Actae M – Unterwegs im Auftrag des Herren
Eine Kampagne für Abenteuer 1880
In der Welt von
MIDGARD 1880 existiert das Übersinnliche, das Böse wirklich. Dies ist auch einer der ältesten bestehenden Organisationen der Welt, der katholischen Kirche, nicht verborgen geblieben. Nach außen hin wird zwar die Existenz okkulter Mächte geheimgehalten, sowohl um die Bevölkerung nicht unnötig in Angst und Schrecken zu versetzen, als auch um es den dunklen Mächten zu erschweren, Anhänger ihrer Kulte zu rekrutieren. Im Geheimen verfolgt die Kirche jedoch das Böse unerbittlich.
Actae M ist ein Kampagnenhintergrund, in dem die Spieler in die Rolle solcher geheimen kirchlichen Streiter gegen das Böse schlüpfen.
Acteae M geht davon aus, dass der Vatikan in der Welt von
Abenteuer 1880 bereits seit Jahrhunderten einen guten und vor allem unauffällig funktionierenden Geheimdienst besitzt: das
Dipartimento M. Offiziell existiert diese Institution natürlich nicht.
Zweck des
Actae M – Hintergrundes ist es, den Spielern (und Autoren) einen festen Ausgangspunkt für Abenteuer zu bieten. Damit soll es erleichtert werden, Spiele außerhalb einer regelrechten Kampagne zu spielen und dennoch einen gewissen „roten Faden“ zu bewahren. Die lästige Mühe, ständig neue annehmbare Auftragsgeber zu erfinden, entfällt, und die Möglichkeit, die Gruppe aus einer begrenzten Auswahl vielseitiger, aber dennoch charakteristischen Spielfiguren zusammenzustellen, sollte es erleichtern, auch mal zwischendurch zu spielen. Entscheidet man sich für diese Möglichkeit, so beginnt das eigentliche Abenteuer im Besprechungszimmer von Monsignore M.
Actae M ist für „normale“ MIDGARD-Spieler gedacht, die auch mal
1880 spielen wollen. Daher muss eine solcher Hintergrund Spielern und Spielleitern so viel Arbeit wie möglich abnehmen: spielbereit ausgearbeitete, erfahrene Spielfiguren und kurze, möglichst in ein oder zwei Abenden spielbare Abenteuer. Der Hintergrund von
Actae M soll es den Spielern, die über wenig Kenntnisse der Welt von 1880 haben, erlaubten ihre Charaktere an die ihnen vertrauteren Vorbilder aus Horror- und Spionagefilmen anzulehnen. So erinnert das Hauptquartier im Vatikan, das Dipartimento M, an den britischen Geheimdienst in den James Bond-Filmen und einige Spielfiguren an andere aus Büchern oder Filmen bekannte Archetypen.
Die Spieler treten nun in den Dienst einer weltumspannenden Organisation, deren Interessen sehr vielfältig sind. Es können dies die Verfolgung bestimmter sozialer und politischer Ziele, die Ergründung paranormaler Phänomene, Beweis bzw. Widerlegung von Wundern oder gar die Entdeckung oder Vertuschung uralter Geheimnisse sein. Man sollte bedenken, dass die Heilige Mutter Kirche nicht nur den Globus abdeckend auftritt, sondern schon seit Jahrhunderten, zum Teil auch in beträchtlichen Machtpositionen, tätig war.
Es wird vorausgesetzt, dass der Vatikan seit Jahrhunderten einen gut und unauffällig (!) funktionierenden Geheimdienst besitzt. Seine Existenz wird weder dementiert noch bestätigt, seine Wirksamkeit aber gerade von Kirchengegnern oftmals betont. Seine Heiligkeit der Papst, z. Z. Leo XIII. (1878-1903), nimmt von den alltäglichen Aktivitäten keine Detailkenntnisse; es ist ein halboffenes Geheimnis, dass ein hoher Kurienkardinal (oder gar Kardinäle) die oberste Leitung innehat bzw haben.
