Ich bin mit dem Buch fertig, hier meine konstruktive aber eindeutig subjektive Meinung:
Zur Story sollte besser jemand anders etwas schreiben, ich bin auf Seite 341 stecken geblieben.
Im Normalfall lege ich ein Buch entweder nach den ersten Seiten oder erst nach der letzten endgültig aus der Hand. American Gods nehme ich derzeit hauptsächlich zur Mückenjagd in die Hand, ist schön handlich. (Die Quote liegt derzeit bei etwa 1:6 Mücken zu Seiten.)
Warum?
Der Plot ist klasse: coole Idee, logisch durchdacht und durch die Vorbereitungen zum Endkampf auch dramaturgisch deutlich.
Die Szenen sind ebenfalls jede für sich sehr ...mhmm...liebevoll? gestaltet. Interesse am Detail und an den Personen.
Die Charaktere: Da hat der Autor bei mir jede Menge Pluspunkte gesammelt. Gerade die Mehrschichtigkeit von "Shadow" finde ich schön. Endlich mal kein platter Stereotyp. Auch die Nebencharaktere, die teilweise nur ein paar Seiten lang auftauchen, sind wirklich durchgestaltet. Um es mit einem Satz eines anderen zu sagen: Sie wirken so, als würden sie nicht nur für diese Szene existieren, sondern als hätten sie vorher und nacher auch ein Leben.
Der Schreibstil: Klar und wenig verschnörkelt oder gar gefrickelt. Sehr angenehm.
Was mich an diesem Buch aber total NERVT ist, dass der Leser kaum Kontakt zum Plot bekommt! Man bekommt im Verlauf des Buches immer die Perspektive von Shadow als Fenster zum Geschehen und der wird nunmal möglichst aus allem herausgehalten, weil er a. nichts versteht und b. von "Wednesday" aus dem Trubel herausgehalten, weil beschützt wird.
Das ist, als würde der Autor zum Leser sagen: komm mal her und schau mal, was für eine tolle Idee ich hier habe. Und bevor man Einzelheiten erkennen oder gar gespanntes Interesse entwickeln kann, wird einem die Tür vor der Nase zu geknallt: "Ätsch, ich lass dich nicht mitspielen!"
Besonders nett finde ich, was glaube ich in dem gelesenen Teil bereits zweimal vorkam, dass Shadow eine Frage stellt - eine Frage zum wahren Wesen der Welt, zum bevorstehenden Kampf - deren Antwort mich brennend interessiert hätte - und die Passage liest sich dann etwa so:
Shadow fragte ihn, warum das denn so sei.
Wednesday erklärte es ihm.
Am nächsten Morgen fuhren sie weiter....
HÄ?
Was soll das?
In der Hoffnung, dass eben diese Frage aufgeklärt würde, habe ich mich noch ein Stück weiter durch das Buch gequält, aber irgendwann dann aufgegeben.
Klar ist das Buch kein Spannungsroman (süßes altes Wort!), aber etwas spannung oder Interesse sollte man schon entwickeln können.
Auf einer Skala von 5 Punkten würde ich 3 für Grundidee, Szenen und Charaktere geben.
Zur Story sollte besser jemand anders etwas schreiben, ich bin auf Seite 341 stecken geblieben.
Im Normalfall lege ich ein Buch entweder nach den ersten Seiten oder erst nach der letzten endgültig aus der Hand. American Gods nehme ich derzeit hauptsächlich zur Mückenjagd in die Hand, ist schön handlich. (Die Quote liegt derzeit bei etwa 1:6 Mücken zu Seiten.)
Warum?
Der Plot ist klasse: coole Idee, logisch durchdacht und durch die Vorbereitungen zum Endkampf auch dramaturgisch deutlich.
Die Szenen sind ebenfalls jede für sich sehr ...mhmm...liebevoll? gestaltet. Interesse am Detail und an den Personen.
Die Charaktere: Da hat der Autor bei mir jede Menge Pluspunkte gesammelt. Gerade die Mehrschichtigkeit von "Shadow" finde ich schön. Endlich mal kein platter Stereotyp. Auch die Nebencharaktere, die teilweise nur ein paar Seiten lang auftauchen, sind wirklich durchgestaltet. Um es mit einem Satz eines anderen zu sagen: Sie wirken so, als würden sie nicht nur für diese Szene existieren, sondern als hätten sie vorher und nacher auch ein Leben.
Der Schreibstil: Klar und wenig verschnörkelt oder gar gefrickelt. Sehr angenehm.
Was mich an diesem Buch aber total NERVT ist, dass der Leser kaum Kontakt zum Plot bekommt! Man bekommt im Verlauf des Buches immer die Perspektive von Shadow als Fenster zum Geschehen und der wird nunmal möglichst aus allem herausgehalten, weil er a. nichts versteht und b. von "Wednesday" aus dem Trubel herausgehalten, weil beschützt wird.
Das ist, als würde der Autor zum Leser sagen: komm mal her und schau mal, was für eine tolle Idee ich hier habe. Und bevor man Einzelheiten erkennen oder gar gespanntes Interesse entwickeln kann, wird einem die Tür vor der Nase zu geknallt: "Ätsch, ich lass dich nicht mitspielen!"
Besonders nett finde ich, was glaube ich in dem gelesenen Teil bereits zweimal vorkam, dass Shadow eine Frage stellt - eine Frage zum wahren Wesen der Welt, zum bevorstehenden Kampf - deren Antwort mich brennend interessiert hätte - und die Passage liest sich dann etwa so:
Shadow fragte ihn, warum das denn so sei.
Wednesday erklärte es ihm.
Am nächsten Morgen fuhren sie weiter....
HÄ?
Was soll das?
In der Hoffnung, dass eben diese Frage aufgeklärt würde, habe ich mich noch ein Stück weiter durch das Buch gequält, aber irgendwann dann aufgegeben.
Klar ist das Buch kein Spannungsroman (süßes altes Wort!), aber etwas spannung oder Interesse sollte man schon entwickeln können.
Auf einer Skala von 5 Punkten würde ich 3 für Grundidee, Szenen und Charaktere geben.