Motivation eigene Regelwerke zu schreiben

sleepnt

Gott
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9. Januar 2011
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Hallo liebe B!-Community!

Seit ich in Kontakt mit PnP kam, war ich froh eigenes zu schreiben und zu spielen. Ich mag Spielregeln auf einer Meta-Ebene einfach schon. Doch der Anlass zu dieser Diskussion und eure Geschichten zu hören ist, dass ich zu letzt einen Wechsel meiner Prämisse hatte und dadurch sich meine Motivation verschob.

Ich habe immer Regeln geschrieben, des Schreibens wegen, um spezielle Spielwelten in Regeln zu fassen oder weil ich einfach eine gute Idee hatte, und dann ein Regelwerl drum herum schrieb. Doch die Motivation ließ immer nach, sei es wegen 'lästiger' Kleinarbeit, nach dem das Grundgerüst stand oder weil sich das Interesse auf andere Bereiche verschob. Ich habe etwas guten Übernommen und dann in ein neues, besseres Regelwerk geschrieben. Daher heißt die schier unendliche Reihe an nicht fertigen Regelwerken Phoenix. Doch nie war ich zufrieden...

Ich habe mich nun lange damit beschäftigt und für eine für mich passende Prämisse formuliert: Einfaches Regelgerüst, das zugleich hinreichend Komplexität bietet.

Meine Motivation ist also nun weniger, dies oder jenes in ein PnP zu packen, sondern mich stets dieser Prämisse zu nähern.

Eure Motivation?
Was ist eure Motivation? Habt ihr auch unzählige alte, nie fertig gestellte Regelwerle irgendwo auf dem Rechner? Seid ihr resigniert, da es so viel schon Angeboten wird? Schreibt ihr einfach gerne oder habt ihr ein klares Ziel vor Augen gehabt, dass einmal erreicht alle Arbeit beendet?

Ich bin gespannt!
 
Ich hatte mal ein paar Idee.
Habe dann auch mal Charakterbögen erstellt, kam aber nie zum schreiben eigentlicher Regeln oder des mir vorgestellten Hintergrundes meiner Ideen.

Warum habe ich das nie getan?!? Meistens lag es halt daran das ich eh schon viele Hobbys habe und da auch schon viel mit zu tun habe ... (Musik machen, Sport, Rollenspiel, Tabletop, Magic ...... ).

Im Augenblick schwebt mir wieder etwas vor. Ich dachte hier aber eher an was einfaches. Wäre dann eher ein Dungeoncrawler RPG mit cthuluiden Elementen wie Wahn, Geisteskrankheiten und einer ... erhöhten Sterblichkeitsrate. Wäre also eher was für Oneshots und so.
Ob ich dazu jemals was schreibe lasse ich aber mal so dahin gestellt.
 
Also eine Idee ist da. Scheitert es an mangelnder Zeit, den Anfang zu finden oder wirkt die Aufgabe zu groß? Zum Schluss lässt du es offen ;) Die Idee ist gut!

Ich schätze es ist ne Mischung aus beidem?!? :rolleyes: Wie gesagt, ich habe viel zu tun in letzter Zeit. Und ich bin in zwei Runden auch noch Spielleiter was auch noch viel Vorbereitung erfordert.

Wie, du findest die Idee mit dem Dungeoncrawler gut? :LOL:
 
Joa kann man annehmen.
Eigentlich b in ich darauf gekommen weil ich beim Vorbereiten für Sonntag (da spielen wir) meine Rollenspielplaylist durchgehört habe, wo unter anderem auch der Darkest Dungeon Soundtrack zugehört. Und da habe ich mir diese "kurzweilige" Idee gesponnen.

Also Bock hätte ich schon so etwas zu machen, zumal es ja auch eher mit weniger Fluff auskommt und es eher ums Gameplay geht. Aber das würde ich auch eher einfach halten.
 
