AW: Länge Hintergrundsgeschichte
Ancoron Fuxfell schrieb:
Ich bin nur dagegen, dass dies in einer stimmungsvollen Geschichte (mit Betonung auf stimmungsvoll) geschehen sollte. Von diesem stimmungsvoll hat nämlich nur der SL was, die Sache stimmungsvoll zu gestalten ist viel unnötige Arbeit und das kann nicht jeder.
Und wenn die Sache mit den Leuten, die es nicht können, eh abgesprochen wird, wieso sollten die Leute, die es können, mehr machen müssen?
Und das "Wow, er hat's gelesen" - Gefühl wird je länger die Charakterbeschreibung ist, desto wahrscheinlicher ein "Toll, wofür habe ich mir die viele Mühe gemacht, wenn der SL es nicht einbringt". Es ist schwierig genug, auf alle Vor- und Nachteile einzugehen, da möchte ich nicht auch noch die ganze Hintergrundgeschichte auswendig wissen müssen. Und bevor ich mir die Hintergrundgeschichte nochmal in Stichpunkten aufschreibe, kann der Spieler das auch direkt selbst machen.
Ich habe Dich schon verstanden, aber ich sehe die Stimmung als relevant an um einen Charakter zu beschreiben. Ich versuche mich deutlicher auszudrücken:
Als SL baue ich alle NSC die ein Spieler in seiner Vorgeschichte einbringt so in die Chronik ein, wie er sie beschreibt. Zu diesem "wie" gehört auch ganz massiv die Stimmung, die bei der Beschreibung mitschwingt. Je "stimmungsvoller" die Vorgeschichte, desto besser kann ich auf die Vorstellung des Spielers eingehen. Die Stimmungen, die von den Spielern in den Vorgeschichten ihrer Charaktere geschaffen werden, gehen somit in der Stimmung der Chronik auf. Es gibt also kein "wozu mache ich mir die Arbeit wenn der SL es nicht einbringt", denn ich bringe es ein. Nicht Szene für Szene, aber in Form der Stimmung.
Die Art und Weise, wie ich einem Spieler die Welt aus Sicht seines Charakters beschreibe, hängt davon ab wie er die Warnehmung seines Charakters definiert. Die Stimmung, die in der Vorgeschichte mitschwingt bedingt die Stimmung, die ich an den Spieler zurückgebe. Beschreibt er vor allem die düsteren Aspekte der Welt und die negativen Gefühle, so ist dies die subjektive Warnehmung seines Charakters und dementsprechend wird sich ihm die Welt auch präsentieren.
Auf diese Weise unterstütze ich als SL das Charakterspiel meines Spielers, indem ich ihn nicht dauernd aus der Rolle reiße.
Dafür muss ich die Vorgeschichte jedoch nicht auswendig lernen. Eine Stimmung setzt sich, wenn gut beschrieben so oder so fest und wenn ich die NSC und Lokationen aus der Vorgeschichte übertrage, wandert die Stimmung dabei automatisch mit.
Wie gesagt, wie gut ein Spieler das hin bekommt ist von Mal zu Mal unterschiedlich, aber man kann Hilfestellung leisten. Wenn ein Spieler sich partou nicht vorstellen kann, wie es ist sich aus einem Grab freibuddeln zu müssen, kann man ihm z.B. Filme ausleihen, oder ihm eine solche Szene "stimmungsvoll" beschreiben. Ich behaupte einfach mal, dass das mehr Arbeit für den Spieler ist, der die Hilfestellung braucht als für den, der es einfach runter schreibt, denn er muss sich noch mühsam einfühlen und hat dann immer noch die gleiche Arbeit vor sich. "Hilfestellung" sollte in diesem Zusammenhang natürlich nicht das gleiche sein wie "Vorgabe".
Der Aspekt der Stimmung ist zumindest für meine Chroniken essenziell, auch wenn ich die Stimmung auf die ich abziehle natürlich nur in den seltensten Fällen wirklich hin bekomme. Wenn der Spieler nach seiner Auferstehung aus dem Grab sagt "Ok, dass hätten wir, wo bekomm´ich Blut her?", dann hab´ ich´s falsch gemacht