Spielfilm Kick Ass (???)

AW: Kick Ass (???)

Was gabs n da moralisch zu beanstanden? Also ich mein im Vergleich zu allem anderen ab 18 Kino was da draußen so läuft?

Elfjährige Mädchen killen reihenweise Leute und werden dafür dann ins Gesicht geschlagen, zum Beispiel. Das ist jetzt schon ein Novum an Geschmacksachterbahn, auch verglichen mit anderen "ab 18" Streifen, die so für mich als den 08/15 Bürger erreichbar im Umlauf sind.
 
AW: Kick Ass (???)

Shadom - sie sind raus.
Das ist nun wirklich nicht das moralische Problem.

Das moralische Problem ist, dass der Film die ganze Gewaltorgie als probates Mittel abnickt, und dem Vater des Görs eine Motivation zuspricht, die es im Comic nicht gab, da war der einfach nur ein verrückter Comicnerd der seine Tochter zur Soziopathin erzieht - im Film gibt's die ganze Rachegeschichte.

Edit: Okay, HJ scheint sich auch mehr am Alter zu stören. :D Also bin evtl. doch ich raus?^^
 
AW: Kick Ass (???)

Gewaltorgien als probates Mittel abzunicken ist halt kein Novum mehr. Moralisch immer noch fragwürdig, aber gerade hier deswegen so schockierend (?), weil die Anti-Heldin noch Bibi Blocksberg Kassetten zum Einschlafen hört, nachdem sie Menschen die Kehle rausgerissen hat.

Und elfjährigen Mädchen die Fresse blutig zu prügeln ist sowieso was, dass nie in Mode kommen muss, wenn's nach mir ginge.

Es geht ja nicht darum, dass sich damit nicht hervorragend umgehen lässt, wenn man die notwendige Reife besitzt. Aber zu dieser Reife gehört meiner Ansicht eben auch die Realisation, dass der Film einfach durch die Protagonistin Hit-Girl die Verherrlichung von Gewalt auf ein neues Level anhebt, dass vielleicht nicht unbedingt zur Standardunterhaltung werden muss.
 
AW: Kick Ass (???)

Hm hm hm... wenn man auf die extreme Gewalt verzichtet und die Bösewichte "old school" nur ausgeknockt hätte, das Blut weggelassen und das ganze weniger "realistisch" inszeniert... die Rachegeschichte (*gähn*) gestrichen hätte und comichafter geblieben wäre...

Dann hätte man zwar einen ganz witzigen Film gehabt, aber auch einen ganz anderen. Einen, den ich mir vermutlich lieber angesehen hätte. Aber Kick-Ass ist bei mir durch gewisse (und bereits von anderen erwähnte) Metabotschaften durchgefallen.
 
AW: Kick Ass (???)

Hm hm hm... wenn man auf die extreme Gewalt verzichtet und die Bösewichte "old school" nur ausgeknockt hätte, das Blut weggelassen und das ganze weniger "realistisch" inszeniert... die Rachegeschichte (*gähn*) gestrichen hätte und comichafter geblieben wäre...

Dann hätte man zwar einen ganz witzigen Film gehabt, aber auch einen ganz anderen.

Wenn man das getan hätte, hätte der Film allerdings auch extrem an Innovation verloren. Und er wäre unter Garantie nicht derartig erfolgreich gewesen.
 
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Ich muß gestehen, daß ich spritzende Hirnmasse, viel Blut und Gewalt genauso wenig innivativ finde, wie Leichenberge. Selbst in Kombination mit einem Killerkind nicht. Und ja, vermutlich wäre der Film ohne die ganze "rote Farbe" nicht so erfolgreich geworden. Aber auch nicht so fragwürdig.
 
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Fragwürdig ist ja gut. Und der Schockeffekt gehört dazu, daran hab ich nix auszusetzen.
Nur wäre der Film, finde ich, ohne die Rachegeschichte besser gewesen, wenn Big Daddy einfach ein Psychopath ohne gesonderte Motivation wäre, anstatt einem 0815-Racheengel. AKA wenn's nachm Comic ginge. Hätt ich's besser gefunden. Und nicht weil ich Vorlagenfetischist bin, ich finde dass Filme zunächst mal als Filme funktionieren müssen und nur sekundär als Umsetzungen einer Vorlage. Aber in dem Fall hatte der Comic einfach den besseren Ansatz - denn der hat die Gewaltexzesse eher als (schwarzhumorige) Abschreckung benutzt.
 
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Ich muß gestehen, daß ich spritzende Hirnmasse, viel Blut und Gewalt genauso wenig innivativ finde, wie Leichenberge. Selbst in Kombination mit einem Killerkind nicht.

Und doch war's genau diese Kombination, die vermutlich den Ausschlag für den Erfolg gegeben hat. Wenn man das Kind weglässt, bleibt eben nur gewaltverherrlicher Latexeinheitsbrei, wo einzig Kick-Ass und seine Grundidee noch eine gewisse Innovation liefern. Zumindest vermag ich, genau wie du, ohne die Existenz von Hit-Girl nichts spektakuläres zu erkennen, sondern schlicht eine Comicpersiflage.

Kick-Ass besticht dadurch, dass Realität und Fantasy auf extreme Art und Weise miteinander verbunden werden. Ständig habe ich mich dabei erwischt, über die Gewalt zu kichern und gleichzeitig das moralische, reale Dilemma dahinter in Vergleich zu setzen. Und nirgendwo sonst stehen Fantasy und Realität in einem derartigen Konflikt zueinander, wie bei der Figur von Hit-Girl.
 