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OffTopic
Wäre dann eher ein Dungeoncrawler RPG mit cthuluiden Elementen wie Wahn, Geisteskrankheiten und einer ... erhöhten Sterblichkeitsrate.
Ich finde das klingt klasse! Mach mal! :)
Alternativ schau dir mal das Pathfindersetting an, das ist viel Dungeon und Cthulhu ist auch drin. Mein Fall für die Kombi wärs nicht so aber vielleicht gefällts dir ja.
 
Eure Motivation?
Was ist eure Motivation? Habt ihr auch unzählige alte, nie fertig gestellte Regelwerle irgendwo auf dem Rechner? Seid ihr resigniert, da es so viel schon Angeboten wird? Schreibt ihr einfach gerne oder habt ihr ein klares Ziel vor Augen gehabt, dass einmal erreicht alle Arbeit beendet?

Wir basteln, wenn wir zu einem bestimmten Setting ein Rollenspiel haben möchten, aber mit eventuell bestehenden Lösungen nicht so zufrieden sind.
Dann möchten wir was, was genau auf unsere Spielvorlieben zugeschnitten ist basteln.
Oder zu dem Setting, an das wir denken, gibt es noch gar nichts.
Oft nutzen wir Umbauten bestehender Systeme mit eigenen Kniffen.

Wir haben einfach viel Spaß daran, selbst sowas zu bauen, zu verschriftlichen, etc.

Ob wir resignieren, weil es schon so viel gibt? Nein, absolut nicht! Ich finds toll, dass es so vieles gibt! Dadurch steigen auch die Chancen, dass es das was wir suchen irgendwo schon gibt, in einer uns zusagenden Form. Ist doch super.
 
In der Hoffnung den Startport richtig zu verstehen, beantworte ich mal die Fragen:

Eure Motivation?
Ich habe zweimal privat ein RPG Regelwerk geschrieben, eines davon fertig. Beide sind dadurch enstanden, dass ich eine Bedarfslücke im RPG Angebot gesehen habe, die mir kein RPG füllen konnte, also habe ich sie selbst gefüllt.

Habt ihr auch unzählige alte, nie fertig gestellte Regelwerle irgendwo auf dem Rechner?
Beide eigene RPGs schürfen aus den Ideen und Notizen, die sich bei mir in ~ 10 Jahren angesammelt haben. Es geht also nicht wirklich was "verloren" oder bleibt liegen.

Schreibt ihr einfach gerne oder habt ihr ein klares Ziel vor Augen gehabt, dass einmal erreicht alle Arbeit beendet?
Früher habe ich sehr sehr gerne an Regeln gebastelt aber IMMER mit einer klaren Aufgabenstellung und einem Ende. Vieles davon ist aber nicht erreichbar, so dass ich es überwiegend abstellte, sobald ich erkannte, dass es Sysiphosarbeiten waren.

Seid ihr resigniert, da es so viel schon Angeboten wird?
Ja. Ich sehe heute keinen Sinn mehr darin, ein eigenes GRW zu schrieben, und rate jeden davon ab, auch mit dem Hinweis, dass es einem 5-10 Lebensjahre kostet (was ich natürlich leicht sagen, kann, da ich schon Beiträge geleistet habe). Ich erwarte wenig bis keine neuen Erkenntnisse in dem Bereich. Tatsächlich führten mich meine Recherchen sogar zu den ersten RPGs zurück (old school) und war erstaunt, wie sie viel funktionaler waren, als zum Teil heutige Heartbreaker.
Heute schätze ich es mehr, aus einem größeren Pool von Spielern fertiger Rollenspiele schöpfen zu können. Außerdem schreibe ich heute lieber Settingmaterial.


Scherzhaft sage ich immer, dass je älter RPG wird, desto inkompatibler werden die Spieler. In Zukunft wird jeder Rollenspieler sein eigenes kleines, Heartbreaker-Rollenspielchen geschrieben haben, das seine privaten Wunschträume erfüllt, so dass niemand mehr zusammen spielen kann.
Deswegen rate ich dazu, sich besser zusamenzuraufen und gemeinsam was zu reißen.
 
