AW: Nekromant erschaffen
C'mon Spock, it's me, McCoy. You really have gone where no man's gone before. Can't you tell me what it felt like?
Hm. Ich frage mich die ganze Zeit, ob wir Sir Tobys Problematik der Magus-Larve verstanden haben, die er hier schildert. Zunächst mein Versuch, das aufzuschlüsseln - 1. Post. Nekromant.
Er soll dann das "Tote" beherrschen können. Klassisch sicherlich Zombies, Fleischgolems und ähnliches. Antworten sind klar. Life/Matter/Spirit/Forces-Effecte. Motivation bis dahin: keine. Schlußfolgerung: Der necromantische Magus stört die Ruhe der Toten (generell entweder durch das Beschwören von
Wraith, Spirit III oder IV, oder durch die Belebung toter Materie, die keinen Geist/Seele mehr in sich hat - beispielsweise durch den Pfad
The Key of Vanth - Forces, Matter, Prime jeweils auf II, Bryan Armor et al.,
Dead Magic II, Stonemountain 2003, p. 144 ff, klassischer Effect, um die Gerippe auf dem Friedhof erstehen zu lassen. Zitat:
The walking dead are mindless, only able to follow simple commands... (ibd.)) - die
verfügbar sind, nämlich entweder die Überreste ohne alles oder die
Wraith! Totengeister sind in der WoD nämlich verdammt selten (Kraftausdruck ist mit Bedacht gewählt)! Daraus ergibt sich - mit so jemandem will definitiv keine Tradition 'was zu tun haben. Egal wie! Bliebe eine Waise (Hollow One)!
Im 2. Post, Danke, Sir Toby, wird's dann klarer. Danke! Wir haben's hier zum Glück nicht mit einem magischen Clan Giovanni-Derivat zu tun:
Der Tod ist das Ende des Lebens! Ihn zu studieren, zu erforschen und schlussendlich ihn zu verstehen und zu Beherrschen ist Aufgabe eines Nekromanten.
Nur wer den Tod kennt, kann auch Leben. Mit dem Tod entweicht das Leben aus dem Körper, in dieser Hülle steckt aber noch die physikalischen Energien des Lebens, die nun nicht mehr erreichbar für die Seele sind.
Doch kann man diese Energien immer noch nutzen. Solange noch Teile des Ganzen vorhanden sind, schafft man es mit Hilfe der Nekromantie diese Gefäße zu beherrschen.
- Also der Ansatz von Poes
The Facts in the Case of M. Valdemar und Shelleys
Frankenstein. Mit Ausnahme der Adepten und Aetheriten nichts, was einen Traditionsmagus interessiert. Die wissen üblicherweise, was danach kommt und stellen sich so praecise Fragen, was mit der toten Materie geschieht, nicht. Die Fragestellung ist auch in keiner Form mittelalterlich, sondern stammt tatsächlich aus der Renaissance. Wenn Du einen Traditonsmagus vor diesem Hintergrund spielen willst, bleibt tatsächlich nur ein Aetherit (Waise immer ausgenommen), dem große Teile des metaphysischen Wissens der anderen sieben Traditionen fehlen, bzw. der sie nur bedingt acceptiren kann. Aber, um bei Poe zu bleiben, den Geist eines kürzlich Verstorbenen in seinen Körper zurückzuzwingen (Spirit IV) ist für
jede Tradition schwarze Magie und wird entsprechend geahndet!
Weiter:
Ein Nekromant soll, nein muss diese Energien nutzen, viel zu kostbar sind diese Kräfte um sie einfach versiegen zu lassen.
Doch dies ist erst der Beginn der Reise. So wenn der Nekromant den Tod verstanden und beherrscht, so muss er weitergehen!
Er muss die finale Entscheidung treffen! Soll er ewig dem Alpha und Omega ausgeliefert sein oder schafft er es sich zu befreien von der Knechtschaft des physikalischen Leben. Ist er Herr über seinen irdischen Körper beherrscht ihn bis ins kleinste Teil, so wird er auch König über seine Seele. Somit ist frei von den Fesseln des Lebens und des Todes. Diese sind keine Kategorien mehr für den erleuchteten Nekromanten.
Es sind nur noch Illusionen des Seins über die er frei Verfügen kann.
Nicht Alpha, nicht Omega, sondern eine völlig neue Ebene ensteht, ein freies gottgleiches Sein.
Oder: Der Mensch ist etwas, das überwunden werden muß, um's mit Nietzsche zu sagen... Wenn Deine Figur die praecise Art und Weise des Sterbens und des
Danach erkunden will um sich letztlich aus dem Cyclus des Werdens, Vergehens und Erneut-Werdens zu lösen - eine absolut statthafte Motivation für jeden Magus - bieten sich Euthanatoi, Akasha und selbstverständlich der Orden des Hermes an. Die beschäftigen sich ausführlich mit derlei Dingen. Wenn Dein Magus sich in diesem Zusammenhang das Wissen angeeignet hat, wie man tote Materie durch Magick beleben oder die ruhelosen Toten befragen kann und es unter Umständen auch einsetzt - für keine Tradition ein Thema. Mit der Arbeitsfeldbeschreibung
Necromant würde ich allerdings sehr sparsam umgehen... Wenn Du jemanden verkörpern möchtest, der jeden der Schritte innerhalb der Campagne nachvollzieht, bliebe tatsächlich die Waise - oder eben die Figur des Dr. Frankenstein von den Söhnen des Aether... oder ein sehr, sehr abgefahrener virtueller Adept, der das ganze digital simulirt! In jedem Falle würde ich als Spielleiter Jhor verpassen, daß die Zimmerpflanzen im 5-Meter-Radius bei bloßer Anwesenheit des Magus eingehen... Aber eine interessante Figur, Sir Toby!