Mutant Chronicles 3 [Mutant Chronicles] Arabischer Megakonzern

Registriert
23. Februar 2003
Beiträge
34.932
Ich muss sagen, ich war nicht sonderlich unglücklich, als die Pläne für eine Neuauflage von Mutant Chronicles sich im letzten Jahr zerschlagen haben. Viele der Ideen, die dort vorgestellt wurden, haben mir einfach nicht zugesagt oder sogar direkt Dinge entfernt/zerstört, die mir an Mutant Chronicles immer besonders gefallen haben. Zumindest eine der Ideen für diese Neuauflage aber hat mich doch angesprochen: Einen Megakonzern mit arabischen Thema einzuführen.

Wenn ich mich recht entsinne, dann war der Plan der Entwickler Cybertronic zu ersetzen/umzugestalten um einen solchen Konzern zu erhalten.

Wie würdet ihr das machen?

(Würdet ihr überhaupt?)

mfG
bot
 
AW: [Mutant Chronicles] Arabischer Megakonzern

Cybertronic darf gerne raus, der war eh immer furchbar unmotiviert und öde...

Aber ich weiß nicht ob ich einen Arabischen Megakonzern gut finde. Wobei, vielleicht im Stile von 1001 Nacht dann ginge das schon...
 
AW: [Mutant Chronicles] Arabischer Megakonzern

1001 Nacht? 8o

Ich hatte jetzt - wenn ich es selber machen würde - eher an Leute mit Fez in Hotelbars und in Teppiche gewickelte blonde Frauen gedacht. Archäologie, Ölscheichs, und Wüstenräuber. Pulp-Ägypten. Im Weltraum!

Wobei Sunidata wohl auch anders aussehen sollte.

Cybertronic würde ich übrigens behalten.

Warum austauschen, wenn ich auch einfach einen mehr haben kann?

mfG
bot
 
AW: [Mutant Chronicles] Arabischer Megakonzern

Jo, da kann man dann gleich noch ein wenig Magie reinbringen... Oder so ähnlich... ^^

Ich hatte jetzt - wenn ich es selber machen würde - eher an Leute mit Fez in Hotelbars und in Teppiche gewickelte blonde Frauen gedacht. Archäologie, Ölscheichs, und Wüstenräuber. Pulp-Ägypten. Im Weltraum!
Ja, ich hatte zuerst auch dran gedacht, mir dann aber gesagt, dass es das Setting nich wirklich bereichert...
Es sei denn man will unbedingt einen Araber spielen...
 
AW: [Mutant Chronicles] Arabischer Megakonzern

Was spricht dagegen?

Es gäbe noch eine tolle Anzugmode dazu. :D

Außerdem ließen sich jede Menge Tabellen basteln. :))

mfG
bot
 
AW: [Mutant Chronicles] Arabischer Megakonzern

Arabischer Konzern: Einen Raumschifftreibstoffmonopolist, der auch schon mal heimlich fremde Tankraumschiffe, mit von ihm gekauften Treibstoff, als Waffe einsetzt. Der Treibstoff ist möglicherweise synthetisch hergestellter Alkohol, der auch trinkbar wäre ;).

Bachtänzerinnen sind natürlich obligatorisch.
 
AW: [Mutant Chronicles] Arabischer Megakonzern

Karawanen und Oasen machen sich auch gut.

Insgesamt würde ich den Konzern dann auch eher an Imperial anlehnen statt an Cybertronic (oder gar als Cybertronicersatz). Britische Kolonialherrschaft schreit ja geradezu danach.

Ehemalige Nomaden zwischen den Asteroiden, die sich jetzt endlich zusammengeschloßen haben, um den Aufstand gegen die Herrschaft von Imperial zu proben vielleicht?

Aber was hat Saladin damit zu tun? :D

mfG
bot
 
AW: [Mutant Chronicles] Arabischer Megakonzern

Die Sache mit Saladin irritiert mich aber wirklich. Die Dunkle Legion greift damit ja bereits eine gewisse arabische Stimmung ab. Vielleicht sollte der Konzern in dieser Hinsicht dann auch irgendwie fragwürdig sein? Oder reichen schon die üblichen Verräter, die es in jedem Konzern gibt?

mfG
bot
 
AW: [Mutant Chronicles] Arabischer Megakonzern

Naja, ähnlich wie bei den Mishimas, wo dir eine weiser Onkel die Geheimnisse der Schatten lehren kann, könnte man es bei diesem Konzern auch machen...

Vielleicht Dschinni die man um Hilfe rufen kann?
 
AW: [Mutant Chronicles] Arabischer Megakonzern

Die Djinni sind die Air Cav des Konzerns. Ornithopter mit Flammenwerfern!
 
