Sorry Guennarrrrrrr, aber das mit den Profi-Übersetzern ist eine Fehlinfo deinerseits, denn ich weiss(!), dass 13Mann bei manchen (oder mittlerweile allen?) Projekten einen Profi-Übersetzer einsetzen/eingesetzt haben, und das kann ich mit Gewissheit (als ehemaliger Insider) sagen, dass nicht nur "Fanarbeit" beteiligt war.
Ja, man kann auch im RPG-Bereich in D gute Redaktionsarbeit machen, aber das bedingt auch, dass man Fehler eingesteht und das man einem etablierten M.O. folgt.
Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, wenn dein Beitrag sachlich und nicht unter der Gürtellinie ist.
Das war keine Fehlinformation meinerseits, da ich mehrmals wiederholte, nur meinen nicht 100% des Marktes abdeckenden Einblick wiedergeben zu können.
Ich habe mal gehört, dass 13Mann einen recht hohen Aufwand betreiben soll. Ich kann aber nicht im geringsten beurteilen, wie das kalkulatorisch aussieht oder ob und in welchem Umfang Profiübersetzer dahinterstecken. Und du hast ja gelesen, dass auch bei uns zeitweise ein Profi mitgearbeitet hat, sein Hauptwerk harrt noch seiner Veröffentlichung in den nächsten Monaten. ich vermute einmal, dass der Veröffentlichungsrhythmus eines Traveller oder Rolemaster andere Ansprüche an die Taktung der Prozesse stellt, dürfte aber auch wieder an anderer Stelle Freiräume eröffnen.
Ansonsten kann ich halt nur viele der jüngeren Projekte von außen einschätzen und weiß, dass mindestens ein weiterer PF-Lizenzinteressent in seiner Planung nicht anders, nämlich mit Fanübersetzern, geplant hatte. Es fand sich kein Interessent, der sich die Übersetzung mit Profiübersetzern wirtschaftlich vorstellen konnte - v.a. eingedenk des Veröffentlichungsrhythmus, der alles jemals aus dem englischen übersetzte im RSP-Bereich toppt.
Mir bekannte weitere Fanprojekte: Der Ring, Battletech, Labyrinth Lord, Dungeonslayer (dort: dt. -> engl.), bei Savage World bin ich mir nicht sicher...
Für eine Diskussion von RSP-Verlaggeschäftsmodellen bietet sich allerdings eher das Gespräch mit Verlagsvertretern an.
Wir raten hier beide inzwischen ziemlich herum.
Das zeigt dann aber den (mea culpa, so sieht das für mich aus) Dilettantismus mit dem man an die Arbeit ging, denn jedes Produkt folgt einem festen Produktionsprozess mit vorgegebenen Schritten und Deadlines, und der muss auch eingehalten werden.
Du wirst verstehen, dass wir hier nicht unsere kompletten Arbeitsschritte im Forum ausdiskutieren.
Ich kann deinen Gedankengang nachvollziehen, will dir aber noch folgende Zusatzinfos geben, die dir vielleicht fehlen:
Das Team entstand aus einem Häufchen Fans, das sich nur aus dem Paizoforum und per Mail kannte und über den gesamten deutschsprachigen Raum verteilt ist (Kiel bis Wien und Sachsen bis Saarland).
Geregelte Prozesse sind fein, allerdings sprichst du von Hobbyisten. Wir können von Glück reden, dass ein Großteil des Teams von Anfang an einen vergleichbar hohen Qualitätsstandard anstrebt. Dass damit in der Freizeit (!) bei einem Hobby (!!) streng geregelte Abläufe verbunden sind, wollte nicht allen einleuchten und einige der Anfangsbeheisterten verließen uns sehr schnell wieder. Anders als im Job beruht alles auf Freiwilligkeit bzw. Selbstverpflichtung. Wie leicht Kommunikation per Internet fällt, zeigen manche Diskussionen in Foren. In einem Übersetzungstean fällt das nicht zwangsweise leichter.
Wir hätten uns zum Start auch lieber etwas kleineres als das GRW ausgesucht, aber es ließ sich nicht vermeiden - niemand fängt freiwillig ein Lauftraining mit einem Marathon an. Wir haben bei diesem ersten Band viel Lehrgeld bezahlt, haben die aufgetretenen Fehler jedoch gründlich erratiert und ein deutlich über Hobbyprojekten liegendes Projektmanagement aufgezogen: Das ist mein bescheidener Eindruck nach Gesprächen mit Übersetzern aus anderen Fanprojekten bzw. mit Verlagsvertretern, die andere solche Projekte betreuen.
LG
Günther