nachtspiele

Ich streife auf den Straßen durchs Nass,

ins Nass,

klacker auf dem Bordstein zum nahen Bass,

mein Bass.



Ziellos schnell zum Ziel.



Meine Augen brennen vom Rauch. Die Luft lässt sich schneiden in petit Portionen, zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel.



Ich atme den Bass.



Nehme einen tiefen Zug bis es in meinen Gliedern vibriert,

mein Kopf zerplatzt und sich neu kreiert.



Ich weiß du bist hier du siehst mich auch,

ich weiß du, hier, alles ist nur Schall und Rauch.



Der Schweiß tropft von den Wänden,

ich bin klitschnass,

denk an meinen Arsch in deinen Händen.



Widerlich- wieder ich.



Komm zu mir!

Komm flanier!

Komm probier!



Versteckst dich!

SchmutzIch

SuchtIch



Und wie gewöhnlich,

vergisst du mich.

wow!

Mal ein erfrischend anderer Schreibstil! Gefällt mir sehr gut!

es hat interessante ansätze, kann man sicherlich was draus machen.

einige formulierungen gefallen mir nicht z.b.:

"petite portionen" nimmt in dem zusammenhang die dynamik raus. könnte imo besser z.b. so ins gesamtkonzept eingefügt werden:

brennende Augen vom Rauch:
Luft zum schneiden,
zum Leben zu wenig,
zum Sterben zu viel.

würde sich dann besser in die gesamtstruktur einfügen. (abgehackte versform bleibt erhalten, gesamtdynamik wird nicht vermindert, ist ja alles in allem ein eher "schneller" text)

je länger ich drüber nachdenke, denke ich aber, dass es schon etwas hat, es wirkt auf den ersten blick ziehmlich "hingerotzt" wenn du verstehst, was ich meine, auf den zweiten empfinde ich es aber als recht erfrischend, etwas kurz und pregnant zu machen, mit wenigen worten intensive stimmung einzufangen und sowohl, KEIN "klassisches" gedicht draus zu machen, aber sich auch nicht in langatmigen beschreibungen zu verlieren.

am ende könnte ich mir noch eine letzte zeile vorstellen, die anderen "strophen" waren dreizeilig mir würde es intuitiv besser gefällen, wenn die letzte es auch wäre, ich würde z.b. noch

Und wie gewöhnlich,

vergisst du mich.

tiefer Stich

oder nur "Stich" anhängen.

so, wenn du lust hast, mache ich mir noch mehr gedanken. warum? na ja, irgendwie bringt es neuen wind und da ich selber bass spiele, berührt es mich irgendwie.

lg

also kalle, erstmal ein dankeschön für deine konstruktive auseinandersetzung mit meinem beitrag. da ich in der regel meine sachen (ist wohl der treffendere ausdruck dafür) auf der bühne (ja ich trau mich damit auf die bühne) über das gesprochene wort vermittel, zu vermitteln versuche, ist diese intensivere interpretation schon etwas neu für mich aber auf jeden fall hilfreich...
die idee mit dem "stich" finde ich übrigens richtig gut!

Japp, der "Stich" ist gut...

komisch... ich spiel auch Bass... vielleicht liegt's ja daran

bist du irgendwie kaberetistin oder so? (finde ich interessant, ich bin durch zufall letztens in so einen schuppen gelandet, erzähl ich gerne bei gelegenheit...)

Ich selbst muss gestehen, dass ich mit deinem Text nicht soviel anfangen kann. Könnte daran liegen, dass ich keinen Bass spiele.

Ansonsten...bin auf weiteres gespannt.