Klar würde ein Hipster auch als Mastigos oder Moros erwachen können. Und natürlich ist der Klischee-Hipster den Acanthus eher zugeneigt - aber das heißt noch nichts.
Mastigos brauchen einen starken inneren Konflikt. Eine Sünde, eine Schuld, etwas das sie zerreist. Das ist nichts, was ein Hipster nicht auch haben könnte. Vielleicht unterdrückt der Hipstermastigos einen Trieb den er hat, weil das nicht in seine "gute Welt" passt. Wenn ein Spieler Mastigos spielen möchte und Hipster - und keinen inneren Konflikt vorzuweisen hat, geht es vielleicht in dem Erwachen auch darum, dass der Character sich was vormacht. Sich selbst belügt. Denn Schuld und Sünde ist etwas, was jeder Mensch hat - und sich eingestehen muss.
Und ein Moros könnte auch einfach nicht mit "dem Tod" in Verrbindung stehen, sondern mit "dem Ende". Eine heftige Stadtwechsel, eine Trennung, dass sein Leben auf den Kopf stellt lässt ihn an seiner bisherigen Welt zweifeln. Ein Unfall kann auch jedem jederzeit ereilen - etwas, dass ihn getötet hätte, aber er es nicht tat - und danach erwacht er nach und nach. So eine Nahtoderfahrung könnte aber auch ein gutes Thyrsuserwachen sein.
Ein anderes Thema, dass beim Erwachen auftauchen kann ist der Verlust. Die Münze, die man dem Fährmann gibt. Man gibt dem Hipster eine geliebte Person, eine Mutter, einen Partner, ein Kind das schwer krank ist... Das gepflegt und um das sich gesorgt werden muss. Irgendwann stirbt das. Dazu hatte ich auch schon eine Szene geleitet. Das Patientenbett krachte unvermittelt durch den Boden, kurz nachdem der schwerkranke Vater starb und hinterließ eine brüchige Wand, die man hinabklettern konnte in einen Turm, der in die Tiefe, die Unterwelt führte. In 'Wirklichkeit' verformte der Moros die Materie der Welt um sich, während er nachts durch das Krankenhaus streifte und durch Wände lief etc., Treppen formte (die danach wieder in den Ursprungszustand flossen) Am Boden des Turms angekommen, lag dort der Vater, noch am Leben, dem Tode nahe. Der Körper musste gezogen werden, gerettet. Wurde immer schwerer. Wie Blei. Bis die Spielerin am Fährmann ankam und ihn bezahlen musste. Mit dem toten Vater. Einem Balast, in ihrem Leben den sie zurücklassen musste, ihre persönliche Bleimünzen. Die ganze Szene hat sich langsam aufgebaut und war sehr dramatisch. Der Vater wurde unglaublich wichtig gemacht und es wurde immer klarer, dass sie ihn nicht werde retten können. Als sie ihn endlich loswurde, konnte sie endlich frei sein und erwachte bald darauf. Es flossen Tränen beim Spiel. Tolle Szene
Und neben dem Tod haben Moros ja noch ein anderes Thema: Die Verformung der Materiellen Welt. Gerade Handwerker und Künstler, Bildhauer z.B. geben wunderbare Moros ab. Und das kann ein Hipster ja auch sein.
Jigsaws Nahtod Erwachen wäre z.B. auch cool für einen ziemlich abgefuckten Thyrsus - Geht ja alles um den Willen zum"Überleben".
Was Obrimos angeht. Das Lied finde ich extrem passend (wurde glaub ich auch als Inspiration von WW vorgeschlagen):
Gerade als Vorlage für die Optik des Reiches find ich das sehr passend (Der Text passt natürlich auch wie Topf auf Eimer). Ein katholischer Charakter könnte einen christlichen Himmel betreten, ein "Siegertyp" wie Kanye West den Olymp - und in dem Erwachen geht es vielleicht dann darum, dass Feuer der Götter zu stehlen und die Fackel zur Erde zu bringen. Ein ehrgeiziger Hacker könnte einen Ort des Chroms, der Blitze und der Engel der Godmashine betreten. Wichtig dort sind so Themen wie Reinheit und Kraft.
Ein Mysterieplay beim Obrimos könnte natürlich auch aussehen, wie Matrix.