AW: [Mutant Chronicles] Arabischer Megakonzern

Wobei eine Wunderlampe ja auch etwas hätte. Vielleicht konnte der Konzern ja nur entstehen, weil sein Gründer drei Wünsche bei einem eingekerkerten Nephariten frei hatte? Das dunkle Geheimnis des Konzerns ist dann, dass er, um seine Macht/Existenz zu erkaufen, diesen Schrecken (wieder) auf die Menschheit losgelassen hat?

mfG
bot
 
AW: [Mutant Chronicles] Arabischer Megakonzern

Arabischer Konzern: Einen Raumschifftreibstoffmonopolist, der auch schon mal heimlich fremde Tankraumschiffe, mit von ihm gekauften Treibstoff, als Waffe einsetzt. Der Treibstoff ist möglicherweise synthetisch hergestellter Alkohol, der auch trinkbar wäre ;).
مش ممكن! الكحول حرام
Die Sache mit dem Nephariten rockt deutlich mehr!
 
AW: [Mutant Chronicles] Arabischer Megakonzern

Nicht wirklich. Irgendwelche Leute, die das Böse weder aufs Universum logelassen haben, gibt's fast im Dutzend billiger, so ziemlich jeder Konzern hat da was am Start.
 
AW: [Mutant Chronicles] Arabischer Megakonzern

Das lässt sich ja auch durchaus kombinieren. Nomaden/Karawanen/Oasen gehen ja durchaus zusammen mit Wunderlampen. Das Wunder (der Wunsch) wäre dann vielleicht (nächste Zutat) wie sie sich aus den Fängen der imperialen Unterdrückung befreit haben.

mfG
bot
 
AW: [Mutant Chronicles] Arabischer Megakonzern

Das lässt sich ja auch durchaus kombinieren. Nomaden/Karawanen/Oasen gehen ja durchaus zusammen mit Wunderlampen. Das Wunder (der Wunsch) wäre dann vielleicht (nächste Zutat) wie sie sich aus den Fängen der imperialen Unterdrückung befreit haben.
Klingt gut...
 
AW: [Mutant Chronicles] Arabischer Megakonzern

Also bestehen die Konzernbesitzungen aus vielen großen Handelsflotten (Karawanen) und einzelnen Hafenenklaven (Oasen). Dem Ganzen geben wir dann ein "megagothisch-arabisches" Flair im Außenanstrich. So weit, so gut...

Aber was für Leute sind das eigentlich?

mfG
bot
 
Vorab eine Erläuterung: Vor ca. zehn Jahren hat ein schwedischer Rollenspielverlag (COG Games) schon einmal an einer dritte Edition von Mutant Chronicles gearbeitet. Dabei waren einige Veränderungen beabsichtigt, etwa eine stärkere Verschiebung des Erscheinungsbildes in Richtung Steampunk und eben die Ersetzung von Cybertronic durch den arabisch geprägten Megakonzern Sundiata. Soweit ich weiß, wurde dem Verlag irgendwann die Lizenz wieder entzogen, da zu lange nichts veröffentlicht wurde.

Ich habe mir auch ein paar Gedanken über einen arabischen Mikrokonzern (ein sechster Megakonzern würde zu viel Änderungsaufwand in der Hintergrundwelt bedeuten) gemacht.

Hinsichtlich der Erscheinung denke ich nicht so sehr an 1001 Nacht (vielleicht mittelbar durch ein paar Bilder aus Coriolis) oder Jäger des verlorenen Schatzes (schon leicht ausgelutscht).

Mir schwebt eher so eine Mischung aus nordafrikanischen Großstädten in den Fünfzigern und frühen Sechzigern (Beispielsbild aus Algerien, Libysche Mädchenpfadfinder) dem Iran vor Khomeini (Soraya mit Schulterpanzer) sowie Eumeswil (Buchcover) von Ernst Jünger (der Roman spielt geographisch in Nordafrika) vor.

Als Namen könnte man Sundiata (ursprünglich ein mittelalterlicher König von Mali) meines Erachtens sogar beibehalten.

Ich neige auch zu einer Nähe zu Cybertronic, da dessen Währung immerhin Dinar heißt.

Was haltet ihr davon?
 
Nix.

Wirklich nicht.

Und schon gar keine "Nähe zu Cybertronic"! Cybertronic ist ein reines Kunstprodukt, ein absichtsvoll herbeigeführtes, in der MC-Welt MODERNES Konstrukt, das - Dir dürfte ja der Hintergrund der Entstehung geläufig sein - absolut NULL Bezugspunkte zu irgendwelchen "arabischen" Kulturen hat. Wenn Cybertronic irgendwelche schwachen Reste an kulturellen Einflüssen haben mag, dann in Bauhaus - und NICHT in Bauhaus' irdischen Vorbildern, sondern als wirklich SEHR junger Konzern aus dem, was nach vielen Jahrhunderten nach dem Exodus sich als Bauhaus-Kultur entwickelt hat.