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So richtig läuft es erst wenn man soviel zusammenhat das man ansatzweise damit spielen kann, auch wenn es zu dem Zeitpunkt noch "work in progress" ist und mehr oder weniger Fehler oder Sackgassen aufweist; nur findet man solche meiner Erfahrung nach am ehesten beim Spielen heraus.
Auch wenn ich an keinen komplett eigenen RPG-System geschrieben habe, so hab ich zumindest am Umschreiben, Ergänzen und Erweitern eines bestehenden Systems mitgearbeitet inklusive eigener Spielewelt. Ist auch nicht ganz einfach, gab viele Änderungen und zum Teil mussten die SC erheblich angepaßt und überarbeitet werden, aber das was jedem vorher klar beim Spielen. Nur fielen uns bestimmte Dinge erst am Spieltisch in den konkreten Anwendung auf, ob etwas gut war, oder schlecht, oder gar nicht funktionierte, um dann hinterher den Fehler zu überarbeiten ... "try and error". Und wir sind immer noch nicht am Ende. Es nähert sich aber immer mehr dem Spiel welches wir haben wollen und uns den meisten Spielspaß bereitet. - und das ist auch die Motivation. Was die Spielwelt betrifft, es auch einfach die Lust schreiberisch kreativ zu werden. Zum Teil sind auch schon einige Kurzgeschichten entstanden.

Ach ja, und manchmal hat man eben einfach keinen Bock weiterzuarbeiten oder eine kreative Blockade, oder das Leben setzt andere Prioritäten. ;)
 
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Ich hab vor Jahren zwei, drei oder vielleicht auch vier, fünfmal zu einem eigenen Regelerk angesetzt. Nicht weil ich es wirklich wollte, sondern weil ich ein Setting entworfen hatte und es bespielbar machen wollte. Letztlich bin ich nie weit damit gekommen und seitdem ich Universalregelwerke für mich entdeckt habe und von da bei den frei nutzbaren Regelwerken gelandet bin, werde ich nichts komplett eigenes mehr entwerfen. Vielleicht kann ich dann auch endlich mal ein spielbares RPG vorlegen und nicht nur Settingentwürfe, die letztlich nicht weiter verfolgt wurden, weil mir die fruchtlose Arbeit am Regelteil den kompletten Spaß daran genommen hat. Mein "Star Reeves" ist - nachdem ich endlich das "richtige" Regelwerk gefunden habe - im Prinzip jetzt schon spielbar und erfordert nur noch ein Feintuning der angepaßten Regeln. Und selbst das empfinde ich immernoch mehr als Pflicht denn als Kür. :xx:
 
Wir haben einfach viel Spaß daran, selbst sowas zu bauen, zu verschriftlichen, etc.

Ob wir resignieren, weil es schon so viel gibt? Nein, absolut nicht! Ich finds toll, dass es so vieles gibt! Dadurch steigen auch die Chancen, dass es das was wir suchen irgendwo schon gibt, in einer uns zusagenden Form. Ist doch super.
Rund um optimistisch! Ich mag Optimisten!:cloud:

Ja. Ich sehe heute keinen Sinn mehr darin, ein eigenes GRW zu schrieben, und rate jeden davon ab, auch mit dem Hinweis, dass es einem 5-10 Lebensjahre kostet (was ich natürlich leicht sagen, kann, da ich schon Beiträge geleistet habe). Ich erwarte wenig bis keine neuen Erkenntnisse in dem Bereich.
Interessante und logische Schlussfolgerung :sneaky: Ich war auch an dem Punkt. Aber ich schreibe zu gerne, als dass ich das so stehen lassen konnte.:facepalm:

Oh ja, davon kann ich ein Liedchen singen. :whistle:Hab schon viele Spielabende zum Testen gehabt - da helfen sogar oft Freunde mit, die von PnP wenig Ahnunh haben. Aber hier werden oft die eigentlichen Logiklücken geklärt. Oft passiert: Einige verstehen meine Formulierungen nicht, die in meinem Kopf nicht leichter zu verstehen sein sollten. Aber es macht Spaß es endlich spielen zu können. Selbst wenn es dann nicht klappt, hat man einen spaßigen Abend ermöglich.