Man muss zudem noch bedenken, dass das – ja noch recht junge – italienische Königreich den Kirchenstaat unlängst überrannt und seine Gebiete annektiert hat. Der Kirchenstaat besteht vom Abzug der französichen Schutztruppen im September 1870 bis 1929 NICHT! Erst Mussolini wird die Herrschaft über die Vatikanstadt und Castel Gandolfo an den Vatikan als souveränen Staat zurückgeben, in der Zwischenzeit bekämpfen sich aber das Königreich und der Papst. In den fünf Jahrzehnten hält sich der amtierende Papst nur innerhalb der Vatikanstadt auf (Pius IX. [1846-78] erklärt sich zum „Gefangenen des Vatikans“), die der italienische Staat anderseits de facto in Ruhe lässt und nicht betritt.
Werden die Spieler zu einem Auftrag herangezogen, so werden sie in ein geräumiges Hinterzimmer, tief in den Eingeweiden des Vatikankomplexes, geführt. Das spartanische, zweckdienliche Möbilär steht in einem gewissen Gegensatz zu dem verblassenden Renaissancefresco an der Decke, welches ein biblisches Motiv darstellt (z.B.: Rückkehr der Späher mit den Riesenweintrauben aus Kanaan).
Dort empfängt der Leiter dieser Ermittlungsabteilung, von allen nur respektvoll mit seinem Titel, Monsignore, angesprochen, die Abenteurer und legt ihnen die anstehende Aufgabe dar. Seine Sprachgewandheit ist hinreichend, um nach all den Jahren im Vatikan wie ein typischer Römer zu klingen – selbst auf Latein! -, aber er ist keiner Nation eindeutig zu zuordnen.
Monsignore M kennt (möglicherweise sogar im wahrsten Sinne des Wortes) Gott und die Welt, er kann bei jeder Unterweisung örtliche Kontaktpersonen oder Informationsquellen nennen. Dies sind zumeist Sympathisanten der katholischen Sache, aber auch Menschen in geeigneten Positionen anderer Kirchen und Glaubensrichtungen. Er kann den Spielerfiguren somit direkt das Anfangsende des roten Fadens in den Hand geben. Mitunter wird er es auch für notwendig halten, darauf hinzuweisen, dass besondere Diskretion angebracht ist, obwohl dies für eine Organisation, die es offiziell gar nicht gibt, ohnehin selbstverständlich ist.
Jedes Abenteuer sollte in Monsignore Ms Besprechungszimmer beginnen. M schildert den Spielfiguren den Auftrag. Dann sucht sich jeder Spieler eine der vorgefertigten Spielfiguren aus, die er in diesem Abenteuer gerne spielen möchte. Es gibt also keine „festen“ Figuren, sondern es ist den Spielern freigestellt, in jedem Abenteuer in eine neue Rolle zu schlüpfen. Dies ist sinnvoll, da unterschiedliche Abenteuer ja Charaktere mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten erfordern können. Zusätzlich zu den Spielerfiguren wird es noch einige „Gruppenfiguren“, eine Art wichtiger, immer wieder auftauchender Nichtspielerfiguren, die von der Gruppe gemeinsam geführt werden können, geben.
In Ms Vorzimmer sitzt
Sora Perpetua, eine junge Nonne, die den meisten Fragen unzugänglich ist, aber heimlich – und selbstverständlich keusch – für einen der männlichen Abenteurer schwärmt. Verlangt der Monsignore aber nach irgendwelchen Akten oder ähnlichem oder weist er sie an, den Abenteurern bestimmte Informationen zu besorgen, so geschieht dies effizient und äußerst rasch.
Der
Archivar Fra‘ Abbondio ist oft eine der ersten Anlaufstellen, zu der die Spielerfiguren auf der Suche nach Informationen und mitunter auch einem ersten Hinweis gehen. Die Archive der vatikanischen Bibliothek sind ebenso geheimnisumwittert wie umfangreich: Eine der ältesten bestehenden Sammlungen der Christenheit, die seit Jahrhunderten gewissenhaft gepflegt wird. Schon vor Jahrhunderten konnte die mächtige und reiche Kirche Schriften erstehen und bewahren, die Privatleuten unzugänglich gewesen oder in den Zeitläufen abhanden gekommen wären. Man munkelt durch die Jahrhunderte, dass hier auch aufschlussreiche Schriften unter Verschluss gehalten werden, da die Heilige Mutter Kirche es ihren Schäfchen nicht zumuten will, sich mit Problemen zu belasten.