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Daher fand ich's ja noch besser, als ihre Entstehungsgeschichte noch Schwachsinniger war.
 
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Ich finde eigentlich eher den Comicansatz schlichter. Ich meine, man bekommt doch mit, daß Big Daddy ne Vollmeise hat, auch ohne daß ein Neonschild mit der Aufschrift, "total unberechenbarer Irrer ohne Motivation," drüber stehen muss, oder?
 
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Moralisch angreifbarer wird die Filmversion schlicht durch die Verfügbarkeit. Hier konsumieren die Geschichte auch Menschen, die das Comic nie angefasst hätten, und auch die PR ist natürlich größer bei einem Kinofilm. Dadurch schreit der Film eben viel lauter nach Aufmerksamkeit und kassiert deswegen auch (zurecht?) mehr Flak.
 
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Tut er das denn wirklich? Trotz einiger Behauptungen hier, habe ich persönlich ja das Gefühl, dass der Film relativ klanglos kam und genauso untergegangen ist. Hit-Girl hin oder her ... oder gab es wirklich auch nur ansatzweise soetwas wie lautstarke Proteste wie damals bei Linda Blair beim Exorzist?
 
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In Amerika gab's bestimmt mehr Protest. (Wobei die sich unter Garantie eher darüber aufgeregt haben, dass ein kleines Mädchen "ass" sagt, als dass sie schnetzelt.)


Aber jetzt kommt da auch gleich die Frage um die Ecke, ob es gut oder schlecht ist, wenn schlachtende Mädchen im Film keine große Reaktion mehr auslösen. Und ob's schlimm ist, wenn mal hin und wieder einer drauf zeigt und sagt "Puh, normal war auch schon mal anders."
 
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Ich traue Menschen generell einfach nicht zu, an so ziemlich alle existierende Themen mit dem notwendigen Verstand ranzugehen. Deswegen diskutiere ich darüber so gerne mit Menschen, die da 'ne qualifizierte Randgruppenausnahme darstellen.
 
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Naja erst waren's die Romane, dann Radio, dann Fernsehen, jetzt Videospiele, welche die Jugend versauen - bin gespannt was als nächstes angeblich Amokläufe und Blutdurst auslöst.
 
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Ganz ehrlich gesagt fand ich das wirklich nicht so schlimm. Weder dass sie mordet und schnetzelt, noch dass sie (und ich erinner mich nicht mal aktiv dran) selbst was auf die Fresse gekriegt hat. Der ganze Film war einfach zu surreal. Da ging mir Leon der Profi doch um einiges näher - Nathalie Portman war beim Casting 11 und im Film 12 und trotzdem war ihr großes Ziel zu töten (was sie ja nun IIRC auch getan hat) und sie wollte Leon sogar verführen - und auf die Fresse hat sie auch gekriegt und geraucht hatse auch. Der Unterschied liegt ganz klar darin, dass Leon ein eher gefühlvoller Film mit massivem Charakteraufbau ist, während Kick Ass eben eine Comic Verfilmung der Marke cool und direkt darstellt. Ich find es zu überdreht um verharmlosend zu sein - immerhin ist der Film explizit ab 18 - man sollte schon wissen wie man ihn zu nehmen hat ... und eben nicht das kleine Killermädchen, welches so sexy daher tötet. Leon, der in vielerlei Hinsicht wesentlich intensiver war kam gerade mal ab 16, war also einer wesentlich breiteren Masse zugänglich. Und ich halte Leon für schwieriger als Kick Ass ... so rein vom Verständnis und Anspruch her.
 
AW: Kick Ass (???)

Naja erst waren's die Romane, dann Radio, dann Fernsehen, jetzt Videospiele, welche die Jugend versauen - bin gespannt was als nächstes angeblich Amokläufe und Blutdurst auslöst.

Das Internet vielleicht. Wäre zumindest das nächste Medium, dass in der Reihe drankäme.

Der ganze Film war einfach zu surreal. Da ging mir Leon der Profi doch um einiges näher - Nathalie Portman war beim Casting 11 und im Film 12 und trotzdem war ihr großes Ziel zu töten (was sie ja nun IIRC auch getan hat) und sie wollte Leon sogar verführen - und auf die Fresse hat sie auch gekriegt und geraucht hatse auch.

Das Surreale ist eben das, was den Film für mich potentiell gefährlicher macht, als Leon. Wobei ich Leon das eigene moralische Dilemma ganz und gar nicht absprechen möchte.

Das alles soll aber kein abgeschlossenes Fazit sein. Kick Ass ist halt 'ne Mischung aus Leon, Batman und Tom & Jerry. Und gerade letztere haben unsere Generation und die davor ja auch nicht zu Menschen herangezogen, die sich gegenseitig von Dächern schubsen, weil's angeblich lustig ist. Das alles ist mir bewusst.

Es ist eben nur gerade die obercoole Action gepaart mit den realen Menschen, die für mich eher Bedenken hervorrufen, als dies bei Comicfiguren der Fall ist. Die junge Schauspielerin ist, soweit ich gelesen und gehört habe, mit der ganzen Thematik wiederum total natürlich und mit der ihren Alters entsprechenden Reife umgegangen. Und das finde ich in jedem Falle beruhigend.
 
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