Etwa 1998 veranstaltete ich für die beiden Feder&Schwert-Olivers (Hoffmann und Graute) ihr erstes Live, in dem sie in der WoD spielen konnten. Wir bauten die ganze Innenstadt von Aachen um, mieteten ein Kino, eine Bikerbar, ein Pub und eine Galerie und bevölkerten die Straßen mit Sterblichen mit blinkenden Herzanhängern.
Oliver Hoffmann spielte einen unglaublich smarten Ventrue, Oliver Graute Anubis persönlich (allerdings sehr dezent) und ich war als Karl der Große der Gastgeber.
Unter den Spielern war eine junge Ventrue, die mächtig in Kontakte in Geheimdienst und Diplomatie investiert hatte. Ihr Spielstil wechselte zwischen genialer Intuition und selbstmörderischer Gedankenlosigkeit.
Unter anderem gelang es ihr, Freitag Abend, 20 Minuten nach Spielbeginn (!), den geheimen Einsatzbefehl eines Spieler-Assamiten (Bernhard Hennens erstes Live) zu finden und umzuschreiben 8), sodass der arme Killer völlig aus der Handlung flog und nur mit massivster SL-Manipulation von einer Fahrt nach Köln abgehalten werden und seinen vorgesehenen Einstieg erleben konnte. (Dafür lief er dann bald in Thomas Finns Toreador, dessen Kunstform die Assamiten-Jagd war.)
Nächtens klingelte dann das Telefon, dessen Nummer wir der Lady für ihre Kontakte zugeteilt hatten. Die Lady holte sich Informationen und lieferte ebenso gute ab, die sie u.a. von einem Penner hatte. Zum Abschluß sagte sie noch:
"Ach, Raymond, seid doch so gut: Ich habe diesem Penner in der Unterführung versprochen, dass sein Kumpel aus dem Gefängnis kommt. Arrangiere das, ja?"
Die gesamte SL im Fundus war fassungslos: Wir hatten Polizisten, Biker und Gefäße in der Stadt - aber keinen Penner. Bis heute wissen wir nicht, wie der nichtbeteiligte Mann so viel über die Vampire Aachens erzählen konnte ... :nixwissen