Über die Jahrhunderte zusammengetragen, sind die Archive die weltweit größte Sammlung des Okkulten. Hier gibt es alles: vom Original des Necronomicons über diverse „unheilige“ Reliquien, die vollständigen Akten des Templerprozesses bis hin zum ausgestopften Werwolf. Solche Dinge werden natürlich streng unter Verschluss gehalten.
Die beiden neuen Fertigkeiten
Exorzismus und
Zweites Gesicht werden am Ende der Seite beschrieben.
Die Spielerfiguren und neue Fertigkeiten
Actae M – Unterwegs im Auftrag des Herren
Urs Böndli
Größe: 186 cm, Gewicht: 83 kg – 27 Jahre – Schweizer – Ruhm: 12/8 – SG 3
St 91, Gs 81, Gw 96, Ko 90, In 68, mT 48, Wk 70, Sb 47, pA 82, Au 97, pB 74
17 LP, 37 AP, 18 GA – B 25 – SchB+3
Sehen+8, Hören+8, Riechen+8, Schmecken+8, Tasten+10, Sechster Sinn+2
Waffenfertigkeiten: Degen+8 (1W6+3), Dolch+10 (1W6+2), Hellebarde+12 (1W6+3 stechend, 2W6+2 schlagend), Pistole+12 (1W6+2), waffenloser Kampf+12 (1W6+1), Wurfmesser+10 (1W6-1); Raufen+10 (1W6-1) – Abwehr+16, Ausweichen+16, Resistenz+15
Bergsteigen+12, Einbrechen+15, Fingerfertigkeit+9, Gassenwissen+14, Klettern+16, Meucheln+12, Schleichen+9, Schwimmen+12, Spielen+8, Tarnen+9, Verbergen+6, Verführen+12, Verkleiden+10,
Werfen+10
Sprechen/Schreiben: Deutsch +10/+10, Französisch +10/+10, Italienisch +16/+16, Latein +8/+8
Böndli hat in seiner kräftigen Gestalt viel mehr Talente schlummern, als nur den jungenhaften Naturburschencharme, den man unter der Oberfläche vermutet. Der Bauernsohn aus dem Berner Oberland fügte sich nur widerwillig dem Wunsch seines Vaters in die Schweizer Garde einzutreten. Er träumte von Reichtum, Abenteuern und fremden Ländern. Als man ihn dabei ertappte, wie er mit großem Wagemut und Geschick eine illegale Lotterie unter den Angestellten des Vatikans organisierte, schien seine Karriere als Gardist beendet. Nicht ganz zufällig bekam Monsignore M von dieser Sache Wind und Böndlis Versetzung zur Dipartimento M rettete ihn vor seiner unehrenhaften Entlassung. In Monsignore Ms Truppe hat er hinreichende Gelegenheit seine zahlreichen – und keineswegs zur Standardausbildung der Schweizergarde gehörenden – Talente zum Wohle der Kirche zu verwenden.
Wenn es darum geht, Kontakte zu Gestalten der Halbwelt oder Unterwelt, Dienstboten oder ähnlichen herzustellen, ist er der richtige Mann. Ebenso verhält es sich mit dem Öffnen verschlossener Türen und Fenstern, nicht immer nur bei Tageslicht. Seine Schwächen wie sein Hang zu Glücksspielen und schönen Frauen („Mein Name ist Böndli, Urs Böndli.“) führen ihn mehr als einmal in den Beichtstuhl, aber sein Charme und seine vielseitigen Fähigkeiten haben ihm bislang immer noch das Wohlwollen von Monsignore M bewahrt.