Und selbst das empfinde ich immernoch mehr als Pflicht denn als Kür. :xx:
Ich habe mir Star Reeves angeschaut und bin erschlagen davon, was du da schon alles geschafft hast. Nicht genug, um in deinem Thread mitreden zu können, aber verdammt noch Mal den Hut vor dir zu ziehen! Das sind diese vielen kleinen Anpassungen oder viele wichtige Details hier und dort, an denen ich so oft scheiterte. (y)

Viele schöne, ermutigende, ernüchternde, vertraute Beiträge.
 
@sleepnt : Das Grundproblem ist auch, daß Dir - wie beim Schreiben und selbst korrigieren - Dir Dein Hirn oftmals einen Streich spielt und für Dich alles richtig und logisch ist; erst dadurch das sich andere, ergo die Mitspieler, damit auseinandersetzen, fällt es denen auf, das dem nicht so ist und etwas einfach nicht funktioniert. Von selbst wäre man nie darauf gekommen. Bei uns ist das ein langwieriger Prozess - was man auch daran merkt das unser GRW mittlerweile schon bei Version 17.5 angelangt ist ... aber es wird langsam (bildet man sich zumindest ein).
 
Das Grundproblem ist auch, daß Dir - wie beim Schreiben und selbst korrigieren - Dir Dein Hirn oftmals einen Streich spielt und für Dich alles richtig und logisch ist;
Ja... daran hadere ich zur Zeit. Meine Prämisse der 'einfachen Grundregeln' muss ich jetzt noch auf 'verständliche Formulierungen' runter brechen... "aber es ist doch sooo logisch und einfach hier oben" ruft mein ignorantes Hirn!

Ohne Spieltests läuft gar nichts, das sollte klar sein. Es ist wirklich erstaunlich, was man alles übersieht, was sich dann nach ein paar Minuten spielen als grobe Fehler enttarnen
Und wie konnte dieses ignorante Hiern Das-wieder-nur vergessen?! Hehe... ja, da passieren oft grobe Schnitzer wenn man alleine vor sich her schreibt. Stetig fallen, aufstehen und daraus lernen!
 
"aber es ist doch sooo logisch
Du spitzohriger, grünblütiger ... :D Es ist immer gut Dinge/Probleme von mehreren Seiten zu betrachten und sich auch Meinungen von Außen einzuholen. Oft genug färt man sich selber fest und verrent sich in irgendwelchen Dingen. Und manchmal tut die Erkenntnis auch weh, oder führt zu Streit - aber wenn man daraus lernt, ist man einen Schritt weiter! ;)
 
Für mich sieht das so aus: Setting geht über Regeln, aber Regeln können ein Setting kaputtmachen.

Daraus leiten sich für mich einige Dinge ab:
Ich mag keine Rollenspiele mit doofen Regeln. Aktuelles Beispiel bei uns: Symbaroum
Gefällt mir aber das Setting sehr, lasse ich mich auch aufs Spielen ein. Mit zunehmender Zeit allerding unter Anregung von Hausregeln.
Ich würde aber eher nicht ein Regelsystem schreiben, ohne ein Setting zu haben.
Kommt mir aber ein gutes Setting in den Sinn, könnte ich mich auch hinreißen lassen ein Regelwerk zu schreiben, dass das Setting unterstützt.
Die Herangehensweise wäre aber immer mehr oder minder minimalistisch. Ich persönlich brauche zum Beispiel keine Regeln für Fallschaden, Feuerschaden oder Erschöpfung. Ist ein Rollenspiel, hat einen SL, kann der selbst einschätzen und handwedeln.
Ich brauche auch keine seitenlangen Attributs oder Skill-Erklärungen. Würde ich sie brauchen, sind wohl die Begriffe schlecht gewählt.
 
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