Und Cybertronics "Dinar": Dinar ist das, was im Arabischen vom "Denarius", der RÖMISCHEN Münze, übrig blieb. Somit ist der arabische Dinar eine römische Währung. - Mishima (asiatisch) verwendet Gold-Dublonen (spanisch), Capitol (amerikanisch) den Dollar (Taler!) (holländisch/deutsch), die Bruderschaft bzw. das Kartell Kronen (verdammt viele irdische Vertreter), Bauhaus die (Bauhaus Electors') Mark (deutsch) und Imperial den Sterling (englisch). All diese MC-Währungsbezeichnungen haben NICHTS mehr mit dem Kulturkreis, aus dem diese Begriffe vor vielen Jahrhunderten bzw. gar Jahrtausenden mal gestammt haben mögen, zu tun. Aus dem singulären Punkt, daß Cybertronics eine arabisch-mutierte Bezeichnung einer alten römischen Münze verwendet, abzuleiten, daß Cybertronic auch nur einen Hauch "arabischen" Einfluß hat, halte ich für vollkommen daneben.

Die stärksten Anlehnungen bei arabischen Hintergründen gibt es bei Mutant Chronicles in zwei Bereichen:
- bei der Dunklen Symmetrie: da gibt es ja Saladins Zitadelle. Manche der Nephariten sind arabisch oder mongolisch benannt. Warum? Keine Ahnung. Aber da findet man noch am ehesten außerhalb der Erde arabische Begrifflichkeiten.
- auf Dark Eden, der alten Erde, in Crescentia. Das ist eine echte, umfangreiche arabisch-stämmige Kultur. Kein Konzern, weil ja nicht im Exodus von der Erde weggegangen, sondern eben dort geblieben.

Was auch immer von der alten Erde an arabisch-stämmigen Leuten den Exodus mitgemacht hatte, ist in den großen vier Konzernen - Bauhaus, Capitol, Mishima und Imperial - mit ins All gegangen. Ein paar der Orbitalstationen, die nicht beim Auftauchen der Dunklen Symmetrie zerstört wurden, könnten auch noch sehr nach außen abgeschottete arabische Besatzungen aufweisen (siehe Beispiele im Kartell-Quellenband).

Generell: Die von Dir aufgeführten Beispiele für eine VERWESTLICHTE Nah- und Mittel-Ost-Kultur, wie in Persien unter dem Schah oder in Libyen, kann man als absolut einmalige, sich angesichts der Entwicklungen der letzten Generationen garantiert NICHT wiederholende Situationen ansehen. Solch eine Unterdrückung der aus sich heraus alternativlosen totalitären Ideologie des POLITISCHEN Islams kann es nur durch das mindestens ebenso brutale Aufstülpen einer anderen Unterdrückungsform geben: In Libyen oder dem alten, verschleierungsfreien Afghanistan vor 1980 war das eine als "kommunistisch" verbrämte Diktatur, in Persien war das eine nach westlichem Vorbild organisierte Diktatur. So oder so aber eine Diktatur. Nur solche nicht minder totalitären und brutalen Regime vermögen es den politischen Islam für eine Zeit lang im Zaum zu halten.

Daher halte ich die Annahme, daß sich gerade eine solche NICHT-religiös-fanatische arabische Population als separate Entität ausbilden und halten kann, für völlig unplausibel. Diese bräuchte ja auch noch eine gewisse Mindestgröße, um nicht über die Jahrhunderte komplett assimiliert zu werden. - Das ginge in einer kleinen Population mit hoher Absonderung von Außen, wie eben einer Orbitalstation, eher als in dem mehr oder weniger freien Durchmischen zwischen den vier großen Konzernen.

Was auch immer an arabisch-stämmigen Leuten den Exodus mitgemacht hat, wird in Mishima, in Capitol oder auch in Bauhaus aufgegangen sein - und wer (fast) zu spät kam, in Imperial. Der Rest blieb, wie alle anderen, auf der alten Erde. - Und wer das dort überlebt hat, stellt vornehmlich die Bevölkerungsbasis von Crescentia, aber auch in manchen Bereichen bei den Söhnen Rasputins und in anderen, kleineren Gruppierungen.

Man wird sicher KEINE "Coriolis"-Atmosphäre nach Mutant Chronicles einschleppen können - und das ist auch kein Problem, stellt ja gerade das Beispiel Coriolis sehr schon dar, wie WENIG überzeugend so etwas wie "Arabs in Space" ist.