Ferdinand Maria von Schwartzbach OT
Größe: 190 cm, Gewicht: 88 kg – 31 Jahre – Österreicher – Ruhm: 11/5 – SG 3
St 100, Gs 78, Gw 92, Ko 99, In 73, mT 39, Wk 44, Sb 63, pA 64, Au 88, pB 82
19 LP, 46 AP, 38 GA – B 24 – SchB+4
Sehen+8, Hören+4, Riechen+8, Schmecken+8, Tasten+8, Sechster Sinn+1
Waffenfertigkeiten: Bajonett+10 (1W6+4), Degen+12 (1W6+4), Gewehr+ 13 (2W6+1), Pistole+15 (1W6+2), Schrotflinte+9 (2W6+1); Raufen+10 (1W6) – Abwehr+17, Ausweichen+17, Resistenz+16
Allgemeinbildung+9, Athletik+12, Erste Hilfe+8, Fechten+12, Kampftaktik+13, Maschinenwissen+15, Mechanik+12, Reiten+14, Schwimmen+14, Sprengmeisterschaft+14, Tanzen+12, Telegrafieren+8
Sprechen/Schreiben: Deutsch +18/+18, Italienisch +15/+15, Latein +10/+15, Serbokroatisch +12/0, Ungarisch +12/+12, Tschechisch +10/0
Die Ritter des Deutschen Ordens sind schon seit den Kreuzzügen Streiter im Namen Gottes. Die Templerritter wurden noch im Mittelalter unter skandalösen Umständen aufgelöst, den Johannitern ausschließlich karitative Tätigkeiten zugewiesen, der Deutsche Orden wurde zum Großteile protestantisch, aber der katholische Kern des Deutschen Orden behielt einen Schatten seiner militärischen Vergangenheit im Rahmen des österreichischen Infanterieregiments Nr.4 Hoch- und Deutschmeister bei. Seit Jahrhunderten dient nun ein ausgesuchter Angehöriger des Ordensregiments in der Dipartimento M.
Die Abkommandierung zu einer streng vertraulichen Tätigkeit in Rom erweckte Hauptmann von Schwartzbachs Interesse, die seltene Kombination von militärischen und Ingenieursfertigkeiten des Pionieroffiziers wiederum das Interesse der Dipartimento M. Von Schwartzbach ist trotz des etwas irreführenden wienerischen Dialekts ein sehr gewissenhafter und korrekter Mensch, mitunter „päpstlicher als der Papst“ und sich jederzeit dessen bewusst, dass er in die Fußstapfen unzähliger Ordensbrüder getreten ist.
Don Fabrizio Scarpelli
Größe: 175 cm, Gewicht: 85 kg – 52 Jahre – Italiener – Ruhm: 18/9 – SG 4
St 88, Gs 82, Gw 74, Ko 85, In 63, mT 69, Wk 78, Sb 33, pA 46, Au 37, pB 76
17 LP, 35 AP, 34 GA – B 23 – SchB+3
Sehen+6, Hören+8, Riechen+8, Schmecken+10, Tasten+8, Sechster Sinn+3
Waffenfertigkeiten: Boxen+16 (1W6-1), Schrotflinte+11 (2W6+1); Raufen+8 (1W6-1) – Abwehr+16, Ausweichen+15, Resistenz+16
Allgemeinbildung+9, Athletik+12, Beredsamkeit+16, Geschäftstüchtigkeit+7, Menschenkenntnis+17, Pflanzenkunde+8, Schauspielern+11, Schleichen+10, Spielen+10, Tanzen+13, Tierkunde+8,
Zeichensprache+16
Sprechen/Schreiben: Griechisch 0/+12, Hebräisch 0/+9, Italienisch +18/+18, Latein +12/+12
Ein einfacher Landpfarrer im Dipartimento M? Viele Fälle führen die Ermittler aufs flache Land, wo intellektuelle Städter sehr oft keinen Zugang zu den hinterwäldlerischen Bauern finden. Anders Don Fabrizio. Der bullige Neapolitaner hat lange genug eine Landgemeinde geführt, um genau zu wissen, was die Bauern denken und wie man sie zum Reden bringt.
Der leidenschaftliche Jäger war zu seiner Zeit am Priesterseminar Boxchampion und ist auch heute noch ein Freund einer „handfesten“ Diskussion. Der Bischof von Neapel war über seine Überstellung an den Vatikan wohl mindestens ebenso froh wie der garibaldistische Bürgermeister seiner Gemeinde, mit dem er allzu oft aneinander geraten war.
