[Kurzgeschichte/Gedankengang] Phoenix

Hasran

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Man erzählt sich, Phoenix erhebe sich aus seiner Asche.
In vorbestimmten Zyklen zerfalle er zu eben dieser, nur um dann wieder aufzuerstehen.
Überaus sinnlos und ineffizient.
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Ich erhebe mich wieder in die Lüfte, meine Schwingen sind ausgebreitet.
Anstatt jedoch zu fliegen, segle ich, lass mich treiben, so als, ob die Lüfte Wellen darstellten.
Unter mir die Erde. Die Welt. Die Realität fü die Geschöpfe auf ihr. Sie mögen zwar den Raum um sie herumkennen, nur warum leugnen sie dann das Offensichtliche?
Sie sind wunderbar. Ihrer unendlichen Liebe bringe ich große Bewunderung entgegen, auch ist ihr Wesen zart und rein.
Es muss das Paradies sein und das ist es auch.
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Der Phoenix ist allerdings der Beweis, dass die Naturwissenschaften etwas sind, das man getrost als "falsch" bezeichnen könnte.
Evolution und Darwinismus, das Überleben des Stärksten. Alles Schwachsinn.
Die Natur folgt keinen ehernen Grundsätzen. In diesem Punkt entspricht sie wohl am ehesten dem Bild, das viele Naturvölker von dem Wesen der Welt haben.
Die Erde, die Natur manifestiert sich, kriegt einen Avatar. 'Gaia', 'die große Urmutter', ...
Warum ist die Erde und die Natur eigentlich immer eine Frau?
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Ich erhebe mich wieder in die Lüfte, meine Schwingen sind ausgebreitet.
Ab und an schlage ich mit ihnen, um weiterhin als König der Lüfte zu gelten.
Unter mir die Erde.
Sie sind interessant. Ihr Verhalten, all das, was sie tun. Ihre Sprachen, ihr Wesen.
Es muss sicher sehr schön sein und das ist es auch.
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Der Phoenix ist eine Fabelwesen.
Rational betrachtet kann es ihn nicht geben. Wie kann nach dem Energieerhaltungssatz so etwas existieren?
Vollkommener Schwachsinn!
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Ich erhebe mich wieder in die Lüfte.
Die Male sind unzählig.
Ich schlage kraftvoll mit den Flügeln. Es strengt an und ist erschöpfend.
Unter mir die Welt, um genau zu sein die nördliche Hemisphäre.
Woher ich dieses Wort kenne?
Aufgeschnappt wie einen Wurm.
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Und was bleibt ist Staub, nichteinmal mehr Asche, Staub.

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Wohl etwas unausgegoren, aber ich mag die Idee dahinter.

Grüße,
Hasran, schnelltippend
 
Fein.. Pluspunkt schonmal dafür, dass es etwas zum Nachdenken ist und man nicht einfach ein "gut" oder "gefällt mir" drunter setzen kann.

Tja nun kommt bei mir folgende Frage auf: Was beabsichtigt der Text von zwei verschiedenen Erzählern.. (Phönix und ein rational denkender Mensch)..
ich hab drei möglichkeiten, die mir spontan dazu einfallen würden als Interpretation..

a) der Phönix ist ein Fabelwesen, dass nur durch den Glauben der Menschen an ihn weiter existiert.. da nun aber Wissenschaft und rationale Dinge alles erklären, verliert der Phönix an Überzeugung.. (obwohl er selbst ja nichtmal versucht zu überzeugen.. aber der Glaube an ihn geht einfach verloren)

b) Der Phönix ist zwar wirklichkeit und existiert wirklich, aber selbst er lässt sich von der Wissenschaft schon beeinflussen -er benutzt ja aufgeschnappte Wörter wie Hemisphäre und so- und am Ende verliert er den Glauben an sich selbst vielleicht.. er wird zu einem verwirrten Vogel der das Auferstehen verlernt hat.

c)der Phönix existiert, aber der rational denkende Mensch macht sich mit zu vielen anderen Sachen Probleme und stellt unwichtige Dinge in Frage, so dass er den Phönix nichtmal bemerken würde wenn er vor ihm aus der Asche steigt. Nein der erfindet lieber Wörter wie hemisphäre. Allerdings würde hierzu der Schluss nicht passen: was bleibt ist Staub

Naja, das ist nur mal ein einzelner Grundgedanke, da bleiben noch ganz viele andere Dinge, wie zum Beispiel dass der Phönix den Menschen interessant findet, ihn bewundert, den Menschen einfach "schön" findet.
Und was macht der Mensch? er fragt nach dem Sinn des Phönix'. Hier wäre man mal wieder bei einem Thema das so oft schon angesprochen wurde.. der Mensch braucht einen Sinn.. nicht nur fürs Leben, sondern auch für alle anderen Dinge die damit zusammenhängen. Der Phönix braucht es nicht, er erfreut sich einfach daran..

Puh.. ok soviel erstmal von mir.. gefällt mir gut Hasran..

Der Phoenix ist eine Fabelwesen.

hier musste ich spontan grinsen, weil der mensch sich noch fragt weshalb die erde und Natur immer weiblich dargestellt wird. Ich nehme an das "eine" ist ein Tippfehler und sollte ursprüpnglich "ein" sein. Aber so passt es gut rein. der Phönix macht sich nämlich keine Gedanken darum ob sie nun männlich ist oder nicht. Er/Sie ist einfach ;)

Marina
 
Desaparecidos schrieb:
hier musste ich spontan grinsen, weil der mensch sich noch fragt weshalb die erde und Natur immer weiblich dargestellt wird. Ich nehme an das "eine" ist ein Tippfehler und sollte ursprüpnglich "ein" sein. Aber so passt es gut rein. der Phönix macht sich nämlich keine Gedanken darum ob sie nun männlich ist oder nicht. Er/Sie ist einfach ;)

Ein durchaus interessanter Vertipper, den ich wohl beibehalten werde.
Danke, dass du mich darauf hingewiesen hast. :)

Grüße,
Hasran, sich auch für die sonstige Einschätzung bedankend
 
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