondern vor allem dem fantastischen Ambiente, das jeder Meister versucht zu erschaffen.

Viertens: Keine Lage ist so aussichtslos, dass man beginnen muss mit dem Meister zu diskutieren!!
 
Herzlich willkommen im Forum der Blutschwerter, derherrdesirrsinns.

Ich stimme dir voll und ganz zu, dass das Diskutieren den Spielspass raubt. Aber da ich auch manchmal Spieler bin, muss ich sagen, dass es Situationen gibt, die ich auch ungerne so hinnehme. Sprich bei unmöglichen Dingen usw..
 
Der vierte Punkt vom HerrdesIrrsinns ist meistens der, den die Spieler bei mir im Vornherein verhindern möchten: Möglichst vermeiden in ene Situation zu geraten, derer sie nicht mehr Herr sind und wo andere (ich) die Kontrolle über sie haben.

Ich habe ja auch früher als Spieler gewirkt und war auch manchmal sauer, dass ich in manchen Situationen gefangen genommen wurde und wenn das dann irgendwie komisch rüberkam wie ich gefangen genommen wurde, hab ich mich auch schon mal laut geräuspert.

Man muss tatsächlich immer beide Seiten sehen.
 
Ja, aber warum haben Spieler so ein verdammtes Problem damit, sich einer Übermacht zu ergeben? Es ist jedesmal wieder die selbe Diskussion!
Oder auch das Autoritätenproblem: Die meisten Helden sind von einfachem bis mitttlerem Stand, aber ist das ein Grund vor Patriziern, Geweihten, Baronen oder Grafen Respekt zu haben? Nein, das fängt dann, wenn man Glück hat, erst beim Fürsten an.
Spielr sind ... anders! :p
 
Oh ja, super neuer Einwand ->Respekt gegenüber Obrigkeiten.

Es ist ja auch im richtigen Leben so, dass man sich gegenüber seines Chefs oder höhergestellten Angestellten ein wenig bräver benimmt als üblich aber im Rollenspiel denken meine Spieler immer wieder so ein Dieb brauche doch vor einem König keinen Respekt zu haben, der will ja schließlich was von uns oder so...

Alleine schon wie teilweise mit normalen Stadtwachen umgegangen wird. Ich habe meinen Zwerg schon soooo oft in den Knast gesteckt oder Strafen zahlen lassen aber es hat gar nichts geändert. Gut, bei ihm verstehe ich einen groben Umgangston schon eher als bei dem Dieb oder dem Kutschenräuber oder auch dem Krieger, der zwar eine gewisse Arroganz an den Tag legen darf aber dennoch wissen sollte wann er mit jemandem spricht, der einen Stand über ihm steht.
 
Oft ist der Meister auch mehr als unschuldig , denn es gibt auch Situationen , die vom Abenteuer vorgegeben sind . Und der Spruch "Ja das muss aber so , steht im AB drin!" ist einer der Sorte `Stimmungstod`
 
Exakt, und ist auch unbedingt zu vermeiden!!! Was auch ein riesiger Faut-pas ist: Aus dem Buch vorzulesen, bei Passagen beispielsweise, die eine bestimmte Situation oder Örtlichkeit beschreiben und das Ganze dann schnell, hastig und zwischendrin mit "blablabla" Stellen zu überspringen.

Ich habe das als Spieler gehasst und noch viel mehr als ich angefangen habe selber Abenteuer in diesem Stil zu verfassen. Da steckt echt Mühe dahinter eine sorgfältige Beschreibung auszupacken, darum sollte man die auch würdigen.
 
Gernerell kann man es als Meister versuchen unmögliche Situationen zu verhindern; manche Spieler schaffen es aber dennoch sich in eine (scheinbar) ausweglose Situation zu manövrieren. Das hab auch ich als Spieler schon geschafft, besonders unter Zeitdruck.
Ich muss aber auch sagen, dass beinahe kein Spieler bereit ist sich in ein Gefängniss stecken zu lassen oder schlicht aufzugeben. Ich schaffte es meine Gruppe auf so etwas einzustellen, indem ich ein eigenes Szenario entwickelte, in dem die Spieler in Gefangenschaft geraten und sich nach und nach wieder befreien mussten. Das fanden die meisten der Spieler im ersten Moment richtig bescheiden. Aber im Laufe des Spiels erkannten sie, dass der Reiz eines solchen Abenteuers durchaus vorhanden ist, da man mit weniger als dem Üblichen auskommen und öfter zurückstecken muss.
Eineige fanden sogar in diesen Abenteuer einen richtigen Draht zu ihrem Charakter und begannen die jeweiligen Vor- und Nachteile richtig auszuspielen. Sie reiften quasi mit den erhöhten Herausforderungen zu echten Rollenspielern heran.

Das grundlegende Problem ist wohl, dass viele Spieler Rollenspiel beinahe nur mit Kampf in Zusammenhang bringen. Solche Spieler muss man ständig davon abhalten die Gruppenmitglieder in tödliche Gefahren zu bringen (natürlich ist ein Störenfried auch nicht immer schlecht ;) ).
Es ist halt nunmal meist tödlich einen Prajoshochgeweihten (wie stur sie auch sein möchten) als gedankenverlorenen Proleten der falschen Religion zu bezeichnen. Das müssen einige Spieler eben lernen. Denn egal wie mächtig der jeweilige Charakter sein mag; es gibt immer einen der stärker ist. Und diese Tatsache muss man eben vielen Spielern erstmal vor Augen führen.
 
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