Valentin Maximilian Hallhuber SJ
Größe: 172 cm, Gewicht: 79 kg – 57 Jahre – Bayer – Ruhm: 24/11 – SG 5
St 44, Gs 38, Gw 63, Ko 49, In 95, mT 70, Wk 84, Sb 93, pA 54, Au 39, pB 81
12 LP, 22 AP, 31 GA – B 22 – SchB+0
Sehen+3 (mit Brille+6), Hören+8, Riechen+8, Schmecken+8, Tasten+8, Sechster Sinn+3
Waffenfertigkeiten: keine; Raufen+5 (1W6-4) – Abwehr+12, Ausweichen+12, Resistenz+13
Allgemeinbildung+17, Archivwissen+12, Beredsamkeit+11, Buchführung+10, Chemie+16, Fotografieren+12, Konversation+16, Kryptografie+8, Kunstverständnis+12, Naturkunde+10, Okkultismus+10
Sprechen/Schreiben: Deutsch +19/+19, Englisch +10/+10, Französisch +14/+14, Griechisch 0/+18, Hebräisch 0/+12, Italienisch +18/+18, Latein +18/+18
Hinter der bairisch-derben Stirn Hallhubers verbirgt sich ein messerscharfer Verstand. Jahrelange Erfahrung und exzellente Schulung haben ihn zu einem gebildeten, weltgewandten Menschen mit großem Organisationstalent gemacht. Eine seiner größten Stärken ist es, Menschen zu beurteilen, für sich einzunehmen und dann gemäß ihrer Stärken und Schwächen für sich einzusetzen. Er ist schon seit langen Jahren für den Vatikan tätig und an vielen Orten in Europa mit Land und Leuten vertraut.
Als Stellvertreter von Monsignore M ist der Jesuit Hallhuber der zweitwichtigste Angehörige des Dipartimento M und sehr oft Anführer eines Ermittlungsteams. Hallhuber verwahrt die Generalvollmacht des Papstes: „Dem Inhaber dieses Schreibens ist volle und bedingungslose Unterstützung zu gewähren. Was geschieht, geschieht in meinem Namen. – Gez. Leo XIII“. Doch weiß er, dass er diesen „Reserveschirm“ nur äußerst selten benutzen darf: Eine Organisation, welche es offiziell gar nicht gibt, wird sich bemühen auch die nächsten Jahrhunderte unentdeckt zu bleiben. Gelegentlich ist es auch dringend angeraten, auf keinen Fall im Namen der Kirche aufzutreten, sei es, dass der gute Ruf der Kirche geschützt werden muss oder dass die kirchenfeindliche Umgebung abweisend bis feindselig reagieren könnte. Aber dieses Schreiben sichert in vielen Fällen die Unterstützung katholischer Kreise, insbesondere natürlich von Priestern und Ordensleuten.
Pater Martyn O’Rourke OFM
Größe: 188 cm, Gewicht: 86 kg – 48 Jahre – Ire – Ruhm: 7/14 – SG 5
St 76, Gs 57, Gw 74, Ko 88, In 81, mT 92, Wk 100, Sb 93, pA 84, Au 68, pB 97
15 LP, 29 AP, 43 GA – B 25 – SchB+1
Sehen+8, Hören+8, Riechen+8, Schmecken+8, Tasten+8, Sechster Sinn+4
Waffenfertigkeiten: Säbel+10 (1W6+1), Gewehr+8 (2W6+1), Pistole+10 (1W6+2); Raufen+7 (1W6-3) – Abwehr+15, Ausweichen+15, Resistenz+16
Allgemeinbildung+12, Anthropologie+14, Exorzismus+15, Geschichte+12, Hypnose+15, Menschenkenntnis+12, Nachtsicht+6, Okkultismus+17
Sprechen/Schreiben: Englisch +19/+19, Französisch +10/+10, Griechisch 0/+12, Hebräisch 0/+12, Hindi +10/0, Irisch-Gälisch +12/+12, Italienisch +18/+18, Latein +16/+16, Urdu +10/0
Erfahrene und unerschrockene Exorzisten waren zu allen Zeiten Mangelware, ganz besonders in solch modernen und aufgeklärten Zeiten wie um 1880. Seinen ersten Kontakt mit dem Übersinnlichen hatte Pater O’Rourke bereits vor zwanzig Jahren in seiner Zeit als Armeegeistlicher in Indien. Er deutet mitunter an, dass er dort Dinge gesehen hat, die ihm kein anständiger Christenmensch ohne Weiteres glauben würde. In vielen okkulten Fällen beruft er sich darauf, dies schon einmal so ähnlich in Indien gesehen zu haben.