Was man sich hingegen schon vorstellen kann, sind Mishima Keiretsus, die ja so oder so ziemlich voneinander abgeschottet sind, mit arabischen Wurzeln. Und natürlich aufgrund der Offenheit der Gesellschaft einzelne Familien in Capitol, die dort mit vielen, vielen anderen in die Capitol-Gesellschaft assimiliert wurden. - Sicher gibt es auch in Luna City ein paar (wenige) arabisch-angehauchte Viertel, wo konzernunabhängige Leute leben oder eben solche aus Kleinkonzernen. Aber bei einer solchen offenen Gesellschaft wie in Luna City bekommt man keine ausreichende Abschottung hin, die ein Bestehen solch einer noch nach Jahrtausenden als "arabisch" erkennbaren Bevölkerungsgruppe plausibel machen könnte. - Und schon gar nicht, wenn es noch Reste an Islam-Anhängern geben sollte, denn gerade der Islam als die wohl intoleranteste Religion, die die Erde je hervorgebracht hat, dürfte massivste Probleme mit der Bruderschaft haben. Die Bruderschaft ist ja an sich assimilierend aufgestellt und praktiziert Toleranz für alle irdischen spirituellen Richtungen, hat aber dabei immer noch einen eigenen spirituellen Absolutheitsanspruch, der aus der Islam-Perspektive völlig untragbar ist. (Wenn heutzutage christliche Politiker in Indonesien, die sagen, daß es in Ordnung sei für Moslems auch einen Christen in ein politisches Amt zu wählen, wegen "Gotteslästerung" ins Gefängnis geworfen werden, wie würde dann eine islamische Bevölkerung auf den Anspruch des Kardinals und der Bruderschaft reagieren? - Eben.)

Daher ginge es meiner Ansicht nach nur im Rahmen eines räumlich wie gesellschaftlich isolierten Raumes, also z.B. einer Asteroiden-Siedlung nahe der Imperial-Einflußzone oder in einer Orbitalstation rund um einen der Planeten oder Monde der großen, außenliegenden Planeten. Ohne viel gesellschaftlichen Austausch nach außen, mit dem Rest der Bevölkerung des Sonnensystems, da könnte sich so etwas wie eine arabische Kultur auch über die Jahrtausende gehalten haben.

Im Mutant Chronicles "Mainstream" auf keinen Fall.
 
Wegen Cybertronic: Ich dachte dort eher an eine Anlehnung des Megakonzerns an Cybertronic, wobei ich den Sundiata-Entwurf aus dem nicht verwirklichten MC 3 (da war der Konzern auch eher auf High Tech getrimmt) und eben Eumeswil dachte (der Roman spielt zwar in Nordafrika, aber außer dem Umstand, daß die Festung des Despoten als Kasbah bezeichnet wird, kommt eigentlich nicht viel Arabien vor).

Und ich hatte auch wegen der Islamassoziation an eine eher ablehnende Haltung zur Bruderschaft gedacht (aber im vorherigen Beitrag vergegssen aufzuschreiben), was wiederum für eine Zusammenarbeit mit Cybertronic sprechen würde, da die Bruderschaft den Konzern vehement ablehnt.

Noch allgemein zu Bruderschaft und Islam: Im Bruderschaftsquellenbuch ist auf S. 72 der Kasten, wonach sie keine richtige Religion sei, aber mit anderen Religionen zusammenarbeitet, etwa indem diese in den Kathedralen Gottesdienste feiern dürfen. Auf S. 73 ist dann auch eine Abbildung von einer Bruderschaftsangehörigen, welche mit einem katholischen Geistlichen (Mann mit schwarzer Kleidung und Rosenkranz), einem buddhistischen Mönch (Mann mit so einem orangenen Gewand), einem Rabbiner (Mann mit Kippa, langem Bart und Schläfenlocken) und einem Imam (Mann mit Bart und so einer runden Kopfbedeckung) an einem Tisch sitzt. Der gesamte Einschub ist allerdings in der Tat leicht widersprüchlich, da z. B. im Whitestar-Quellenbuch immer von Ökumene zwischen Orthodoxer Kirche und Bruderschaft die Rede ist.
 
Das Problem mit der "Zusammenarbeit" mit dem Islam ist ja NICHT die Bruderschaft, sondern der Absolutheitsanspruch des Islam. - Siehe die Verurteilung eines christlichen Politikers, die ich oben ansprach.

Der Islam zeichnet sich durch eine ganz grundsätzliche Unvereinbarkeit mit ALLEN anderen spirituellen Weltvorstellungen aus.

Solch eine fundamentale Ablehnung aller anderen Sichtweisen findet sich in so gut wie keiner anderen irdischen Religion. Daher ist es auch kein Problem, daß bereits heute die Katholische Kirche mit Zen-Buddhisten zusammenarbeitet, und daß es im bereich der christlichen Kirchen ökumenische Veranstaltungen gibt.

Die Bruderschaft hat ja auch eine Kooperation mit Crescentia, so daß die in Crescentia praktizierte, ehemals islamische Religion offenbar kein Problem darstellt.
 
Zurück
Oben Unten