Sein Ordensgelübde verpflichtet den Franziskaner zu Armut und Bescheidenheit, wobei die letztere Tugend dem Iren nicht unbedingt in die Wiege gelegt wurde
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Dottore Arcangelo Barzanti OP
Größe: 164 cm, Gewicht: 62 kg – 44 Jahre – Italiener – Ruhm: 52/13 – SG 10
St 63, Gs 77, Gw 79, Ko 68, In 87, mT 09, Wk 75, Sb 85, pA 74, Au 35, pB 48
14 LP, 18 AP, 15 GA – B 24 – SchB+2
Sehen+4 (mit Brille+6), Hören+8, Riechen+8, Schmecken+8, Tasten+8, Sechster Sinn+0
Waffenfertigkeiten: keine; Raufen+7 (1W6-2) – Abwehr+12, Ausweichen+12, Resistenz+12
Allgemeinbildung+14, Archivwesen+11, Beschatten+10, Buchführung+6, Fingerfertigkeit+12, Gassenwissen+10, Gesetzeskunde+15, Schleichen+11, Spurensuche+13, Suchen+10, Verbergen+8, Verhören+14
Sprechen/Schreiben: Englisch +12/+12, Französisch +12/+12, Griechisch 0/+14, Hebräisch 0/+12, Italienisch +19/+19, Latein +18/+18
Nach außen hin ist der hagere Karrierejurist Barzanti das prominenteste Mitglied des Dipartimento M, denn er war schon in zwei Heiligsprechungsverfahren als Advocatus Diaboli tätig. Dabei hat er sich als äußerst scharfdenkender Jurist gezeigt, der sein Ziel mit Brillianz, Hartnäckigkeit und allen erlaubten Mittel verfolgt. Als Skeptiker glaubt der Dominikaner auch in den haarsträubendsten Situationen immer noch an eine menschliche oder natürliche Erklärung und sucht mit detektivischem Ehrgeiz nach dem dahintersteckenden „Trick“.
Dem Dominikanerorden untersteht auch heute noch die Inquisition. Wenn es auch 1880 keine Ketzer mehr zu verbrennen gilt, so gibt es immer noch genügend Irrglauben um Barzanti vollauf zu beschäftigen.
Frans Verbruggen OSB
Größe: 181 cm, Gewicht: 90 kg – 62 Jahre – Belgier – Ruhm: 6/2 – SG 2
St 40, Gs 65, Gw 55, Ko 68, In 92, mT 58, Wk 52, Sb 84, pA 34, Au 28, pB 64
11 LP, 20 AP, 19 GA – B 24 – SchB+0
Sehen+6, Hören+5, Riechen+8, Schmecken+8, Tasten+8, Sechster Sinn+2
Waffenfertigkeiten: keine; Raufen+4 (1W6-4) – Abwehr+12, Ausweichen+12, Resistenz+13
Archäologie+14, Archivwesen+18, Eidetik+4, Fälschen+16, Geschichte+15, Konversation+12, Kryptografie+12, Kunstverständnis+15, Linguistik+9
Sprechen/Schreiben: Aramäisch 0/+14, Flämisch +18/+18, Französisch +14/+14, Griechisch 0/+18, Hebräisch 0/+18, Italienisch +16/+16, Latein +18/+18
Der Benediktiner ist offensichtlich wie viele seiner Landsleute nicht davon abgeneigt, sich mit Speis und Trank zu verwöhnen. Eine gute Küche scheint er schon drei Meilen gegen den Wind zu wittern und seine Gefährten dorthin zu führen. Gemäß des Ordensmotto „Ora et Labora“ verhält er sich aber bei aller Frömmigkeit und Lebenslust auch als beharrlich stetiger Arbeiter, der sich im Laufe seines Lebens ein gewaltiges Wissen angeeignet hat. Mit seiner Fähigkeit, sich akribisch selbst noch an die kleinsten Details zu erinnern, ist er ein wandelndes Lexikon, bei dem seine Gefährten mit jeder Frage auf eine geduldige Antwort hoffen können – vorzugsweise bei einem guten Essen oder einem guten Tropfen.
Michele Aveline Dasseur
Größe: 161 cm, Gewicht: 50 kg – 32 Jahre – Französin – Ruhm: 15/6 – SG 3
St 42, Gs 85, Gw 87, Ko 38, In 72, mT 48, Wk 57, Sb 68, pA 94, Au 88, pB 89
12 LP, 29 AP, 47 GA – B 25 – SchB+1
Sehen+8, Hören+8, Riechen+8, Schmecken+8, Tasten+8, Sechster Sinn+2
Waffenfertigkeiten: Dolch+6 (1W6), Pistole+8 (1W6+2); Raufen+6 (1W6-3) – Abwehr+13, Ausweichen+14, Resistenz+14
Allgemeinbildung+12, Erste Hilfe+16, Gerichtsmedizin+14, Medizin+14, Menschenkenntnis+10, Pharmakologie+9, Robustheit+9, Tanzen+12, Verführen+15, Verkleiden+12
Sprechen/Schreiben: Deutsch +8/0, Englisch +10/+10, Französisch +18/+18, Italienisch +14/+14, Latein +12/+12
Michelle Dasseur ist eine attraktive, temperamentvolle Frau, die ihre Ansicht zwar mit reichlich Charme, in jedem Falle aber mit Feuer vertritt. Sie war während des Deutsch-Französichen Kriegs von 1870/71 Krankenschwester im belagerten Paris. Frisch verwitwet, wuchs in ihr der Wunsch, dem Wüten des Krieges Einhalt zu gebieten. Während der Kriegswirren in Paris kam sie mit einem Ermittlungsteam der Dipartimento M zusammen, das einige rätselhafte Vorkommnisse in der Kanalisation untersuchte. Michele erwies sich als wertvolle Verbündete und wurde so zur Mitarbeiterin der Dipartimento M. Ihre lebensfrohe Art verschafft ihr leicht Zugang zu Menschen, die sich den zum Teil doch schon gesetzteren Herren des Dipartimento M verschließen würden. Ihre vielseitigen Sprachkenntnisse und ihre Künste, sich zu verkleiden, machen sie zu einer guten Kundschafterin in Dienst des Vatikans.
Brigitta Szadlowska
Größe: 164 cm, Gewicht: 47 kg – 24 Jahre – Amerikanerin poln. Abstammung – Ruhm: 6/15 – SG 3
St 31, Gs 74, Gw 80, Ko 20, In 79, mT 100, Wk 87, Sb 47, pA 76, Au 93, pB 33
9 LP, 29 AP, 17 GA – B 24 – SchB+0
Sehen+8, Hören+10, Riechen+8, Schmecken+8, Tasten+8, Sechster Sinn+5
Waffenfertigkeiten: keine; Raufen+6 (1W6-4) – Abwehr+12, Ausweichen+12, Resistenz+12
Allgemeinbildung+11. Erste Hilfe+10, Konversation+14, Menschenkenntnis+14, Zweites Gesicht+12
Sprechen/Schreiben:
Englisch +16/+16, Französisch +10/+10, Italienisch +12/+12, Latein +12/+12, Polnisch +16/+16
Schon die Mutter und Großmutter von Brigitta Szadlowska hatten die gleiche, starke übersinnliche Begabung. Bereits während ihrer strengen katholischen Erziehung in einer Klosterschule wurde diese Begabung bei der Kirche aktenkundig. Seit zwei Jahren ist die junge Frau nun zur Freude ihrer Eltern, die natürlich nichts von ihrer genauen Tätigkeit wissen, für Monsignore Ms Abteilung tätig. Nach anfänglichen Anpassungschwierigkeiten legt sie jetzt allmählich ihre Scheu und Zurückhaltung ab und beginnt, etwas von der Weltgewandtheit der anderen Mitarbeiter des Dipartimento M anzunehmen.
Neue Fertigkeiten
Exorzismus
Wk 81, mT 61 – nur von Kirchenleuten erlernbar – sozial, schwer
Erfolgswert +4
Exorzismus ist die Fähigkeit, eine von einem übersinnlichen Wesen besessene Person beziehungsweise einen besessenen Gegenstand von diesem besitzergreifenden Wesen (üblicherweise Dämon genannt) zu befreien. Exorzismus gehört wie Hypnose zu den schweren sozialen Fertigkeiten und kann – von Kirchenleuten – zu den gleichen Kosten wie die Hypnose erlernt und gesteigert werden.
Wie lange der Exorzist für eine Austreibung braucht, und wie anstrengend dies für ihn ist, hängt von der Willenskraft des Dämons ab. So dauert ein Versuch (Wk des Dämons/10) Stunden und kostet den Exorzisten (Wk des Dämons/10) W6 an AP. Übersteigt dies die augenblicklichen AP des Exorzisten, so verliert er zusätzlich 1W6 LP. Der Austreibungsversuch ist gescheitert, der Exorzist kann aber nach frühestens (Wk des Dämons/10) Tagen einen erneuten Versuch unternehmen.
Hat der Exorzist genügend AP für eine Austreibungsversuch, so muß er nun einen EW: Exorzismus mit den unten aufgeführten Modifikationen machen. [Scheitert der EW:Exorzismus, so kann der Exorzist den Besessenen nicht von dem Dämon befreien, bei einem kritischen Fehler gelingt es dem Dämon sogar, vom Exorzisten Besitz zu ergreifen.] Ist dieser Wurf erfolgreich, so wird wie in ein Zauberduell darüber entschieden, ob der Dämon den Besessenen auch wirklich verlässt. Verliert der Exorzist dieses Duell, so kann er sofort einen neuen Austreibungsversuch starten.
- -2 der Exorzist hat kein geweihtes religiöses Symbol zur Verfügung
- -2 der Exorzist hat kein Weihwasser zur Verfügung
- -4 der Exorzist hat den Dämon bereits früher schon einmal vergeblich versucht auszutreiben
- +1 für jeden Gläubigen, der mit dem Exorzisten für den Besessenen betet (bis zu +4)
- +2 der Exorzist kennt den Namen des Dämons
- +4 der Exorzist hat den Dämon bereits früher schon einmal erfolgreich ausgetrieben
Zweites Gesicht
mT 91 – angeboren
Erfolgswert zwischen +5 und +15 – nicht steigerbar
Die über den „normalen“ sechsten Sinn hinausgehenden Fähigkeiten der Wahrnehmung übersinnlicher Phänomene wird als zweites Gesicht bezeichnet. Diese Fertigkeit kann nicht erlernt werden, sie ist angeboren und in den meisten Fällen ererbt. Das zweite Gesicht kann auf zwei verschiedene Arten benutzt werden: die unterbewusste Anwendung, die der Wahrnehmung ähnelt, und die bewusste, zauberähnliche Anwendung.
An Orten oder bei Personen und Gegenständen mit starkem okkulten Potential erhält die Spielerfigur, auch ohne sich darauf zu konzentrieren, bei einem verdeckten EW:Zweites Gesicht mehr oder weniger genaue Informationen über Ort, Person oder Gegenstand. Diese können, je nach Situation, von vagen Ahnungen bis hin zu Visionen, Alpträumen und Erscheinungen reichen.
In der bewussten Anwendung ähnelt das zweite Gesicht dem Zauber
Hören der Geister (MIDGARD-Arkanum), insbesondere kostet die Anwendung dieser Fertigkeit 4 AP. Im Gegensatz zu dem Zauber kann der Kontakt mit der Geisterwelt jedoch nicht nur am Sterbeort, sondern auch durch eine Séance hergestellt werden. Um den Kontakt zum gewünschten Geist zu erlangen, ist die als Medium fungierende Spielerfigur mit dem zweiten Gesicht meist auf einen ihr bekannten Hilfsgeist angewiesen.
Die Séance sollte nach Einbruch der Dunkelheit in einem nur von wenigen Kerzen erhellten Raum durchgeführt werden. Ein EW:Zweites Gesicht entscheidet, ob sich das Medium in Trance versetzen und Kontakt zur Geisterwelt herstellen kann. Anders als beim Zauber, wo der Geist gezwungen wird, die Fragen des Zauberers zu beantworten, kann mittels zweitem Gesicht kein Kontakt erzwungen werden; das Medium ist auf das Wohlwollen des zu befragenden Geistes angewiesen.
Der Beitrag
Actae M erschien zuerst auf
Midgard-1880.
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